Wann ist der richtige Zeitpunkt zum einschläfern?

  • Hallo Day,

    ich stand Gott sei Dank noch nicht vor so einer Entscheidung,
    aber obwohl meine erst ein Jahr alt ist, werde auch ich
    vielleicht später so eine Entscheidung treffen müssen.
    Ich denke da eher wie Fisch, ich würde meine Süße
    bei mir behalten, solange sie keine Schmerzen und noch
    einen starken Lebenswillen hat.

    Die Entscheidung musst letztendlich du treffen
    und ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür! :knuddel:

    Aber bitte bleib bei deinem Hund bis
    zum letzten Gang. Er war sein ganzes Leben an deiner
    Seite und möchte es bestimmt auch in seiner
    letzten Minute.
    So schwer es auch später für mich sein würde,
    für mich ist klar, Jona würde bei mir,
    in meinen Armen ihren letzten Atemzug machen.

    Auch das ist deine Entscheidung, aber
    ich hoffe, dass du bei ihm sein wirst.


    Ganz liebe Grüße Nicole&Jona

  • Hallo Day,
    ich fühle so mit Dir, auch ich musste schon so manches Mal diesen schweren Weg gehen. Bei einigen Hunden schon viel früher. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Einschläfern nur dann gerechtfertigt ist, wenn der Hund unter unerträglichen Schmerzen leidet. Nimm den Kleinen in den Arm, so oft Du es noch kannst, gib ihm das Leckerste zu fressen, was er am Liebsten hat. Vielleicht findest Du jemanden in Deiner Umgebung der ihm Reiki geben kann. Ich habe beim Menschen miterlebt, wie diese fernöstliche Methode das Sterben erleichtert. Sie gehen langsam, ohne Angst, in aller Ruhe.
    Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt, Dein kleiner Mix hat sie sowieso, sonst wäre er nicht so ein kleiner Methusalem geworden.

    Durch meine Do Khyis habe ich viel über den buddhistischen Glauben gelernt. Irgendwann treffen sich alle wieder!!

