Purinarme Nierendiät?

  • Hallo,


    seit zwei Monaten lebt Josy, eine zweijährige Mischlingshündin aus Spanien, bei mir. Vom ersten Tag an war unser Zusammenleben von Sorgen um ihre Gesundheit bestimmt. Sie fraß nicht, spuckte viel, war apathisch und insgesamt in einem schlechten Zustand.


    Der Leishmaniose-Snap-Test, der in Spanien gemacht wurde, war positiv. Zwar wurde mir gesagt, dass dieser nicht unbedingt sicher sei, aber in Anbetracht ihres Zustands war es sehr wahrscheinlich, dass Josy Leishmaniose hat. Mittlerweile wurde der Test wiederholt und es ist jetzt klar, dass Josy nicht nur Leishmaniose positiv ist, sondern dass auch ihre Nieren bereits geschädigt sind. Josy bekommt jetzt Allopurinol und den akuten Schub scheinen wir überstanden zu haben. Sie ist noch immer sehr dünn und hat große Probleme mit Haut und Fell, die aber wahrscheinlich nicht (nur) auf die Leishmaniose zurückzuführen sind.


    Ich habe jetzt schon einige Zeit recherchiert und bin darauf gestoßen, dass Hunde mit Leishmaniose purinarm ernährt werden sollen. Allerdings ist mir noch nicht klar, was das eigentlich so genau bedeutet. Ich stelle es mir so vor, dass man "Punkte" zählt und dass der Wert dieser "Punkte" in einem bestimmten Bereich liegen muss (ähnlich wie bei einer Diät). Stimmt das in etwa? Und welche Konsequenzen hat es für die Ernährung, wenn die Nieren geschädigt sind?


    Das Leishmaniose-Forum wurde mir jetzt schon mehrfach empfohlen. Allerdings erfordert die Anmeldung dort eine Vielzahl an Informationen, die ich eigentlich nur ungern angeben würde. Deshalb hoffe ich, dass ich vielleicht hier schon einige Infos bekommen kann.


    Liebe Grüße

  • Du kannst google mal betätigen. Bei Dalmatinern ist purinarme Ernährung ein Thema.


    Es gibt von Royahl Canin extra ein Futter, das auf die purinarme Ernährung abgestimmt ist, es enthält allerings 0% Fleisch :/ , was für einen Fleischfresser jetzt nicht wirklich toll ist.


    Wenn sie unbedingt purinarm ernährt werden muss dann würde ich dieses Futter in betracht ziehen, wenn man keine Zeit zum Barfen hat.



    Aber ich würde es erstmal mit ganz normalem Futter probieren oder eben barfen (siehe Link, der oben gepostet wurde).

  • Hallo Amy06,



    ich habe auch eine Leishmaniose kranke Hündin hier. Sie kam vor 3 Jahren in einem erbärmlichen Zustand aus der Türkei zu uns.
    Nach Kastration (sie war immer scheinschwanger und das hat die Schübe ausgelöst) und Allopurinol geht es ihr heute sehr gut.
    Seit ca. 2 Jahren wird Loona gebarft und seitdem haben sich ihre Schübe wesentlich verringert. Ihr geht es damit sehr gut und die Schübe sind so minimal, dass man sie kaum merkt.


    Aber das wichtigste bei ihr ist: Stressfrei halten und viiieeel Liebe :D


    Fazit: Beim Barfen weiß ich WAS sie frisst, bei Trocken-oder Dosenfutter weiß ich nicht immer was so drin ist. Sie bekommt Muskelfleisch mit Gemüse, manchmal Nudeln oder Kartoffeln dabei.


    Viel Glück +
    alles Gute
    Serafina, Lucky, Lulu + Loona

  • ...ach und noch was: Loona hatte nicht nur einen positiven Leish. Titer, sondern auch Babesiose und Ehrlichiose. Diese Kombi war fatal und hätte ihr den Tod gebracht. Wenn ihr das noch nicht getestet hab, lass es machen. Denn die letzten beiden Krankheiten sind gut in den Griff zu kriegen.

