Aussie Halter - Diskussion zur Haltung & Zucht
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Hallo ihr lieben Aussiehalter,
ich muss nun mal endlich ein Thema aufgreifen, welches mir schon lange unter den Nägeln brennt.
Ich will einfach mal eine interessante und hoffentlich sachliche Diskussion anregen.
Immer wieder stolpere ich selber über Dinge, die MICH einfach traurig bzw. nachdenklich stimmen.In letzter Zeit sogar sehr oft, da gerade unter den Aussie Haltern hier im DF keine Kritik mehr geübt oder kritisch hiterfragt werden darf (mein Eindruck) ohne dass man sofort Mundtot gemacht wird und aufgefordert wird, seine Meinung woanders kund zu tun.

Was ich mehr als schade finde, denn so hab ich ja nicht mal die Möglichkeit die Sicht der anderen zu erfahren. Den Sinn ihrer Aussie Haltung zu verstehen. Und wie sie die Zukunft dieser Rasse sehen.
Solange man Herzchen Smilies
on mass verbreitet ist alles schön, aber wehe man hakt mal kritisch nach „Warum ein Aussie“ „Was willst du mit deinem Aussie machen“ oder „Warum züchten und wie züchten“ „Wie wird dein Aussie beschäftigt?“ und „Warum noch einen Aussie?“
Schon ist die Laune am Boden, man bekommt keine Antwort, sondern wird sofort darauf verwiesen, dass man hier doch nur dafür da ist um sich an den Tieren zu erfreuen.Der Aussie – ein Arbeitshund! Oder eben doch nur noch ein Familienhund mit etwas erhöhtem Bespaßungsbedarf?
Ich lese immer wieder "Ach ein bissel Leckerlie suchen, ein paar Tricks und dem Ball hinterher hetzen, mit Freunden toben dann ist mein Aussie glücklich. Hauptsache er ist dabei."
Ist das so? Wenn es so ist, ist es wünschenswert, dass eine Rasse die eigentlich durch ihre vielfältige Arbeitsleistung und Bereitschaft glänzen sollte, mit solch kleinem Programm schon zufrieden ist?Wie ist eure persönliche Vorstellung zum Aussie? Wie sollte in der Zukunft die Zucht selektiert werden?
Sollte es wirklich ne richtig harte Showlinie geben, die eben fast nur noch die Hülle vom Australian Shepherd wiederspiegelt? Und mit geringen Mitteln zufrieden zustellen ist und sonst nur den üblichen durchschnittlichen Familienhund spielt und schön aussieht?
Und dann eine Linie, die den Aussie wirklich noch als Arbeiter (nicht speziell für’s Vieh), als Urtyp mit seinem ganzen Potential und Vielfältigkeit zeigt. Für Leute die besonders die Arbeitseigenschaften an dieser Rasse lieben und nicht die Optik?
Ich hoffe es fühlt sich jetzt hier nicht sofort wieder jeder auf den Schlips getreten. Ich möchte auch meine Vorgehensweise sicher nicht als best of hinstellen. Ich will eure Meinungen, eure Ansichten, eure Ideen lesen. Und eine NETTE Diskussion mit euch führen!
Und vielleicht selbst eigene Vorurteile ablegen können bzw. mir ein echtes Bild von den Menschen hinter den netten Hunde Fotos machen können.Wenn einer nur stänkern will und eben nicht sachlich seine Meinung vorbringen kann, sollte diesem Thread bitte fern bleiben.
Und denkt immer daran, eines haben wir alle gemeinsam. Wir sind der Rasse verfallen, auch wenn es unterschiedliche Gründe gibt

So und jetzt erstmal ihr! Wenn ihr mögt. ^^
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Bin kein Aussie-Halter, habe mich aber für die Rasse interessiert und auch ein wenig näher damit beschäftigt, bevor es doch ein Cattle Dog wurde...
Was ich mich frage (überhaupt bei sog. Arbeitsrassen):
WAS ist überhaupt eine Arbeitsrasse? Wie stelle ich mir eine solche vor? Wie sahen die ursprünglichen Arbeitsgebiete für den arbeitenden Rassehund aus? Mußte der wirklich tagtäglich arbeiten? Was mußte der an Wesen so mitbringen?
Ist die "moderne" Vorstellung einer Arbeitsrasse, eines Arbeitshundes nicht sowieso schon fernab der Wirklichkeit?
