Hundehaltung in anderen Ländern

  • Hallo!
    Ich finde das Thema so spannend und wolle daher (um)fragen- velleicht hat ja jemand Erfahrungen oder Freunde "Gott weiß wo wohnen" und kann berichten.


    Wir in Deutschland haben es ja recht gut mit der Hundehaltung.
    Hunde sind i.d.Regel akzeptierte Begleiter und haben (im Vergleich) ne recht große Lobby, wie Freilaufflächen, Kotbeutel an vielen Stellen etc. Hier ist es ja eher so das durch Gesetze vieles eingeschränkt wird.
    Eine Freundin war in Australien und berichtete das dort, oftmals Hunde einfach nicht Gassigehen wie wir es kennen da es wilde und giftige Tiere gibt.


    Wie sieht sie also aus die (Freizeit)hundehaltung im Ausland?


    Liebe und gespannte Grüße
    Penny

  • Bei der "Restfamilie" in Polen ist der Hund zum bewachen des Grundstückes da. Zu mehr nicht. Er darf nicht mit ins Haus, wird selten nur angesprochen oder gar bespielt. Bekommt die Essensreste des Tages. Wird nicht gebadet, gebürstet oder gekämmt. Es wird sich keine Gedanken über seine Abstammung gemacht, hauptsache es ist Schäferhund oder Boxer mit drin. Ob er noch einen Unterstand oder Hütte hat, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sein ehemaliges Schutzhaus zum Badezimmer umfunktioniert wurde. Alle Hunde (es leben seit mein Opa klein war und auch schon davor Hunde bei denen) heißen und hießen Rino. Ob die je einen Tierarzt gesehen haben weiß ich nicht.


    Das ist normal in der gesamten Nachbarschaft bei denen und keiner stört sich am dauernden Gebell der Hunde. Und wenn doch, bekommt der Hund einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet. Und raus, ausserhalb ihres Bereiches kommen die Hunde wohl nur wenn sie nicht mehr leben.

  • wow, genauso sind die Berichte aus Rumänien- und trotz nicht eingezäunter Grundstücke verlassen die Hunde das Grundstück nie- das ist aber eben uch nicht durch top Erziehung sondern durch Einschüchterung und Drill erreicht.


    Penny

  • Also über Rumänien weiß ich nichts. Aber bei meiner Familie in Polen ist es weder das eine noch das andere. Der Hund ist zum Wachen da, soll anschlagen und einschüchtern und das wars. Es wird nicht erzieherisch ran gegangen (auf welche Weise auch immer). Der Hund kann auch nicht weg, da alles eingezäunt ist. Aber ich denke er bleibt, weil es dort Futter, Unterschlupf und ab und an auch mal Ansprache gibt.

  • ich komme ja auch ursprünglich aus Polen und habe die Sache gaaanz anders erlebt - vielleicht aber deshalb, weil wir eigentl. nur in Städten unterwegs sind?!


    Dort sieht man mehr und mehr Rassehunde mit den Jahren, vorher hatten die meisten irgendeine "Promenadenmischung".


    Die meisten behandeln ihre Hunde sehr gut, wie ich mitbekomme (besonder wenn ich in einem poln. Hundeforum manchmal mitlese, da hab ich oft das Gefühl es sei das "Dogforum" in polnisch :D ).


    Im Sommer waren wir ja auf Usedom, als Abby noch ganz klein war.


    Eigentlich ALLE Passanten wollten sie streicheln, haben sie (und uns)ganz lieb angesprochen usw.
    Anscheinend scheint der Labrador (Abby ist ja ein Mix aus SH und Labbi, sieht aber mehr nach Labbi aus) momentan SEHR beliebt in dieser Ecke, denn fast Alle haben mir gesagt, daß ich mit dem Labbi eine echt gute Entscheidung getroffen habe *grins*.


    Das einzige, was ich dort zu bemändeln habe, daß noch einige Leute nicht so darauf achten ob ihr Hund sich vermehrt, d.h. es wird nicht direkt aus "Profitsin" drarauf angelegt, aber wird halt viel öfter als hier die eigene Hündin durch einen "Unfall" trächtig.
    Die Kleinen werden dann zumeist verschenkt (im poln. Forum warnen die Leute daher, die Pflegehunde (meist landen die Kleinen, wenn sie keine passende Famiöie gefunden haben auf Pflegestellen) nach Deutschland mitzugeben, da sie hier meist weiterverkauft werden, in Polen bekommt man die Kleinen nämlich mit Schutzvertrag, Vor- und Nachkontrolle der neuen Familie und geimpft mit - aber eben umsonst.


