Die Schilddrüsenunterfunktion - der Weg zur (Fehl?)Diagnose

  • Eine Medikation ist immer eine Grenzfrage.


    man überlegt sehr genau wie und was für Vor-und Nachteile es gibt.


    Bei Kindern denkt man auch erstmal gründlich nach.
    Stellt Euch vor ihr habt ein diagnostiziertes hyperaktives Kind, das eventuell noch grenzwertig ist...was nun?...ohne Medikation kann das Kind schlecht lernen, ist verhaltensauffällig ect....mit, hat man ständig Ängste welche gesundheitlichen Gefahren drohen KÖNNTEN.


    ...sehr schwere Entscheidung...keiner weiß welche Folgen es zukünftig haben könnte...egal welche Entscheidung man trifft.
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    würde man seinen Kindern Hormone geben? ...wenn die Folgen dessen nicht abzusehen sind.
    die Antwort ist für mich klar: Nicht, wenn es vermeidbar ist...also keine schwerwiegenden Gesundheitsstörungen(auch seelische) vorliegenden oder diese in Zukunft nicht durch die momentane Problematik abzusehen ist...

  • und was hat das jetzt damit zu tun, dass unterschiedliche Tierärzte komplett andere Meinungen haben in Bezug auf Substitution? :???:


    Dass man kritisch sein sollte ist wohl klar. Nebenwirkungen z.B. von Forthyron sind einige bekannt.


    Bei Kindern ist der SD Test gleich nach Geburt mittlerweile Standart, neben Gelbsucht und anderem.


    Wieso ist es denn bei Hunden so ein Theater - um mal beim Vergleich Kind/Hund zu bleiben.



    Nochmals die Frage: was tun, wenn Laborwerte und TA FÜR eine Substitution sprechen? Klar ist eine Medikamentengabe immer "kritisch", darum nochmals: wie schlimm müssen deiner Meinung nach die Dinge stehen, bis man substituieren soll? Denn man könnte auch die Haltung einnehmen, lieber früher - dafür weniger deftig.

  • Ich weiß nicht, ob ich bei den letzten Beiträgen etwas falsch verstanden habe (ich halte das für gut möglich), aber ich persönlich empfinde, dass das Thema etwas aus dem Ruder läuft.


    Ich denke es besteht zu einigen Positionen Einigkeit, oder nicht?


    1. Schilddrüsenhormone haben eine lebenswichtige Funktion für den Stoffwechsel


    2. Wenn der Verdacht einer Schildrüsenunterfunktion besteht, muss dem nachgegangen werden


    3. Wenn der Verdacht eindeutig bestätigt ist, muss Thyroxin substituiert werden


    Bin ich damit auf dem Holzweg?


    Bei jeder Medikamentengabe muss natürlich die förderliche Wirkung gegen mögliche Schäden durch Nebenwirkungen abgewogen werden. Aber man kann doch nicht bei einem Hund (oder auch Menschen) darauf verzichten, medikamentös die Schilddrüse zu ersetzen, wenn diese nicht mehr funktioniert :???: .


    Naja, wahrscheinlich habe ich was falsch verstanden. sinaline, Du hast mich verunsichert. Magst Du mal schreiben, wie Du die vorstehenden Statements siehst?


    LG Appelschnut


  • wenn eindeutig festzustellen ist, das die Schilddrüse nicht richtig arbeitet...spricht doch nichts gegen eine Hormontherapie.
    Die Frage ist ob man "nicht eindeutige" oder grenzwertige Blutwerte behandeln kann und muß...eben weil hier in Deutschland eh wenige Kliniken/Ärzte sich damit auskennen.
    ...den Amerikanern würde ich da auch nicht unbedingt trauen...ich finde das zu dem Thema insgesamt noch zu wenig Erfahrungswerte (auf den Hund bezogen) vorliegen...Langzeitfolgen sind nicht abzusehen.


    ich würde ganz bestimmt eine Hormontherapie befürworten wenn dringende Gründe und vorliegen wie zb. vergrößerte Schilddrüse,...oder zb.wie hier von einem User beschrieben, das sich die Haut blutig gekratzt wird usw.


    Die Frage ist was passiert wenn keine eindeutigen Blutwerte vorliegen und der Hund beispielsweise agressiv, "hyperaktiv" oder andere gesundheitlich negativen Sympthome aufzeigt.
    werden dann die Blutwerte solange untersucht bis man etwas gefunden hat (unter Umständen Monate lang)...oder ein Arzt gefunden wird, der endlich einen negativen Blutwert "gefunden" hat.(dieser Befund müßte dann korrekterweise mindestens 2-3 mal positiv=im Sinne von negativ ausfallen, sonst könnte dieser Wert ja auch ein Zufallswert sein.)