Ich glaube inzwischen, daß diejenigen näher dran sind, die den Hund (Familien-)Hund sein lassen und gezielt und individuell angepaßt beschäftigen.
Was mir beim Aussie (und auch manch anderer Rasse) nicht gefällt: Es wird mit Individuen gezüchtet wegen Farbe und/oder anderen äußeren Merkmalen und dafür nimmt man Genfehler, gesundheitliche Probleme usw. in Kauf. Bei einer individuenschwachen Rasse könnte man da noch mit "Genpool" kommen. Aber beim Aussie wie auch einigen anderen Rassen kann man das schwerlich gelten lassen.
So, das war nun ein Anfang... hihihi....
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Zitat
Ich glaube inzwischen, daß diejenigen näher dran sind, die den Hund (Familien-)Hund sein lassen und gezielt und individuell angepaßt beschäftigen....
Das ist mir schon zu allgemein gehalten
Familienhund klar, aber was versteht man eben unter angepasster Beschäftigung?Und die merle und NBT Diskussion hatten wir schon zuhauf hier im Forum. Hier geht es mir gerade ums Wesen und Arbeitsleistung. Also nicht böse sein.

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Ich antworte jetzt mal , obwohl ich nur einen Aussie-Mix habe...hoffe das ist okay
Also ich muss leider sagen dass die Anschaffung unseres Aussiemixes absolut unüberlegt war , unsere alte Hündin war vor einigen Monaten gestorben , ich (11 Jahre alt ) wollte unbedingt einen neuen Hund , meine Mum schaute im Internet nach , entdeckte eine super Hinterhofvermehrerin und holte einen 16 Wochen alten Welpen von einem Bauernhof ab der absolut noch nichts kennengelernt hatte.
So , eigentlich sehe ich Rassen wie den Aussie oder den Border am allerliebsten am Vieh , jedoch denke ich dass wenn man das richtige Beschäftigungsprogramm einem solchen Hund bieten kann , das auch artgerechte Haltung ist. Ich denke dass in unsere heutigen Welt es garnichtmehr möglich ist jedem Hund das zu bieten wofür er ursprünglich gezüchtet wurde , dazu gibt es einfach zuviele Hunde. Sinnvolle Auslastung für einen Gebrauchshund der seiner ursprünglichen Arbeit nicht mehr nachgehen kann..hmm ob es das wirklich gibt ? Sinnvolle Auslastung wäre für mich jetzt etwas wie Rettungshunde-Arbeit , Mantrailing oder ähnliches. Kein stupides Ballwerfen
Meine Idealvorstellung wäre dass es bei den Gebrauchshunderassen nurnoch eine Begrenzte Anzahl an Züchtern geben dürfte , die die Hunde wirklich dafür züchten wofür sie Gebraucht werden. Vieharbeit , Polizeiliche Arbeit , Herdenschutzarbeit usw. Aber ich denke dass das eine Illusion ist.
Hmm ich habe bestimmt noch einige Gedanken mehr dazu...nur fallen die mir grad nicht so recht ein
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soo, da möcht ich auch mal was schreiben.
Vorab, ich habe keinen Aussie, finde ihn aber von der Optik auch sehr ansprechend - will aber die nächsten 10 - 15 Jahre keinen Zweithund.Ich lese auch gern im Klönschnack und Bilder Thread und auch mir ist aufgefallen, dass immer mehr Aussiehalter zum zweit, dritt oder viert Halter werden möchten.
Ich lese aber auch oft Rassebeschreibungen, wo der Aussie als misstrauisch gegen Fremden beschrieben wird und frage mich - wie kann so ein Hund für Therapie Arbeit geeignet sein?In den Rassebeschreibungen klingt er immer nach einem Hund für "Experten", Hundesportler, Leute mit Vieh - und doch sind immer mehr dieser Hunde in Privathände, ohne viel Sport, ohne Vieh und trotzdem scheinen die Hunde glücklich und ausgelastet zu sein.

Treffen die Rassebeschreibungen noch auf die Mehrzahl der Aussies zu, oder ist die Mehrzahl schon zum "bisschen" anstrengeren Familienhund geworden?

Aber wie gesagt, ist nur mein Eindruck, kenne nur Aussies aus Foren und Beschreibungen...
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Sehr interessantes Thema! Da setz ich gleich mal ein Lesezeichen, nachdem ich mich ja auch für die Aussies interessiere.
