Beutetrieb= Jagen?

  • Ganz einfach.
    Als XY-Trieb wird eine genetisch geförderte Veranlagung zu einer der Sequenzen des ursprünglichen Jagdverhalten, oder selten anderer genetisch fixierter Verhaltensweisen bezeichnet. Also welche Sequenz für den Hund eine extreme Priorität. Der Unterschied zwischen der Jagd ( also allen Sequencen) und dem Trieb ist, dass der Trieb eben nur eine , oder wenige Sequenzen betrifft, wärend andere ( fast komplett) ausgelassen werden.
    Als Triebmachen bezeichnet man das fördern dieser Triebe, also das "noch bedeutender machen".
    Ich kenne den Begriff Trieb aber auch vom Meutetrieb bei Jagdhunden, Hütetrieb bei Hütehunden, Hetztrieb bei Windhunden, etc.
    Hetztrieb hinter sich bewegenden Objekten herhetzen
    Meutetrieb das ausgeprägte Verlangen in einer Gruppe zu agieren
    Beutetrieb, der Drang zu greifen und zu "töten"
    Wehrtrieb ist wie Mannschärfe, eine nette Umschreibung für Aggression gegen Menschen.
    Fresstrieb ist die Motivationsfähigkeit über Futter.
    ...
    Wenn euch das Wort Passion besser gefällt, auch ok.
    Und ja jeder Trieb, wenn nicht gebahnt kann in echtem Jagdverhalten enden.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Beutetrieb= Jagen?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Von Gebrauchshunden versteh ich nicht viel und kann daher auch zum eigentlichen Thema nix beitragen. :D
      Habe aber bis hierher intressiert mitgelesen, weil mich prinzipielle zum Thema jagen und Jagdverhalten alles mögliche intressiert.


      Auch wenn es nicht ganz zum Thema gehört möchte ich die Zitate untern von dir, Kram, mal kommentieren...



      Zitat

      Bei Gebrauchshunden ist es das Hetze, Greifen und Töten, mit einem großen Schwerpunkt auf die Griffe
      Beim Windhund ist es das Hetzen auf Sicht.


      Jagdverhalten besteht aus: Wild aufstöbern/ Spurverfolgen, Anschleichen, Hetzen, Greifen, Töten.


      Was glaubst du denn macht "der Windhund" mit der Beute wenn er sie eingeholt hat?
      Dran riechen, sich umdrehen und nach hause gehen?


      Bei Windhunden ist alles was in der Verhaltenskette vor "hetzen" kommt sozusagen unterwentwickelt. Wobei das auch von Rasse zu Rasse unterschiedlich ist, aber lassen wir das , das wäre an dieser Stelle Korinthekackerei.
      Alles was danach kommt ist bei allen Windhundrassen vollumfänglich da. Punkt, aus, fertig.
      Greifen und töten ist von jeher laut Jobbeschreibung vorgesehen und auch bis auf wenige Ausnahmen noch absolut da bei den hierzulande gezüchteten Hunden.


      Das die nun im Erwachsenenalter keinen Spaß an Zergelspielchen mehr haben ist ne andere Sache, da hast du völlig recht das das züchterisch im Gegensatz zu den Gebrauchshunderassen nicht gefördert wurde.
      Wozu auch - das Jagdverhalten bleibt davon ja unbeleckt.
      Gibt genug Hunde die dir ohne weiteres dein Handtuch überlassen wenn du es denn so dringen haben willst und sich trotzdem ohne Zögern Nachbars Katze greifen.




      Zitat

      Genauso wie es Windhunden völlig schnuppe ist was sie hetzen, hauptsache es ist schnell und sie kriegen ihren Kick.


