Hund ist auf Katzen fixiert

  • Hallo,
    seit einigen Monaten habe ich eine Hündin aus dem Tierheim, Herkunft unbekannt. Sie hat ein ganz liebes Wesen, kommt mit Mensch und jedem!Hund gut aus und ist insgesamt auch lernbereit. Also eine gute Wahl, sie ist noch keine 2 Jahre alt und so denke ich, dass ich Ihr noch viel beibringen kann.
    Aber es gibt ein Problem:
    mein Kater ( 8J) kommt nicht mehr ins Haus seit sie hier wohnt. Er lebt nur noch draußen im Garten, obwohl er jahrelang im Haus mein Schatten war, sehr anhänglich und lieb. Bei 2 anderen Hunden, die mal für ein paar Wochen bei mir waren ( von Freunden oder Nachbarn) hat er sich nicht soo angestellt. Irgendwann hat er wieder seine Plätze im Haus eingenommen.
    Nala, die Hündin, hält ständig nach ihm Ausschau. Sie kann aber nicht alleine in den Garten, das ist im Moment noch sein Refugium. Sie bellt nicht, ist aber höchst interessiert. Auch wenn ich mit ihr spazieren gehe, ist sie richtig katzenfixiert, schaut unter jedes Auto und ist kaum zu halten, wenn sie dann tatsächlich eine Katze sieht.
    Hat mein Kater also recht, sich von ihr fern zu halten? Ist er klüger als ich? Ich denke, dass sie ihm nichts tun würde, da sie ja sieht, dass ich ihn füttere ( bevor sie Futter bekommt!).
    Hat jemand Erfahrung, wie man dem Hund die Fixierung auf Katzen abtrainiert? Oder aber auch den Kater wieder ins Haus locken kann ( das ist dann eher eine Frage fürs Katzenforum, oder?)
    Ich freue mich auf Ideen und Erfahrungen.
    IchundNala

  • Es kann gut sein, dass der Kater klüger ist. :smile: Fixieren von Jagdbarem bei hoher Erregung ist nicht gerade vertrauenerweckend bzw geht meist "nach hinten" los. ;) Es gibt verschiedene Wege daran zu arbeiten. Aber wichtig fände ich, dass dein Hund auch keine Chance bekommt, den Kater zu jagen. Ansonsten hift ein Trainer, denn die Wege und Möglichkeiten sind mannigfaltig. Wichtig ist, das sie lernt, ruhig zu bleiben und den Kater nicht mehr im Kopf zu haben als Ziel.

  • Ich wäre da auch seeeeeeehr vorsichtig. Wenn der Hund ständig starrt und nach Katzen sucht, ist das wohl meistens ein recht deutliches Zeichen für nicht-pazifistische Interessen. Und das kann für die Katze böse ausgehen, sei es weil sie sich nicht mehr in ihr Zuhause traut (Angst vor und Stress wegen dem Hund) oder dass der Hund sie sogar mal zufassen kriegt.





    Bei meinen Eltern mache ich es mit Hund(en) und Katzen so, dass die Hunde ab einer bestimmten Zeit (unsere Katzen kommen zB. abends gern rein uns sitzen beim Fernsehen mit auf dem Sofa) Sendepause haben, die müssen auf die Flur oder ins Schlafzimmer, können da treiben was sie wollen, Tür zu und gut ist.


    Katzen sind Gewohnheitstiere, die mögen es wenn man eine feste Zeit für sie reserviert hat. Ich würde es also so machen dass du dir den Kater ruhig mal reinholst und den Hund so lange wegsperrst und das jeden Tag zur selben Zeit. Und Futter gibts dann auch gleich und zwar drinnen.
    Für den Hund vielleicht in dem Moment etwas frustig aber die Katze hat schließlich die älteren Rechte und der Hund hat ja beim Gassi etc auch mal für eine Zeit deine Aufmerksamkeit allein für sich.