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Zitat
Das ist mir schon zu allgemein gehalten
Familienhund klar, aber was versteht man eben unter angepasster Beschäftigung?Ok, dann genauer: gezielt und angepaßt: An den Hund angepaßt. Nicht von vorneherein denken: Aktion, Aktion, Aktion, sondern den Hund Hund sein lassen und langsam und gezielt herausfinden, was genau MEIN Individuum braucht, gut findet, was ihm gut tut, was ihm nicht gut tut usw... Sich nicht vom Mainstream mitziehen lassen, sondern das beste für den eigenen Hund tun. Und wenn ich eben ein Individuum habe, dem Familienleben mehr als ausreicht, wo ist das Problem? ....
Wie wurden denn die richtigen Arbeitshunde gehalten? Teilweise heute noch? Wieviele Schäfer haben ihre Hunde mit in der Wohnung? Ist es für den Hund wirklich weniger Kopfarbeit, weniger anstrengend, weniger "Arbeit" sich in einer Familie zurecht zu finden als alle Nase lang mal nen Einsatz zu haben? .... Wieviele Reize hat denn ein normaler Familienhund heutzutage alleine im Alltag? Soll das weniger wert sein als "Training"???... DAS kommt wohl alles auf das Individuum an und ich kenne nicht wenige Arbeitsrasse-Hunde die mit normalem Leben UND Training und Auslastung restlos überfordert sind. Alleine in den letzten 20 Jahren hat sich die Hundewelt so stark verändert, es gibt so viel mehr Hunde überall, es wird immer mehr verlangt.. alleine der Verkehr hat sich super stark verändert. Wenn ich überlege wieviele Autos vor 20 Jahren durch meine Straße fuhren und wieviele heute.. All das sind Reize für den Hund und noch so viel mehr...
Wenn ich immer lese: Arbeit ist Arbeit, Schnaps ist Schnaps...
Nun, für meine Hunde ist das echte Leben die Arbeit. Und daran trainieren wir. Und zwar so, daß meine Hunde mitdenken und nicht einfach nur stupide im Kommando stehen und sich irgendwie händeln lassen, sondern sie sollen und dürfen lernen selbst die Umwelt zu verarbeiten. Wenn ich merke, daß dann noch anderweitig Bedarf besteht, dann wird da ganz gezielt noch ein Hobby gesucht, daß dem Hund einen Ausgleich bietet, was ihm also gut tut und zwar langfristig gesehen...Woher kam denn der Aussie ursprünglich? Wozu wurde er gezüchtet und benutzt? Wie kam er denn in Mode?.... Wie wurde er gehalten und was macht ihn überhaupt aus? ...
Mir ist die Aussie-Zucht nicht durchdacht genug, nicht "einig" genug, deswegen kam mir keiner ins Haus... Ich finde die Grundidee echt klasse, aber die "Umsetzung"??? naja...
Edith meint noch: ich finde übrigens sehr wohl, daß auch die NBT und Merle-Diskussion hier hingehört... Denn auch dies spielt in die Sache mit Haltung und Zucht und auch Wesen und Arbeitsleistung stark mit rein...
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Eigentlich dachte ich auch eher, ein Australian Shepherd dürfte von der Grundveranlagung her nicht so unbedingt der perfekte "sportliche Familienhund" sein. Aber ich les auch hauptsächlich das hier:
Zitat"Ach ein bissel Leckerlie suchen, ein paar Tricks und dem Ball hinterher hetzen, mit Freunden toben dann ist mein Aussie glücklich. Hauptsache er ist dabei."
Zusammen mit: "Fremde knutscht er freudig ab, wenn man ihn lässt"... Und ein wenig mein Eindruck: frag 10 Aussie-Halter und du bekommst mindestens 5 grundverschiedene Hunde beschrieben
. Ich weiß mitlerweile gar nicht mehr, was ich denken soll, wie er denn nun ist, der Aussie...Geht ja nicht nur um Arbeitsdrang, auch um Wach- und Schutztrieb, aufbrausendes Wesen, sehr sensibel und weich seinem Menschen gegenüber, gleichzeitig sehr hart gegen alles andere, skeptisch Neuem gegenüber, sehr auf seine Famile fokussiert (alle anderen Lebewesen sind überflüssig), will to please, Jagdtrieb... Bei Grisu ist der Arbeitsdrang z.B. das am wenigsten hervor stechende Merkmal, fürchte ich

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Ich lese aber auch oft Rassebeschreibungen, wo der Aussie als misstrauisch gegen Fremden beschrieben wird und frage mich - wie kann so ein Hund für Therapie Arbeit geeignet sein?