    Doris

  • Hallo,

    es fällt mir schwer dies zu schreiben. Gestern abend ist noch etwas schlimmes passiert. Cäsar drehte auf einmal durch. Er wollte nur noch laufen und rennen. Wie angestochen rannte er los mit voller Wucht gegen alle Wände, so dass er aufjaulte. Wir hatten Mühe in einzufangen. Meine Eltern meinten er hat irgendwelche inneren Schmerzen, ich glaube es ist wieder eine Hündin in der Umgebung läufig. Da benahm er sich immer so und wollte nur raus. Nun ist er blind und orientierungslos, das hat diese fatalen Folgen! Ich meine mich bestätigt gefühlt zu haben in meiner Annahme, da er an den typischen Hundebüschen sehr ausgiebig schnüffelte und voller Wucht zum nächsten Busch rannte um dort weiter zu schnüffeln. Ich war mehrmals am abend mit ihm draußen. Leider gab er keine Ruhe, er ließ sich nicht beruhigen, wollte auch nicht auf dem Schoß bleiben, sondern immer runter und losrennen. Wir haben uns die ganze Nacht abgewechselt und ihn mit Halsband und Leine im Haus festgehalten und sind nachts durch Haus gelaufen. Die Nacht war für uns alle grausam. Gegen 3 Uhr legte er sich endlich hin. Leider nur für eine halbe Stunde, dann wollte er wieder loslaufen. Wir haben die ganze Nacht durchgemacht. Mit dem Tierarzt der Bereitschaft hatte, haben wir in der Vergangenheit leider schlechte Erfahrungen gemacht. Unser Tierarzt, der ihn schon seit Jahren kennt und betreut ging leider nicht ans Handy.
    Morgens erreichten wir den Arzt dann telefonisch. Leider hatte der Arzt gerade jetzt für 2 Tage kein Auto, so dass Cäsar hingebracht werden mußte.
    15 Uhr war der Termin. Ich ging unter Tränen eine letzte Runde Gassi. Kann sich jemand vorstellen, wie es ist, wenn man weiß es wird die letzte Gassirunde für immer sein??? Wie es ist, wenn man weiß in nichteinmal 3h wird der nicht mehr leben???? Die verbleibende Zeit wurde immer weniger. Ich konnte mir den immernoch rumirrenden Hund garnicht dauerhaft ansehen. Er ließ sich auch nur wenig streicheln und trösten. Als meine Eltern losfahren mußten ging ich mit ihm ein letztes Mal mit ihm raus in den Garten, sagte ihm wie lieb ich ihn habe und bedankte mich für die schöne Zeit. Dann gab ich in meiner Mutter auf den Arm, welche ebenfalls Tränen in den Augen hatte. Mein Vater sowieso. Als meine Eltern zur Tür raus waren bin ich zusammengesackt und hatte einen Heulkrampf. Dann die bangen Minuten und die Frage ist er schon tot, lebt er noch? 15.30Uhr kam die SMS von meiner Mutter, dass er soeben ganz friedlich eingeschlafen ist.
    Meine Eltern erzählten mir als sie wieder da waren, dass es ganz schnell ging. Mein Vater hielt in auf dem Arm, als die Schwester ihn die 1. Spritze gab. Im nächsten Augenblick ist er schon eingeschlafen. Bei der 2. Spritze hat der kleine Kerl schon nach wenigen Sekunden aufgehört zu atmen.
    Ich glaube das war ideal für den Hund. Ich konnte mich in Ruhe verabschieden und bei meinen Eltern bei denen er in den letzen Jahren durch meine Arbeit bedingt insgesamt gesehen etwas mehr Zeit verbrachte als bei mir konnte er in einer ruhigen Atmosphäre (die Praxis war schon geschlossen) einschlafen und das in den Armen meines Vaters mit dem er so gerne kuschelte. Meinen Vater sah er, so meine, ich als Leittier an. Er hat immer gerne beim Fernseh schauen auf dem Bauch meines Vaters geschlafen, dass hat er bei keinem anderen gemacht. Er war auch so weniger der Schmusehund, eher der verrückte Terrier. Nur bei meinem Vater war er anders. Mit uns balgte er lieber rum und spielte. Die anderen inkl. mir waren wohl sowas wie Geschwister gleichen Ranges für den kleinen Teufel.
    Meine Eltern sind genauso fertig wie ich, aber Sie meinten aber, wenn Sie gewußt hätten wie schmerzfrei und friedlich er eingeschlafen ist, dann hätte man ihm das eher ersparen sollen. Wir hatten alle garkeine Erfahrung damit. Es war unser 1. Hund(genauso verwöhnt war er auch)
    Aber die Fahrt zum Krematorium muss grausam gewesen sein. Ich bin froh, dass ich dies nicht tun müßte.
    Ich möchte aber anmerken, dass ich es getan hätte, wenn ich niemanden aus seinem "Rudel" gehabt hätte, der dies tut. Niemals hätte ich ihn dem Arzt einfach so übergeben, um nichts in der Welt! Aber ich bin froh, dass mir dieser Weg abgenommen wurde und dass ich mich friedlich zuhause von ihm verabschieden konnte. Ich hoffe er hätte dies verstanden!
    Er liegt nun in seiner Babydecke mit Halsband und seinen Anhänger im Krematorium.
    In der Nacht ist haben wir die Entscheidung gefällt. Die Erfahrung und der Schock der Nacht haben natürlich den letzten Ausschlag gegeben. Was auch immer die Ursache für dieses Verhalten war, es war entwürdigend für ihn, das hat er um nichts in der Welt verdient. Ich würde es auf keinen Fall so enden wollen. Während der Nacht haben zurück geblickt und erschrocken festgestellt, dass er schon seit über einem Jahr nicht mehr nachts schläft sondern rumirrt. Wir alle haben seit einem Jahr nachts nur sehr wenig geschlafen, weil der Hund ja auch nachts nichtm ehr zurückgefunden hat und aufgesammelt werden mußte und das mehrmals die Nacht. Man bemerkt garnicht wie lange das schon so geht, weil man so sehr an dem Tier hängt. Ich hoffe wir konnten ihm die Zeit trotzdem so schön wie möglich machen, jeder hier im Haus hat sich zu jederzeit liebevoll um den Hund gekümmert und versucht ihn abzulenken. Zu guten Zeiten war er überall dabei, kein Urlaub ohne ihn. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, er hatte es gut bei uns. Ich wünschte jeder Hund hätte so ein Leben.
    Ja nun ist es so ruhig hier *heul*. Heute morgen hat er noch gelebt, jetzt wird er nie wieder kommen! Ich weiß garnicht was ich schreiben soll. Ob ich jemals wieder einen Hund haben werde weiß ich nicht. Momentan könnte ich mit einem anderen Hund nichts anfangen. Das wäre unfähr dem neuen Hund gegenüber. Ich hoffe der Schmerz vergeht. Ich bin fertig mit der Welt.....ich weiß garnicht wie ich die nächsten Tage überstehe.

