Neue Folgen der Hundeprofi M.R.

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    Es soll mit dem Wasserspritzen, oder der Rütteldose nicht nur Angst gemacht, sondern der Hund soll merken, dass nur sein aktuelles Verhalten (Jogger jagen) unerwünscht ist, der Wasserspritzende Jogger aber ansonsten kein böser Mensch ist (wenn ich ihn nicht jage, spritzt er mich nicht nass, sondern streichelt mich sogar)


    Das sind aber Dimensionen in denen ein Hund nicht denkt. Das ist Menschenkram. Ein Hund denkt ungefähr so: Rennt da ein Zweibeiner mit starkem Geruch nach Schweiß und Deo, oft Musik im Ohr ungefähr dem Kleidungsschema dann ist das für mich lebensgefährlich ... dann muss ich schnell zu Frauchen.
    Wenn der Zweibeiner sich nicht so komisch bewegt ist die Gefahr nicht so groß.


    Was passiert aber? Der Hund wird wahrscheinlich Stress und Angst haben. Angst ist eine ziemlich unberechenbare Sache die sich meist schneller generalisiert als man das gern hätte. Nebenwirkungen sind da nicht ausgeschlossen. Die Frage ist wie viel Stress der Hund hat wenn die Schauspieler-Oma mit dem Hund in den Park rennt. Stress ist, wenn er zu viel produziert wird nicht gut für den Organismus und kann hintenraus auch zu körperlichen Problemen führen.
    Wie sich der Hund die nächsten 2 Jahren entwickelt wird in dem, was im Fernsehen kommt, nicht gezeigt. Wenn der Rütter versucht die negativen Auswirkung seiner aversiven Methoden zu lindern, wird das auch nicht gezeigt.



    Zitat


    So soll doch glaube ich der ganze Sinn der Sache sein, oder?


    Das Problem ist eben, dass das ganze in kurzer Sendezeit im TV gezeigt wird und die Gefahr ist halt leider sehr groß, dass es viele Nachahmer gibt, die das dann falsch praktizieren und das läuft dann auf Hundekosten schief. :( :


    Ich wage zu bezweifeln, ob es überhaupt richtig ist auf die Art zu konditionieren.

    Zitat


    Ich bin nicht für und nicht gegen Rütter... Ich finde jede Trainingsmethode (egal von welchem Hundetrainer im TV gezeigt) kann verheerende Folgen haben, wenn man sie nicht richtig nachmacht und/oder das richtige Timing nicht stimmt usw. und leider ist diese Gefahr ja sehr groß, wenn man es immer nur so "minutenweise" im TV sieht und dann einfach so nach macht.


    Nicht jede Trainingsmethode hat negative Folgen. Aber mit additiven Verstärkern zu arbeiten ist anscheinend langweilig im TV (mal vom Futterdummy abgesehen). Nachahmen von Sachen, die im TV kommen ist ohnehin bekloppt - es fängt doch auch keiner an irgendwelche Stunts zu machen bloß weil er in einer Stuntshow das schon mal gesehen hat (ok es scheint Idioten zu geben die Jackass Kram nachmachen aber das zählt nicht).
    Olli

  • ich spreche Hunden schon so viel Intelligenz zu, dass sie merken wie sich ihre unterschiedlichen Verhaltensweisen auswirken. Sprich: Wenn Hund den Jogger jagt spritzts Wasser, wenn Hund bei Frauchen bleibt, bleibt er auch trocken.
    Ich denke auch nicht dass ein Hund denkt in Lebensgefahr zu sein weil er einen Spritzer Wasser abbekommt.

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    Ich denke auch nicht dass ein Hund denkt in Lebensgefahr zu sein weil er einen Spritzer Wasser abbekommt.


    da kennst du meinen hund nicht :smile:

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    da kennst du meinen hund nicht :smile:


    Na gut, zumindest hat der Yorkshire um den es hier ja geht nicht den Eindruck gemacht als wenn er dachte in Lebensgefahr zu sein, zumal er seine "Angriffe" nicht sofort eingestellt hat, sondern es erst noch ein paar Mal probiert bevor er aufgegeben hat.

