Hund attackiert Mensch- einschläfern oder rehabilitieren?
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nightstalcer: Das meine ich ja. Wir geben dem Hund menschliche Züge in dem wir ihm die Normen der Gesellschaft aufdrücken und das Tier in ihm vergessen (knurren verbieten u.ä.) Genausowenig darf ich den Hund alle für ihn unangenehmen Situationen selbstständig regeln lasse, weil ich der Meinung bin er kann das, dann geht der Schuss früher oder später nach hinten los und ich kriege ein Problem. Der Hund darf und muss kommunizieren aber wir müssen in der Lage sein zu verstehen und umzusetzten bevor etwas passiert. Es kann nicht sein das ich als Halter bemerke das mein Hund nicht gestreichelt werden will und nicht eingreife. Nein, der Mensch ist nicht immer selber Schuld. Wenn einer keinen Hund hat, wie soll er die Zeichen denn richtig deuten? Da bin ich als Halter eindeutig in der Pflicht. Gerade Kinder sind da recht unbedarft. Die denken nicht nach, für die ist ein Hund ein lebendes Kuscheltier. Wenn diese Kinder den Umgang mit Hunden nicht gewohnt sind dann werden sie auch nicht auf Abwehrhaltung eines Hundes reagieren. Wenn Kinder auf Hunde zurennen und diese aus vollem Lauf umarmen dann ist der Übergang von Abwehrhaltung über knurren und abschnappen fließend. Findest du es dann richtig sich hinzustellen und zu sagen: selber Schuld! Ich finde das ein Hund sehr wohl knurren darf wenn ihm was nicht passt, aber unter gar keinen Umständen darf er beißen. Er kann knurren, drohen, bellen, umstubsen, aber nicht beißen. Und er muss das aushalten können bis ich das für ihn regle.
Und Geburtstagspartys für den Hund: why not! wenn man es mag. Dem Hund wird es schlicht und einfach schnuppe sein ob er nun Geburtstag hat oder nicht. Ich darf nur nicht davon überzeugt sein das er sich darüber freut das ich ihm gratuliere (Über den Geburtstagshundekuchen darf er sich natürlich freuen).
LG Andrea
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Hi
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Ich persönlich sehe da bei solchen Fragen keinen großen Unterschied zwischen Hund, Kind oder anderem Lebewesen.
JEDES Lebewesen hat die gleichen Rechte auf Leben und Unversehrtheit auf diesem Planeten. Wenn ich die Verantwortung für ein Lebewesen übernehme, dann habe ich nunmal auch die Verantwortung. Und zwar für das Wohl von genau diesem Lebewesen, wie auch die Verantwortung gegenüber dem Rest der Welt. Meine eigenen Rechte hören da auf, wo ich andere in deren Rechten beschneide.
Für mich würde sich deshalb die Frage "Kind oder Hund" oder wie auch immer gar nicht stellen. Zuerst einmal ist mir persönlich das wichtiger, was mir näher steht. Also: ist mir mein eigener Hund wichtiger als ein fremdes Kind. Was aber eben auch bedeutet: Ich bringe meinen eigenen Hund gar nicht erst in Situationen, die für ihn so schlimm sind, daß er meint zubeißen zu müssen. Auch das ist Schutz und Verantwortung für Schutzbefohlene.
Und dann sind wir wieder beim Anfang: Was ist Verantwortung? Was ist Rücksichtnahme? Was ist Moral? Was ist sozial?.....
Leider denken viele einfach nicht langfristig. Das ist bei der Hundeerziehung oft so. Und ist ebenso bei der Kindererziehung oft so. Da wird nur der Augenblick gesehen, welche weitreichenden Folgen so manche Erziehung (oder auch Nicht-Erziehung) haben kann, haben manche einfach nicht auf dem Schirm.
Da wird der Hund zum Bällchenjunkie gemacht und wenn er anfängt auch nach anderen sich bewegenden Dingen zu schnappen, dann hat das ja nix mit dem lustigen Spiel zu tun, das dem Wauz ja sooo viel Spaß macht.
Da wird dem Kind immer alles erlaubt, weil andere es ja auch dürfen und das Kind soll ja nur glücklich sein, aber wie es später lernen soll, Rücksicht zu nehmen, steht in den Sternen ....Und die Besitzer/Eltern sehen es ebenso, weil ist ja praktisch. Kann man immer schön die Schuld auf andere abwälzen...
Die Medien tragen ihres dazu bei: Der Hund braucht ja Freilauf, deswegen: mach mal schön die Leine ab.
Der stänkert andere Hunde an? na, dann geh mal schnell in die andere Richtung.
Hallo? Fragt da wer nach dem anderen Hundebesitzer, vor dem jetzt der stänkernde Köter rumturnt? ... Interessiert sich irgendwer für Wild? Straßenverkehr? ... Wie oft kriege ich zu hören: Ja, jagt ab und an mal Kaninchen, macht ja nix, kommt ja immer zurück... Seufz...Es gibt sicher Unfälle, immer wieder mal. Mit Hunden, mit Kindern, mit Erwachsenen. Wir sind alle keine Maschinen, wir haben Launen, gute und schlechte Tage. Aber wie geht man damit um? .... DAS ist doch hier die Frage...
