Rangordnungsallüren?

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    In so einer Zweierkonstellation ist es ja oft so, daß der Kleinere mit dem schönen Gefühl, jederzeit Rückendeckung zu haben, in den Größenwahn kippt. Ich hatte das mal bei Airedale und JR: Allein wußte die Russellhündin jederzeit, wie klein sie war, war die Diplomatin schlechthin und hätte nie Streß angefangen. Sie wußte aber eben auch, daß ihre Airedalefreundin sie aus jeder Situation buchstäblich raushauen würde und fing, sobald die Große dabei war, prompt versuchsweise das Pöbeln an.


    Da half dann wirklich nur klare Ansage im richtigen Moment, bis sie verstanden hatte - und wenn du deinen Hunde eh an der Schleppleine hast, sollte das ja wirklich kein Problem sein.


    Die Kleine läuft ohne Leine, nur die Große ist an der Schlepp.
    Ich leine sie vor Hundebegegnungen aber immer an (kurze Leine). Was mich eben verwundert hat: Den Ridge gestern kennen meine Hunde, es kam schon zu regelmäßigen Begegnungen, die alle friedlich abgelaufen sind. Und dann gestern eben das Geprolle meiner Kleinen, und prompt kam es kurz drauf auch zu einem Gezicke zwischen den großen Hündinnen.


    Ich habe auch gemerkt, dass es nicht gut ist, beide Hunde gleichzeitig loszulassen zu einem anderen Hund. Dieser kommt sich dann von meinen beiden oft recht bedrängt vor. Meine Große verhält sich oft dominant, und die Kleine fühlt sich natürlich stark und "macht irgendwie mit".
    Wenn ich erst die Kleine hin lasse zum Beschnuppern, und später die Große, läuft es im Prinzip friedlicher ab.


    Die Leinenaggro hatte ich der Kleinen innerhalb eines Tages schon wieder agewöhnt. Gestern ging es schon wieder relativ friedlich an den anderen Hunden vorbei, solange sie angeleint war. Zwar hustet und röchelt sie dann manchmal vor lauter Aufregung und Empörung darüber, dass sie nicht bellen darf ... Aber es geht ohne Kläffen ab. Nur wenn sie abgeleint ist, ist es schwierig. Dann rennt sie zum anderen Hund hin und lässt sich auch nicht mehr kontrollieren. Sie ist dann ein totaler Híbbel und kann sich vor Aufregung auch auf kein Kommando mehr konzentrieren.


    Ich übe jetzt erstmal mit ihr, wieder ruhig und ohne Aufstand an den anderen Hunden vorbei zu laufen an der Leine.


    Wie würdet Ihr das mit ihr Üben, dass sie sich anderen Hunden langsam und vorsichtig nähert? Kann man da als HH überhaupt Einfluss drauf nehmen? Soll ich mit ihr mit der Leine zum anderen Hund hin, dass sie da nicht so hinrennen kann? Sie benimmt sich oft wie ein Clown und denkt wohl, sei hat irgendwie Narrenfreiheit. Bislang hat sie auch noch nicht ein einziges Mal schlechte Erfahrungen gemacht, mit anderen Hunden. Sie wurde eigentlich immer gemocht ... Das sehe ich als Problem an. In ihrer Welt scheint es keine "bösen" bzw. aggressiven Hunde zu geben, weil sie das nicht kennt.

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    Aus eigener Beobachtung und der Beobachtung von Antje.


    Ein Beispiel:


    Futter. Wenn Tasia einen Kauknochen liegen lässt, geht Aaron so lange nicht ran, bis Tasia zeigt, dass er es darf. Sie zeigt es, indem sie dann anfängt, mit ihm und dem Kauknochen zu spielen. Gestern erst wieder live erlebt. Es war toll zu beobachten, wie die Kommunikation zwischen Aaron und Tasia abläuft. Es sind nur ganz kleine Gesten, aber sie verstehen und akzeptieren sich und das finde ich toll! :gut:


    Ja, und genau so geht es eben bei uns nicht ab. Das heisst, die Kleine würde sich durchaus an den Knochen der Großen schleichen, und ihn sich mopsen. Sie hat da einfach null Respekt.
    Die Große nimmt der Kleinen leider fast immer ihre Kausachen ab, wenn ich nicht dabei bin, und es nicht kontrollieren kann. Sie schnappt sich dann den Knochen der Kleinen, legt sich auf ihren eigenen und frisst nacheinander beide. :/


