Ideen für Herunterfahren vom Hund gesucht

  • Hallo,


    könnte es sein, daß Du die Distanz viel zu schnell verkürzt hast?



    Wenn es eine Möglichkeit für Dich gibt, dann würde ich Dein eigenes Training viel weiter außerhalb vom, aber noch in Sichtweise zum Platz machen. Und zwar so weit weg, bis Lucky ruhig ist. Oder zumindest auf Deine Ansprache gut reagiert.
    Dann hast Du genug Gelegenheiten, ihn für sein gutes Verhalten zu bestätigen.
    Das dann auch immer wieder wiederholen.
    Und dann so nach und nach immer einen Schritt näher zum Platz.



    :ka:
    Wäre so meine Idee.
    Dein Hund soll ja lernen, daß es ihm viel mehr bringt, wenn er ruhig ist.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Nein, ich werde erstmal nicht mehr auf einen Hundeplatz gehen bzw. nicht mehr dorthin.
    Es mag Hunde und Teams geben, wo solch ein Arbeiten funktioniert, bei uns tut es das aber nicht und das habe ich nun eingesehen.
    Ich will erstmal, dass Lucky den Alltag!, also normales Gassi ohne großartig in Stress zu verfallen mitmachen kann. Das war heute nämlich nicht möglich und dauert wohl noch eine ganze Weile.
    Wenn er dann halbwegs ansprechbar bleibt, auch wenn ich z.b mal ne kleine UO-Übung eingeschoben habe und er trotzdem runterfahren kann, dann denken wir mal wieder an sowas wie nen Hundeplatz.
    Aber ich werde mich jetzt nach Lucky richten und sein Tempo mitgehen.
    Ich will meinen Hund möglichst nie wieder so sehen. :/

  • Ganz ehrlich?



    Zitat


    Aber ich werde mich jetzt nach Lucky richten und sein Tempo mitgehen.



    DAS halte ich für das Beste, was Deinem Hund passieren kann :gut:
    Das Lerntempo wird, meiner Meinung nach, immer vom Hund bestimmt.


    Wenn Du das durchhältst, bist Du auf dem richtigen Weg!



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Kram da brauchst du keine Angst haben. Ich mach ja nicht nichts mehr, aber ich möchte erst mal, dass Lucky lernt mit stressigen Situationen zurechtzukommen und da bestimmt er das Tempo.
    Dafür bringe ich ihm grade nen Trick bei. Da dreht er nicht hoch bei bzw. kommt er danach schnell wieder runter.
    Wenn er das auch schafft wenn ich Unterordnung bzw. nen Zergelspiel mache dann sehen wir weiter.

  • Ich brauche nochmal einen Rat:
    Lucky hat sich bei einem Treffen mit anderen Hunden, die ihm unbekannt waren, sehr aggressiv verhalten.
    Ich weiß momentan nicht mehr, wie ich mit solchen Begegnungen umgehen muss und kann.
    Bei uns zuhause ist es so, dass wir nicht so oft Hunde treffen. Wenn wir es aber tun, ist meistens keine Möglichkeit gegeben, großräumig auszuweichen oder einen anderen Weg einzuschlagen.
    Leider scheint es keine reine Leinenaggression zu sein, da er auch im Freilauf auf die Hunde losgeht um sie anzubellen. Ist der andere Hund souverän und geht nicht darauf ein ist sofort Ruhe und Lucky respektiert dessen Individualdistanz komplett.
    Ist der andere Hund jedoch eher unsicher und prollt zurück, dann wird sich gefetzt. Bisher kam es dabei (und es kam nur selten vor) nicht zu Verletzungen, aber man kann deutlich erkennen, dass Lucky sich verteidigt.
    Allerdings kommt es auch vor, wenn diese Hunde sich länger an einem Fleck befinden (und mit Fleck meine ich etwa ein Fußballfeld) dass Lucky absichtlich auf den anderen Hund zuläuft um zu provozieren.
    Klar versuche ich solche Situationen wenn es geht zu meiden, aber es geht eben nicht immer und irgendwann würde ich mich gerne mit Lucky auf einer großen Wiese im Freilauf aufhalten können, wenn eben auch andere Hunde anwesend sind.
    Er muss sie nicht mögen, aber ich erwarte, dass er sie toleriert.