  • Hab die Folge jetzt online angeschaut und fands ehrlich gesagt nicht so dramatisch. Ja, der Yorkie hatte Stress und es wurde absichtlich Meideverhalten erzeugt. Da das Timing sehr gut abgestimmt war, wird er aber wohl auch gelernt haben, dass es nur Ärger gibt, wenn man aktiv hinrennt. Deshalb nehme ich nicht an, dass es in einer derart kontrollierten Trainingssituation zu Fehlverknüpfungen gekommen ist.


    Wenn das mein Hund wäre, hätte ich das Problem auch anders gelöst. Aber mein Weg wäre sehr viel länger und aufwändiger und mit einer Frau Steeger ganz sicher nicht durchführbar ;). Und das ist eben der springende Punkt. Der Herr Rütter ist hier ja nicht bei dem Durchschnittsdogforumuser zu Hause, der sich intensiv mit seinem Hund auseinandersetzt, sondern bei Leuten die null Plan von garnichts haben. Die waren weder bereit noch in der Lage das Training mit dem Hund in einer Weise durchzuführen, wie es hier die meisten sehen wollen würden.

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    Hab die Folge jetzt online angeschaut und fands ehrlich gesagt nicht so dramatisch. Ja, der Yorkie hatte Stress und es wurde absichtlich Meideverhalten erzeugt. Da das Timing sehr gut abgestimmt war, wird er aber wohl auch gelernt haben, dass es nur Ärger gibt, wenn man aktiv hinrennt. Deshalb nehme ich nicht an, dass es in einer derart kontrollierten Trainingssituation zu Fehlverknüpfungen gekommen ist.


    Wenn das mein Hund wäre, hätte ich das Problem auch anders gelöst. Aber mein Weg wäre sehr viel länger und aufwändiger und mit einer Frau Steeger ganz sicher nicht durchführbar ;). Und das ist eben der springende Punkt. Der Herr Rütter ist hier ja nicht bei dem Durchschnittsdogforumuser zu Hause, der sich intensiv mit seinem Hund auseinandersetzt, sondern bei Leuten die null Plan von garnichts haben. Die waren weder bereit noch in der Lage das Training mit dem Hund in einer Weise durchzuführen, wie es hier die meisten sehen wollen würden.


    Ich sehe das ganz ähnlich "fling". Erstens muß das Training auf die Möglichkeiten des Halters abgestimmt sein. Es nutzt ganz einfach nichts, wenn das Training noch so toll, der Halter aber maßlos damit überfordert ist. Zu dem sollte man nicht vergessen, daß nicht nur Hunde Zeit zum Lernen brauchen sondern auch Menschen. Das Gefühl für das richtige Timing, das Verständnis für die Denkweise eines Hundes kommen nicht von jetzt auf gleich. Sondern das braucht Übung und ständige Rückmeldung durch den Trainer. Bei dem Beruf den Frau Steeger ausübt wäre es wohl etwas schwierig einen Trainer zu finden der sie kontinuierlich und regelmäßig genug auf ihrem Trainingsweg begeleitet, da sie beruflich ständig unterwegs ist.
    Zu den beschriebenen Alternativen wie "Zeigen und benennen" und "Ablenkung" möchte ich gerne sagen, daß dieses mit Sicherheit tolle Ansätze sind die dem Hund auch wesentlich weniger Stress bereiten aber ich mir nicht sicher bin ob ein so aufgebautes Alternativerhalten einem so ritualisiertem Jagdverhalten bei einem erwachsenen Jagdhund standhalten kann oder ob sich Eliza, sobald sie die Gelegenheit dazu hat dann doch immer wieder für das Jagen entscheidet.
    Zum Thema Stress denke ich: Natürlich hatte die Kleine Stress. Ganz klar. Aber ich glaube, ehrlich gesagt nicht, das es einer selbstbewußten erwachsenen Hündin wie Eliza schadet. Stress und Maßregelungen gehören zum Leben und zur Natur dazu. Bei den Tieren und bei den Menschen. Ein Kind hat doch genau so Stress wenn Mama mal schimpft. kaum einer käme da auf die Idee einem Kinde deshalb keine Grenzen mehr zu setzen. So ist es bei Hunden doch auch.
    Ich denke auch, daß man einem Hund interlektuell durchaus zutrauen kann die Verbindung zwischen dem Verhalten Jagen und der Strafe zu ziehen ohne das auf den Jogger zu generalisiern. Zu Mal Eliza ja explezied noch einmal gezeigt wurde.


