Sie will auf einmal nicht mehr gassi gehen

  • Hallo,


    ich habe seit vorgestern ein Problem mit meiner reinrassigen Labradorhündin Rica (6 1/2). Wir waren vorgestern Abend die große Runde drehen. Mein Hund darf generell ohne Leine laufen, da sie sich mit allen anderen Hunde extrem gut versteht und auch nirgends Straßen sind.


    Nun sind wir auf halber Strecke, die wir schon seit Jahren gehen, wieder an dem Weidezaun angekommen. Ich lief vor ihr, weil sie hinter mir wieder irgendetwas zu erschnüffeln hatte. Dabei ist sie wohl an den Weidezaun gekommen und hat sich den Strom durch den Körper gejagt. Auf jeden Fall ist sie winselnd und jaulend mit eingezogenem Schwanz zur mir gerannt. Danach wich sie keinen Meter mehr von mir ab und blickte alle 10sek zu mir auf.


    Sie hat nicht mehr geschnüffelt, nicht mehr ihr Revier makiert etc. Nur noch dicht neben mir bei Fuß geloffen.


    Dazu muss ich sagen, dass ich die Situation in dem Moment eigentlich lustig fand und lachen musste. Habe sie aber natürlich sofort gestreichelt und auf sie ruhig eingeredet.


    Jetzt ist es aber seit gestern so, dass sie überhaupt nicht mehr gassi gehen will. Wir gehen aus dem Haus raus und nach 10 - 15m bleibt sie stehen und setzt sich hin. Da ich momentan Frühschicht habe, bringe ich sie eigentlich immer zu meiner Oma, damit sie den Tag nicht allein ist und im Garten springen kann. Aber nichtmal mehr diesen Weg will sie laufen (Das sind nur knapp 100m...) Wenn ich dann in die Hocke gehe, springt sie dann zu mir und setzt sich ganz nah bei mir hin und kuschelt.


    Wenn ich normal mit ihr Gassi gehen will, bleibt sie sitzen. Geh ich dann auf sie zu um sie anzuleinen, denkt sie wir gehen zurück und springt sofort auf Richtung Zuhause. Sobald sie dann an der Leine ist, wird sie so richtig störrisch. Will ich nun mit ihr irgendwohin gehen, nichtmal der selbe Weg wo sie den Schlag bekommen hat, zieht sie mit aller Gewalt gegen und erwürgt sich schier. Ich kann nicht mehr mit ihr Gassi gehen :(


    Ihr Geschäft hat sie heute auch nur vor der Haustür in der Wiese erledigt. Ich muss dazu sagen, dass sie eine Fressmaschine ist und leider 5 - 7kg zu viel auf der Waage hat, aber bisher immer anstandslos mitgegangen ist und auch Spaß dabei hatte.


    Vielleicht habt ihr eine Idee bevor ich zum Tierarzt gehe.


    Gruß


    Daniel

  • hallo erstmal,


    mir ist beim Lesen irgendwie der Gedanke gekommen, dass sie sich im Schreck vielleicht vertreten/verrenkt o.ä. hat, als sie den Schlag bekommen hat. :???:
    Verhält sie sich denn sonst noch anders?
    Zeigt sie irgendwelche Steifheiten?


    Lg

  • Hallo,


    nein sonst ist sie absolut normal. Sie läuft nicht irgendwie steif, hat sich auch nichts eingetreten und spielt zuhause auch mit mir wie sonst immer. Zuhause ist sie mein Hund wie ich sie kenne.


    Aber sobald wir vor die Tür gehen und den Hof verlassen fängt das ganze Drama an :(

  • Vielleicht gruselt sie sich einfach vor dem "draussen" weil "draussen" beißt ja. Ich denke sie hat den Schlag nicht mit dem Stromzaun, sondern mit außerhalb vom Hof verbunden.
    Das Problem ist das du sie mit jedem Streicheln,gut zu reden, betüdeln noch mehr in ihrem Verhalten bestätigst und ihr zu verstehen gibst das sie völlig zurecht angst hat.


    Eigentlich musst du völlig souverän durch die Gegend laufen und ihr zeigen " da ist nichts".

