Von Verrat, Traurigkeit und Sorgenkindern
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Mein Fegerchen wurde gestern kastriert. Sie lässt ziemlich den Kopf hängen. Und will gar nicht mehr zu mir, selbst wenn ich sie rufe. Aber wenigstens liegt sie nicht mehr ausschliesslich unter meinem Bett. Heute morgen war ich zur KOntrolle beim Tierarzt - da hat sie ganz schlimm geschrien und liess sich von mir gar nicht mehr beruhigen. Wie wird das nur, wenn die Fäden gezogen werden müssen.
Bibi liegt laufend bei ihr und wärmt sie. Aber wenn ich zu ihr gehe, haut sie geduckt unters Bett ab. Selbst Gassi will sie nicht mit mir, da muss ich sie unterm Bett vorholen. Alle sind etwas neben der Kappe, zumal es ja auch JUlchen nicht so gut geht. Unser Strahlemädchen, das Tausendsassa - liegt da mit unendlich traurigen und müdem Blick - und will sich nicht streicheln lassen. Die sonstige Unbeschwertheit ist weg - und dafür eine bedrückende Ruhe eingekehrt.
Ich habe das Gefühl, meinem Hund etwas Schlimmes angetan zu haben.
Das macht mich sehr traurig.
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Oh das hört sich ja schrecklich an...!:(
Hast du sie vllt vor der Narkose gehalten,und sie war sehr in Panik?
Vllt bringt sie jetzt sowas mit dir in Verbindung.Aber mach dich nicht fertig,ich denke in ein paar Tagen legt sich das wieder,sie muss sich erstmal noch erholen und alles fühlt sich anders an!
Lass dich mal drücken,das wird schon wieder!
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Mach Dich nicht verrückt! Sie ist frisch operiert und fühlt sich lausig. Es ist völlig normal, dass sie sich da zurückzieht und einfach ihre Ruhe haben will. Laß sie einfach. Vielleicht ist ihr auch Dein Mitleid zuviel. Kontrolliere immer mal die Schleimhäute, ob der Kreislauf ok ist, sieh zu, dass sie genug trinkt und etwas futtert, dass sie sich löst. Alles andere bringt die Zeit. Wirst sehen, in 1-2 Tagen sieht die Welt schon ganz anders aus. Die Fäden werden ja erst gezogen, wenn die Wunde schon soweit verheilt ist. Das tut nicht weh!
Also sei nicht traurig und interpretiere nicht zuviel hinein!
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Huhu,
sie braucht sicher einfach noch Zeit, um die Narkose und den Eingriff zu verarbeiten. Das wird wieder!!! Und mach Dir keine Vorwürfe!
Mein andiamo war auch 3 Tage ruhig und komisch( am 2. Tag ist er auch mal kollabiert) , und das, obwohl der "Eingriff" bei Rüden ja lange nicht so schlimm ist. Am 4. Tag war er schon wieder ganz der alte.Gute Besserung für deine Maus.
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Zitat
Ich habe das Gefühl, meinem Hund etwas Schlimmes angetan zu haben.
Genau das dürfte zum grössten Teil die Ursache ihres Verhaltens sein. Natürlich kann ein Hund nach einer unangenehmen Erfahrung erstmal etwas misstrauisch und ängstlich (und nach einer Narkose etwas von der Rolle) sein, aber viel schlimmer ist, wenn dann auch noch Frauchen mit einer besorgten Oh Gott-Stimmung rumläuft und agiert. Hunde nehmen, besonders wenn sie eine enge Bindung haben, Stimmungen enorm stark auf, und manche sind sensibler als andere. Auch OPs haben einen Placebo- oder Nocebo-Effekt, Kastrationen wegen der vom Menschen eingebrachten enormen Emotionalität ganz besonders.Geh zur Tagesordnung über, züchte dir da keine Komplikationen oder Spätfolgen heran! Du wirst die Kastration ja zum Besten deines Hundes veranlasst haben, nun steh zu deiner Entscheidung!
