Fragen zu Ersthund (Labrador)

  • Hallo :)

    Wir überlegen uns ein neues Familienmitglied anzuschaffen und ich habe diesbezüglich ein paar fragen die sich nicht oder nur schwammig aus der Literatur klären lassen. Zuvor möchte ich aber einen kleinen Überblick darüber geben wo der Hund hin kommt da ihr euch dann auch ein besseres Bild machen könnt!

    Wo kommt er hin: der Hund findet sein neues zuhause im schönen Sauerland in NRW. Er wird bei einem jungen Paar (ich 24 Freundin 25) einziehen. Ich bin Systeminformatiker und meine Freundin studiert Lehramt. Dadurch das ich mir meine Arbeitszeit frei einteilen kann wäre der Hund nie länger als 4 Stunden am Tag allein. Wir wohnen in einem kleinen Dorf in einem eigenen Haus mit umzäuntem Garten am Waldrand. Unter uns leben meine Eltern die einen Bordercolly Mischling ihr eigen nennen!

    Was für ein Hund soll es sein: wir haben lange überlegt und zwischen Dobermann und Labrador geschwankt... Da es ein "Gebrauchthund" werden soll fiel die Wahl aber auf einen Labrador! Der Grund hierfür ist recht simpel: wir möchten keinen Hund an dem nur für das menschliche Auge herumgeschnippelt wurde (kupieren) leider fanden wir zu 99% nur kupierte Hunde... (sollte ich damit nun jemandem hier auf den Schlips treten tut mir das leid)!

    Warum ein gebrauchter: wir haben uns mit dem Gedanken angefreundet einen solchen Hund zu nehmen da diese leider viel zu oft im Tierheim landen... Welpen findet man ja wie Sand am Meer! Um dem entgegenzuwirken und um einem solchen Hund eine zweite Chance zu geben wird es eben ein Hund der seine alte Heimat aus welchen Gründen auch immer verlassen muss.

    Tierheim: kein Hund aus dem Tierheim... Wir haben die Tierheime der Umgebung abgeklappert und leider ausschließlich Hunde gefunden die in irgendeiner Weise eine Macke hatten. Für uns und den Hund wäre das keine gute Wahl da es eben der erste eigene Hund wird und wir einer Überforderung aus dem weg gehen wollen!

    Erfahrungen: meine Eltern haben 15 Jahre lang Kuwasz gezüchtet und ich bin mit Hunden aufgewachsen. Im Haushalt meiner Eltern war auch immer ein Hubd zugegen.

    Lebensweise: unsere Lebensweise ist recht normal denke ich *g* wir sind sportlich sehr aktiv, gehen viel wandern, joggen, fahren Rad und ich bin im "Survivalbereich" engagiert sprich jeden Tag nach der Arbeit im Wald. Der Hund kommt in einen Nichtraucherhaushalt!

    Anschaffung: da herrscht keine Eile... Wenn wir den richtigen finden darf er einziehen ;)

    Fragen: ja... Nun zu meinen Fragen! Auslauf bekäme der Hund genügend nur haben wir ernsthaft die Sorge ihn damit zu überfordern. Spricht etwas dagegen sich einen "Gebrauchthund" anzuschaffen? Im Vorfeld anzuschaffende Dinge wären ein "Körbchen" (klingt doof ich weis :D) ein Geschier, Leine, Näpfe, Futter, was zum spielen... Fehlt etwas was wir im Augenblick übersehen? Welcher "Sport" eignet sich besonders für Labradore bzw. Welche Beschäftigung? Ist es einem Labrador zuzumuten 40 Kilometer am Wochenende zu wandern bzw. was kann man ihm überhaupt zumuten... (gab auch Touren von 90 Kilometern in 3 Tagen...)!

    Das war's glaube ich erstmal :) würde mich über Antworten freuen, weitere Fragen beantworte ich gern!

  • Hallo,

    schön, dass ihr einem erwachsenen Hund eine neue Chance geben wollt.
    Dagegen spricht meiner Meinung nach nichts, und Labradore wirst du ob ihrer aktuellen Beliebtheit wohl auch sehr oft finden.
    Wo wollt ihr das Tier denn herkriegen? Von einer Pflegestelle? Von privat?
    Manchmal haben aber auch Züchter ältere Hunde abzugeben.

    Was die Wanderungen betrifft kenne ich mich jetzt nicht so aus. Wenn der Hund trainiert ist (also von heute auf morgen sollte er keine 40km gehen), müsste er das meiner Meinung nach wohl schaffen (ihr werden das ja nicht in Dauerlauf-Tempo machen oder?) Es ist halt so, dass viele Labbis schwer sind, da geht eine Wanderung über Stock und Stein schon sehr auf die Gelenke. Das sollte man bei solchen Vorhaben bedenken. Wie oft habt ihr denn vor, so weit zu gehen? Aber wie gesagt, das können andere besser beurteilen als ich.