    LG


    Franziska mit Till

  • Ich fand es auch undramatisch und in diesem speziellen Fall wohl unumgänglich. Der Hund war der weitaus lernfähigere Teil dieses Teams, und einem Trainer blieb kaum etwas anderes übrig blieb, als die Dinge direkt mit ihm zu "verhandeln". Wenn Frauchen bei -zig Hunden noch nicht mal gelernt hat, Jagen von Schmusen zu unterscheiden, wird sie kaum plötzlich im Schnellkurs Hundeverstand & Timing kapieren.


    Insofern hätte der Yorkie bei allen Trainingsversuchen, die diese Besitzerin einbezogen hätten, mit Sicherheit sehr viel mehr Streß ausgestanden, und der Erfolg wäre eh ausgeblieben.


    So war's dann eben learning by doing, und der Hund hat es ja offenbar nicht weiter dramatisch genommen. Ich würde da allerdings eine hohe Wette eingehen, daß sich ein so cleveres kleines Tier mittelfristig ein neues Jagd-Hobby suchen wird, um das langweilige Püppchen-Leben mit ein paar Endorphinen aufzulockern....

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    Ich fand es auch undramatisch und in diesem speziellen Fall wohl unumgänglich. Der Hund war der weitaus lernfähigere Teil dieses Teams, und einem Trainer blieb kaum etwas anderes übrig blieb, als die Dinge direkt mit ihm zu "verhandeln". Wenn Frauchen bei -zig Hunden noch nicht mal gelernt hat, Jagen von Schmusen zu unterscheiden, wird sie kaum plötzlich im Schnellkurs Hundeverstand & Timing kapieren.


    Insofern hätte der Yorkie bei allen Trainingsversuchen, die diese Besitzerin einbezogen hätten, mit Sicherheit sehr viel mehr Streß ausgestanden, und der Erfolg wäre eh ausgeblieben.


    So war's dann eben learning by doing, und der Hund hat es ja offenbar nicht weiter dramatisch genommen. Ich würde da allerdings eine hohe Wette eingehen, daß sich ein so cleveres kleines Tier mittelfristig ein neues Jagd-Hobby suchen wird, um das langweilige Püppchen-Leben mit ein paar Endorphinen aufzulockern....


    Wobei sich für mich eben auch die Frage stellt was für den Hund besser ist. Kurzfristig den Stess beim Training und dann aber ohne Leine laufen zu können; oder aber die sanfte Methode, mangels kompetenter Händlung ohne Erfolg und dann irgendwann ein Leben an der Leine.
    Denn ich denke schon, daß Frau Steeger irgendwann die Nase, vom ewigen Stress und den Beschinmpfungen der Jogger, voll gehabt und Eliza an der Leine gelassen hätte.
    Mit dem fett makierten gebe ich dir vollkommen Recht. Scheint Martin Rütter ja auch zu befürchten. Er hat ja noch gesagt. Sobald sie irgendwann noch einmal jagen sollte, soll Frau Steeger sie an die Leine nehmen, ihn anrufen und sie nicht mehr frei laufen lassen, bis er sich erneut mit ihr trifft. Nur wird dieses Verhalten dann noch nicht Ritualisiert sein und somit wesentlich leichter zu korrigieren und jemanden ein paar sinnvolle Dinge zu auslastung zu zeigen ist dann vermutlich wesentlich leichter als eine Anleitung ´zum Korrigieren eines unerwünschten, ritualisierten Verhaltens.


    LG


    Franziska mit Till

  • Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber bei jedem zweiten Hund denke ich "Schleppleine dran und Rückruf üben" Ich muss da grad an die Luna von Harry Wijnvoord denken. Ich mache mich draußen nicht zum Vollhorst um für Foxi interessant zu sein und trotzdem kommt er wenn ich rufe. Und warum? Weil wir so lange an der Schlepp geübt haben bis es saß. Ich halte nicht viel davon mit dem Futterbeutel in der Hand um meinen Hund rumzuspringen, nur damit alles andere langweiliger ist als ich.

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