    Da kann man die Anforderungen dann langsam steigern: Anfangs macht es die Katze oft schon nervös wenn sie merkt, dass der Hund im Haus ist und der Hund regt sich auf wenn er die Katze hinter der nächsten Tür vermutet.





    Ich persönlich hab es immer so gehandhabt, dass die Katze alles darf und der Hund nix. Klingt fies, ich weiß. Wenn man eine aufdringliche Katze hat geht das sicher auch nicht, dann muss man den Hund auch mal vor der Katze schützen.
    Unsere sind aber den Hunden gegenüber scheu und ich freue mich wenn sie (wie sie es inzwischen machen) freiwillig einen Raum mit Hunden drin betreten. Die würden die Hunde nie bedrängen.
    Sie sind das schwächere Glied in der Kette da sie im Fall des Falles die gejagten wären. Dass die sich entspannen ist mindestens genauso wichtig wie das die Hunde lernen die Füße ruhig zu halten, denn mit ner ängstlichen Katze kann das nix werden, da kann kaum ein Hund wiederstehen.




    Sobald der Hund die Katze auch nur falsch anguckt gibts bei mir nen Anranzer und wenn er das fixieren nicht lässt oder gar Anstalten macht aufzuspringen oder ihr auch nur langsam nachzutapern wird er energisch weggeschickt oder gleich ausquartiert.



    Das (also wegschicken oder überhaupt Reaktion auf meine Ansprache) wäre anfangs nicht gegangen, das Erregungsniveau bei den Hunden war dafür zu stark, die hätten mich bloß überlaufen.
    Das wurde mit langsamer Gewöhnung an den Reiz "Katze" besser. Bis dahin ist aufpassen mit Argusaugen und Luchsohren angesagt!!!





    Wie das nun bei deinem Hund ist kann man übers Forum nur schwer sagen.
    Aber im Zweifelsfall gilt für mich immer: Das Tier was länger da ist hat die älteren Rechte.

  • Ich bin jetzt grade dabei mit meiner Freundin zusammen zu ziehen. Erstmal geht es in Ihre Wohnung. Damit wir ihre Katzen mit meinem 20 Monate altem Border Collie zusammen führen können.


    Mein Hund Milow fixiert auch die ganze Zeit die Katze wenn sie im Abstand von 2m vor ihm sitzt. Und irgendwann versucht er auf sie los zu stürmen.


    Ich weiß nicht warum er sie fixiert, Beute oder Hüteverhalten. Beides ist allerdings nicht in unserem Interesse. Daher versuche ich das fixieren zu unterbinden.
    Da dies nicht wirklich gelingt durch Befehle, wie Decke, werde ich jetzt zu härteren Methoden greifen.


    Als erstes probier ich eine Sprühflasche. Als erstes werde ich dann mal sehen ob er sich damit von dem Katzenklo abhalten lässt.


    Momentan ist es so, dass wenn der Hund da ist sind die Katzen im Schlafzimmer.
    Wenn wir schlafen gehen bleibt Milow im Flur. Dort bleibt er auch verhältnismäßig ruhig.


    Die ersten Tage haben wir mit Milow im Wohnzimmer geschlafen, damit er sich an die Wohnung gewöhnt.


    Sollte ich bei der Zusammenführung noch irgendwas beachten?