    Und zur geistigen Beschäftigung: Das Element von Labbis ist normalerweise Wasser...und sie apportieren gerne. Von daher kommt ihnen meistens Dummyarbeit sehr entgegen. Kannst auch ZOS (Zielobjektsuche) machen, Fährtenarbeit oder Trickdogging. Gibt so viele Sachen, da wird schon was dabei sein. ;)

  • Hallo Fagris,

    zu aller erst möchte ich Dich verbesser, eig. darf seit mehreren Jahren in Deutschland nicht mehr an Dobermänner rumgeschnippelt (kupiert) werden, da es verboten wurde. Also denke, ich müsste man schon welche finden, die unkupierte Dobermänner haben.

    Dann zu Deinen Fragen:

    Spricht etwas dagegen sich einen "Gebrauchthund" anzuschaffen?
    Eigentlich nicht, wenn ihr darauf achtet, dass er gesund (auch von den Knochen her) ist und zu Eurer sportlichen Situation passt...

    Fehlt etwas was wir im Augenblick übersehen?
    Man kann sehr viel Zubehör für den Hund kaufen, dass was Du aufgelistet hast sind die wichtigsten Dinge.

    Welcher "Sport" eignet sich besonders für Labradore bzw. Welche Beschäftigung?
    Labradore mögen soweit ich weiss gerne schwimmen und Dummy... aber ich kenne mich nicht wikrlich gut mit Labradoren aus, ich denke, da wird sich nochmal jemand melden, der das besser weiss ;)


    Ist es einem Labrador zuzumuten 40 Kilometer am Wochenende zu wandern bzw. was kann man ihm überhaupt zumuten... (gab auch Touren von 90 Kilometern in 3 Tagen...)!
    Ich denke, wenn ihr klein anfangt und die Kondition aufbaut ist es ok. Es ist halt schon viel...

    Liebe Grüße

  • Das mit dem Wasser hatten wir auch gelesen und es war ein "Mitgrund" ;) der Biggesee ist einen Steinwurf weg und da sind wir oft! Am liebsten einen Privathund...

    Solche Wanderungen sind natürlich die ausnahme! 2-3 mal im Jahr... Der Schnitt liegt bei 15-20 Kilometer am Wochenende (Samstag + Sonntag) natürlich nicht im dauerlauf *g*!

    Mit den Sportsachen setze ich mich mal auseinander, DANKE für deine Antworten :)

  • Wir haben zwar keinen Labbi sondern einen Goldie.
    Aber die Veranlagungen ähneln sich schon sehr.
    Wanderungen sind eigentlich kein Thema. Wenn nicht gerade Fahrradtouren mit 30 km/h Geschwindigkeit.
    Wasser uns apportieren ( am besten gleichzeitig ) ist schon mal ein Traum. Wenn die das dürfen sind sie die glücklichsten Hunde der Welt. Was unser Luis extrem gerne und auch super toll macht, ist Nasenarbeit. Da isser allerdings nach 15 min. platt, wenn wir es schwirig für ihn machen. Aber wenn ich was verstecke und sage" such", dann geht er ab wie Zäpfchen. Sein bester Kumpel ist ein Labbi. Gemeinsam sind beiden der helle Wahnsinn.

  • Hmm gut dann ist mir doch noch eine Frage eingefallen ;)! Ich habe jetzt hier im Forum mal den "Futterbereich" durchgestöbert und bin nun dann doch verwirrt... "Barf" lese ich nun zum ersten mal und irgendwie kann ich mich mit dem Gedanken nicht wirklich anfreunden (auch wenn es eine Art Religion zu sein scheint). Sollte man seinen Hund so ernähren und was hat das mit "Artgerecht" zu tun? Würde es hier nun um Wölfe gehen könnte ich das ganze verstehen, aber welcher Prof. hat festgestellt was für einen Hund der seid Jahrtausenden für den Menschen "angepasst" wurde "Artgerecht" ist? Auch finde ich es im Augenblick noch befremdlich wenn ich lese das da einige Zusatzstoffe (Vitamine usw.) aufs mg abwiegen... Ist das nicht alles im fertigen Futter schon drin? Ist man etwa ein schlechter Hundehalter weil man seinen Hund eben nicht so ernährt?

    Es ist nicht so als ob ich das nicht sogar mal ausprobieren würde aber dann verschiebt sich der Hundekauf bzw. die Anschaffung doch um mindestens ein Jahr... da müsste ich mich dann erstmal richtig mit auseinandersetzen! Bitte nicht falsch verstehen das ich da garnichts von halte oder ich die Leute die das machen für verrückt halte... es erschließt sich mir im Augenblick nur einfach nicht. Wir hatten auch überlegt unserem Hund öfter "frisches" Zeugs zu geben... Ei, Quark, Pansen usw. aber "barfen" hatten wir nun nicht ganz auf dem Schirm...

    Sollte man das ganze nicht machen "müssen" hätte ich dann noch die Frage nach gutem Futter! Bisher habe ich mich da im Vorfeld an Tests von Stiftung Warentest orientiert (man macht sich ja schlau bevor man einen Hund kauft) und dort schnitten zu meiner Überraschung besonders günstige Futtersorten mit gut ab, hier lese ich allerdings diesbezüglich etwas völlig anderes. Demnach wäre ich über "Futtertips" sehr dankbar!