  • Wenn Du Schmerzen ausschließen kannst, bleibt die Frage, mit was sie den Stromschlag in Verbindung bringt ... Ich denke, dass sie wirklich angst hat, dass sie, wenn sie den Hof verlässt, wieder Schmerzen zugefügt bekommt. Sie weiß ja nicht, woher der Schlag kam. Mein Fynn z. B. hat am Weidezaun mal einen Schlag bekommen. Seitdem macht er einen riesigen Bogen um Kühe :hilfe: .


    Ich würde an Deiner Stelle versuchen, aus der ganzen Sache kein großes Drama zu machen. Wenn Du rausgehst, verhalte Dich so souverän, wie möglich.


    Hast Du vielleicht eine Schleppleine? Damit könntest Du sie absichern um zu schauen, was sie macht, wenn Du einfach weiterläufst, während sie sitzen bleibt.


    Was macht sie denn, wenn Du mit dem Auto woanders zum Spazieren gehen hin fährst?

  • Danke schon für die Hilfe.


    Ich habe es eben nochmal probiert in alle erdenklichen Richtungen, mit Leckerli etc...


    Wir gehen aus der Haustür raus und nach 10m setzt sie sich hin. Ich bin nun einfach weitergegangen und hab mich außerhalb von ihrem Sichtfeld hingestellt. Sie bleibt dort einfach nur sitzen und bewegt sich erst wieder, wenn ich etwa 7m vor ihr in die Hocke gehe. Da stürzt sie sich fast auf mich.


    Auch hinter dem Haus auf dem rießengroßen freiem Feld wo sie normal immer gesprungen ist (gut 2 - 3km von der "Schlagstelle" entfernt) geht sie nicht mehr mit. Sie bleibt sitzen. Egal ob ich weitergehe, ihr zurufe oder sonstiges.


    So langsam aber sicher verzweifel ich


    /edit


    Das mit dem irgendwo hinfahren hatte ich auch schon im Hinterkopf. Das werde ich morgen mal ausprobieren. Evtl. sogar Schocktherapie und an besagte Stelle fahren ?

  • Zitat

    Evtl. sogar Schocktherapie und an besagte Stelle fahren ?


    Ne, das würde ich auf gar keinen Fall machen. Ich würde erst einmal ausprobieren, was sie macht, wenn Du an eine ganz andere Stelle fährst.


    Wenn das gut klappt, würde ich mich ganz langsam immer näher an Deine ursprüngliche Gassistrecke rantasten. Ich würde aber, sobald Du merkst, dass sie unsicher wird oder sogar angst hat, den Radius wieder vergrößern. Ich würde auf gar keinen Fall eine Schocktherapie wählen. Evtl. machst Du es damit nur schlimmer.

  • Einer meiner Hunde hat als Junghund auch mal ganz gewaltig an einer Rinderkoppel eine gewischt bekommen.
    Freilaufend war er nicht dazu zu bewegen, diese Richtung einzuschlagen - mit anderen Richtungen hatte er, anders als dein Hund, kein Problem.
    An der Leine ging er widerwillig mit. Darauf habe ich aber auch bestanden und bin immer mal wieder den Weg dorthin mit ihm gegangen. Nach ca. einem halben Jahr hatte er die Sache vergessen oder weggesteckt und auch im Freilauf klappte es wieder.

  • Danke für die ganzen Antworten.


    Ich laufe ja souverän mit ihr durch die Gegend. Das Problem dabei ist aber, dass wenn sie eben an der Leine ist sich so dermassen dagegen stemmt und zurück nach Hause zieht, dass es überhaupt nicht möglich ist einfach weiter zu gehen.


    Und ohne Leine bleibt sie einfach sitzen, auch wenn ich schon 150m weiter gegangen bin.


    Auch mit meinem Vater läuft sie nicht mehr. Egal in welche Richtung.


    Ich werde nun morgen mal mit ihr ein Stück weiter weg fahren, evtl. in den Wald mit dem Fluss in dem sie normal so gerne badet. Ich werd morgen dann mal bescheid geben ob es was gebracht hat.


    Gruß

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