  • Henry jagt Katzen auch mit Vorliebe. Wenn ich mal bei meiner Familie bin, dann werden Wohnzimmer und Küche mit Kindergittern abgetrennt, so dass die Katzen durch die offenen Türen noch etwas vom Leben mitbekommen und sonst das ganze Haus (inkl. ihrer Schlafplätze und der Katzenklappe) erreichen können.
    Henry ist immer schon ausgerastet, wenn er die Katzen nur gehört hat hinter der geschlossenen Tür. Zwei Tage lang gab es Wasser ins Gesicht, wenn er auf die Katze los gehen wollte (hinter dem Gitter), hat er sich sie ruhig angeschaut gab es eine Belohnung. Mittlerweile sind alle Tiere halbwegs entspannt. Man kann sie jetzt schon gleichzeitig durchs Gitter füttern und Henry lässt sich vom Katzen schauen abrufen. Er hat sich die Wasser Strafe übrigens gemerkt. Auch nach 3 Monaten weiß er noch, dass er die Katzen im Haus in Ruhe lassen muss. Draußen ist wieder eine ganz andere Geschichte. Trotzdem würde ich Hund und Katze nicht zusammen lassen, sobald die Katzen flüchten würde Henry hinterher hetzen. Das ist mir für alle zu gefährlich.

  • Hallo,


    Zitat

    Ich weiß nicht warum er sie fixiert, Beute oder Hüteverhalten. Beides ist allerdings nicht in unserem Interesse. Daher versuche ich das fixieren zu unterbinden.


    Er ist ein Border und dieses Verhalten ist ganz normal.


    Zitat

    Als erstes probier ich eine Sprühflasche.


    Dann viel Spaß, aber ich hätte da arge Bedenken. Ein BC ist sensibel und ich käme nie auf die Idee, unsere Hunde zu besprühen. Es kann ganz leicht passieren, dass es zu einer falschen Verknüpfung kommt und dann hast Du ein richtiges Problem


    Meiner Meinung nach kannst Du nur mit gutem Gehorsam versuchen, den Hund davon abzuhalten, die Katzen zu jagen oder zu hüten.

  • Zitat

    ...... Ich denke, dass sie ihm nichts tun würde, da sie ja sieht, dass ich ihn füttere ( bevor sie Futter bekommt!). .....


    Hahaha - der ist gut...... Schätze mal, daß der Hund nen deutlichen Jagdtrieb zeigt, und das Katzentier das sehr deutlich erkennt, im Gegensatz zum Dir Frauli, da denkst ein bißchen zu menschlich. Ein Hund ist immer noch ein Jäger - und jeder, der sich mit ner Katze versteht, hat das irgendwann gelernt. Vom Halter, der anfangs seeeehr vorsichtig agieren sollte.


    Und kennt der Hund EINE Katze, nämlich die eigene, und läßt sie am Leben - dann heißt das noch lange nicht, daß er dies auch bei Katzen in freier Natur so hält.


    Ich hab auch Katzen zum Jagdhund. Das hat ein Weilchen gedauert, bis ich ihm dann echt unmißverständlich erkärt habe, daß das MEINE Katzis sind. Inzwischen geht Bossi etwas ruhiger auf sie zu, schlabbert sie ab, und sie finden die Hunde auch toll. Trotzdem lasse ich sie, wenn ich weg bin, NIE alleine - da ist immer mindestens eine geschlossene Türe dazwischen, ich hab Angst, daß die liebevollen Spielchen mal in Jagen überschlagen. Die hetzen sich nämlich gern mal gegenseitig, und das brauch ich net.... ;-)


    Und daß fremde Katzen unterwegs auch nicht gejagt werden, muß ich ihm bei JEDER einzelnen Katze unterwegs erklären.... *nerv.... "Die auch nicht?" *blinzel.... NEEEEIN, die auch net, mein Freund...... *gg


    Also: vertrau dem Katzentier;-) Du weißt ja: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste......


    Und für Dich: unterbrich den Hund, wenn er Katzis anstarrt, und gib ihm stattdessen einfach ein Alternativkommando, das er kennt und auch umsetzen kann, wenn er etwas aufgeregt ist. Und setz das durch. Der Hund muß lernen "Katze heißt hinsetzen" oder so - je nachdem, was Du halt als Verhalten statt des Fixierens nehmen möchtest.