  • Das tut mir wirklich von ganzem Herzen leid :knuddel:
    Fühl dich ganz doll gedrückt!!!!!!!!!!!

    Aber es war bestimmt besser für ihn und auch für euch - es ist nicht leicht so eine Entscheidung zu trefen - treffen zu MÜSSEN!

    Und denke immer daran, hinter der Regenbogenbrücke wird er auf dich warten - ohne Krankheiten! :knuddel:

    Hier nochmal:

    Bin ich einst gebrechlich und schwach
    und quälende Pein hält mich wach
    Was Du dann tun musst - tu es allein,
    die letzte Schlacht wird verloren sein.

    Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl,
    Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
    An diesem Tag - mehr als jemals geschehen,
    muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

    Wir lebten in Jahren voller Glück.
    Furcht vor dem Muss ? Es gibt kein Zurück.
    Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei
    Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei !

    Begleite mich dahin, wo ich hingehen muss,
    nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss.
    Und halte mich fest und red mir gut zu,
    bis meine Augen kommen zur Ruh.

    Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
    es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen,
    Vertrauender Laut ein letztes Mal -
    Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

    Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist
    - der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
    Wir waren beide so innig vereint,
    Es soll nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.

  • Hallo,

    ich stand genau vor 5 Wochen vor so einer endscheidung.
    Meine Rottihündin die ich von Welpe an hatte und dieses Jahr Zehn Jahre wurde, machte mir schon seit einigen Monaten probleme.
    Sie hatte Herzprobleme, Nierenprobleme, Gelenkprobleme, und eine HD.
    10 Jahr hatte sie nie probleme mit Irgendetwas davon. Sie bekam regelmäßig Ihre Kräuterbrocken, Ihre Globolis. Aber Irgendwann einmal stehst Du vor deinem Hund und merkst er kann nicht mehr, ihm tut jeder Schritt weh, er kriecht vor sich hin. Jede Bewegung ist eine Qual. Dann musst Du dich endscheiden. Ich habe mich für das einschläfern endschieden.
    Dieser Hund hat mir 10 Jahre lang die Treue gehalten, er war der beste Rotti den man sich denken kann, er war der beste Hund zu meinen Kindern, hat nie gebissen oder jemanden angefallen, und ich denke wenn ein Hund Dir so viel gibt, dann solltest Du Ihn auch dafür nichzt leiden lassen.
    Er hat es nicht verdient schmerzen zu erleiden nur weil man sich nicht von Ihm trennen kann, das ist man seinem Tier einfach schuldig.
    Ich werde ihn nie vergessen und ich sehe ihn im Himmel wieder.


    Gruss Dirk :blume: :blume: :blume:

  • Hallo Day
    Aus Sicht des Menschen, der Deine Entscheidung audführen muß, kann ich nur sagen, Du mußt Dir absolut sicher sein daß Du es willst.
    Die Definition, wann "ES" soweit ist trifft immer nur der Besitzer und der Tierarzt kann nur beratend zur Seite stehen.
    Evtl. hilft es den Tierarzt um einen Hausbesuch zu bitten um unnötigen Stress für das Tier zu ersparen.
    Aber!!!!!
    Die letzte Entscheidung liegt, leider, immer bei dem Besitzer des Tiers.


