Stachelhalsband!!!

  • Na, DF wieder heile? Ich versuchs mal:

    Zitat


    Autsch, Anja, hast Du diese "Könner" der Freiheitsdressur mal im Training erlebt?

    Ja, habe ich bei meinem Ausbilder (Gott hab ihn selig). Er hat bei Vorführungen vor wirklich großem Publikum einfach den Hänger geöffnet, in dem sein Pferd nackicht stand und ist mit dem Pferd, das ihm ohne Hilfsmittel folgte, durchs Publikum zum Viereck gegangen, wo er dann am Boden und auf dem Pferd seine Vorführung machte. Immer improvisiert, immer einfach aus Spaß an der Freude, immer komplett ohne Hilfsmittel (dazu zähle ich auch ein Halfter). Das erreichst du nur, wenn dir das Pferd 1000% vertraut. Dieses Maß an Vertrauen erreichst du aber niemals durch Zwang. Für ihn war der Weg das Ziel und er war immer mit unendlicher Geduld und Verständnis bei der Sache.

    Zur allgemeinen Anwendung des Stachlers bei Otto-Normal-HH (also zurück zum Ausgangsthema):
    Der Stachler wird gern bei ziehenden, leinenagressiven, "ungehorsamen" Hunden empfohlen, weil (O-Ton Trainer SH-Platz) "die Stacheln die Zähne der Mutterhundin simulieren, die den Welpen durch Kehlgriff massregelt". Gern in folgender Form demonstriert: Du kommst mit deinem Hund auf den Platz, der Hund bekommt einen Stachler drauf, der Trainer nimmt dir die Leine aus der Hand, knallt mit ordentlich Schwung (der Hund muß es ja auch spüren!) einen Leinenruck hin, mit dem gleichzeitig gebrüllten Befehl PLAAATZ. Der Hund klappt wunschgemäß zusammen. Kommentar des Trainers: "Sehen Sie, so geht das". Das ist der Normalfall.

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, zugegeben.

    Dennoch beschäftigt mich eine Frage - und das schon länger.
    Also:
    Wir haben einen Guide und müssen hier durch gehen:

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    Es wird darauf hingewiesen, dass wir sehr konzentriert laufen müssen, da die Stacheln der Kakteen in der Haut stecken bleiben und sehr unangenehm sind.
    Während dieser Wanderung sehen wir über dem Berg im Hintergrund einen Greifvogel kreisen, gucken ihm sehr interessiert nach - es macht: pieks an der Wade.

    Anderes Szenario:
    Wir sind in einem Bürgerkriegsland und werden von einer feindseligen Truppe verfolgt. Vor uns liegt genau dieses Kakteenfeld und wir müssen da so schnell wie möglich durchrennen um in den Bergen Schutz zu finden.

    Beim ersten Beispiel weiß ich eigentlich wie es geht dort unbeschadet durchzukommen und kanns mir eigentlich aussuchen ob es piekt oder nicht.
    Beim zweiten Beispiel handelt es sich um eine völlig unkontrollierte Situation. Meine Verfolger gehen davon aus, dass mich dieses Kakteenfeld aufhalten wird.

    Ich meine einen deutlichen Unterschied zu erkennen. Das war jetzt menschlich und sehr bildlich. Ich hoffe ich konnte verdeutlichen, was ich genau meine.

  • Ich habe jetzt nicht die ganzen 16 Seiten durchgelesen.
    Ich denke noch immer, dass der Stachel wie jedes andere Hilfsmittel auch (angefangen beim Halti über Teletac und Endloswürger) in der falschen Situation bzw. in den falschen Menschenhänden richtigen Schaden anrichten kann. Dies können Fehlverknüpfung, extreme Verunsicherung des Hundes oder schlicht und ergreifend unnützer Schmerz sein. Obwohl ich selber mit Stachel gearbeitet habe (sporttechnisch), stehe ich allen Hilfsmitteln kritsch gegenüber, denn jedes einzelne Teil ist nur so gut wie derjenige, der es anwendet.
    Wenn ich manchmal sehe, wie diejeniegen, die jeden Stachel etc. verteufeln und dann aber den eigenen Hund psychisch kaputtmachen, habe ich Fragezeichen im Gesicht. Das soll besser sein?

    Ich selber habe den Stachel für Feinarbeit im UO-Bereich eingesetzt - da ging es nicht um Schmerz oder sich mit dem stacheltragenden Hund brüsten, sondern um feine Impulse, die man mit einem normalen HB nicht hinbekommt, weil der Druck zu grob ist. Meistens hatte der Hund beide HBs um.

    Kurze Anekdote: In unserem Verein gibt es eine Trainerin, die absolut alles gutzschigutschi macht. Die Hunde haben oft bis heute (nach x Jahren) nicht mal eine BH oder sind zuverlässig abrufbar. Der eigene Hund belästigt dauernd andere Hunde und gehorcht so gegen Null. Diese Trainerin sprach mich an, warum Stachel und wieso etc. Ich habe ihr das erklärt und ihr gleichzeitig angeboten dem Hund ein zuverlässiges "Steh" ohne Hilfsmittel beizubringen. Zeitspanne: ca. 8 Wochen. Sie guckt mich mit großen Augen an und stottert was von das sei ja nicht so gemeint gewesen . . . Soviel Vertrauen in die eigene Methode.

    Ich bin dafür, dem Hund fair beizubringen, was ich denn überhaupt von ihm möchte - in der Grundausbildung braucht es keine Hilfsmittel. In der Feinarbeit lieber gut durchdachten Hilfsmitteleinsatz und zwei zufriedene Seiten als dauernder Druck. Man sollte sich nicht immer nur das Hilfsmittel ansehen, sondern den Anwender. Auch die Gutschimethode ist nicht das Wahre - was nützt dem Hund die dauernde Leckerliegabe, wenn er aufgrunddessen weniger Freiheit (Freilauf) hat oder überfahren wird?

  • Das spricht dann aber gegen die Trainerin, nicht gegen "gutschigutschi". Ich bin auch jemand der seinem Hund alles per "Gutschigutschi" beigebracht hat, mein Hund ist das Vorbild in der HuSchu.
    Wer für solche Sachen wie "Steh", "Fuß" oder Abruf einen Stachler braucht, der sollte lieber die FInger von Hunden lassen.... :mute:

  • Zitat


    Wer für solche Sachen wie "Steh", "Fuß" oder Abruf einen Stachler braucht, der sollte lieber die FInger von Hunden lassen.... :mute:

    :hust:
    Diesen Kommantar empfinde ich als Frechheit.
    Das zeugt für mch davon, dass absolut nicht gelesen wurde, das nicht verstanden wurde, sondern einfach mal das Übliche angenommen und vorgeworfen wird.

    das Schnauzermädel

  • Hm ich glaube, das ist so wie mit einer scharfen Trense beim Pferd. In den richtigen Händen kann es für beide Seiten eine Bereicherung sein, aber in den falschen kann es das Tier zerstören.
    ICH würde mir keinen Stachler holen, weil ich nicht damit umgehen könnte und meinem Hund mehr Schmerzen zufügen würde.
    Ich verurteile niemanden, der das wirklich zur sensiblen Arbeit einsetzt, im Gegenteil.
    Aber diesen Möchtegernhundekennern, die wie wild an dem Stachelhalsband rumzerren, denen würd ich das Ding gern selbst mal anlegen und kräftig ziehen.

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