    [i]Wem sollte man denn hier in Deutschland diesbezüglich trauen können, wenn sich hier sowieso kaum einer mit diesem Thema auskennt?...also kann man nur noch Tests in den USA durchführen lassen um ein korrektes Ergebniss zu bekommen?
    ...das erscheint mir ziemlich kompliziert und noch zu unreif im Verfahren...deshalb auch meine Skepsis...ich würde keinem TA trauen, der bei grenzwertigen Werten einfachmal drauflos Hormone verschreibt...und ich verstehe auch das es TÄ gibt, die es nicht tun...eben weil diese Therapieart bei Hunden noch nicht "ausgereift" ist.[/
    i]


    Ich hatte früher auch eine Schilddrüsenunterfunktion in meiner Jugend, halt mit sehr vergrößerten Kropf.
    ich habe das Medikament 4 Jahre lang genommen (und dabei ein schlechtes Gefühl mit all den möglichen Folgen, Nebenwirkungen)...ich hatte sie abgesetzt(natürlich mit Nachkontrollen) und habe bis heute, fast 20 Jahre später sehr gute Schilddrüsenwerte...ich hatte Glück, andere müssen die Hormone ihr Leben lang nehmen...ich hatte sie aber eigenmächtig abgesetzt, meine Ärztin hatte mir damals davon abgeraten...ich bin halt sehr vorsichtig wenn es darum geht in den Hormonhaushalt einzugreifen.


    ...aus diesem Grund würde ich auch heute dreimal überlegen, meinen Hund kastrieren zu lassen...ich habe es vor fast 2 Jahren machen lassen...und bin mir nicht sicher ob das richtig war...es ist eben auch ein großer Eingriff in den Hormonhaushalt...damals habe ich mich mir zum Thema Hund/Hormone keine großen Gedanken gemacht.

  • Zitat


    ...den Amerikanern würde ich da auch nicht unbedingt trauen...ich finde das zu dem Thema insgesamt noch zu wenig Erfahrungswerte (auf den Hund bezogen) vorliegen...Langzeitfolgen sind nicht abzusehen.


    Äh warum? Weil Amerikaner Amerikaner sind? :???:


    Die Langzeitfolgen einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion sind gravierend. Besonders in Hinsicht auf Herzfehler und andere Organschäden. Von den Verhaltensproblemen, unter denen die Hunde und Halter jahrelang leiden müssen wollen wir hier erst gar nicht anfangen.

  • Zitat

    Äh warum? Weil Amerikaner Amerikaner sind? :???:


    Die Langzeitfolgen einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion sind gravierend. Besonders in Hinsicht auf Herzfehler und andere Organschäden. Von den Verhaltensproblemen, unter denen die Hunde und Halter jahrelang leiden müssen wollen wir hier erst gar nicht anfangen.


    Auf die Amerikaner möchte ich jetzt gar nicht eingehen...die haben so manch seltsame Studie hervorgezaubert. :D


    Hm...ja sicher, eine unbehandelte Unterfunktion kann gravierende Folgen haben...aber was macht man denn in einem Fall von grenzwertigen Ergebnissen(in der KEINE DRINGENDEN Medikationen sofort nötig sind)
    Lässt man es darauf ankommen? gibt man dann "vorssorglich" Hormone...immerhin können auch andere gesundheilichen Folgen dessen auftreten.


    das Thema "Verhaltensstörungen" in Verbindung mit einer Funktionsstörung der Schilddrüse, ist natürlich interessant...und wenn auch hier die Werte nicht eindeutig daraufhinweisen...puh, ja das ist eine (für mich) schwere Frage.
    Ich habe ja auch einen Hund der draussen schnell auf 180 ist...eindeutig nervös und zappelig...für Menschen (zb. vor Unserer Haustür von hier auf gleich eine Bestie, bei fremden Hunden) würde dieser Hund von aussen betrachtet agressiv oder "Verhaltensgestört" feinster Art gelten...zum Glück nur hier vor der Haustür...also sehe ich für mich wahrscheinlich noch nicht genug leidensdruck vorliegen...ist gut möglich.


    Klar, kommt man dann ganz schnell auf die Idee, nach einer Schilddrüsenfehlfunktion zu suchen...der Leidensdruck ist ja groß und man kommt vielleicht mit anderen Mitteln nicht weiter.
    Aber weiß man, das diese grenzwertige Funktion nicht doch normal ist, weil eben beim Hund bestimmte Instinkte besonders hoch sind?...
    In solch einem Fall würde ich (WENN DENN IRGENDWIE MÖGLICH) Schadensbegrenzung betreiben, sprich den schlimmsten Auslösern aus dem weg gehen.


    Wie schon geschreiben, gilt das für mich persönlich bei NICHT eindeutigen Ergebnisswerten einer(oder mehreren) Untersuchung.

  • zum Thema Amerika: die Europäer gingen lange Zeit "rüber" um sich in Sachen Endokrinologie beim Hund weiterzubilden. Und das weltweite Referenzlabor hat seinen Sitz in Michigan, wieso sollte man denen nicht trauen? Das Tierspital Zürich z.B. gleicht seine Werte bei Unstimmigkeiten immer mit Michigan ab.


    Sinaline: worauf willst du hinaus? ich glaub ich habs noch nicht verstanden :)


    Niemand hier in diesem Thread handelt einfach so, mal lapidar bisschen Hormon geben. Alle machen sich grosse Gedanken um die Gesundheit ihrer Tiere. Und bis man mal so weit ist, dass man die SD Werte testen lässt dauert es auch seine Zeit.

  • :???: ich habs gelesen, falls das für mich war. unsere Beiträge haben sich knapp überschnitten



    das tönt für mich ein wenig als misstraust du allen Tierärzten und die HH sind alle vorschnell in Sachen SD? oder sehe ich das falsch

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