Ab wann erwacht der Jagdtrieb?

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich habe eine 7 Monate alte Englisch Cocker Spanielhündin, die ich seit wir sie haben frei im Wald laufen lasse. Bisher lässt sie sich eigentlich gut abrufen, ich frage mich aber ab wann damit zu rechnen ist, dass der Jadgttrieb erwacht?

    Hat einer von euch irgendwelche Erfahrungswerte?
    Noch eine weitere Frage: Bedeutet das Hinterherjagen von Vögeln bzw. das gespannte Hinsehen wenn Vögel rumpicken und flatter automatisch, dass der Hund einen Jagdtrieb hat und später auch andere Tiere jagen wird?

    Dankeschön, Cockerella

  • Mein Hund hat mit knapp 5 Monaten zum 1. Mal ein gefundenes Tempo fachgerecht totgeschüttelt :headbash:

    Trotzdem geht sie nicht unkontrolliert jagen, es gibt einiges, was man dagegen tun kann (und vorbeugend auch sollte).

    Zitat

    Bedeutet das Hinterherjagen von Vögeln bzw. das gespannte Hinsehen wenn Vögel rumpicken und flatter automatisch, dass der Hund einen Jagdtrieb hat und später auch andere Tiere jagen wird?


    Andere Frage: Was soll denn das "Hinterherjagen von Vögeln" sein? Die will mit denen bestimmt nicht "nur spielen" :ugly: Da Hetzen selbstbestätigend ist, würde ich es unterbinden. Oder aber als tolle Belohnung verwenden (sie darf also auf ein bestimmtes Wort die Vögel hochscheuchen), aber sie muss sich zumindest vorher kurz beherrscht haben.

    Übe mit Deinem Hund den Grundgehorsam: Abruf (evtl. mit Pfeife) und ein Signal zum stoppen (sitz, platz, whatever). Außerdem würde ich Übungen zur Impulskontrolle machen.

  • Bei meiner Hündin ist der Jagdtrieb erst mit einem Jahr so richtig durchgeschlagen. Vorher war es eher spielerisch. Aber seit diesem Sommer dreht sie regelrecht durch wenn sie ein Eichhörnchen sieht. Sie krallt sich in den Boden fest und will in Richtung Eichhörnchen und ist kaum noch ansprechbar, dabei gibt sie Laute von sich die sie sonst nicht von sich gibt. Es ist nervig, aber wir haben es immer besser im Griff, wenns um andere Tiere geht. Bei Eichhörnchen wird sie nach wie vor schwach.

  • Moin Cockerella, ich würde auf gar nicht mehr tippen. Bei meinem Hund zeigte sich der Jagdtrieb mit etwa 4 Monaten. Er wurde immer stärker, ohne Leine haute der Hund ständig ab. Nach Rehen, Hasen, Katzen, was weiß ich was seine Nase so roch. Ungefähr mit 2 Jahren schwenkte der Jagdtrieb in Schutztrieb um. Wir sind noch mitten im Schwenk. Rehe sind uinteressant, Katzen nicht. Doch Briefträger sind nicht zu toppen.

  • Bei meiner Hündin kam er erst mit einem Jahr. Aber sie hat auch in der Zeit davor beim Vorbesitzer fast nichts kennengelernt und musste erstmal eine Menge lernen und ihr Angst etwas ablegen. Sonst wäre das ganze bestimmt auch früher gewesen!

  • Zitat

    Hallo ihr Lieben,

    Ich habe eine 7 Monate alte Englisch Cocker Spanielhündin, die ich seit wir sie haben frei im Wald laufen lasse. Bisher lässt sie sich eigentlich gut abrufen, ich frage mich aber ab wann damit zu rechnen ist, dass der Jadgttrieb erwacht?


    Das ist völlig unterschiedlich, und hängt auch von der Veranlagung sowie den Reizen ab. Ich kenne eine Springerhündin, bei der kam es erst mit 3 Jahren. Mein Splash andererseits hat schon mit 3 Monaten Wildfährten aufgenommen und mit 4 Monaten so richtig losgelegt.

    Zitat


    Noch eine weitere Frage: Bedeutet das Hinterherjagen von Vögeln bzw. das gespannte Hinsehen wenn Vögel rumpicken und flatter automatisch, dass der Hund einen Jagdtrieb hat und später auch andere Tiere jagen wird?


