Die Schilddrüsenunterfunktion - der Weg zur (Fehl?)Diagnose

  • Meinst du, wir sollten vorher diesen Stimulationstest in einer Klinik machen lassen? Was kann noch Grund für einen niedrigen T4-Wert sein ohne dass es eine SDU ist und in wie vielen Fällen ist das so? Seid ihr da eher Ausnahmefall?


    Wir haben eine 12-wöchige Ausschlussdiät mit Pferd & Kartoffel gemacht. Der starke Haarverlust -ganzjährig, nich Fellwechsel- blieb bestehen, Verhalten blieb eh gleich (drinnen träge, draußen hyperaktiv, hibbelig, drinnen wie draußen unaufmerksam, siehe auch meine Beiträge vorher), Ohren sind noch nicht 100%ig gut (also kam die Entzündung/Pilz nicht durchs Futter), kratzt sich weiterhin oft.


    Ich verlasse mich halt auf den Vorschlag der Tierärztin, erstmal nach 3 Wochen wieder einen Check machen zu lassen :hilfe:


    Julia

  • Zitat

    @ ForNic: Woher wisst ihr, dass es keine SDU ist? Wie konntet ihr das ausschließen? :hilfe:


    Substitution durchgeführt bis 1000 ng Forthyron tägl. bei 26 kg KG - keine nennenswerten Veränderungen der Symptome, trotz T4 - Werts von zum Schluß 5,5 (überdosiert - aber nicht absichtlich....).
    Zusätzlich gelesen, gelesen, gelesen, auf Seminar von B. Zimmermann gewesen.
    Nun Forthyron wieder ausgeschlichen (sind fast fertig) und keine "Einbrüche".
    Das alles bedeutet momentan im Ergebnis für mich, dass die Diagnose SDU eigentlich nur falsch gewesen sein kann.......


    Zitat

    Meinst du, wir sollten vorher diesen Stimulationstest in einer Klinik machen lassen? Was kann noch Grund für einen niedrigen T4-Wert sein ohne dass es eine SDU ist und in wie vielen Fällen ist das so? Seid ihr da eher Ausnahmefall?


    Im Zweifelsfall ja - vorher würde ich aber erstmal noch alle anderen relevanten Werte bestimmen lassen - wenn ich richtig gelesen habe, wurde bei euch bisher nur TSH und T4 bestimmt?
    Es gibt mannigfaltige Gründe für einen erniedrigten T4-Wert, die alle nicht ihre Ursache in einer SDU haben müssen, ganz abgesehen von so "profanen" Gründen wie Stress, Schmerzen (sind ja auch gewisse Art von Stress) und Medikamentenbehandlungen (Cortison, manche AB etc. ). Aber z.B. auch Nahrungskarenz.
    Hinzu kommen die NTI (NonThyroidlIllness) oder EuthyroidSickSyndrom:
    http://www.vetmedlabor.de/pdf_…225_104_1891031572355.pdf
    (u.a. Diabetes, Leber-, Nierenerkrankungen, (bakterielle) Infektionen usw. usf.)


    Ob in vielen Fällen eine "Fehl"-Diagnose vorliegt, kann wohl kaum einer sagen, da es darüber (noch) keine Statistiken gibt - man hört aber immer wieder von solchen Fällen.
    Und es mag ja auch durchaus sein, dass in vielen Fällen ohne eigentliche SDU durch die Tabletten die Symptomatik verbessert und daher gar nicht hinterfragt oder weiter nach den eigentlichen Ursachen geforscht wird - ein Dunkelfeld nach meiner Einschätzung....


    Zitat

    Ich verlasse mich halt auf den Vorschlag der Tierärztin, erstmal nach 3 Wochen wieder einen Check machen zu lassen


    Der Vorschlag ist an sich ja auch nicht verkehrt - aber in meinen Augen nur, wenn man einigermaßen sicher sein kann, dass eine SDU vorliegt. Von "Probe-Substitution" halte ich aus eigener Erfahrung mittlerweile gar nichts mehr.
    Ganz davon abgesehen, dass ich in den Hund Hormone reinstopfe, die er vielleicht gar nicht braucht, kann das auch ungünstige Folgen haben. Noch dazu ist das Auf- und Abdosieren schlussendlich bei uns genauso teuer gewesen (die Tabletten und Blutkontrollen kosten ja auch was), wie es ein umfassender Test inkl. Stimulationstest gewesen wäre.
    Und - wir hätten evtl. mittlerweile eine "richtige" Diagnose und wären nicht (nach fast einem Jahr) nun weiterhin auf der Suche.


    Aber - das muss jeder für sich selbst entscheiden - vielleicht ist man ja auch zufrieden, wenn sich einfach nur die Symptome verbessern und kann dann auch damit leben - wir hätten es dann vielleicht auch gekonnt..... =)

  • Zitat


    Aber - das muss jeder für sich selbst entscheiden - vielleicht ist man ja auch zufrieden, wenn sich einfach nur die Symptome verbessern und kann dann auch damit leben - wir hätten es dann vielleicht auch gekonnt..... =)


    Drum: Erstmal schauen ob Symptome besser werden. Bei euch hats nichts gebracht, vielleicht ists für uns die Erlösung. Gesundheitlich schaden kanns ihr ja nicht wenn man den T4 kontrolliert und niedrig dosiert ins Mittelfeld bringt. Was kosten eigentlich die Tabletten so?

  • Zitat


    Drum: Erstmal schauen ob Symptome besser werden.


