Und plötzlich ist ein Zweithund da

  • Ich glaube kaum, dass die bisherigen Antworten zu einer befriedigenden Lösung führen.

    Das Problem: die Hunde konzentreieren sich sehr viel leichter auf sich selbst, als auf ihre Menschen.

    Das anderweitig zu kompensieren ist sehr schwierig und aufwendig, wenn es sich um Geschwister handelt (erst recht, wenn es gleichgeschlechtliche Geschwister sind).

    Welpen u. Junghunde beanspruchen im 1. Lebensjahr enorm viel Zeit und individ. Förderung durch den Menschen (meistens noch viel länger). Sinnvoll wäre es in dieser Konstellation zunächst mit jedem Hund einzeln zu trainieren und die Spaziergänge individ. anzupassen.

    Eventuell könnte man später über eine Kastration des rangniederen Hundes nachdenken (obwohl ich ein Gegner davon bin).

    Normal ist es zumindest nicht, dass gleichaltrige Geschwister eines Geschlechts eine stabile Beziehung führen können.
    Zu beachten ist, dass gewisse Rivalitäten auch einen biologischen Hintergrund haben, der mit der Rangposition gekoppelt ist.

    Ich würde ernsthaft versuchen, einen wirklich erfahrenen und kompetenten Trainer zu finden, der euch im Alltag beobachtet und eine Analyse erstellen kann (z.B. Gansloßer). Ist zwar teuer, aber es lohnt sich, weil er mit Mehrhundehaltung und Erforschungen diesbezügl. Erfahrungen hat, an die keiner so schnell ran kommt.

  • Oh Danke, wie schön das ich von Euren Erfahrungen zehren darf.

    @ bibi: ja das mit der Kommunkation hat Finn noch nicht so gut drauf, das merke ich wenn ich ihn mit den Hunden aus den Dokumentationen vergleiche.

    Wie Du schon gesagt hast, wird es da noch wichtiger sein, ihn zu unterstützen. Soll ich ihn dann aus "angespannten" Situationen einfach raus nehmen? Also ich bin keine Freund von: die regeln das schon untereinander.
    Ich bin ein böses Frauchen, Bootsmann darf hier auch nichts regeln. Allerdings finde ich ein eindeutiges Abgrenzen der beiden untereinander völlig in Ordnung.

    Ich habe schon überlegt ob ich mal ne Verhaltensmodifikation erstelle. Sowohl für Finn als auch für Bootsmann. Vielleicht kann mich dabei der Trainer auch unterstützen.

    Angie: Danke noch mal für Deine Beispiele und Einschätzungen.
    Ich muss mir immer wieder deutlich machen, das auch Mats und ich eine Ressource sind, die zu Streit führen könnte. Alles andere ist sowieso hier nicht frei verfügbar. Und wir nun auch nicht, aber da muss ich gestehen, das mir das wirklich schwer fällt. Ich mag so gern kuscheln, und fand auch das "stupsen" bislang nicht dramatisch (haben wir ja schon drüber gesprochen). Aber hier ist es wirklich so, Finn stupst mich an, ich streichel ihn weil ich abgelenkt bin. Bootsmann kommt dann direkt dazu, und schon komm ich in Stress weil ich dann beide streicheln will. Haben sie von mir genug, dann gehts weiter zu Mats, der natürlich auch direkt krault.
    Da haben die beiden Jungs ganze Arbeit geleistet und uns wirklich gut erzogen. Und das alles ohne das wir es gemerkt haben. Das würd ich auch gern können.

    An den anderen Dingen arbeiten wir schon. Wer z.B. im Garten bellt wird rein gerufen, wer im Wohnzimmer sich in Rage bellt, fliegt raus. Ich versuch es gerade am Anfang noch mit "Ruuuuhe", aber wenn das nicht klappt, dann gehts raus.
    Für Situationen im Auto brauchen wir noch ne Idee.

    Ja, und die anderen Situationen wie z.B. zivilisiertes Rausgehen ist im Aufbau, und da gilt für mich "der stete Tropfen höhlt den Stein".

    @teifel: Es tut soooo gut zu lesen, das es anderen ähnlich geht. Auch wenn ich keinem Stress oder ähnliches wünsche, aber es beruhigt mich, das es nicht nur bei uns manchmal drunter und drüber geht.

    Ich denke ich werde noch viel lernen müssen und dürfen. Viele Dinge sind mit einem Hund einfach normal, und da musste ich mir noch nie Gedanken drüber machen, weil es einfach nicht von Bedeutung war im Alltag.
    Aber nun leben hier zwei Hunde, und das bedeutet einfach viele Veränderungen.

