Hunde ohne " Baustelle "?

  • Wenn man mal so sieht, hat Carlos keine extremen Macken. Er ist mit seinen 1,5 Jahren in seiner Rüpelphase, ist aber noch sehr gut lenkbar. Er ist ja auch nur ein Lebewesen und keine Maschine.

    Immer mehr zeigt er super Eigenschaften: er ist sozial komplett verträglich, ich kann ihn ohne Probleme überallhin mitnehmen und er ist sehr gelehrig. Sicher, er kann nicht direkt Beifuß gehen, kommt erst beim dritten Rückruf und ist manches Mal mit seinen Gedanken irgendwo anders : aber so lange wie er keine bösen Macken entwickelt, ist alles vertretbar. ;)

  • Hm, ich denke, dass es auf die Einstellung ankommt.

    Was genau sehe ich als Baustelle, womit kann ich problemlos leben?
    Kira hört z.B. gut, aber auch nicht immer aufs 1. Wort
    für den einen wäre es nur Baustelle, ich wiederhole es dann halt notfalls noch mal und bin zufrieden, wenn sie dann 40m entfernt trotzdem sitzen lässt und den Radfahrer mit Hund passieren lässt

    für den einen ist eine Baustelle, wenn der Hund andere Hunde nicht mag
    mein Hund muss nicht alle Hunde mögen

    Lunas Baustelle ist sicherlich die fehlende Impulskontrolle, bei Kira wüsste ich keine

  • Zitat

    Ich meinte, dass die Probleme, die ECHTEN Probleme, zunehmen.

    Was verstehst Du unter "ECHTE Probleme"?

    Bei so viel Oberflächlichkeit - wie soll man da vernünftig antworten?

    Was sind denn die "ECHTEN Probleme" die zunehmen?
    Grösstenteils doch eher Menschen, die eine "heile Hundewelt" haben möchten und mit der Realität - nämlich Hund=Lebewesen - völlig überfordert sind. Menschen, die erwarten, dass Hund ohne grössere Anstrengung von Anfang an sofort "funktioniert" - perfekt erzogen auf die Welt kommt, sofort stubenrein ist, zu 100% auf Kommando hört (natürlich auch auf solche, die man dem Hund nie antrainiert hat - denn Hund muss ja schon erzogen auf die Welt kommen), selbstverständlich völlig sozial ist (idR werden dabei Ansprüche an "sozial" gestellt, die jeglichem artgerechten/arttypischen Verhalten entgegenstehen wie bsp. permanent juveniles oder gar schon infantiles Verhalten selbst als zumindest altersmässig vollständig erwachsener Hund), und und und

    Die "ECHTEN Probleme" würden so sehr gar nicht zunehmen, wenn Mensch begreifen würde, dass Hund ein eigenständiges Lebewesen ist, das zudem ein anderes arttypisches Verhalten an den Tag legt, andere Kommunikationsformen hat als der Homo sapiens sapiens.


    Und wenn Du gern ein paar mehr "blaue Punkte am Hundehimmel" und "heile Hundewelt" hättest :hust:

    meine Hunde haben keine Baustellen - sie sind rundum perfekt ... auch und gerade mit ihren typischen grösseren und kleineren individuellen Eigenheiten

  • Besser hätte ich es auch nicht beschreiben können, so sieht das bei uns, mit dem 8. Hund auch aus.
    Aber wenn ich jeden Tag hier lese, wie aus hundlichem Verhalten, Probleme herbeigeredet und auch noch verstärkt werden, wundert mich nichts mehr.

  • Meine Hunde (ich hab drei)haben keine Baustellen.Deswegen schreib ich hier auch so gut wie nie.Alle drei sind eigestaendige Wesen mit eigenen Ideendie in den meisten Faellen mit meinen uebereinstimmen. Wenn mal keine Uebereinstimmung besteht hab muss ich mir ueberlegen wie wichtig es mir ist, das es uebereinstimmt.Da das Grundgehorsam sitzt, ist es nicht schwer meine Hunde fuer meinen Loesungsansatz zu interessieren. Und damit hatte es sich auch schon. Ich wuenschte ich koennte mehr erzaehlen, aber da ist einfach nix das mir einfaellt. Sie bellen selten,hoeren gut,sind liebevoll mit Mensch und anderem Getier.Sie ziehen nicht an der Leine,sind nicht aengstlich oder aggressiv, nicht futterneidisch,fahren gern Auto,sind stubenrein, gehen gern zum Tierarzt und zucken bei Spritzen und dergleichen nicht mit der Wimper.Sie spielen gern und doesen genausoviel und reagieren auf Stimme wie Handsignale.Wohl mit allen dreien einfach Glueck gehabt. :???:


    Mixxy

  • Also eine Allergie etc. sehe ich nicht als Baustelle, denn man kann sie ja nicht heilen.
    Baustellen sind für mich Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten, auf die man einwirken muss und die man dadurch "heilen" kann.

    Demnach hat Red keine Baustellen, nur 2 chronische Krankheiten (Allergie, Spondylose) und eben eine sehr markante Eigenheit (Blos nicht anfassen, wenn er döst). Dabei ist er trotzdem ein Hund, der im Alltag überhaupt keine Probleme macht und für uns einfach ideal ist. Für jemanden, der eine Sportskanone sucht, die jeden Wunsch von den Augen abliest, wäre er wahrscheinlich eine einzige Baustelle, aber das ist hier nicht so.