      Nö.
      Es gibt Hunde die nehmen die Ersatzbeute auf der Rennbahn oder ähnliches mit dem gleichen Enthusiasmus an wie einen echten Hasen.
      Es gibt welche (die überwältigende Mehrheit) die den Spaß auf der Bahn oder beim Coursing sehr gern mitmacht, aber bei echtem Wild auf einmal ne ganze andere Intensität an den Tag legt.
      Und es gibt welche (und das sind nicht wenige...) die lockst du mit Kunstbeute nicht hinterm Ofen hervor.


      Die Sache ist die ... die Hunde, die keine Kunstbeute annehmen, bekommen vielleicht auf der Rennbahn den Stempel "nicht hasenscharf".
      Aber im Alltag heißt das gar nix, der Jagdtrieb kann trotzdem gewaltig sein.



      Zitat

      @ Night ich wette die geht auch einem falschen Hasen auf der Rennbahn hinterher, bei Windis geht es nicht um die Beute ( also Ball und Dummy ) und das Greifen, sondern um das Hetzen also gehen sie nur über längere Strecken flüchtenden Dingen passioniert hinterher


      Nein, stimmt, es geht nicht um Ball oder Dummy.
      Aber: Ja, es geht um Beute und zwar da, wo der Hund sich eben sagt: Nö, mit so einer Kinderkacke brauchst du mir nicht kommen.


      Natürlich ist hetzen selbstbelohnend, wissen wir ja alle. Umsomehr als man bei den Windhunden nunmal diesen Teil der Verhaltenskette am prominentesten hervorgezüchtet hat.
      Und trotzdem... hab ich zum Beispiel hier einen Hund, dessen Eltern jagdlich erprobt sind (alles davor sowieso), dessen Geschwister im Ausland erfolgreich jagen, der selber bei echtem Wild abgeht wie Schmitz Katze (also mangelnde Hasenschärfe wäre da echt gelogen), der definitiv mit Leib und Leben hetzt wenn sich einen Gelegenheit ergibt... der auf der Bahn nicht läuft!


      Also "Egal was, Hauptsache schnell flüchtendes Objekt"... nee, nicht wirklich.
      Soll ja auch, hab ich mir sagen lassen, nen Unterschied machen ob man einen Hund mit Kunstschweiß oder mit echtem arbeitet.

    • Was die Bahn angeht so ist das steril und nur im Kreis rum, ich hab auch erlebt dass viele Windis bei coursingmaschinen deutlich besser anspringen.
      Ob es nun Windis gibt die auf echtes Wild besser ansprechen mag dahingestellt sein, Selektionsziel bei Greyhounds und vielen anderen Rassen ist, schnell auf der Bahn hinter etwas her zu hetzen, somit hinkt der Vergleich zu den Jagdgebrauchshunden, die ganz klar züchterisch darauf selektiert werden echtes Wild zu bejagen.
      Jaaaa ich weiß im europäischen Ausland sind auch Windhunde auf der Jagd eingesetzt...
      Ich hab auch nie bestritten, dass die meisten Hunde auch greifen würden, die Frage ist doch aber wo genau liegt der Schwerpunkt, bei welchem Teil der Jagd bekommt der Hund den Kick.
      Das hat nichts mir Kinderkacke zu tun, sondern mit genetischer Selektion.
      Ich hab wenig Windhunde, so passioniert stöbern und fährten sehen wie meine Pointermixhündin, der war die Witterung sogar wichtiger als der flüchtende Hase.
      Wären der Iw-mix meines Mannes als wir ihn bekamen radikal allem hinterher ist was sich schnell bewegte und kleiner war als er ( Kunststück)
      Ich hab noch keinen Galgo erlebt der mit der gleichen Verbissenheit eine Sau in die Ecke gestellt hat wie die DJT eines Bekannten.
      Worauf ich hinaus will, bloß weil mein Hund Beutetrieb hat muss er nicht gleich jagen gehen, bloß weil mein Hund gerne hetzt muss er nicht sobald abgeleint stunden lang stöbern, etc.