Zur Ausgangsfrage: Bluey hatte ja so einiges an Aggressionsproblemen: er attackierte unprovoziert Jabba (aber mit Warnen, aber zu schnell, als daß Jabba hätte reagieren können), er stellte mich einige Male an die Wand, schnappte, knurrte, fletschte die Zähne... Es wurde immer schlimmer, es wurde lange keine medizinische Ursache gefunden und auch ich stand vor der Frage, was geschehen würde, wenn er mich einmal ernsthaft attackieren würde. Für mich stand fest: Dann würde ich ihn erlösen lassen. Nicht wegen irgendeinem Vertrauensbruch oder ähnlichem, sondern: wenn Bluey mich ernsthaft angehen würde, dann würde es ihm so verdammt dreckig gehen, daß dies kein Leben mehr für ihn sein konnte.
Glücklicherweise fand man die Ursache: Schilddrüsenunterfunktion. Bluey geht es nun wieder richtig gut, er hat keine "Aussetzer" mehr.Ich würde die Entscheidung Euthanasie ja oder nein deshalb AUCH davon abhängig machen: Wie geht es dem Hund überhaupt. Ist der ein Nervenbündel? Hat der Aussetzer? Steht der in manchen Situationen komplett neben sich? Kann der ein normales Leben überhaupt meistern?
Es gibt eben nicht nur die nachweisbaren medizinischen Ursachen. Es gibt auch so einiges, was man am lebendigen Hund überhaupt nicht nachweisen kann. Bei Bluey stand NCL im Raum. Das ist eine Erbkrankheit, die man nur bei genauer Suche (man muß wissen, wo genau man wie genau schaut) nur beim toten Hund feststellen kann. Bei manchen Rassen gibt es schon nen Gen-Test. Beim Cattle Dog noch nicht.Dann gibt es auch Gehirnerkrankungen, die man auch weder per CT noch per MRT nachweisen kann, ähnlich wie beim Menschen eben auch, sozusagen psychische Traumata oder auch idiopathische Aggressionen.
Es gibt mini-Epi-Anfälle, die man nicht wirklich sieht, aber die zu Kurzschlüssen im Gehirn führen können, was ebenso Aggressionen mit sich bringen kann.
Wer weiß schon, ob mancher Hund nicht unter übler Migräne leidet? Wenn ich Migräne habe, dann habe ich ne Aura, das heißt, ich sehe Blitze, teilweise sehe ich gar nix, mich kribbelt es überall, manchmal ist der halbe Arm taub, ich höre Geräusche viel lauter als sonst, ich rieche manche Dinge viel stärker als sonst...Ich würde nie pauschal sagen: Der Hund hat massiv verletzt, der gehört eingeschläfert... zu viele Faktoren sind da mit einzubeziehen... Es geht immerhin um ein Leben.
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Öhm....
Bei der Moral geb ich dir Recht....aber der Rest eint alle Lebewesen... Mensch oder TierJa, du hast Recht. Es gibt ja genügend weibliche Vertreter der Rasse Mensch die sich regelmäßig in Duftstoffe hüllen und in aufreizender Gangart auf die Suche nach paarungswilligen Männern mit hohem sozialen Status gehen in der Absicht der Fortpflanzung um für den Rest des Lebens abgesichert zu sein. Insofern nehme ich das gerne zurück. Allerdings mache ich mich nicht zum Äffchen damit mein Mann mich mit Pralinen füttert. Obwohl ich für Nougat so einiges machen würde
Aber Spaß beiseite. Im Grunde hast du Recht. Diese Bedürfnisse vereinen alle Lebewesen. Der Unterschied liegt in der Ausführung. Bei Löwen ist es durch aus normal das das Männchen alle Jungtiere von Konkurenten umbringt um seine eigenen Gene möglichst weit zu verbreiten. Der berühmte Kuckuck, Hyänen töten oder vertreiben jeden Nachwuchs der Alpha wenn diese ihren "Dienst" quittiert, nur um ihre Stellung im Rudel zu verbessern. Das ist in unseren Augen unmenschlich aber in der Tierwelt Normal. Das macht einen erheblichen Unterschied im Durchsetzen dieser Bedürfnisse, findest du nicht?
LG Andrea
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Ich denke, dass man 95% aller Hunde rehabilitieren kann und mit entsprechenden vorkehrungen diesem hund auch ein artgerechtes leben ermöglichen kann!
Was ich als problem sehe und wie es hier am anfang schon geschrieben wurde, es gibt nur eine handvoll menschen, die mit solchen hunden umgehen können und das nötige fachwissen und über die entsprechende erfahrung verfügen einen hund der einen menschen mit tötungsabsicht angreift zu rehabilitieren! Und hier schließe ich auch viele hundetrainer aus, die mit solchen problemfällen überfordert wären.