    WELSH-AUSSIE:
    Was mit bei Dir als erstes ins Auge sprang, war das Wort Kastration. Falls es sich hier so entwickeln sollte, das die beiden gar nicht mehr miteinander klar kommen, dann würde ich eher Finn weiter vermitteln und ihm eine Familie suchen, wo er glücklich leben kann, als einem die Hoden zu nehmen. Ich habe meine Wünsche und Träume schon mal für Bootsmann zurück gestellt, damit ich ihn nicht kastrieren muss. Und das gleiche würde ich für Finn tun. So gern ich ihn mag, und so schön das alles ist. Die Unversehrtheit meiner Hunde ist wichtiger, als das was ich gerne hätte.
    Ich danke Dir für Dein Posting, es zeigt mir noch mal eine ganz anderen Blickwinkel auf, und regt mich sehr zum nachdenken an.

    Ich werde alles mir möglich dafür tun, das es beiden gut geht und wir alle vier hier glücklich miteinander leben können. Aber wenn ich merke, das ich an Grenzen stosse, die ich nicht erweitern oder verändern kann, dann muss ich das akzeptieren.

    Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht, es ist ein Stück weit egoistisch, das ich Finn nicht jetzt schon weiter vermittel. Ja, das ist es bestimmt, aber im großen und ganzen läuft hier der Alltag auch so, das ich mir vorstellen kann, das wir das in den Griff bekommen. Nicht alleine, aber mit Hilfe und Unterstützung besteht die Chance. Und diese Chance möchte ich sowohl Finn, als auch uns geben.

    Ich glaube es geht Finn gut bei uns, er blüht von Tag zu Tag mehr auf, er wird wacher und nimmt mehr wahr, besonders außerhalb des Hauses, und ich glaube auch, das es ihm gut tut einen Artgenossen an der Seite zu haben. Wir können ihm ganz viel Liebe, Wärme, Futter und regelmäßige Gassigänge geben, aber Bootsmann kann ihm vieles mehr geben, ich glaub des Ausmaß davon können wir nur vermuten.

    Nun noch kurz zu gestern abend und heute nacht!

    Alles ruhig und friedlich. Eingeschlafen sind die Hunde auf getrennten Decken, aufgewacht heute morgen sind die beiden aneinandergekuschelt auf einer Decke. Heut nach hat von 2 Uhr bis 2.45 Uhr die Hündin aus der anderen Haushälfte gebellt. Ich hätte es verschlafen, aber unsere beiden wachsamen Hundis haben es gehört, mit einem kleinen, leisen Wuffeln dokumentiert und liessen sich dann wieder zur Ruhe bringen.

    Es ist quasi so, als ob die Auseinandersetzung gestern nicht stattgefunden hat. Oder vielleicht doch, ich hab das Gefühl die beiden schleimen sich gegenseitig ein, und sind sehr vorsichtig im Umgang miteinander.

    So ein Roman am frühen morgen, und dann auch noch an einem Sonntag morgen!


  • Wir haben hier so eine Konstellation. Brüder, die wir aus, sagen wir mal nicht optimaler Haltung mit einem halben Jahr bekommen haben. Die waren überhaupt nicht sozialisiert. War blöd von uns aber damals habe ich nicht besser gewußt.

    Wir haben von Anfang klar gemacht, daß die außer Kleinigkeiten nichts jedenfalls nicht heftig untereinander zu regeln haben außer eben ein wenig Gegrummel. Am Anfang war das, wie schon vorher geschrieben etwas Streß. Wir haben die Hunde nie alleine zusammen gelassen. Konnten wir eh nicht alleine lassen, weil die auf dem Stand von Welpen waren, nicht stubenrein, Schiß vor allem vor allem Plastiktüten.

    Ja bei uns hängt die Kastration von Prof noch wie ein Damoklesschwert über uns. Aber im umgekehrten Sinne. Es ist immer noch nicht sicher, ob er wegen seiner Prostataprobleme (die er hier in Flensburg trotz läufigen Hündinnen komischerweise nicht mehr hat) und seines Hodentumors, der nicht größer wird und abgekapselt ist, nicht doch noch kastriert werden muß. Der Tierarzt sieht jedoch im Augenblick noch keinen Handlungsbedarf.

    Ich habe nämlich große Angst, daß Prof nach der Kastration aufgrund des fehlenden Testesteronspiegels noch unsicherer wird und vor allem, daß dadurch unser stabiles Rudelgefüge durcheinander kommt.