      Ps: Es gibt auch Gebrauchshunde ohne nenneswerten Beutetrieb, die sind aber unangenehm in der Ausbildung ;)

    • Zitat

      Worauf ich hinaus will, bloß weil mein Hund Beutetrieb hat muss er nicht gleich jagen gehen, bloß weil mein Hund gerne hetzt muss er nicht sobald abgeleint stunden lang stöbern, etc.


      stimmt, es kommt immer drauf an, was sonst genetisch verankert ist
      wurde der Hund drauf selektiert, eigenständig zu arbeiten oder mit dem Besitzer zusammen
      aber das weißt du ja selbst

    • Zitat

      Jaaaa ich weiß im europäischen Ausland sind auch Windhunde auf der Jagd eingesetzt...
      Ich hab auch nie bestritten, dass die meisten Hunde auch greifen würden, die Frage ist doch aber wo genau liegt der Schwerpunkt, bei welchem Teil der Jagd bekommt der Hund den Kick.
      Das hat nichts mir Kinderkacke zu tun, sondern mit genetischer Selektion.
      Ich hab wenig Windhunde, so passioniert stöbern und fährten sehen wie meine Pointermixhündin, der war die Witterung sogar wichtiger als der flüchtende Hase.
      Wären der Iw-mix meines Mannes als wir ihn bekamen radikal allem hinterher ist was sich schnell bewegte und kleiner war als er ( Kunststück)
      Ich hab noch keinen Galgo erlebt der mit der gleichen Verbissenheit eine Sau in die Ecke gestellt hat wie die DJT eines Bekannten.


      das der galgo die sau nicht stellen würde liegt wohl vorrangig daran, dass sie nicht seinem beuteschema entspricht. galgos sind hasenjäger ;) rehe, kaninchen und co können einen solchen hund noch anfixen, aber das schwein wird sie als jagdbares wild wohl kaum interessieren.


      wenn man hier vergleiche zieht, sollte man auch beim beuteschema bleiben.


      die verbissenheit, die ein galgo beim hasen zeigt ist nun wieder eine völlig andere ;)


      die meisten windhundrassen sind für die jagd gezüchtet, die wenigsten für die bahn.


      die englischen windhundrassen (greyhound, whippet) sind sporthunde und gerade whippets sind deshalb oft händelbarer als jagdhunde im gebrauch. aber auch sie entstanden aus jagdhunden.


      alle anderen windhundrassen sind in ihren ursprungsländern jagdhunde. und diese nehmen ihren job bitterernst.


      ob azawakh, magyar agar (obwohl die ja auch auf der bahn laufen), galgo, saluki, cypros lagonikos (naja, als windhund ist er nicht 100%ig anerkannt, das macht den hasen auch nix aus) oder eben auch windhundähnliche hunde wie podencos und der kritikos lagonikos. es gibt noch zig weitere arten, die nicht für die bahn gezüchtet werden, sondern für den jagdgebrauch (teilweise komplett ohne gewehr - was eben klar zeigt, wie verbissen diese tiere jagen, wenn sie auf das "richtige wild" treffen.).


      das dein pointer seine priorität auf das stöbern liegt ist ja auch klar. das ist u.a. sein verwendungszweck.


      die meisten windhunde jagen nun einmal auf sicht. und das erfolgreich...mit allen folgenden sequenzen.


      allerdings gibt es auch windhunde, die mit allen sinnen jagen. die sind dann richtig spaßig, weil sie alle sequenzen des jagens noch richtig ausleben.


      und trotzdem können die nix mit ersatzbeute anfangen.


      doch das alles unterstützt ja nur deine theorie, dass eben griffige ersatzbeutefixierte hunde (das wort "beutetrieb" finde ich ehrlich gesagt auch ein wenig überholt) eher nicht wirklich jagen. weil sie einer anderen bestimmung nachgehen, die für sie zu einem appetenzverhalten wird, das dazu führt, dass ihre ersatzbeute wichtiger als, als echtem wild hinterher zu jagen.