    Wie kann ich das erreichen? Ich bin prinzipiell für alles offen, allerdings lehne ich eines ab: Ich werde ihn nicht deckeln, heißt versuchen über ein negativ belegtes Abbruchkommando oder dergleichen zu arbeiten. Ich möchte, dass er begreift, dass diese anderen Hunden nicht das Übel der Welt darstellen und dass er lernt, sauber und vernünftig zu kommunizieren. Mit einigen Hunden klappt das übrigens wunderbar, gerade bei Welpen ist er ein sehr geduldiger Vertreter.

  • Hallo,


    ich habe das ja nun miterlebt und meine ganz ehrliche Meinung dazu ist:
    Du musst viel viel ruhiger werden und erstmal an Dir arbeiten.


    Sei nicht böse, ich weiß wie das ist und ich weiß auch, dass das sehr schwer ist in solchen Situationen ruhig zu bleiben. Man ist sowieso schon angespannt und hat Angst vor dem, was passieren könnte.


    Hast Du vielleicht die Möglichkeit Einzelstunden zu nehmen und solche Situationen mit einem Trainer zu üben?
    Mir hat das ziemlich viel gebracht, da ich gelernt habe, wie ich erstmal Ruhe in die Situation bringen kann.
    Als ich das verinnerlicht hatte, haben wir erst an dem eigentlichen Problem gearbeitet.
    Und wenn Du eine Trainingsmethode für Euch gefunden hast,mit der Du leben kannst und Lucky auch,bleib dabei und versuch nicht jedes Mal wieder etwas anderes, damit verwirrst Du Dich zu sehr und das macht Lucky noch unsicherer.


    Liebe Grüße Ina

  • Ich kenne deinen Hund nicht, aber von der Beschreibung her hört sich das sehr nach Bruno an. ;)


    Hast du es mit "Zeigen und Benennen" probiert? Ich habe zuerst mit "Wo ist der Hund" bzw. wenn er wo geschnüffelt hat "Bruno (Umorientierung), wo ist der Hund?" gearbeitet. Es stellte sich aber schnell heraus, dass das für Bruno in bestimmten Situationen zu viele Worte waren. Ich habe dann umgestellt auf "Hund", "Mensch" usw. und seit dem gehts bei uns besser.
    Ich weiche auch nicht 100 Meter weit aus, das geht hier einfach nicht. Was ich natürlich nicht mache, ist direkt auf einen anderen Hund frontal zulaufen.


    Bruno darf gucken, wird dafür belohnt und dann gehen wir auch weiter. Er muss nicht 3 Min am Stück einen anderen Hund ansehen, den er vielleicht doof findet und wo es ihn juckt loszuschreien. Er hat mittlerweile gelernt, dass er bestimmen darf, wann wir weiter gehen. Er zeigt es deutlich an (Dank dem BAT-Seminar b. Grisha Stewart) und wir gehen weiter. Wenn er doch mal ins Schreien kommt, weil er einfach im Erregungslevel schon zu hoch ist, dann gehen wir mit dem Signal Weiter eben weiter, ich frage eine einfache Übung ab wie z.B. Handtouch oder Kinn geben und sobald ein bissl Platz ist, gibts ne Runde aktive Entspannung. (konditioniertes Entspannungssignal)


    Es dauert seine Zeit, bis der Hund versteht, dass sich ruhiges Verhalten lohnt. Aggressionsverhalten ist selbstbelohnend, auch wenn der Hund gerade massiv Stress hat, sei es nun aus Angst, Unsicherheit oder Wut und bis man das Verhalten geändert hat, kann ein bissl Zeit vergehen. Aber dein Hund hat die Möglichkeit zu lernen, dass andere Hunde gar nicht so blöd sind.


    Von der Wiese mit den vielen Hunden solltest du dich aber erst mal verabschieden, nicht, weil es nicht möglich ist, sondern, weil du dir die Ziele klein stecken solltest.
    Schau, ich bin grad am Abnehmen und wenn ich mir das große Ziel - 20 kg weniger - vor Augen halte, dann dauert das noch soooo lange. Sehe ich aber die kleinen Schritte, setze immer wieder 5 kg-Etappen, dann ist die nächste Etappe gar nicht mehr so weit weg. :D


    Dieses Blog war für mich total motivierend dran zu bleiben: http://www.chico-rockt.de/category/2010/ auch wenn es mal Rückschritte gab. Bruno geht schnell hoch, seine Reizschwelle ist schnell überschritten, so dass er bei der 7. Hundebegegnung doch mal los schreit, aber heute weiß ich, wie ich diese Situationen meistern kann und dass es nur eine Phase ist. Er hat nicht alles vergessen, nur weil eine Begegnung mal wieder daneben gegangen ist. Ich bin schließlich auch nicht immer gut drauf, mal genervt und leicht reizbar.
    Mir hilft meine Trainerin sehr, und die vielen netten Hundefreunde auf Facebook, die mich hin und wieder daran erinnert haben, dass es im Training auch mal Rückschritte gibt.