  • hmmmmm baustellen??? also ich muß sagen zu 90% bin ich echt super zufrieden mit Mila.
    Sie ist ja jetzt erst 5 monate bei uns aber es läuft super gerade. Der rückruf klappt sehr gut, die grundkommandos sitzen eigentlich auch. Sie hat sich zum Familienhund gemeistert und das ist klasse....

    ich denke aber das wohjl die watte in den ohren nochmal zurückkehren werden....

    Manchmal ist es nur etwas anstregend weil sie halt wirklich power im Arsch hat und man sich immer etwas neues für die beine und den kopf einfallen lassen muss, aber so ist sie und es ist auch gut so :)

  • Nun kann ich auch mal wieder mitreden... =)

    Ich bin jeden Tag dankbar, dass sich Rosa so entwickelt, wie sie es tut.
    Seit ich sie habe - von acht Wochen an - gab / gibt es ausser dem üblichen Pubertätsgrössenwahn und vereinzelten, vorübergehenden Revolutionen keine Probleme.
    Und diese sind - in letzter Konsequenz - auf meine Inkonsequenz zurückzuführen. :roll:

    Das Schöne daran ist, dass ich kaum etwas bewusst dazu leisten musste.
    Autofahren findet sie toll.
    Auch mal stundenweise alleinebleiben, ohne jeglichen Aufbau oder Übung.
    Die "Etikette" als Ladenhund - ein Retriever, der sich in Sachen Begrüßung tatsächlich zurückhalten kann.
    Der Freilauf mit Rückruf.
    Jagdtrieb nur rudimentär.
    Ihr Sozialverhalten mit anderen Hunden ist tadellos.
    Keine chronischen Krankheiten.
    Der halbjährliche Ernährungswechsel von TF zu Barf.
    ...

    Ich wünsche mir persönlich einen erzogenen Hund - aber keinen "dressierten" Hund.
    Erziehung beginnt und endet bei mir mit optimaler Lebensqualität und -freiheit in den gegebenen Bedingungen - für Hund und Mensch.
    Vielleicht ist es auch eine Frage der grundsätzlichen Erwartungshaltung und (Erziehungs-)Ansprüche an den Hund.
    So manch ein HH würde Rosa vielleicht als zu "wenig" erzogen betrachten und Baustellen finden, weil sie vom Temperament her einfach (noch) sehr ungestüm, impulsiv und zeitweise auch unkonzentriert ist.
    Solange jedoch ihre Umwelt - Hund und Mensch - und ihr Leib und Leben dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, freue ich mich wie ein Honigkuchenpferd mit ihr und ihrer ansteckenden und ungezügelten Lebensfreude.

    Da stört es mich auch nicht wirklich, wenn sie mal wie Bolle an der Leine zerrt, den Rückruf kurzfristig mal hinterfragt oder einer trägen Stadtente den Weg zum See im Turbolauf verkürzt...

    Ok - souverän offline in der Stadt laufen - das dauert noch ein Weilchen.
    Da wollen wir noch hin.
    Aber wir haben ja noch viel Zeit.
    Ich bin zuversichtlich, dass Rosa auch das hinbekommt.

    Umso mehr Wertschätzung habe ich für all die Menschen, die mit ihren Hunden wirkliche "Baustellen" bewältigen.
    Hut ab. :gut:

    LG,
    Andrea und Rosa - ein glückliches Team

  • ich hatte mich mit einer freundin neulich über das selbe thema unterhalten, nur in bezug auf pferde.

    wir haben wirklich sehr, sehr lange überlegt und es ist uns wirklich kein einziges pferd welches 15 (+) ist und keine krankheit hat. seien es die beine, die atmung, die haut oder der magen-darm-trakt.

    hunde kenne ich ein paar die nichts haben, aber diese sind auch erst ca 1-2 jahre alt.

  • Zitat

    ich hatte mich mit einer freundin neulich über das selbe thema unterhalten, nur in bezug auf pferde.

    wir haben wirklich sehr, sehr lange überlegt und es ist uns wirklich kein einziges pferd welches 15 (+) ist und keine krankheit hat. seien es die beine, die atmung, die haut oder der magen-darm-trakt.

    hunde kenne ich ein paar die nichts haben, aber diese sind auch erst ca 1-2 jahre alt.

    Ich glaube das hängt aber auch mit der Hypochondritis mancher Menschen zusammen. Wenn man sich heute mit jemand anderem unterhält wird man feststellen dass fast jeder "meint" irgendwelche Krankheiten/Allergien zu haben. Und sei es eine Lactoseintoleranz, die breit getreten werden muss. Bei den Tieren ist es genauso. Wobei ich es für normal halte dass besonders ältere Tiere (und Menschen) langsam das ein oder andere Zipperlein bekommen.

    Ausserdem ist die medizinische Beobachtung von Mensch und Tier heute sehr intensiv. Früher wären manche Erkrankungen gar nicht aufgefallen, weil niemand einen Hund untersuchen lassen hat nur weil er z.B. (wie in unserem Fall) ein komisches Trink- und Urinierverhalten hat.

    Wenn man bei einem Lebewesen medizinische Baustellen finden will findet man die auch. Fast jeder hat doch (rein theoretisch) irgendwas, auch wenn es einen in der Realität null beeinträchtigt oder überhaupt auffällt.

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