Rat von Paaren mit 2 oder mehr Hunden.

  • Hi,

    ich hoffe das mir hier jemand, bzw. Paare mit Hunden helfen kann/können.
    Also es geht darum. Ich habe eine neue Freundin. Sie hat auch einen kleinen Hund, die Größe eines Terriers, sieht aber irgendwie anders aus. Super dachte ich mir, endlich mal jemand mit gleichem Interesse.

    So, nun hab ich die Situation wohl etwas anders eingeschätzt wie sie wirklich ist. Zu mir, ich habe einen Golden Rüden, 4 Jahre alt. Ich arbeite Schicht und gehe minimum am Tag 2 Std. mit ihm raus. In dieser Zeit spiele ich mit ihm, gehe joggen, fahre Rad, oder versuche mich im Wald an Agility etc.

    Der hund meiner Freundin ist auch quirlig und spielt gerne mit meinem Großen, soweit keine Probleme. Das was mich nun stört ist im Prinzip meine Freundin. Gehen wir zusammen dann wird das Gassigehen ein Rennen um den Block, ich würde mal max. 20Min tippen, wenn überhaupt. Während des Gassis, was ich eigentlich dafür nutze mich mit meinem Hund zu beschäftigen kriege ich eigentlich eher zu hören warum ich ihr nicht zuhöre. Das artet dann meistens in Streit aus weil sie nicht verstehen will das das Gassi ja für den Hund da ist und anscheinend kein Interesse da ist mal längere Wege zu gehen. Dachte ja immer Frauen gehen gern spazieren.....nunja.

    Nun habe ich gedacht ich umgehe die Situation etwas und gehe dafür früh eine extralange Runde vor der Schicht mit beiden und Abends dann diese Runde um den Block. Nun ist es aber so das ich schlecht beide beschäftigen kann, zumindest weiß ich nicht wie. Werfe ich einen Ball streiten sich die Hunde darum. Klar, mein großer denkt ja immernoch das alles ihm gehört. So, wie soll ich nun damit umgehen? Ich möchte ja auch das der Kleine mal mit rauskommt und nicht nur daheim rumliegt und nicht weiß was er machen soll.

    Habt ihr Tipps für mich was ich tun kann? Mir tut der Kleine irgendwie leid, ich merke aber das die Situation meinem Großen nicht gut tut und er nicht ausgelastet ist.

    Hoffe mir kann jemand helfen.

    Danke

  • Ist natürlich blöd... Wenn es etwas ernstes/längerfristiges ist mit der Beziehung, würde ich persönlich so daran gehen, als wären es beide meine Hunde, also als würde ein Zweithund einziehen. Dauerhaft den zweiten Hund benachteiligen könnte ich nicht. Und ich behaupte mal frech, du wirst eher an den Hunden arbeiten können, als an deiner Freundin :p . Hunde können durchaus lernen, wann sie dran sind und wann nicht. Meine Hunde werden viel beschäftigt auf den Spaziergängen, aber meist einer und der andere wartet. Warten kann ein Hund lernen, Geduld, etwas Durchsetzungsfähigkeit, viel Ruhe am Anfang (also nicht gerade die Action-Lieblingsspiele) und kein Mitleid mit dem Ersthund, wenn der sich mal zurück nehmen muss (ruhig warten lernen dürfte noch keinem geschadet haben ;) ), dann wird das schon :smile:

  • Auf Dauer musst Du Dir die Frage stellen: Will ich das über einen langen Zeitraum? Wer nicht gerne lange Spaziergänge macht oder sich gerne intensiv ums Hundi kümmert, wird dies in der Regel nicht ändern - einfach, weil es ihm keinen Spaß macht. Mein Freund geht auch weniger gern spazieren als ich (er= 1 Stunde, ich = 2 Stunden). Also gehe ich allein, wenn ich lange gehen will und er putzt dann o.ä. Ich finde esa nicht so dramatisch, weil ich während meiner Arbeit sehr viel mit Menschen zu tun habe und eine kleine Auszeit nur für mich und die Hunde auch genieße.
    Doof ist natürlich, wenn sie Dir letztendlich vorwirft, dass Du Doch zuviel um die Hunde kümmerst und zuwenig um sie, besonders auf dem Spaziergang. Sowas ist nicht fair.

  • Zitat


    . Während des Gassis, was ich eigentlich dafür nutze mich mit meinem Hund zu beschäftigen kriege ich eigentlich eher zu hören warum ich ihr nicht zuhöre. Das artet dann meistens in Streit aus weil sie nicht verstehen will das das Gassi ja für den Hund da ist und anscheinend kein Interesse da ist mal längere Wege zu gehen.

