Warum kommt der Prügelknabe immer wieder zurück?

  • hallo zusammen,


    ich denke jeder von uns kennt die szene:
    ein hund attackiert einen (meist) kleineren und schwächeren hund heftigst. der HH des attackierenden hundes schafft es irgendwann seinen hund einzufangen in der hoffnung somit den "prügelknaben" zu schützen.


    immer öfter ist mir dabei aufgefallen, dass der attakierte hund danach trotzdem immer und immer wieder zu dem anderen hund hin will.


    warum um himmels willen?



    bin sehr gespannt auf eure antworten, LG

  • Hm, also diese Beobachtung kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen.
    Teddy hat bisher jeden Hund, der ihn attackiert hat gemieden. Bei einer Gruppe von Hunden, die ihn bei jedem Aufeinandertreffen richtig schlimm mobben und jedes Mal auf den Rücken schmeißen, ist es sogar so schlimm, dass er panisch umdreht und wegrennt, wenn er diese Hunde auch aus großer Entfernung sieht.
    Auf die Idee, zurückzulaufen käme er auf jeden Fall nicht.

  • also meine zwei zeigen auch meideverhalten, wenn ihnen denn soetwas passiert.


    dennoch habe ich nun sehr häufig diese beobachtung machen können und bin da etwas ratlos.

  • Lucy ist ganz sicher kein Opfer, hat aber eine ähnliche Verhaltensweise, wie von Dir beschrieben:


    Sie riecht sehr gut, so dass ihr immer verliebte Rüden am Poppes hängen. Wenn es den Besitzern dann gelingt, ihre Jungs zurückzurufen oder ich sie erfolgreich blocken kann, um Lucy ein bisschen Freiraum zu geben, läuft das dumme Hundetier stante pede zu den Rüden zurück, um sich weiter bedrängen zu lassen. :headbash: Sie wehrt sich meist (es gibt allerdings auch Ausnahmen, wo sie RICHTIG sauer wird.) auch recht halbherzig, scheint ihr zu gefallen. :hust:

  • Meine junge Hündin tut das auch oft, und da geht's dann immer um aktive Unterwerfung - das heißt, sie versucht mit Hinschmeißen und Beschwichtigen bis zum Geht-Nicht-Mehr, doch noch "gut Wetter" zu machen und den anderen sozusagen zu entwaffnen.


    Welpen tun sowas fast immer, mit Nachlaufen, und ich hab mal irgendwo gelesen, für sie wäre das die erfolgversprechendste Taktik einem ärgerlichen Alttier gegenüber - zum Weglaufen sind sie ohnehin nicht schnell genug.


    Meine Hündin differenziert da inzwischen genau: Hat sie nur für juvenile Dreistigkeit eins aufs Fell bekommen, versucht sie tatsächlich, den anderen Hund aktiv zu "versöhnen", läuft nach und bietet ihm wieder und wieder ihre totale Unterwürfigkeit an, bis er sich abwendet. Ist der andere Hund aber grundsätzlich aggressiv und feindselig, flüchtet sie sofort und würde nie mehr hinterherlaufen.

  • Ich kenne das ähnlich von Anjou. Wenn zwei Hunde so wild und ruppig spielen (und vor allem laut), dass es ihm - wenn er selbst Spielpartner wäre - zu doll wäre. Oder wenn sich zwei Hunde wirklich prügeln...
    Schon als Welpe ist er dann auf direktem Wege dahin, wenn man ihn gelassen hat :headbash: Und auch jetzt noch. Dann hüpft er drumrum und bellt die an. Aber wehe, die würden sich dem Schisser dann wirklich zuwenden, dann wär er ganz schnell bei mir (oder sonst jemandem, der ihm Schutz bieten kann) :roll:

  • Zitat

    Meine Hündin differenziert da inzwischen genau: Hat sie nur für juvenile Dreistigkeit eins aufs Fell bekommen, versucht sie tatsächlich, den anderen Hund aktiv zu "versöhnen", läuft nach und bietet ihm wieder und wieder ihre totale Unterwürfigkeit an, bis er sich abwendet.


    Leider hören manche Junghunde nicht auf, wenn sich der Große abwendet, sondern laufen hinterher und "nerven" mit Unterwürfigkeit. Viele Besitzer von Welpen/Junghunden glauben, der Große muss das gut finden und versuchen nicht mal ihre Wusel wegzuholen. Mein Rüde findet das Getue eklig, besonders wenn ihm die Jugendlichen permanent die Lefzen lecken. Irgendwann brennt ihm ne Sicherung durch und er sagt den Kleinen Bescheid.


    Allerdings, da ich das kenne, habe ich zu dem Zeitpunkt schon lange die kurze Schleppleine in der Hand, die er im Freilauf (aus anderen Gründen) immer trägt. Ich wundere mich trotzdem immer wieder, welche Empörung manche Halter von Junghunden empfinden, dass ein erwachsener Hund die "Zärtlichkeiten" ihrer Kleinen nicht schätzt und durchaus grob wird. Zügiges Entfernen hilft leider oft nichts, da die Kleinen hinterher laufen und (verständlicherweise) noch nicht wirklich abrufbar sind. Manchmal muss man trotz gespannter Atmosphäre sogar stehen bleiben, damit die Kleinen abgeholt werden können.


    LG Appelschnut

  • ich hatte gedacht, dass mehr leute diese szenen kennen.


    gemeint war tatsächlich prügel kassieren (also nicht nur ein anrüffler) und darauf hin trotzdem wieder zurück kommen.


    meint ihr das könnte auch "gut wetter machen" sein?

  • Zitat


    gemeint war tatsächlich prügel kassieren (also nicht nur ein anrüffler) und darauf hin trotzdem wieder zurück kommen.


    Das Verhalten kenne ich nur bei aufdringlichen Rüden gegenüber Hündinnen und kastrierten Rüden.

  • Wir schaffen es zwar zu fast 100%, solche Situationen zu vermeiden, aber unserer ist auch einer von denen.
    Er hält sich für mindestens 10 x so schwer und groß wie er ist (nur 43 cm, 10kg) und wenn er einmal eins auf den Deckel bekommen hat, meint er anscheinend -vermenschlicht ausgedrückt- das ist halt zufällig dumm gelaufen und wenn er nur Gelegenheit dazu bekommt, zeigt er dem blöden grossen Kerl da drüben schon, wo der Hammer wirklich hängt.
    Wir arbeiten an diesem übersteigerten Selbstbewusstsein, dass er wenigstens nur gegenüber Hunden zeigt, aber selbst unsere Hundeschule ist mit der Intensität ein wenig überfordert.


    Viele Grüße


    Ingo

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