    LG
    Angie

  • Ich hab mal gestöbert:

    rot umrandet Finn, und blau Bootsmann. Ich schau auch noch mal nach anderen, besseren

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  • Um Gottes willen, als Welpe hat mir einer gereicht, und auch jetzt mit den Beiden bin ich gut bedient!

    Hier noch ein paar Bilder von gestern abend:

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    Wie man sehen kann, doch eigentlich ein total langweiliges Leben das wir führen!

  • Irgendwie ist hier heut tote Hose!

    Weder die Jungs, noch ich sprühen heute vor Motivation. Wir hängen alle nur so ab, drehen zwischendurch mal ne kurze Runde, aber nix nennenswertes.
    Eigentlich wollte ich das schöne Wetter nutzen und ne richtig schöne Runde drehen, aber wir kriegen den Ar... nicht hoch.

    Also wird gedöst, gekuschelt, gelesen und nix getan!

    Ein komischer Tag, aber vielleicht tut es uns auch einfach mal gut. Ich werd wohl nachher im Garten mal ein bißchen Schnüffel-Spaß veranstalten, aber zu mehr wird es nicht reichen!

  • Zitat

    Ich würde ernsthaft versuchen, einen wirklich erfahrenen und kompetenten Trainer zu finden, der euch im Alltag beobachtet und eine Analyse erstellen kann (z.B. Gansloßer). Ist zwar teuer, aber es lohnt sich, weil er mit Mehrhundehaltung und Erforschungen diesbezügl. Erfahrungen hat, an die keiner so schnell ran kommt.

    Wie viele Hunde hat Gansloßer denn? :???:

    Ich kenne die Hunde nicht, lese hier ja auch nur mit und mache mir meine Gedanken.
    Und bisher habe ich nicht den Eindruck, dass da alles im Bogen läuft, eher das Gegenteil.
    Der "Kleene" ist erst so kurze Zeit da, kommt langsam runter, was noch bis zu einem halben Jahr oder länger dauern kann, da er einfach viel nachzuholen hat.
    Natürlich rappelt es ab und an mal, aber auch das kann Sandra nicht alles vorher wissen.
    Deshalb hinterfragt sie ja.
    Und am Donnerstag kommt ein Trainer und schaut sich die Jungs an.
    Ist doch bisher alles schick ;)
    Was genau soll da ein Wissenschaftler zu suchen haben? :???:

  • Zitat

    Wie viele Hunde hat Gansloßer denn?

    Das weiß ich nicht.
    Ich weiß aber, dass er Verhaltensbiologe ist, der sich mit solchen Themen auseinandersetzt und das nicht an den Haaren herbei gezogen hat, sondern wirklich erforscht hat.
    War vergangene Woche zu einem Abendvortrag "Mehrhundehaltung" bei ihm und finde, es gibt immernoch genug Dinge, die solche Leute erforschen und beweisen können, von denen man profitieren kann.

    Zitat

    Was genau soll da ein Wissenschaftler zu suchen haben?


    Das war nur ein Vorschlag, weil Gansloßer sich eben mit solchen Problematiken wirklich auskennt und auch hilfesuchende HH beraten kann.

    Verstehe dein Posting nicht so recht....

  • Also ich bin wirklich dankbar für jeden Rat und Tipp und suche für mich das passende da raus.

    Nachdem es grad wieder kurz geknallt hat, bin ich froh wenn am Donnerstag der Trainer kommt.
    Die Situation kam für mich ganz plötzlich, ich konnte keine Anzeichen feststellen, aber mir fehlt auch noch der Blick für die klitzekleinen Anzeichen. Ich arbeite aber daran mein Auge zu schulen.

    Auf jeden Fall ging Bootsmann von jetzt auf gleich auf Finn los, als ob ihm nicht gepasst hat, das Finn am dem Grashalm schnuppert.
    Dieses mal konnte ich sie aber wesentlich schneller und besser trennen. Es sah auch anders aus, und hörte sich auch anders an. Für mich klang es nach Riesengetöse, ohne viel Hintergrund.

    Das Ganze hat 10 Sekunden gedauert und jetzt ist wieder Friede, Freude, Hundekuchen.

    Vielleicht lag es daran, das an der Stelle vorher Leckerlie lagen? Die waren aber bereits alle weg, ich hab es genau beobachtet und gesehen, sonst hätte ich sie ja nicht da zusammen hin gelassen.
    Oder war es wieder die 1 Sekunde, die ich mich umgedreht habe um zur Tür zu gucken? Genau in der Situation ist es nämlich passiert.

    Ich hoffe das steht jetzt nicht auf der Tagesordnung, sondern ist eine Phase des "wo-stehe-ich".

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