    Hast du mit ihr schonmal darüber gesprochen?

    MICH würden solche Differenzen in einer Beziehung unglaublich nerven, noch dazu bereits am Beginn.

    Evtl. könnt ihr ja in Ratsch- und in Actionspaziergänge unterteilen? Oder erst Action, dann ratschen?

    Ansonsten: Mach Touren mit beiden, evtl paralleles Fußlaufen und UO? Radeln geht ja unproblematisch.
    Beutespiele würde ich vermeiden, wenn es zu Zoff führt.

  • Zitat

    Evtl. könnt ihr ja in Ratsch- und in Actionspaziergänge unterteilen? Oder erst Action, dann ratschen?

    Das würde ich auch so machen. Nimm doch die große Runde als Spaß- und Spielerunde, als Zeit für die Hunde, und die kürzere(n) Runde(n) als "Gesprächszeit".

  • Hallo,

    vielen Dank für die Antworten und für die Tipps. Ich habe nicht die Erfahrung mit 2 Hunden. Wie bzw. womit soll ich sie beschäftigen?

    Das ist ja auch das was mich sehr nervt. Ich bin der Meinung wenn ich keine Lust auf Gassigänge habe dann ist ein Hund vlt. nicht ganz das richtige Tier. Eine Katze oder ein Hase wäre da doch besser geeignet. Es ist, ich denke mal, das Kernproblem das ich beim Gassi gehen eben Gassi gehe und auch nicht wirklich Lust habe mir den ganzen Weg irgendwas anzuhören. Meinen Hund habe ich seit er klein ist, er war immer bei mir und hat alles mitgemacht. Irgendwie sehe ich das auch nicht ein weil ich ja nach dem Gassi immernoch stundenlang zeit habe zu reden nur wie bringe ich ihr das bei?

    Zur Not gehe ich ja auch alleine, ob 1 Hund oder 2en macht mir jetzt nichts. Ich möchte nur das die Ihren Spaß haben und "glücklich" sind. Es geht mir auch nicht darum den zweiten Hund immer zu benachteiligen, ich will ihn ja mitnehmen, nur leider fehlt mir die Erfahrung was und wie ich mit 2 Hunden arbeiten kann. Noch dazu ist es jetzt vom Wetter her auch mist und Licht fehlt ja momentan auch. Wie oder was würdet ihr dann im dunkeln bzw. "Taschenlampenwetter" empfehlen?

  • Zur Beschäftigung bei mehreren Hunden:

    Ich lege 2 ab und einer macht was (Suchen, Unterordnung, Tricks . . .), dann wird gewechselt. Gut für Impulskontrolle und der Wichtigkeit des "Herrchen macht was mit mir".
    Ablegen und Rückruf geht auch mit allen zusammen.

  • Zitat


    Das ist ja auch das was mich sehr nervt. Ich bin der Meinung wenn ich keine Lust auf Gassigänge habe dann ist ein Hund vlt. nicht ganz das richtige Tier.

    Ich muss sagen, das ist das, was mich mehr nerven würde.

    Zitat

    Irgendwie sehe ich das auch nicht ein weil ich ja nach dem Gassi immernoch stundenlang zeit habe zu reden nur wie bringe ich ihr das bei?

    Und was sagt sie, wenn du ihr genau das vorschlägst? Erst Gassi, dann eine halbe Stunde Zeit zum Reden, ohne Ablenkung?

  • Hi,

    ich weiß ja nicht wieviel dir an deiner Freundin liegt, doch würde ich mich nicht verbiegen nur damit sie sich nicht zurückgesetzt fühlt.
    Männe und ich haben drei Hunde und wenn wir nicht auf einer Welle liegen würden, das heißt lange gemeinsame Spaziergänge mit Spiel und Spaß, gemeinsame Urlaube nur mit den Hunden, gemeinsame Sorge / Pflege - hätten wir die Hunde nicht. Das heißt nicht das wir keine getrennten, eigene Hobbys haben, doch nehmen wir uns gemeinsam Zeit in denen wir mit unseren Hunden zusammen sind und das möchte ich auf keinen Fall missen. :/

    Gemeinsame Wurfspiele enden meistens in Ressoucenkämpfe, außer man übt Impulskontrolle. Heißt ein Hund verbleibt bei dir und der andere Hund apportiert, bedarf natürlich Übung. Für zwei Hunde ist es aber auch gut einfach nur ausdauernd spazieren zu gehen oder sie Gegenstände suchen zu lassen. Eine andere Möglichkeit wäre Wald- und Wiesenagility um Bäume, auf Erhöhungen, unter Bänke durch etc.

