Hund Pinkelt aus angst??

  • Hallo erstmal , ich habe seid nun 4 wochenen einen Labrador, ich habe ihn aus dem internet deswegen keinerlei informationen über seine vorgeschichte...
    Das Problem ist das , wenn ich ihn anleinen will Pinkelt er, wenn ich ihn etwas lauter anspreche oder ihm einen befehl gebe Pinkelt er , wenn er (typisch labbi) mal irgendwo etwas zu essen klaut und ich ihn dabei erwische , schon ohne zu schimpfen läuft er pinkelnt durch die wohnung ...
    also egal was ich mache er piselt...
    zum anleinen gehe ich in die hocke und rufe ihn zu mir aber schon beim rufen kommt er nicht , gehe ich zu ihm hin pinkelt er los...
    Im garten kannich ihn los machen , wenn ich ihn rufe kommt er sofort ohne angst und wenn ich ihn anleine macht er dort auch nichts... nur in der wohnung ...
    Ich habe schon versucht ihn mit einer leberwurst aus der tube beim anleinen abzulenken... hat beim ersten mal geklappt , beim zweiten mal hatte er die tube gesehn und hat wieder gepinkelt...
    ich hoffe ihr könnt mir helfen oder ein paar tipps geben...
    Ich gehe schon alle 2 stunden nur kurz zum pinkeln mit ihm raus und 3 mal am tag eine grosse runde... wenn das wetter mitspielt sind wir meisstens im garten also am mangelnden auslauf kann es auch nicht liegen =)
    danke schonmal für eure antworten...

  • Hm, das klingt für mich so nach dem ersten lesen ziemlich nach schlimmer Vergangenheit im Sinne von schlechten Erfahrungen.


    Du schreibst du hast ihn aus dem Internet und daher keine Vorgeschichte.
    Irgendwoher muss er ja aber dennoch sein, von einer Privatperson oder einem Tierschutzverein?


    Wie alt ist er? Hast du bereits Hundeerfahrung?


    Ich rate so oder so definitiv zu einem erfahrenen Trainer, das ist ein Problem, das man nicht so schnell in den Griff kriegt.


    Aber trotz allem nochmal den Urin beim Tierarzt untersuchen lassen, es kann auch eine Blasenentzündung mit im Spiel sein.

  • also er ist jetzt 12 monate. Als wir ihn von dort abholten und anleinten hatte er es nicht gemacht, aber seiddem er hier ist macht er das... anfangs war es auch nur beim anleinen nun allerdings fast regelmässig... Die familie sagte uns das die Frau krank geworden sie und der mann habe keine zeit für den hund... er wäre er auch noch nicht ganzt stubenrein... allerdings macht er nur pipi aus bestimmten situationen heraus und nicht einfach irgendwo hin weil er muss...

  • Was noch interessant wäre ist die Körperhaltung des Hundes wenn er pinkelt. Kannst du die beschrieben?


    Naja, wenn ein 12monatiger Hund nicht stubenrein ist hängt das eher nicht damit zusammen, dass er mal muss. (Außer er musste jeden Tag 10 Stunden einhalten...) Ich denke mal er hat dieses (oder ähnliches) Verhalten beim Vorbesitzer auch schon gezeigt, diese haben es dann eben so benannt.


    Um dem Hund den Stress zu nehmen würde ich erst einmal nicht mehr alle 2 Stunden rausgehen. 4-5 mal am Tag reicht aus. Und nur eine richtig große Runde und ein paar kleine Runden (immer in der gleichen Umgebung). Um das Anleinen zu umgehen, könnte ihre eine leichte Leine am Hund lassen (ohne Handschlaufe!). So müsstet ihr nur das Ende der Leine aufnehmen.
    In der Wohnung solltet ihr den Hund ebenfalls erst mal zur Ruhe kommen lassen. D.h. ihn größtenteils ignorieren. Keine Befehle, Situationen in denen er etwas falsch machen kann verhindern (z.B. Essen wegräumen) und ihm einen geschützten Platz zur Verfügung stellen, an dem er nicht gestört wird.