  • Zum Thema Fertigfutter kannst du dich mal hier: https://www.dogforum.de/link-sammlung-…ter-t61358.html umschauen. Da sind sehr viele gute Sorten gelistet.

    BARF ist ja nicht nur allein der Gedanke, dass es mitunter die natürlichste Art ist seinen Hund zu füttern, sondern man hat ja auch die absolute Kontrolle darüber, was man da täglich in den Hund hineinverfrachtet. Etwas, das beim Fertigfutter nicht zu 100% gewährleistet ist. Natürlich MUSS man nicht barfen. Ich selber handhabe es so, das es ein bis zwei Mal die Woche einen Frischtag gibt. Also frisches Fleisch und Gemüse/Obst. Der Unterschied zwischen Fertigfutter und Frischfutter ist erkennbar, wenn man dem Hund beim Fressen zuschaut. :)

    Stiftung Warentest testet Futter nicht darauf, ob sie besonders gut und bekömmlich für den Hund sind, sondern lediglich darauf, ob die Deklarationen stimmen, in wie weit das Futter frei ist von Fremdstoffen etc. Aber ob es letztendlich auch gutes Futter ist (mal ehrlich, wie kann ein Hundefutter gut sein, in dem sich mehr Getreide als Fleisch und obendrauf auch noch Zucker befindet) wird damit nicht ausgesagt.

    Ob ihr Trockenfutter oder Nassfutter füttern wollt, bleibt euch überlassen (ich selber bin kein Trockenfutterfreund, weil es mir die Zähne meiner Hunde versaut).

  • Genau eine solche Antwort habe ich mir irgendwie erhofft vielen Dank *g*! So in der Art hatten wir uns das auch vorgestellt! 1-2 Tage frisch und der Rest eben trocken bzw. nass (einfach damit der Hund auch Abwechslung bekommt...mir tun die Hunde leid die 7 Tage die Woche nur Frolic oder so vorgesetzt bekommen...aber auch das muss jeder für sich wissen denke ich).

    Auch vielen Dank für die Aufklärung bezüglich "Stiftung Warentest"! Erinnert mich ein wenig an die Aussage einer Bekannten "meine Katze frisst das Billige Futter am liebsten, das teure rührt sie nicht mehr an" meine Freundin schaute sich die Dose an und meinte dann "klar...wenn du die Wahl zwischen gesund und Torte hast wirst du wohl eher Torte wählen). Da waren auch unmengen an Zucker drin ;)

    Dann geh ich mal Link stöbern!

    (aber mir fällt sicher noch irgendwas ein... ich möchte halt nur "auf Nummer sicher" gehen und meinem Hund ne Menge bieten... es ist halt kein Kauf den man "mal eben" tätigt)

  • Zitat

    (aber mir fällt sicher noch irgendwas ein... ich möchte halt nur "auf Nummer sicher" gehen und meinem Hund ne Menge bieten... es ist halt kein Kauf den man "mal eben" tätigt)


    :gut: So gehört es sich auch.

  • Gebrauchthund ist schon mal super: Ich finde auch, als Paar ohne Kinder hat man genug Zeit und Ruhe, um im Fall der Fälle ein paar Gebrauchsspuren auszubügeln.

    Super auch, dass ihr Euch bei der Suche Zeit lassen wollt und erst die Infos und dann den Hund sucht.

    Ein typischer Labrador und ein typischer Dobermann sind aber vom Wesen her zwei völlig unterschiedliche Hunde, da würde ich mich an Eurer Stelle nochmal schlau lesen, was die für Rasseeigenschaften mitbringen und ob da bei dem einen oder dem anderen was bei ist, was ihr nicht so gerne haben mögt.

    Lasst Euch bei der Suche möglichst nicht von privaten Kleinanzeigen verführen - da wird sehr, sehr oft ordentlich rumgelogen, um einen kranken oder extrem verhunzten Hund loszuwerden. Auch Vermehrer werden mit blumigen Geschichten ihren Überschuss im Kleinanzeigenmarkt los - sowas will man ja auch nicht unterstützen.

    Ich persönlich habe einen extrem sportlichen Tierheim-Labbi – die könnte problemlos mit Euren Wandertouren mithalten: Labbis müssen nicht fett und träge sein. Man bringt nur jeden Abend einen nassen und dreckigen Hund mit nach Hause. Aber das gehört eben mit zu den Rasseeigenschaften...

    Das richtige Hundefutter zu finden, kann zur Wissenschaft werden und BARF hat wirklich religiöse Ausprägungen. Da muss man sich selber eine Meinung bilden und man kann auch eine Mischkalkulation draus machen. Die Entscheidung hängt ja auch davon ab, was man sonst noch für Anforderungen an seinen Konsum stellt (ob Bio oder regional oder im Einzelhandel erhältlich oder was weiß ich) und wieviel Geld man bereit ist, auszugeben.

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