    • Mir ist bewusst das Windis aus Jagdhunden entstanden sind, Malis sind auch aus Hütehunden entstanden, darum will ich sie in den meisten Fällen nicht mehr am Vieh erleben. ( jaaa ich weiß es gibt auch noch hütefähige Linien9
      Merkste was?
      Ich finde es lachhaft bei Windhunden die gleiche Schärfe vorraus zusetzen wie bei anderen Jagdgebrauchshunden, ja sie hetzen, ja sie greifen, aber ihr Beutespektrum ist begrenzt.
      Auch ein Windhund der seine Nase einsätzt wird nie die Qualitäten eines Schweißhundes erreichen, sorry.
      Was Dienstgebrauchshunde angeht, so ist ihnen primär die Ersatzbeute nicht wichtiger, das wird gebahnt, denen ist aber das Greifen wichtiger als Hetzen.

    • Zitat

      Mir ist bewusst das Windis aus Jagdhunden entstanden sind, Malis sind auch aus Hütehunden entstanden, darum will ich sie in den meisten Fällen nicht mehr am Vieh erleben. ( jaaa ich weiß es gibt auch noch hütefähige Linien9
      Merkste was?
      Ich finde es lachhaft bei Windhunden die gleiche Schärfe vorraus zusetzen wie bei anderen Jagdgebrauchshunden, ja sie hetzen, ja sie greifen, aber ihr Beutespektrum ist begrenzt.
      Auch ein Windhund der seine Nase einsätzt wird nie die Qualitäten eines Schweißhundes erreichen, sorry.


      muss er denn?


      hier werden doch Äpfel und Birnen vergleichen

    • nur, weil das beutespektrum begrenzt ist heißt das noch lange nicht, dass sie bei "ihrer" beute weniger schärfe besitzen als andere jagdgebrauchshunde am wild. anders gesagt: ein hase wird nicht mit schärfe und einem heftugen kampf erlegt, sondern mit schnelligkeit und wendigkeit. da geht es eben nicht ums festhalten, sondern ums hetzen.


      das beutespektrum ist übrigens immer begrenzt, je nachdem welches einsatzgebiet ein hund hat. du kannst auch nicht jeden jagdgebrauchshund auf dachse schicken, ein retriever würde dir was husten, wenn er mit diesem hund kämpfen und ihn auch erlegen sollte. genau wie ein springer spaniel, der mal eben im alleingang einen wolf killen soll kriegt garantiert auch kalte füße. und im alleingang bringt auch kein deutscher jagdterrier ne sau um. der packt sie, aber er wird aus einer solchen situation nicht ohne weitere terrier lebend rauskommen.


      die härte des jagdhundes richtet sich nach seinem beutespektrum.


      klar sind sporthunde ehemalige hütehunde gewesen, aber die meisten von ihnen werden definitiv dort nicht mehr eingesetzt, weil sie schlicht und ergreifend das vieh packen würden.

      das jetzt mit windhunden zu vergleichen kann ich absolut nicht nachvollziehen: bei windhunden werden im prinzip nur zwei rassen dieser gesamtvielfalt nicht mehr zum jagen eingesetzt, es gibt noch zig andere, kram.
      und diese jagen, tag für tag, in ihren ursprungsländern hasen und ähnliches flüchtendes wild. gerade südländische windhunde werden nicht zum spaß gehalten, sondern nur für diese aufgabe. taugen sie nix, werden sie leider entsorgt.


      hast du schon einmal, mit welcher vehemenz diese tiere jagen?


      natürlich ist die nase eines windhundes, auch seine prioritäten beim jagen eine komplett andere als die eines schweißhundes. der schweißhund muss vorrangig mit der nase schweißfährten verfolgen, das ist nciht das einsatzgebiet eines windhundes. also kann er es natürlich dementsprechend nicht so gut.


      das hab ich niemals bestritten. ich habe nur gesagt, dass es durchaus windhundrassen (oder auch windhundartige rassen) gibt, die mit allen sinnen jagen.

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