    .....sich aber auch darüber bewusst sein, dass es dann evtl. nur Symptom- nicht aber Ursachenbekämpfung ist.... :/

    Zitat


    Bei euch hats nichts gebracht, vielleicht ists für uns die Erlösung.


    Das wünsch ich euch.... - du hattest aber um Erfahrungswerte und Einschätzung gebeten. Mein Rat wäre bei so wenig eindeutigen Werten wie bei euren eben ein anderer.....

    Zitat


    Gesundheitlich schaden kanns ihr ja nicht wenn man den T4 kontrolliert und niedrig dosiert ins Mittelfeld bringt.


    Das sehe ich halt anders bzw. stimmt halt so nicht ganz......

    Zitat

    Was kosten eigentlich die Tabletten so?


    Über Internet-Apotheke mit Rezept, da verschreibungspflichtig :
    Packung (250 Stück) Fortyron 200'er: ca. 30 Euro
    Packung (250 Stück) Fortyron 400'er: ca. 40 Euro
    (TA's schlagen meist kräftig was drauf....)

  • Zitat

    Substitution durchgeführt bis 1000 ng Forthyron tägl. bei 26 kg KG - keine nennenswerten Veränderungen der Symptome, trotz T4 - Werts von zum Schluß 5,5 (überdosiert - aber nicht absichtlich....).
    Zusätzlich gelesen, gelesen, gelesen, auf Seminar von B. Zimmermann gewesen.
    Nun Forthyron wieder ausgeschlichen (sind fast fertig) und keine "Einbrüche".
    Das alles bedeutet momentan im Ergebnis für mich, dass die Diagnose SDU eigentlich nur falsch gewesen sein kann.......


    Danke dir :smile: Dieser Weg leuchtet mir vollkommen ein ;) So ähnlich hab ich es auch gemacht - er hat ja zusätzlich noch Thybon ( t3) bekommen - das haben wir jetzt seit ca. 6 Wochen komplett ausgeschlichen. Allerdings haben wir jetzt schon Verhaltenseinbrüche zu verzeichnen... Kann aber auch daran liegen, dass meine Mum jetzt öfters mit ihm fort ist (ich bin 2 Tage die Woche komplett nicht da) und die ist leider ein hektischer Typ. Werd das ganze mal beobachten müssen.


    LG Caro & der kleine Schwarze

  • Hallo,
    meine Goldenhündin, 10 Jahre alt, 33 kg schwer, hat angeblich eine SDU. Vor 4 Wo. wurde, wegen einem Blutohr, der T4 Wert bestimmt. Der lag bei 1,2 und war damit zu niedrig, lt. TÄ. Also bekam meine Hündin seitdem 2x 400µg Forthyron tgl., heute war die Kontrolluntersuchung des T4 Wertes und nun hat sie nur noch einen Wert von unter 0,5. Der TA. schlug einen Antikörpertest vor, aber ich wollte mir das erstmal durch den Kopf gehen lassen und mich ein bißchen informieren. Meine Hündin hat keinerlei Symptome. Ich bin sehr irritiert, dass der Wert nach der Tablettengabe so abgesunken ist und weiß nicht, was ich jetzt weiter tun soll. Habt ihr einen Rat für mich?


    Gina62

  • Zitat

    Hallo,
    meine Goldenhündin, 10 Jahre alt, 33 kg schwer, hat angeblich eine SDU. Vor 4 Wo. wurde, wegen einem Blutohr, der T4 Wert bestimmt. Der lag bei 1,2 und war damit zu niedrig, lt. TÄ. Also bekam meine Hündin seitdem 2x 400µg Forthyron tgl., heute war die Kontrolluntersuchung des T4 Wertes und nun hat sie nur noch einen Wert von unter 0,5. Der TA. schlug einen Antikörpertest vor, aber ich wollte mir das erstmal durch den Kopf gehen lassen und mich ein bißchen informieren. Meine Hündin hat keinerlei Symptome. Ich bin sehr irritiert, dass der Wert nach der Tablettengabe so abgesunken ist und weiß nicht, was ich jetzt weiter tun soll. Habt ihr einen Rat für mich?


    Gina62


    Ja, ich habe einen Rat für dich. Stammt alles aus eigener kostenintensiver Erfahrung. Verlasse Dich niemals auf T4 Werte, die während eines gesundheitlichen Ungleichgewichts ermittelt wurden. In Deinem Falle war es das Blutohr in unserem eine fehlgeschlagene Narkose. Dass der Stoffwechsel da nicht im Gleichgewicht ist, hat mir zumindest eingeleuchtet. Aber bevor ich das erkannt hatte, wurde mein Hund ein halbes Jahr mit steigenden Mengen Forthyron substituiert, bis plötzlich der T4 Wert durch die Decke ging und mein Hund Stoffwechselprobleme der Haut bekam.


    Der beruhigende Rat spezialisierter Tierärzte war zunächst: dem Hund passiert überhaupt nichts lebensbedrohliches, wenn er mal ein paar Wochen bis Monate mit einer Thyroxin-Unterversorgung lebt. Deshalb wurde mir empfohlen, das Forthyron wieder auszuschleichen und dann das T4 bei einem ansonsten gesunden Hund zu bestimmen. Hab ich gemacht und in unserem Fall war das ein voller Erfolg.


    Zugebenermaßen war der Weg bei Harry noch ein bisschen komplizierter (und wesentlich teurer), aber das musst Du ja nicht unbedingt nachahmen :D .


    LG Appelschnut

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