    Ob es auf langer Sicht hin gutgeht wenn sie nicht der Spazier- und Naturfreund ist, das musst du irgendwann selber entscheiden. ;)

    LG Sabine

  • Also ich kann dir nur sagen, wie wir es machen, aber wir haben auch nur einen Hund:
    Mein Freund geht lieber öfter und dann kurze Runden (halbe Stunde bis Stunde). Ich mag ausgedehnte lange Spaziergänge (2-3Stunden). Also geht er die Morgenrunde. Mittags geh dann in der Regel ich eine lange Runde zur Hundewiese mit kleinen Denkspielen, Suchaufgaben, kurzer Unterordnung oder mal am Rad usw. Oft kommt er mit, aber nicht immer. Dafür geht er dann nochmal Abends eine kurze Runde und ich den Nachtspaziergangfür meine Verhältnisse auch eher kurz.

    Bei euch könnte ich mir folgendes Vorstellen:
    Morgens eine Runde zusammen, Mittags/Nachmittags startet ihr gemeinsam und deine Freundin tritt den Rückweg an und du kannst dafür noch ein bisschen länger gehn und deinen Hund ordentlich auslasten. Im Gegenzug könnte sie einen "Zwischenspaziergang" nur mit ihrem Hund einschieben, damit er auch Bewegung bekommt, bevor ihr abends gemeinsam raus geht?

    Ich habe in letzter Zeit öfter den Hund meiner Nachbarn dabei. Er ist noch jünger und Sam (mein Hund) ist auch Ressourcenverteidiger, wenn es um Spielsachen geht. Ich mache es dann so:
    Wir gehen zu Fuß zur Hundewiese. Auf dem Weg dorthin darf Sam (meiner) freilaufen, der andere Hund ist angeleint. Ich nutze den Weg dorthin um mit dem andren Hund kurze Stücke Fuß zu laufen, mal ein Sitz udn Platz einzubauen, er ist auch erst 8 Monate alt, lange am Stück kann er sich ohnehin noch nicht konzentrieren. Sam kann in der Zeit machen was er will.
    Angekommen dürfen beide laufen, spielen, rumschnüffeln. Ab der Mitte der Wiese oder wenn wir andre Hunde treffen mit denen meiner nicht spielen will, der andre aber, darf er ran und meiner wird solange auf Futtersuche geschickt oder macht kleine Unterordnungsübungen.
    Bälle und co habe ich gar nicht dabei wenn ich mit beiden Hunden unterwegs bin, das gibt nur ärger.
    Nun habe ich das Glück, dass der andre Hund nicht so sonderlich clever ist, also kann ich auch Futtersuchspiele mit beiden machen. Ich lege z.b ein Leckerchen auf einen schwer erreichbaren Ast, mein Hund ist beschäftigt und in der Zwischenzeit kann ich ein einfacheres in der Wiese für den andren Hund auslegen. Beide haben ungefähr zur gleichen Zeit ihr Leckerchen gefunden und es kann weiter gehen.
    Ich geh oft abseits des Weges um mit den beiden über Äste zu springen oder auch mal unter Baumstämmen durchzukriechen, das klappt echt super. Meiner kennt die Sachen schon und der andre machts dann einfach nach.
    Am Ufer angekommen (wenns nicht gerade Winter ist) darf der andre Hund einen Waterwubba apportieren, während meiner Leckerchen aus dem Sand ausgräbt.
    Im Moment über ich mit meinem Hund, dass ich mit dem andren etwas unternehme und er im Sitz warten muss. Klappt schon ganz gut. Umgekehrt übe ich es natürlich auch, aber da der Hund noch arg jung ist, wollte ich es gaaanz langsam angehen lassen. Für ihn üben wir, er setzt sich hin, während ich Sam mit einem "vorraus" umherschicke. Alleine die Bewegung meines Hundes ist schon genug Ablenkung.
    Ich war in der ersten Woche mit den beiden Gassie zu gehn auch total überfordert und musste erstmal ausprobieren, was geht und was nicht.
    Ich drücke dir die Daumen und hoffe du bekommst noch viele tolle Tips, die ich mir dann direkt auch abgucke ;)

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