  • Hallo


    hier ist ein Nährwertrechner, wo die genau sehen kannst, wieviel Purin in den Lebensmitteln enthalten ist
    http://www.naehrwertrechner.de…orgehalt&desc=1&f=*NR&c=U
    Der Tipp, sich mit der Dalmatinerernährung auseinander zu setzen , ist gut, denn viele Hunde dieser Rasse haben irgendeinen Gendefekt, der dazu führt, dass die Hunde leicht Uratsteine bekommen, deshalb sollten sie purinarm ernährt werden.


    von vet-concept gibt es auch ein Futter, was geeignet ist. Vet concept ist zwar nicht so der Hit, aber besser als Royal Canin und billiger.


    http://www.vet-concept.com/DOG…concept&pi=2610&ci=000080


    Bei Rohfütterung solltest Du darauf achten, dass die Fleischmenge gering ist und der Proteinbedarf durch bspw Hüttenkäse gedeckt wird

  • Hi,


    erstmal muss ich sagen, dass ich es gut finde, dass du so einen armen türkischen Hund aufgenommen hast. Habe vor ein paar Tagen in einer Tiersendung einen Beitrag über ein Tierheim in Istanbul gesehen und mir sind da echt die Tränen gekommen. Solch arme Kreaturen.


    Hier ist eine interessante Seite


    http://www.futterschuessel-fue…m_ernahrungsberatung.html


    Die Autorin hat auch ein gutes Buch herausgebracht, das ich nur empfehlen kann.


    Du müsstest Innereien weglassen, da ist viel Purin enthalten. Ich weiß nicht, ob du auch wenig Phoshor geben musst, oder nur wenig Purin? Es gibt viele Lebensmittel, in denen sehr hohe Phosphorgehalte (schlecht für Hunde mit angegriffenen Nieren) enthalten sind. Die sollten auch vermieden werden. Wie gesagt, das Buch ist wirklich gut, da ist alles gut erklärt.


    LG Anja

  • Vielen Dank für die Links. Google hatte ich schon befragt und dabei diese Tabellen gefunden, die einen Überblick über den Puringehalt verschiedener Lebensmittel geben. Allerdings widersprechen sich diese Tabellen zum Teil ... :/ Zum Beispiel stand in einer, dass man nur weißes Fleisch füttern soll, in einer anderen stand, dass Teile des Huhns sehr purinhaltig sind. Auch beim Mehl gab es unterschiedliche Angaben. Irgendwo hab ich gelesen, dass man besser kein Weizenmehl benutzt :???: Das wäre für mich interessant, weil ich morgen Kekse für den Hund backen möchte :roll:


    Ich überlege derzeit, Josy zu barfen. Allerdings weiß ich noch nicht so wirklich, mit welchem Zeitaufwand und welchen Beträgen ich im Monat zu rechnen hätte. Bis ich das weiß und kalkulieren kann, ob ich das auf lange Sicht hinbekomme, würde ich gerne ein geeignetes Nassfutter geben und das mit purinarmen Lebensmitteln "strecken".
    Im Moment bekommt die das Ropodog sensi plus in Geflügelsorten (http://www.heidrun-maag.de/epa…/SubProducts/3402018-0002). Laut meinem Futterhändler sind dort keine Innereien enthalten, aber wirklich sicher bin ich mir da nicht :???:
    Hat jemand vielleicht einen besseren Tipp für ein Nassfutter, in dem wirklich nur Fleisch verarbeitet ist?
    Das Trockenfutter von Royal Canin steht im Moment noch ganz unten auf meiner Liste. Wahrscheinlich wäre da selbst das Barfen günstiger...


    Der Nährwertrechner, der gepostet wurde, gibt den Phosphorgehalt der Lebensmittel an. Hängt der mit dem Puringehalt zusammen?


    Also wegen der Leishmaniose muss ich "nur" auf den Puringehalt achten. Und wie ist das dann mit der Nierendiät? Da muss man dann noch auf den Phosphorgehalt achten?
    Himmel, ist das kompliziert :gott:

  • Zitat


    Hat jemand vielleicht einen besseren Tipp für ein Nassfutter, in dem wirklich nur Fleisch verarbeitet ist?


    Hey,
    also eine NaFu wo NUR Fleisch verarbeitet ist, wäre z.B. Rinti Kennerfleisch (http://www.zooplus.de/shop/hun…ter/rinti/rinti_dose/7442) - hier sind nur 0,4% pflanzliche Nebenerzeugnisse drinnen.
    Maya bekommt das abends, und morgens ihr normales TroFu. Sie frisst es seeeehr gerne! :)
    Und wenn du dann noch selbst Gemüse/Obst zugibst, wäre das wohl auch ok. Aber ich bin bei weitem kein Fachmann auf dem Gebiet!
    Liebe Grüße
    und knuddel mal die Josy von mir :)


    EDIT: Falls purinarme Ernährung so oft bei Dalmatiner gebraucht wird - vllt wäre dann ein Dalmatinerforum nicht schlecht?? :ka:
    Falls du da nicht so viele Daten hergeben müsstest. Oder du "erfindest" einfach ein AlterEgo für dich, für's Leish-forum :lol:

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