Das heißt für mich, in den meisten händen bleiben solche extremen fälle eine gefahr! auch wenn der hund einfach nur das tut was er für richtig hält, ohne mit irgendwelchen bösen absichten usw! Für die meisten hier bleibt der hund an sich trotz eines solchen verhaltens ein tier das eine zweite chance verdient hat! Auch für mich! Genauso wie die meisten hier denken, dass man das problem in den griff bekommen könnte! Genauso denk ich!
Aber wer ist dazu bereit? Wer hat das können und die zeit und den platz sich um ein solches tier zu kümmern?
Und ist es dann vielleicht nicht doch ratsamer so einen hund einzuschläfern wenn die potentielle gefahr die von ihm ausgeht zu hoch ist?
Ich kann diese frage für mich selber nicht beantworten. aber ich persönlich denke, bei aller tierliebe, man darf das leben eines hundes nicht über das eines menschen stellen -
Und dennoch machen es genug Menschen ähnlich... Da werden eigene Kinder verlassen, nicht anerkannt, verleugnet, nur weil es grad nicht paßt... Da wird betrogen, gelogen, gemordet... Teils aus noch viel niederen Beweggründen wie Habgier, Eifersucht usw... Ist das wirklich besser, weil "menschlich"?
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fräuleinwolle: Ich widerspreche dir da einfach mal: es geht nicht nur um ein Leben sondern im schlimmsten Fall um zwei. Bist du in der Lage die Verantwortung für einen Hund zu tragen, der jegliche Beißhemmung verloren hat und sich möglicherweise einfach mal ein Kleinkind zur falschen Zeit am falschen Ort befindet. Was ist wenn dieser Hund das Kind so schwer verletzt wird, das es an den Folgen stirbt? Sagst du den Eltern dann das du wusstest das der Hund gefährlich ist, aber du ihm auf alle Fälle eine Chance geben musstest weil er für dich einen höheren Stellenwert hat wie ein fremdes Kind? Das du ihn behälst, weil das Kind Schuld hat? Kannst du dann ruhigen Gewissens sagen, das der Hund ja einen Grund hatte? Das er nichts dafür konnte? Mal ehrlich, macht es das dann besser? Ich denke man muss das Risiko abwägen. Wenn ich nicht in der Lage bin zu garantieren das der Hund keine Bedrohung für das Leben anderer (Mensch oder Tier) darstellt, dann muss der Hund den kürzeren ziehen. Ich rede ja nicht von Hunden, die aufgrund einer falschen Erziehung mal geschnappt haben. Oder weil sie sich erschreckt haben. Es geht nicht darum das gleich jeder Hund eingeschläfert wird nur weil er unbequem ist. Das lehne ich ab. Ich hatte ja selber so einen. Wenn ich ihm keine 'Chance gegeben hätte wäre er kaum über das 1. Jahr seines Lebens hinausgekommen. Er hätte diese Chance aber nicht bekommen, wenn er meine Kinder verletzt hätte.
Bei allem anderen gebe ich dir Recht: Das mit dem Jagen und einfach losrennen lassen finde ich genauso schlimm wie du. Und ein Hundehalter hat die Pflicht seinen Hund zu schützen und er hat das Recht ihn zu lieben.
LG Andrea
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Und ein Hundehalter hat die Pflicht seinen Hund zu schützen und er hat das Recht ihn zu lieben.
LG Andrea
Vor allem hat ein HH die Pflicht andere Menschen und Tiere vor seinem Hund zu schützen.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Vor allem hat ein HH die Pflicht andere Menschen und Tiere vor seinem Hund zu schützen.
Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
Das ist Grundvoraussetzung. Das eine zieht das andere nach sich. Schütze ich andere vor der Willkür meines Hundes, schütze ich meinen Hund vor der Wilkür der anderen.
LG Andrea
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Vor allem hat ein HH die Pflicht andere Menschen und Tiere vor seinem Hund zu schützen.
Es ist manchen HH doch schei.. egal was sein Hund anstellt,Grundgehorsam ist bei einigen HH ja gar nicht im Programm"Das muss mein Hund nicht können" und da liegt für mich schon der Hund begraben!
Meine Hündin ist unsicher und warnt kaum also muss ich dafür Sorgen das sie nicht in Bedrängniss gerät und ja mein Hund würde beissen! -
Muffin: Du hast nicht richtig gelesen...
Und: gibt es wirklich soooo viele Hunde, die wirklich in Tötungsabsicht zubeißen/verletzen? ... Ich glaube kaum... Es gibt sicher Hunde, die im "falschen" Umfeld, in "falschen" Händen gefährlich sind und klar, ein Kind ist schneller tödlich verletzt... Aber ist das dann gleich Tötungsabsicht von seiten des Hundes? .. Wer will all das beurteilen?...
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