    Gruß
    BG

  • Hallo Day,

    fühl Dich gedrückt. Es tut mir so leid für Euch. Ich kenne diesen Schmerz, diese Leere. Es ist grausam. Aber irgendwann kommt der Moment, in dem man nicht nur den kranken Hund und den Abschied vor sich sieht, sondern man denkt an all die shönen Erlebnisse miteinander. Aber es dauert. Unser Hund hatte einen Hirntumor. Heute sage ich auch, daß wir viel zu lange gewartet haben. Aber wir wußten es halt nicht, haben sein komisches Benehmen aufs Alter geschoben. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen deswegen. Heute kann ich damit leben, es war halt so, ich wusste es nicht besser.
    Also grüble nicht darüber nach, was gewesen wäre, wenn..

    Behalte Deinen Cäsar in guter Erinnerung, er wird von irgendwo sicher ein Auge auf Dich haben

    Alles Liebe Christine

  • Hallo Day!
    Es tut mir leid für Euch. Aber für Euren Kleinen war es sicher besser so.
    Ich musste schon zweimal einen Hund einschläfern lassen und einmal einen Kater.Max, der Kater wurde 17 Jahre und Moritz,unser Hund wurde 13. Die beiden haben die Kindheit meiner Kinder geprägt und begleitet. Der Abschied fiel unsagbar schwer.Ich war beiden so dankbar für ihre Hilfe und Geduld all die Jahre. Sie starben innerhalb eines Jahres. Kima durfte nur ein halbes Jahr bei uns sein, sie kam schon schwerkrank zu uns aus dem Tierschutz.
    Jetzt ist es sicher für Euch schwer, aber glaub mir, der Schmerz vergeht und es bleibt die gute Erinnerung.
    Liebe Grüße
    Kima

  • ich möchte garnicht viel schreiben, ich möchte dir nur mein mitgefühl ausdrücken. ich hatte gerade selber tränen in den augen und ich bin kein mensch, der nah am wasser gebaut ist.

    ich musste so sehr an den letzten weg denken, den ich zusammen mit meinem schatz balou gegangen bin. er war zwar kein hund, sondern ein pferd, aber es war für mich der schwerste gang meines lebens und obwohl es über 8 jahre her ist kommen mir heute noch die tränen.

    fühl dir gedrückt...

    alles liebe

    jule, die immer noch tränen in den augen hat

  • Hallo Day,

    auch ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst. Vor knapp einem Jahr mussten auch wir unseren lieben Terry mit 14 Jahren einschläfern lassen. Die Entscheidung hat schlussendlich meine Frau gefällt. Sie war die Hauptperson für unseren Hund und ich hätte niemals geglaubt, dass sie so tapfer ist und dem Hund ein noch längeres Leiden erspart. Er hatte jeden Tag Schmerzen und Schmerzmittel halfen nicht mehr. Eines morgens, als er wieder nicht aufstehen konnte, nahm sie das Telefon in die Hand und bat unsere TÄ zu kommen, jedoch erst 2 h später.

    Die gesamte Familie hat Abschied genommen, auch meine älteren Kinder waren dabei. Wir haben ihn gestreichelt, mit ihm geredet und uns verabschiedet. Seine Augen sagten lasst mich gehen. Wir haben bis heute nicht bereut, dabei gewesen zu sein und unserem treuen Freund zu begleiten. Auch wir haben gedacht, dieser Schmerz vergeht nie wieder und ein neuer Hund kommt uns nicht ins Haus. Ich glaube das geht jedem so. Wir sind ganz fest bei dir und wünschen Dir, dass es eines Tages nicht mehr so weh tut. Es bleiben die schönen Erinnerungen.

    Gruß Henner

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