    Nein, nicht unbedingt. Hunde können sehr gut differenzieren, und lernen dies im Verlauf des Lebens (man kann dies natürlich auch lenken). Der Welpe jagt undifferenziert alles, was sich bewegt. Dann lernt er, dass Blätter nur mässig lohnende Jagdobjekte sind. Oder das Beispiel Krähen: fast jeder Junghund wird erstmal Krähen jagen. Die allermeisten lernen jedoch in recht kurzer Zeit, dass es sich absolut nicht lohnt. Deswegen werden sie aber nicht automatisch auch keine Tauben mehr fixieren und jagen.

    Manche Hunde haben von sich aus gesteigertes Interesse an bestimmten Tierarten - bei Rhian sind es Fasanen und Rebhühner. Bei andern Tieren kommt es oft drauf an, ob ein erfolgreiches Jagderlebnis das Interesse bestärkt hat. Ich würde die Hündin nun gut beobachten, und verstärkt an Abruf und Impulskontrolle arbeiten. Das Aufscheuchen von Vögeln kann man da prima als bestärkung verwenden, wenn der Hund sich vorher beherrscht hat und nicht einfach drauflos ist. Wie reagiert denn die Hündin bisher auf anderes Wild?

  • Die Veranlagung spielt eine große Rolle. Leidenschaftliche Sichtjäger betrachten es durchaus lebenslang als lohnenswert Vögeln hinterher zu jagen. (Was natürlich Jagen ist - was sonst.) Manche bauen das sogar soweit aus, dass sie Flugzeuge jagen.
    Einen Spurjäger kickt das evtl. nicht mehr ausreichend irgendwann und er schwenkt auf Spuren bzw. Stöbern um.

    Erfolgreich ist eine Jagd dann, wenn sie den Hund ausreichend "kickt". Einen Sichtjäger kickt evtl. bereits das Sichten. Einen leidenschaftlichen Spurenleser evtl. eher nicht...

    Die Pubertät bzw. Junghundzeit ist die typische Zeit, in der der Jagdinstinkt zum Vorschein kommt. Gleichzeitig ist es auch eine Phase, in der man die Hunde leicht auf Jagdobjekte prägen kann. Oftmals sind die Dinge, die sie in der Zeit jagen, zeitlebens die, die sie bevorzugen. Wobei eine richtige "Jagdsau" später alles nimmt...

    Meine Cooma (Border Collie) z.B. hat eine echt verrückte Verknüpfung gemacht: Sie geht ab wie Schmidts Katze, wenn sie Wildschwein wittert. Sie hat in ihrem ganzen Leben noch nie Wildschweine gejagt! Geschweige denn, dass sie deren Spuren nachgegangen wäre - sie will es, aber sie durfte es noch nie. Aber wir hatten ein Maisfeld mit Wildschweinen an unserer Schafweide, an der ich das Grundlagentraining an den Schafen (also Jagen) in ihrer Jugend gemacht habe...

    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,

    Sorry dass ich mich jetzt erst melde. Ist ja ewig her, dass ich hier geschrieben habe. Inzwischen ist meine Hündin ein Jahr alt. Sie jagd immer noch mal Vögeln hinter her. Sie ist ja auch ein Jagdhund, aber Spuren im Wald würde ich sagen, den geht sie nicht hinter her. Sie stöbert mal einer Spur hinter her, aber nie so dass sie sich darin verliert und ist noch abrufbar.

    Etwas anderes macht mir inzwischen Bedenken... Eigentlich will ich ihr beibringen, dass sie Wald auf den Wegen bleibt. Seit Neustem büchst sie mir aber immer mehr in den Wald aus, dreht Runden in Sichtweite und kommt dann wieder, wenn man sie ruft. Sie hat dabei aber meinem Gefühl nach keine Spur in der Nase. Die Schnauze ist dann auch nicht auf dem Boden. Wie ist dieses Verhalten einzuschätzen? Ist das eine Vorstufe vom Abhauen, ist es doch Jagen, ist das Übermut, ist das Grenzen austesten?

    Vor allem wie bringe ich ihr bei, dass sie die Wege nicht verlassen darf. Schleppleine ist bei uns im Wald sehr schwierig, weil überall Unterholz ist an dem sie ständig hängen bleibt. Man kommt fast nicht mal einen Meter weit und das Ding hängt schon.

    Danke schon mal für eure Erfahrungen!

  • Das Abdrehen ins Unterholz ohne konrekte Spur kenne ich auch, für mich ist das Stöberverhalten. Wenn dein Hund auf den Wegen bleiben soll, ist die Schleppleine doch kein Problem, denn auf den Wegen ist doch nichts zum Verheddern, oder?

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