    Allerdings: Beide Hunde respektieren absolut alles, was "Frauchen" gehört. Die Tüte mit ihren Knochen (ganz tolle Rindersehnen, 50 cm lang, Kalbsohren etc.) steht neben dem Kühlschrank auf dem Küchenboden. Die Hunde könnten sich jederzeit bedienen, wenn sie wollten. Aber sie gehen nicht dran. Auch nicht, wenn ich 6 Stunden aus dem Haus bin, und die Küchentüre offen gelassen habe. :gut: Ansonsten sind sie super verfressen und betteln um jeden Krümel.

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    Die Große nimmt der Kleinen leider fast immer ihre Kausachen ab, wenn ich nicht dabei bin, und es nicht kontrollieren kann. Sie schnappt sich dann den Knochen der Kleinen, legt sich auf ihren eigenen und frisst nacheinander beide. :/


    Genauso ist Tasia auch. Sie klaut Aaron an Knabberein alles direkt unter der Schnauze weg, wenn wir nicht aufpassen. Aaron geht so gar noch so weit, dass er sich von uns ein Kauzeugs erbettelt und dann extra für Tasia "klaugerecht" hinlegt. :headbash: Aber wir sind ja auch nicht blöd... :D

  • so sieht es bei uns auch fast täglich aus.
    Unsere kleine Rumänin rammelt einen der Neufi-Brüder, sobald der sich hinlegt. Den juckt das überhaupt nicht. Vor einiger Zeit hat sie aus Versehen mal seinen Bruder erwischt. Der hat ihr dann gezeigt, was er davon hält. Da ist der sehr eigen. Wenn sie nicht so schnell wäre, dann hätte sie sich da ein paar Löcher eingefangen. Aber sie lässt sich von mir gut abrufen. Wenn ich sage Chipsy nein, dann lässt sie sofort aus.
    Ich denke mir einfach dass das Spiel ist. Denn sie macht es nur, wenn sich der Bub vorher auf dem Rücken gewälzt und mit den Füßen gestrampelt hat. Irgendwie scheint das eine Aufforderung zu sein. Wälzen tun sich zwar beide Brüder aber nur mit einem ist gut Kirschen essen.
    Aber ich denke mir, dass er bedingt durch seine Spondylosen das nicht vertragen kann.


    Elke

  • "Wie würdet Ihr das mit ihr Üben, dass sie sich anderen Hunden langsam und vorsichtig nähert? Kann man da als HH überhaupt Einfluss drauf nehmen?"


    Man kann generell schon Einfluß nehmen, bei uns ist etwa ein langgezogenes Voorsicht! das entsprechende Kommando. Hat sich allmählich wie von selbst etabliert: erst hab ich's benutzt, wenn das Welpen-Spiel mit mir zu grob wurde, dann, wenn Jungterrier andere Hunde zu sehr drangsalierte (bei Ignorieren Spielabbruch), und jetzt rufe ich's ihr manchmal zu, wenn sie z.B. auf einen Welpen zu sehr zutobt, und das klappt dann auch ganz gut.


    Generell würde ich aber nicht auf die Idee kommen, daß ich ihre Annäherung an andere Hunde besser regulieren kann als sie selbst. Wenn ich sie da einmal freigegeben habe, muß sie die Situation selbst einschätzen, den Artgenossen lesen und entsprechend reagieren - sowas kann sie schließlich sehr viel besser als ich und ist da auch sehr geschickt und vorsichtig.


    Nur dieses größenwahnsinnige Gekläffe und Geprolle, weil Rückendeckung da ist, würde ich, wie gesagt, sofort abstellen, notfalls mit Anleinen. Aber das macht meine jetzige Hündin freilaufend glücklicherweise eh nicht, dafür hat sie einfach zu viel Erfahrung mit verschiedenen Hunden und weiß, daß sowas richtig Ärger geben kann.


    Die Vorgängerin mit Airedale-Bodyguard war da eine andere Nummer, und die kam entweder an die Leine oder mußte an meinen Füßen sitzen, bis die Großen sich begrüßt hatten, und durfte dann hin - aber eben NICHT selbständig vorlaufen und angeben!

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