    Wobei das Beispiel mit Hinsetzen jetzt blöd war von mir- damit gibst dem Hund noch mehr die Möglichkeit, die Katze zu fixieren. Besser wäre dann Fuß oder sowas, wo er Dich dabei ansehen und sich auf Dich konzentrieren muß.


    Könntest auch einfach, wenn der Hund gern nem Gegenstand hinterherrennt, etwas von der Katze weg werfen - aber damit bringst Du ihn dann natürlich auch außerhalb Deiner Reichweite, sodaß er, wenn er das Dings aufgesammelt hat, evtl. trotzdem zur Katze durchstarten würde. Das wäre also etwas riskant.....

  • Zitat

    ...Und das kann für die Katze böse ausgehen, sei es weil sie sich nicht mehr in ihr Zuhause traut (Angst vor und Stress wegen dem Hund) oder dass der Hund sie sogar mal zufassen kriegt.....


    Das kann auch für den Hund böse ausgehen - der Hund einer Bekannten ist seit ner Katzenbegegnung mit der eigenen (!) Katze nämlich auf einem Auge blind.....

  • Zitat

    ....Als erstes probier ich eine Sprühflasche. Als erstes werde ich dann mal sehen ob er sich damit von dem Katzenklo abhalten lässt.....


    So´n Quatsch ;-) Hol den Hund einfach dort weg, wenn er hingeht, verbinde das mit einem NEIN, und fertig. Reine Gehorsamsfrage.


    Du kannst doch nicht strafen, wenn der Hund gar nicht weiß, was er tun soll! Zeig ihm daß er sich bei Katzensicht z.B. hinlegen oder ins Körbchen gehen soll, indem Du ihn dort hinführst. Jeeeedes Mal. Guckt er zur Katze ---> ab ins Körbchen führen.


    Eine Strafe ist immer nur in einem Fall sinnvoll: wenn der Hund ein Kommando kennt und richtig verknüpft hat und dies nicht durchführt ohne Grund. Aber normalerweise gibt´s immer nen Grund - ob das die Hüfte ist, die dem alten Hund weh tut beim Hinsetzen, oder die Aufregung (also Ablenkung) bei Deinem BC, die bewirkt, daß er halt noch sehr auf die Katzen fixiert ist. Er kanns halt einfach noch nicht. Dann muß er das halt lernen, und Du zeigst ihm, wie: indem er Abstand zu der Katze sucht, z.B. im Körbchen, und je weiter er weg ist, desto einfacher wird es ihm glingen, sich da wieder "runterzufahren" von der Aufregung. So lernt er, was er tun soll.


    Wenn Du den einfach besprühst in dem Moment, ohne daß Du ihm vorher gezeigt hast, was er soll oder nicht soll, wirst Du ihn damit komplett verunsichern und bringst ihm nur Eines bei: daß Du vollkommen unberechenbar bist und aus dem nichts heraus einfach grundlos böse wirst.... Wäre wohl nicht dem Vertrauensverhältnis zwischen Euch dienlich... Der Hund kann seinen Menschen zwar besser lesen als jeder Andere - aber Gedanken lesen kann er auch noch nicht und daraus dann wissen, daß Du Katzenjagen doof findest. Also zeig´s ihm!


    Und denk immer daran: der Hund zeigt grundsätzlich nur das Verhalten, was er vom Halter gelernt hat...... Wenn´s also nicht klappt, weißt Du jetzt, wenn Du einsprühen mußt..... *gg


    PS: wenns ganz blöd kommt, liebt Dein Hund auch noch Wasser, und wird sich mittels Sprühflasche in seinem Tun bestenfalls noch bestätigt fühlen...... ;-) ;-)

  • Wie schon geschrieben ist das Bestarren oft eine Sequenz des Jagdverhaltens. Deine Katze hat also einen guten Grund das Haus zu meiden...


    Ich würde mir das bei der Erziehung unbedingt sofort vornehmen ;)


    Achja... und Hüteverhalten ist natürlich Jagdverhalten. Ist also genauso Quark.

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