Künstliche Duftspur suchen

  • Hallo,


    ich hab mir schon öfters überlegt ob es wohl als Laie möglich ist dem Hund eine "künstliche" Duftspur zu legen und diese suchen zu lassen? :???:


    Mal ganz primitiv überlegt: ich mache einen Pfefferminztee und packe den in eine Plastiktüte. Dann piekse ich ein kleines Loch rein so dass die Flüssigkeit langsam rausfließt, fahre dann mit dem Rad über die Wiese und lege die Duftspur.


    Ist das arg bekloppt oder könnte das so funktionieren?

  • Das könnte funktionieren. Aber die meisten Hunde lernen bei sowas eher der Menschenspur zu folgen... Du müsstest also immer wieder versuchen zu tricksen, damit die Spur von Deiner abweicht.

  • Versucht habe ich schon selbst eine Spur zu legen bei der der Hund dann nach dem GEruch der Bodenverletzung (und Meinem dann logischer Weise auch) sucht. Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl dass sie denkt "Die steht doch schon neben mir, was soll ich denn eigentlich suchen?"


    Ist mein Mann dabei sucht sie diesen ruhig und konzentriert wenn er sich versteckt (an Geschirr + SL) - ber der ist nun mal meistens nicht greifbar (mein Sohn ist leider noch zu ungeduldig um sich zu verstecken und dann ruhig zu bleiben), deshalb suche ich eine Möglichkeit vorher eine "Fährte" zu legen die sie dann nachher abarbeiten kann.


    Wie läuft das denn bei den Fährtenprüfungen, da wird doch auch eine künstliche Duftspur gesucht, oder?

  • Macht doch nix, wenn Du es nur zum Spaß machst, wenn der Wauz die Kombination Deiner Spur mit der anderen zusammen lernt ;)


    Ich hab mal für einen Tierheimhund mit Panssticks Spuren gemacht. Da ich ja davon ausgehen musste, dass er irgendwann einen neuen Besitzer findet und ich dem die Möglichkeit einräumen wollte das auch zu machen, hab ich mir eine 40 Meter Schleppleine genommen, da den Pansen drangehangen und bin dann um die Wiese herum, um den dann erst drüber zu ziehen. Zwischendurch gestoppt, nochmal um die halbe Wiese gehechtet für einen Winkel, dann wieder Stopp und nochmal um die Wiese... War ganz schön aufwändig. Aber wer Zeit und Lust drauf hat :D


    Als Beginn hab ich immer meinen Schlüsselbund genommen.


    Der Hund hats geschnallt...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Versucht habe ich schon selbst eine Spur zu legen bei der der Hund dann nach dem GEruch der Bodenverletzung (und Meinem dann logischer Weise auch) sucht. Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl dass sie denkt "Die steht doch schon neben mir, was soll ich denn eigentlich suchen?"


    Die meisten Hunde sind sehr neugierig und motiviert, der Fährte "ihres" Menschen zu folgen und herauszufinden, was der da getrieben hat - man kann das noch fördern, indem man die ersten Meter den angebundenen Hund zugucken lässt, wie man auffällig davonschleicht. :roll: Wenn sie dann noch auf der Spur einen wichtigen Gegenstand des HF finden, und dafür fürstlich belohnt werden, haben sie das Spiel schnell raus. Wenn man künstliche Düfte verwendet, ist die Schwierigkeit eher, zu verhindern, dass sie auf die menschliche Spur gehen.

  • Wir machen hin und wieder Schleppfährten mit dem Abendessen :D Also, dem für die Hunde... :hust: Fahre dann mit Gremlin ins Feld und ziehe ihm z.B. nen Hähnchenflügel am Band über die Wiese, so dass er die Spur dann abarbeitet. Zwischenzeitlich hab ich´s auch das ein oder andere mal mit Sprühfährten versucht, die scheinen ihm mehr zu liegen. Machen wir dann mit Würstchen- oder Pansenwasser - aber rein theoretisch geht sowas natürlich auch mit Pfefferminztee oder irgendeinem anderen, beliebigen Duftstoff, wenn der Hund verstanden hat, dass er eben genau diesem Geruch folgen soll, und nicht z. B. der Fährte "seines" Menschen.

  • Danke für eure Antworten!


    Ich habe es heute mal probiert. Und zwar hab ich Hünchenbrust in Wasser abgekocht, das Kochwasser habe ich dann in einen Beutel gefüllt und damit eine Fährte über die Wiese gemacht, am Ende stand ein kleiner Napf mit der Hühnchenbrust drin.


    Sie scheint es auch verstanden zu haben, die ersten beiden waren relativ kurz und gerade und sie hat sie gewissenhaft abgearbeitet. Bei der 3. habe ich dann schon Winkel mit eingebaut und diese war auch länger (ich schätze 80m).


    Aber irgendwie habe ich das Gefühl diese Methode war zu einfach. Beim 3. mal ist sie fast getrabt, Nase in der Luft - aber sie lief alle Winkel und die gesamte Strecke sehr genau. Ist ja nicht Sinn der Sache dass sie einen Zeitrekord aufstellt, sie soll lieber gewissenhaft suchen und sich ein bisschen anstrengen.


    War das doch zu einfach?

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man es den kleinen Bordern am Anfang gar so einfach macht (Schlepp- oder Sprühfährte mit kurzer Liegezeit und dann noch gerade ) und ohne Plan(mäßige Steigerung) anfängt, zeigen sie keinen großen Enthusiasmus und machen eine eher schlampige Nachsuche :sleep:.
    Beim letzten Border (mit 12 Wochen) habe ich die Trainingspläne aus "Try Tracking: The Puppy Tracking Primer" verwendet. Systematischer Aufbau, schneller Fortschritt, tolle Sache.
    Der Nachteil war nur, sie hat so schnell gelernt, dass der Zeitumfang auch recht schnell angewachsen ist. :D


    Angeblich kann ein trainierter Hund ein Sandkorn auf einem Strand mit 500m x 50m finden, da ist eine Pfefferminzspur keine echte Herausforderung :D .


    LG

  • So eine frische Menschenfährte, verstärkt mit Hühnchenbrühe, ist für die Hundenase etwa so schwierig zu verfolgen wie für unsere Augen eine Autobahn. Das können sie auch im Galopp. Man muss sich aber überlegen, was genau man vom Hund will. Exaktes ausarbeiten und anzeigen jedes Tritts wie beim Fährtenhund? Das ist eine Ausbildungs- und Gehorsamsleistung. Oder mit etwas mehr Spielraum dem Verlauf der Spur folgen? Abkürzen erlauben? Dann darf man recht bald Schwierigkeiten steigern und knifflige Puzzles einbauen, sonst wendet sich der Hund Verleitungen zu.

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