    Sooo, das war Polen....


    Jetzt ein ganz anderes Extrem:
    Mein Mann kommt ja aus Äthiopien und wir sind sehr oft drüben (mind. 1xjährlich, mal schauen, wie wir das nun mit Abby machen werden :???: ).
    Dort gibt es so gut wie keine Hunde als reines "Haustier" wie wir es kennen, sondern zumeist hat man einen Hund als Wachhund fürs Haus (in der Stadt).


    Die Hunde sind dann meist an der (meist langen) Kette, bekommen Reste zum Fressen (aber bessere wie manch andere Hunde, denn dort kauft man halt zb kein TK-Hähnchen, sondern es wird zuhause geschlachtet, genauso Lämmer...), also gibts fast täglich sowas wie BARF ;) .


    Die Hunde gehen aber nie Gassi oder so und dürfen auch nicht ins Haus.
    Zur eigenen Familie (und Besuch der oft kommt) sind sie meist freundlich, Fremde haben die Hunde dort aber "zum Fressen gern".


    In der Hauptstadt gibt es auch sehr viele "obdachlose" Hunde, manche Leute sind gemein zu ihnen und verscheuchen sie, viele sind aber relativ nett und geben ihnen ihre Essensreste.
    Addis Abeba bzw Äthiopien ohne allabendliches Hundegebell (es fängt um eine gewisse Uhrzeit an und hört nach knapp ner halben Stunde wieder auf) wäre nicht Äthiopien für mich :roll: .
    Obdachlose Menschen haben dort fast immer einen Hund und auch die ganz Armen, die in ihren Wellblechhütten leben.
    Dort werden die Hunde wie bei uns behandelt, eben viel gestreichelt, vollgequasselt und schlafen mit ihrem Menschen zusammen unter einer Decke (wenn die Leute denn eine zum Zudecken haben).
    Das Essen wird auch geteilt usw.
    In Dörfern leben die Hunde wie man es aus vielen Reportagen über Afrika kennt, im "Rudel" der Familie (schlafen allerdings eigentl. meist vor dem Haus).


    Letztendlich noch kurz zu Venezuela, dort war ich einmal 3 Wochen im Urlaub (auf der Isla Margarita) und dort sind die Hunde wirklich arm dran....


    Es gibt etliche Strassenhunde, die von den Menschen dort mißhandelt werden - ob nun mit Steinen beworfen um sie zu verjagen, überfahren oder getreten.....


    Am Strand gibt es auch einige Hunde, diesen geht es etwas besser, da Touristen sie oft zufüttern und sie auch mal streicheln.


    Ich habe dort die ganzen 3 Wochen lang "mein Rudel" aus 3 Hubnden gehabt, die immer den Strandspaziergang morgens und abends mit uns machten, sich von mir streicheln ließen nach 2 Tagen und ich ihnen immer etwas leckeres mit zu Essen brachte.


    Ich war in einigen Ländern, aber noch nie habe ich so viele Hunde mit Räude, offenen Wunden mit Würmern drin, verbrannten Hautstellen oder Autounfallverletzungen wie in Venezuela gesehen :xface:


    Dort würde ich gerne mal, wenn ich könnte, Aufklärung betreiben.....


    LG Eleni

  • Sao Paulo: Aller hundert Meter in der Innenstadt gibt es Möglichkeiten, den Hundekot zu entsorgen. Es gibt viele viele Parks und Anlagen, in denen die Hunde freilaufen können. Es wird viel mit den Hunden spazieren gegangen und viele Hunde sind wesentlich sozialverträglicher als hier. Szenen, wie sie mir fast täglich in Deutschland begegnen (Leinenrucke, treten, an den Ohren ziehen, auf den Rücken werfen), sind mir dort nie untergekommen.


    PS: "Herrchen" und "Frauchen" gibt es nicht, man ist entweder Vati oder Mami vom Hund :D


    Und es gibt viele Hundeschulen, die mit dem Clicker und positiver Verstärkung arbeiten. http://www.caocidadao.com.br/sobre.php