  • Musst Du ihn denn in der Wohnung anleinen? Ginge es vielleicht auch ihn erstmal im Garten nur anzuleinen? Vielleicht hat er dann erstmal nicht mehr so sehr den Stress :???:
    Wie ist er denn sonst so vom Verhalten her?

  • Dann denke ich, das die Vorbesitzer grobe Fehler bei der Erziehung des Hundes gemacht haben...ich würde erstmal gar nicht mehr schimpfen (auch wenn es schwerfällt)...sondern einfach verhindern das er etwas klauen kann...bzw ignorieren wenn er etwas "angestellt" hat...was auch gut hilft mit Umlenkung erziehen.
    ...nicht laut ansprechen...


    Wie reagiert dein Hund wenn du ihn einfach anleinst und dann rausgehst ohne das du rufst oder eine Vorankündigung machst, das es rausgeht?


    Wie verhält er sich draussen beim Gassigang?(außerhalb des Gartens)


    Wie erziehst DU ihn?

  • Hallo,


    du musst nun ganz viel Einfühlungsvermögen entwickeln, alles vermeiden, was ihn ängstigt.
    Die Situationen, in der er so reagiert, hast du ja schon selber herausgefunden, also musst du anders vorgehen.
    Du hast geschrieben, dass er "nur" in der Wohnung auf das geplante Anleinen so regiert, im Garten nicht.
    Daher solltest du ihn vorerst im Garten anleinen und von dort aus losgehen.
    Besorge dir ein gutes, weiches Geschirr, was er in nächster Zeit anbehält.
    Es ist einfacher, den Karabiner schnell einzuklicken, als großartig am Halsband zu "werkeln".
    Oder du lässt eine kurze Wäscheleine dran.


    Wenn der Hund stubenrein ist, braucht er nicht alle zwei Stunden in den Konflikt gebracht zu werden, drei große Runden reichen eigentlich, wenn er zwischendurch in den Garten kann.


    Eine laute Stimme und Zurechtweisungen, schon ein strenger Blick verunsichern ihn, also gilt es, genau das zu vermeiden.
    Essen darf nicht so gelagert werden, dass er herankommt - so enstehen keine Konflikte.
    Klaut er etwas Essbares, hat der Hund sowieso keine Schuld, sondern nur der, der es erreichbar stehenlassen hat.


    Sprich stets mit hoher freundlicher Stimme.
    Auf Befehle solltet ihr vorerst verzichten, sie sind negativ belegt und die Art sie auszusprechen, ängstigen ihn offensichtlich.
    Ihr müsst lernen, Kommandos freundlich zu sprechen, einen "Kasernenton" braucht kein Hund, dieser Hund erst recht nicht.
    Sprich dem Hund, so wie du auch angesprochen werden möchtest.
    Das funktioniert bei jedem Hund.


    Gehe nicht auf den Hund zu, das könnte auf ihn bedohlich wirken.
    Gehe in die Hocke, mit dem Gesicht abgewandt, sodass er nur deinen Rücken sieht, strecke die flache Hand nach hinten aus und lege etwas Leckeres hinein, sodass er sich das freiwillg holt.
    Diese Annäherug üben, er soll lernen, dass ihr nichts Böses von ihm wollt.
    Bitte nicht im Zusammenhang mit Anleinen, sondern einfach nur so, um das Vertrauen aufzubauen.


    Beuge dich nicht über den Hund.
    Spielen stärkt die Bindung und baut Vertrauen auf.
    Handfütterrung, wie beschrieben.
    Lobe das, was er gut macht, in einem ruhigen, aber nicht übertriebenen Ton, ängstliche Hunde können dadurch auch verunsichert werden, weil sie Lob nicht kennen.


    Das Buch könnte zum Verständnis weiterhelfen:



    Gruß
    Leo

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