Sonderlich viel möchte ich jetzt im Thread allgemein vorerst nicht schreiben. Aber aufgrunddessen, dass ich letztens eine tolle Erfahrung hierzu machen durfte möchte ich wenigstens da kurz drauf eingehen.Sicher ist nicht jeder Aussie dazu geeignet. Dennoch funktioniert die Kombination "misstrauisch gegenüber Fremden" und "für Therapiearbeit geeignet" durchaus. Mein Hund ist kein ausgebildeter Therapiehund und wird es auch niemals sein. Aber trotzdem konnte ich beobachten wie er ein geistig behindertes Kind erstmal ganz genau mustert, seinen Bewegungen auf ihn (also dem Hund) zu ausweicht und nach dem mustern angefangen hat darauf einzugehen. Mein Hund ist wirklich sehr misstrauisch gegenüber Fremden, besonders Männern. Aber bei diesem Jungen hat er sich einfach um 180 Grad gedreht. Die beiden haben zusammen Ball gespielt. Trotzdessen, dass der Junge minutenlang mit dem Ball gewedelt hat und vor Finn weggerannt ist, hat Finn sich nicht dazu animieren lassen grob zu werden, an ihm hochzuspringen oder ihm den Ball aus der Hand zu reißen. Hingegen bei völlig gesunden Menschen neigt er dazu, schonmal ruppig zu werden. Auch hörte er bei diesem Jungen auf Kommandos, auf die er sonst in der Regel nur auf mich hört.
Ich denke aus dieser Erfahrung heraus schon, dass es einige, wenn nicht sogar viele, Aussies gibt, die sich solchen Situationen anpassen können. Ich möchte nicht behaupten dass es einfach ist oder dass jeder Mensch für den Hund gleich einzuschätzen ist. Für andere Fälle bedarf es sicher eine Therapiehundeausbildung. Aber es scheint mir tatsächlich so, dass allgemein Hunde was das angeht wahnsinnig feinfühlig sind und entsprechend anders als im alltäglichen Leben reagieren. Die einen reagieren selbstsicherer, die anderen unsicherer. So wird das wohl auch beim Aussie sein.
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Hmm... ok ich kenne Aussies die wirklich nur rein in der Familie mitlaufen, ohne weitere Beschäftigung und Zusammenarbeit mit seinem Menschen.
Diese Aussies bis auf einer, der damit echt super lebt, haben alle ihre eigenen versteckten Aufgaben innerhalb der Familie gefunden. Der eine läuft den ganzen Tag ums Grundstück herum und verbellt alles was nur in die Nähe kommt. Ständig gestresst und hängender Zunge am Boden.
Die andere Hündin hält die Kinderschar, eigen und fremd zusammen. Ebenso den Besuch, der immer wieder zusammengetrieben wird. Die ebenso nicht zur Ruhe kommt.Ich denke auch und habe das immer wieder betont, dass es eine größere Herausforderung ist, den Aussie Alltagstauglich zu bekommen, als ihn zu beschäftigen.
Nichts destotrotz bin ich davon überzeugt, dass eine regelmäßige sinnige Beschäftigung, in Zusammenarbeit mit dem Menschen, eine Beschäftigung die den Aussie kopfmäßig fordert und fördert, sehr wohl zum allgemeinen Wohlbefinden und der Bindung beiträgt.Und ich empfinde den Aussie als einen sehr toughen HUnd. Der eher nach vorne geht und nicht zurückschreckt.
Ebenso sehe ich einen Hund, der sehr wohl Fehler in der Erziehung sieht und für sich nutzt.
Er ist ein Spiegelbild seines Menschen (bei mir ist es zumindest so).
Sehr bezogen auf eine Person. Joker ist für mich meist recht leichtführig. Würde ich ihn mit meiner Mutter losschicken... ui ui ... ja dann wäre er das ganz sicher nicht. Dann entscheidet ER!
Von daher bin ich doch immer wieder skeptisch, was diesen üblichen Familienhund betrifft. Wo die Menschen sich für die Optik interessieren und meinen ein bissel Sitz, Platz, Leckerlie suchen, reicht um ihn in die richtigen Bahnen zu lenken. - Vor einem Moment
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