  • Ich habe etwas mehr als 2 Jahre in den USA gelebt. Dort wurde das sehr unterschiedlich gehandhabt. In den Großstädten in denen viele Leute in Wohnungen leben, hat man entweder eine Art Katzenklo (für die Kleinhunde) oder man geht tatsächlich regelmässig mit den Hunden raus zu den nächstgelegenen Auslaufflächen. In den Vororten, wo die Leute in kleinen Häuschen mit Garten wohnen, sieht man selten jemanden mit seinen Hunden laufen. Die Hunde machen meist in den Garten, die die ich kannte waren sogar auf bestimmte Stellen im Garten trainiert. Viele Hunde (vor allem in einer eher ländlichen Gegend in Michigan hab ich das oft gesehen) leben im Garten mit einer kleinen Hütte und angekettet. Die die in einem Zwinger leben können von Glück reden. Auf dem Land gab es auch noch viele streunende Hunde, in der Vorstadt habe ich das seltener gesehen. Ach, und die meisten Leute haben ihre Hund nicht von einem anerkannten Züchter, sondern aus Inseraten oder aus dem Petstore. Also einer Tierhandlung die u.a. auch Hunde verkauft. Ich war auch schon in einem solchen Geschäft und durfte mit einem Hündchen in eine kleine Kabine, ähnlich einer Umkleide, und dort mit dem Hündchen spielen. Im nachhinein echt seltsam. Allerdings ist das jetzt alles auch schon wieder 15 Jahre her. Hat sich bestimmt inzwischen einiges geändert.

  • in polen ist es recht zweigeteilt. in den städten leben inzwischen viele hunde in haushalten mit, sind oftmals rassehunde und auf deren abstammung und erziehung usw. wird wert gelegt.
    da gibts aber auch das gegenteil, nämlich die dörfer wo eben hund noch nutztier ist.
    nutztier das haus und hof beschützen soll, nicht mehr nicht weniger.
    dementsprechend werden sie auch gehalten, wobei ich nicht sagen würde das es herzlos ist oder so. die meisten leute haben einfach eine ganz andere beziehung zum hund als wir uns das vorstellen können, ich würde sogar behaupten sie lieben ihre hunde nur eben auf eine andere art und weise.
    und die hunde werde auch nicht immer schlecht behandelt, man ist schliesslich angewiesen auf sie.


    der neue mann meiner schwester kommt aus indien, dort verhält es sich ja auch wieder anders.
    reichere leute halten sich hunde im haus, alles andere was auf der strasse läuft wird gut behandelt. inder haben ja generell eine andere beziehung zu hunden und tieren, weils meist irgendwelch gottheiten sind.


    ansonsten waren wir die letzten 4 tage an der nordsee und dort gehört der hund einfach dazu. hundestrand, man kann hund in jedes lokal mitnehmen, es gibt kottüten (für mich was tolles da es bei uns nix gibt) und es wimmelt dort nur von labis, abgewechselt von border oder aussie.
    wir wurden da mit unserer kröte bischen wie die ausserirdischen angeschaut.
    also die leute waren alle viel viel freundlicher was hunde angeht.

  • Ich wohne unter der Woche mit meiner Hündin in Belgien, da ich dort auch studiere.


    Dort gibt es auch viele hondenloopzones also so freilaufgebiete für hunde, manche sind wirklich sehr sehr klein und andere etwas größer.
    Andere Hundebesitzer sind meist recht freundlich.
    Aber jetzt nach 2,5 Jahren, die ich dort wohne, ist mir schon aufgefallen, dass Hunde dort nicht den gleichen Stellenwert haben und die Menschen dort nicht gleich tolerant und hundebegeistert sind wie die Deutschen.
    Kleine Hunde werden öfters gut akzeptiert (zb hat eine Freundin einen cavalier king charles spaniel).
    Aber meistens werden Hunde dort ignoriert oder es wird ein großer Bogen drumherum gemacht. Manchmal habe ich auch den eindruck dass die menschen sich wirklich vor Hunden ekeln. Und viele Menschen haben auch Angst vor Ihnen, auch Erwachsene.
    Aus Deutschland kenne ich es, dass besonders Kinder sich oft für Hunde begeistern, in Belgien habe ich eher den Eindruck dass die eltern ihnen von anfang an beibringen dass sie diese Tiere nicht streicheln oder beachten sollten.


    Letztens ist es sogar passiert, dass ich auf dem Bürgersteig gelaufen bin und mir drei erwachsene personen entgegenkamen, die nur meine hündin gesehen haben (etwa kniehoch und auch mit hellem fell) und keine anstanden gemacht haben, etwas platz für uns zu machen, sondern in einer reihe frontal auf uns zu kamen und wir im letzten moment noch zwischen die autos springen mussten. So als ob man mit einem Hund keine daseinsberechtigung auf dem bürgersteig hätte. :???:


    Natürlich bekommt man ab und zu auch positives feedback, aber vieeeel seltener als in deutschland. Ich schiebe es mal darauf, dass wir in belgien in einer großen Stadt wohnen und denke, dass die menschen näher am meer oder auf dem land etwas toleranter sind?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!