    Und für die, die jetzt kommen mit "andere Hunde schön füttern kanns ja nicht sein!"...mein Hund nimmt erst seit einigen Tagen Futter bei Hundebegegnungen, die relativ nah in seinem Individualabstand ablaufen. Bis dahin habe ich geklickt und verbal belohnt, und erst nach der Begegnung konnte Bruno Futter nehmen. Die größte Belohnung für meinen Hund war Distanz zu geben. Aus größerer Entfernung ging es Futter super, wir haben uns langsam heran getastet.
    Nett fand ich auch immer den Rat, dass ich ruhig und souverän bleiben muss, damit mein Hund merkt, dass ich eine gute Hundeführerin bin...das ist mal schnell gesagt, aber umsetzen konnte ich das erst, als ich wirklich wusste, wie ich solche Situationen meistern kann. Selbstsicherheit kann man nicht vorspielen, die muss man fühlen!


    Ich glaube, am wichtigsten für deinen Hund ist die konditionierte Entspannung. Gar nicht unbedingt für die Hundebegegnungen, sondern, damit er auch beim Spaziergang mal wirklich runter kommen kann. Wenn es dich interessiert, dann sag bescheid.
    Wir waren vor zwei Wochen auf einem Seminar, 6 Hunde, davon eine läufig und Bruno mittendrin...dennoch haben wir, während die anderen Hunde ihre Schnüffelübungen in unserer Nähe absolviert haben, Bruno auf einem Acker aktiv entspannt und er ist fast eingeschlafen. ;)


    Ich glaube, man merkt, wie begeistert ich von unserem Training bin, gell...es ist einfach so schön, weil ich merke, wie sehr Bruno auf das Clickertraining anspricht, wie schnell er lernt und dass er motiviert ist.
    Gerade am Anfang hatte ich oft Zweifel, ob das die richtige Methode ist, weil es doch langwieriger ist, als ein paar mal aversiv einzugreifen.
    Aber jetzt bin ich so froh durchgehalten zu haben, denn letzte Woche hat Bruno das erste Mal mit einer großen Labbidame am Strand gespielt..sie kannten sich nicht, Bruno wollte unbedingt zu ihr. Also gut, wir haben ihn gelassen. Am Ende sind beide völlig fertig zum Auto gelaufen und wollten sich gar nicht trennen. :rollsmile:

  • BrunosFrauchen:


    Falls Du das mit dem ruhig bleiben auf meinen Post bezogen hast, ich weiß das es nicht einfach ist und das geht auch nicht von heute auf morgen.
    Und wenn 50kg wild bellend in die Leine springen, so wie es bei uns war, gehst Du nicht entspannt mit dem Hund raus.
    Aber ich war zumindest in den Trainingsstunden mit meiner Trainerin entspannter und habe gelernt, wie man Ruhe in die Situation bringen kann und die Begegnung managen kann.
    Immer mit dem Gedanken, die Trainerin ist ja an meiner Seite, mir kann nichts passieren.
    Irgendwann konnte ich das dann auch auf die anderen Begegnungen hier bei uns zu Haus übertragen.


    Und vorspielen kann man den Hunden sowieso nichts.
    Aber, wenn man als Halter schon als Nervenbündel in solche Situationen geht, macht man es sich und dem Hund nicht leichter.
    Aber dazu braucht es einen guten Trainer, viel Geduld und starke Nerven.
    Das ist zumindest meine Meinung, denn alleine hätte ich das nie geschafft.


    Liebe Grüße Ina

  • Hm...meiner Meinung kommst du in solchen Situationen nicht ohne eine Erziehungsmaßnahme drumherum.
    ...ist wohl im Moment auch eine Phase des Prollens.
    ich würde bei fremden Hundebegenungen die Schlepp dranmachen und ihn aus der Situation holen wenn er sich so benimmt.
    Wenn er sich beruhigt hat nochmal einen Versuch starten...

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