Jagdlich geführter Hund = Leben im Zwinger?

  • Sametliche Jagdhunde die wir hier haben, (und das sind nicht wenige) vom Weimi ueber den Drathaar bis zum JRT wohnen alle in der Familie im Haus, duerfen sogar ins Bett und sind trotzdem super in ihrem Job.

  • War heute erst auf einem Treffen mit 30 Jagdhunden von denen glaub ich 2 oder 3 nicht jagdlich geführt werden. Die Hunde leben alle nicht im Zwinger und sind nicht nur Jagdbegleiter für die Leute, sondern auch Familienmitglieder!


    Achja, und von all den Hunden waren 3 an der Leine!


    Habe die Erfahrung gemacht, dass die Vorsteherfraktion öfter im Zwinger gehalten wird als die übrigen Jagdhunde, aber auch bei den Vorstehern sind es bei weiten nicht alle Hunde, die im Zwinger gehalten werden. Würde sagen nicht mal mehr die Hälfte!


    Also, geht gar nicht erst auf so komische Argumente ein und lasst euren Hund zu euch in Haus und am Familienleben teilhaben!

  • Hallo Zossel, darf ich einmal so neugierig sein und fragen, warum ihr so viele Jagdhunde habt? Ich hoffe, dass klingt jetzt um Himmels Willen nicht irgendwie blöd, es ist wirklich nur Interesse!
    Danke, Trash, das werden wir auf jeden Fall tun, denn nur unter dieser Vorraussetzung zieht ein Jagdhund irgendwann mal bei uns ein! Unser jetziger Hund gehört zur Familie, die Hündin, die vor ihm da war, ebenso, und wir wollen und werden das auch nie anders handhaben. Deswegen wäre eher kein Jagdhund zu uns gekommen, als einer, der im Zwinger bleiben muss...

  • Zitat


    Jetzt kommt nämlich unser Problem: Jeder Jäger mit eigenem Hund, den mein Männe bisher kennen gelernt hat, hat diesen Hund ausserhalb der Arbeit im Zwinger oder Hauswirtschaftsraum, nicht im Haus. Begründung: Ein Jagdhund, der im Haus gehalten wird, verweichlicht und wird krankheitsanfälliger, das soll vor allem bei Hunden so sein, die für die Jagd auf Wassergeflügel eingesetzt werden. Das Fell würde nicht dicht genug werden, um den Hund wirklich vor Kälte zu schützen.
    Ist das wirklich so?


    Das ist völliger Quatsch, ich kann dich da wirklich beruhigen.


    Manchmal hat die Jägerschaft noch eine sehr antiquierte Einstellung zu diesem Thema, und nicht selten macht sie sich das auch zum Eigennutz!


    Zeitmangel verbannt die Hunde oft in den Zwinger, da kommt man gerne mal mit der ein oder anderen Ausrede daher...


    Desweiteren ist man auch häufig der Ansicht, dass im Zwinger gehaltene Hunde, wenn sie denn mal rausgelassen werden, aus Freude bedeutend aufmerksamer seinem Herrchen folgen als Hunde, die ständig um einen herumwuseln.. etc. ppp....


    Für mich sind das alles nur Ausreden!


    Unser Hund lebt nur im Haus, er ist voll ins Familienleben integriert, schwimmt noch bei Minustemperaturen, hatte bisher noch nie einen daraus resultierenden Infekt( und er wird 9 Jahre alt), läuft ausschliesslich ohne Leine in Wald und Feld, und holt trotzdem die geschossenen Enten aus dem Wasser.


    Für uns ist die enge Bindung, und ganz besonders auch das gegenseitige Vertrauen, besonders wichtig!
    Man mag darüber streiten, aber wir empfinden es zielorientierter und effektiver, als der bedingungslose "Kadavergehorsam" manch' anderer geführten Jagdhunde.


    Vor zwei Wochen wurde bei uns um die Ecke ein Jagdhund, der einem Hasen nachhetzte, auf der Autobahn tödlich erfasst... :( :


    Es wurde gesagt, er sei absolut gehorsam gewesen :muede: , und er hatte sicherlich das volle Ausbildungsprogramm intus...


    Geschützt vor so einer Katastrophe ist natürlich nur derjenige, der seinen Hund ausschließlich an der Leine führt, aber dennoch glaube ich, dass das "gute, vertrauensvolle und innige" Verhältnis zwischen Hund und Jäger/Halter immer noch ein ziemlicher Garant für Zuverlässigkeit ist.



    LG Britta

  • Danke, Britta! Wir werden es auch genau so machen! Der überfahrene Hund tut mir furchtbar leid, aber ich denke auch, dass so etwas nichts mit Jagdhund oder nicht zu tun hat...das kann einem leider mit jedem Hund passieren, es sei denn, er kommt nie von der Leine...und ob das ein Leben ist...
    Also wird hier in ein paar Jahren ein weiteres Familienmitglied einziehen...mit dem Nebenjob "Jagd" :D

  • Hallo,


    also ich weiß nicht, ob der Mann, an den ich bei der Frage dachte, seinen Hund regelmäßig jagdlich führt, den Jagdschein hat er jedenfalls. Und das ist nicht nur ein im-Haus-lebe-Hund, sondern auch ein Sofahund. ;)
    Handelt sich um einen Apportierhund, der nebenbei bemerkt höchst erfolgreich auf Ausstellungen ist.

  • Unser damaliger Hund wurde auch jagdlich geführt und war die allerbeste und liebste Kindernanny und die beste Kinderkrempel-auf-Decken-Flohmarktaufpasserin der Welt. Da wurde betüddelt, gekuschelt, Modenschau und Zahnarzt (Hund natürlich als Patient) gespielt.. der Hund lebte selbstverständlich im Haus, war selbst unter den sehr verfressenen Labradosen noch einer der Verfressensten- und ein 1A Jagdhund.
    Den Hund an der Leine zu haben war für uns Kinder immer ein Event, denn das war eine absolute Seltenheit. Im Traum wäre ihr nicht eingefallen sich davon zu machen (nunja, außer als sie älter wurde und sie einfach mitten auf dem Spaziergang entschieden hatte, dass es nun gut sei und einfach umgedreht ist).


    Der Hund wurde von meinem Vater geführt, es kam aber auch hin und wieder vor, dass sehr gute Freunde sich den Hund mal "ausliehen", wenn es auf Jagd gehen sollte und mein Vater aus irgendwelchen Gründen nicht mit von der Partie war. Aber das ist weit entfernt von sog. "Dog-Sharing".

  • Ich danke euch allen für eure Antworten! Und in ca. drei Jahren werde ich euch dann mit der Frage nerven, welcher Hund es denn eurer Meinung nach werden soll... :D

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