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Zitat
Genau das dürfte zum grössten Teil die Ursache ihres Verhaltens sein. Natürlich kann ein Hund nach einer unangenehmen Erfahrung erstmal etwas misstrauisch und ängstlich (und nach einer Narkose etwas von der Rolle) sein, aber viel schlimmer ist, wenn dann auch noch Frauchen mit einer besorgten Oh Gott-Stimmung rumläuft und agiert. Hunde nehmen, besonders wenn sie eine enge Bindung haben, Stimmungen enorm stark auf, und manche sind sensibler als andere. Auch OPs haben einen Placebo- oder Nocebo-Effekt, Kastrationen wegen der vom Menschen eingebrachten enormen Emotionalität ganz besonders.Geh zur Tagesordnung über, züchte dir da keine Komplikationen oder Spätfolgen heran! Du wirst die Kastration ja zum Besten deines Hundes veranlasst haben, nun steh zu deiner Entscheidung!
Das wäre auch meine Vermutung. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie empfindlich sensible Hunde auch unsere eigene Gefühlslage reagieren. Selbst die Körperhaltung, die wir oft nur unwillkürlich verändern, wird wahrgenommen. Dazu kommen Gestik, Mimik und natürlich ganze Handlungsweisen, die anders sind, wenn wir besorgt oder aufgewühlt sind.
Versuch dich einfach zu normal wie möglich zu verhalten, vor allem hadere nicht mit dir (denn ändern kannst du es jetzt ohnehin icht mehr) und lass ihr Zeit wieder ganz zu sich zu kommen. Ich bin sicher, dass wird wieder
Außerdem sind viele Hunde einfach extrem geschafft durch dei Narkose. Meine hat nach der Kastra auch 2 Tage platt gelegen, zwar nicht so verängstigt wie deine Maus (ihre Kastra war allerdings auch minimalinvasiv und daher nicht mit einer großen, schmerzenden Bauchwunde verbunden), aber dennoch extrem ruhig und bewegungsfaul.Wegen der Fäden...wenn die Wunde gut verheilt ist, kannst die nicht eventuell selber ziehen? Oder würde sie das nicht zulassen? Klär das doch mal mit deinem TA. Ich habe - natürlich nur mit Absprache mit meinem TA - schon mehrere Fäden bei Tieren selber gezogen, und das ohne jede Komplikation.
Eigentlich ist das nämlich keine große Sache: Faden mit einer serilisierten Pinzette leicht anheben und mit einer ebenfalls sterilisierten Nagelschere durchtrennen. Normalerweise rutschen die Fäden dabei von alleine aus der Haut.
Vielleicht wäre das auch eine stressfreiere Alternative für deine Maus? Oder vielleicht macht dein TA Hausbesuche? -
Sie fühlt sich mies (ganz normal nach so einer OP) du fühlst dich mies (ganz normal nach so einer Erfahrung) - und jetzt schaukelt ihr euch beide gegenseitig hoch.
Atme tief durch, laß ihr einfach Ruhe, ohne sie auch noch mit deiner eigenen Sorge zu verfolgen und "anzustecken" - du weiß, wie gut die Antennen eines Hundes sind. Viele Tiere haben das Bedürfnis, sich zurückzuziehen, wenn sie sich schlecht fühlen. Meine Hündin hat nach der Kastration ganz freiwillig 24 Stunden im verdunkelten Zimmer nahezu durchgeschlafen und wollte deulich ihre Ruhe haben und nicht angefaßt werden. Dann stand sie auf und war schon wieder fast die alte.
Ruf sie jetzt nicht, laß sie ganz in Frieden. Nutze die Zeit, solange sie noch schlapp ist, um für dich das zu tun, was dir hilft, selbst wieder runterzufahren. Geh in die Badewanne, trink ein Glas Rotwein oder tu sonstwas, was dich beruhigt. Immerhin habt ihr die OP schon mal hinter euch!
In ein paar Tagen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Dann wird deine größte Sorge vermutlich sein, die Patientin ruhigzuhalten, und bis zum Fädenziehen ist hoffentlich schon alles halbwegs vergessen. Wir wünschen jedenfalls gute Besserung!
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Sei übrigens für die Ruhe dankbar statt deprimiert, und das meine ich jetzt nicht etwa zynisch: Je stiller sie erstmal liegt, desto besser nicht nur für ihre Wunden, sondern auch für deine Nerven. Meine kleine Feger-Hündin fing ganz schnell an, vor Langeweile auszuflippen und ist, mit allen Fäden noch drin, aus dem Stand einen Meter hoch aufs Fensterbrett gesprungen, um eine Hummel an der Scheibe zu erwischen.
Das ging blitzschnell, ich hab einen Todesschrecken bekommen und hätte sie am liebsten für die nächsten Tage gleich wieder in Narkose gelegt, bevor sie sich noch was tut....ist aber alles gutgegangen.
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