Vermittlungsfördernde Aussagen von Tierschutzvereinen

  • Komme eben von einer Vorkontrolle und habe mich, mal wieder, echt geärgert.


    Es ging um einen 12 Wochen alten Husky/Schäfermix , bei dem man aber vom Schäfer nichts sieht.


    Die Interessenten sind Hundeanfänger, sehr nett und bemüht, aber eben unerfahren.


    Aussage von der Orga: Der Hund sieht zwar aus wie ein Husky aber vom Wesen her ist er wie ein Schäferhund, der Husky schlägt nur im Aussehen durch. :hust:


    Ich kann solche Aussagen echt nicht nachvollziehen, wie kann man nur so einen Blödsinn erzählen nur damit der Hund schneller vermittelt wird.
    Ich hab sie aufgeklärt was auf sie zukommen wird mit einem Nordischen und hab ihnen ihre rosarote Brille runtergerrupft. Ich denke schon das sie es schaffen können und sie werden ihn sich heute nachmittag ansehen und vermutlich auch mitnehmen. Ich hoffe es geht gut und er wird nicht irgendwann wegen überforderung abgegeben.


    Aber über solche Aussagen ärgere ich micht total. Wie kann ich bei einem 12 Wöchigen Welpen sagen das er ein leicht erziebarer Schäferhund mit der optik eines Huskys ist um ihn Hundeanfängern schmackhaft zu machen.


    Ist ja nun leider kein Einzelfall aber ich finde es echt das letzte.

  • Ich erlebe ja nun auch sehr viel mit diversen Vereinen...


    Aber mal ehrlich, wer von den Mitarbeitern hat tatsächlich Erfahrung, richtig Ahnung und ist in jeder Beziehung kompetent ? Ich will keinem zu nahe treten oder Unfähigkeit unterstellen, ich kenn auch wirklich gute Mitarbeiter ...


    Vermutlich benimmt sich der Kleine derzeit so, wie man glaubt daß sich ein DSH benehmen würde. Ob es jetzt schlichtweg Unwissenheit ist oder tatsächlich Absicht - wobei man Welpen ja meist recht gut vermittelt bekommt - wag ich nicht zu beurteilen.


    Ich seh aber genau dadrin meine ehrenamtliche Aufgabe bei VK´s: Den Interessenten den worst case darzustellen, alles zu hinterfragen, wie sie mit entsprechenden Problemen umgehen. Wenn die Leute halbwegs clever sind, überlegen sie sich anschließend, ob die Rasse tatsächlich die richtige Wahl ist ... beratungsresistente Interessenten gibts leider auch immer wieder.


    Ein nicht immer dankbarer Job ;-)


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Ich seh aber genau dadrin meine ehrenamtliche Aufgabe bei VK´s: Den Interessenten den worst case darzustellen, alles zu hinterfragen, wie sie mit entsprechenden Problemen umgehen.


    huch, ich bin also nicht die einzige?


    bei mir kommt auch immer ein
    "Was machen sie denn, wenn ... sein könnte?"
    "Wie gehen sie damit um, wenn Hund doch ... ist?"


    gott was wurde ich scho bös angeschaut

  • Zitat

    Ich denke schon das sie es schaffen können und sie werden ihn sich heute nachmittag ansehen und vermutlich auch mitnehmen. Ich hoffe es geht gut und er wird nicht irgendwann wegen überforderung abgegeben.


    "ich hoffe sie werden/können es schaffen", ist für mich auch eine vermittlungsfördernde haltung. :/


    grüße..

  • Schäferhunde sind doch auch nicht pauschal simpel :???: Ein Husky hat den Vorteil dass er fremden Menschen und Hunden gegenüber in der Regel aufgeschlossener ist als ein Schäferhund. Dafür ist der Gehorsam nicht so zuverlässig und er verfügt über eine Portion Jagdtrieb. Der Schäferhund ist fremden Menschen und Hunden gegenüber in der Regel eher distanziert ab einem gewissen Alter, hat keinen Jagdtrieb, aber dafür Wach- und Schutztrieb. Dafür ist er im Gehorsam zuverlässiger wenn richtig aufgebaut.


    Aber ich sehe da ehrlich gesagt keine Vor- oder Nachteile. Muss halt jeder selbst wissen ob er sich auf ein Überraschungspaket einlassen will der beide Hunde in sich einen kann. Ich denke jedenfalls nicht dass ein Schäferhund pauschal einfacher ist als ein Husky (oder umgekehrt).

  • Zitat

    "ich hoffe sie werden/können es schaffen", ist für mich auch eine vermittlungsfördernde haltung. :/


    grüße..



    Ich kann ihnen den Hund ja nicht verbieten. Sie sind bemüht zu lernen,machen einen sympatischen Einduck, genug Geld und Zeit ist vorhanden, wohnungs ist gepflegt, der kleine Garten lückenlos und hoch eingezäunt.
    Mehr wie aufzuklären und mir einen Eindruck zu verschaffen und diesen er Orga mitzuteilen kann ich bei der Vorkontrolle nicht tun.
    Die Vermittlung liegt nicht in meinen Händen.



    Das ein bewegungshungriger und dabei sehr selbständig agierender Hund wie ein Husky für Hundeanfänger eine Herausforderung darstellt steht ja nun auf einem anderen Blatt.
    Und da ich die Leute nicht näher kenne weiss ich ja nicht ob sie dieser Aufgabe wirklich gewachsen sind.


    Da zu sagen das meine Haltung dazu auch vermittlungsfördernd wäre finde ich etwas daneben.


    Was hättest du denn getan?

  • Ich sage nie, daß ich den Interessenten uneingeschränkt vertraue und ihnen den Hund gebe, daß ich der Überzeugung bin, daß es wunderbar läuft.


    Das kann ich nicht, das kann niemand ... es ist immer ein "wir hoffen, daß es funktioniert" !


    Keiner kennt die Menschen, keiner weiß, wie sich der Hund entwickelt. Ich kann dem Verein nur meine Einschätzung mitteilen, mein Gefühl und mein Urteil. Die Entscheidung, ob der Hund in diese Familie paßt, ob er vermittelt wird, die trifft der Verein, nicht ich als Kontrolleur.


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Der Schäferhund ist fremden Menschen und Hunden gegenüber in der Regel eher distanziert ab einem gewissen Alter, hat keinen Jagdtrieb, ...


    :hust: Frag mal Schäferhundhalter ... ich kenne keinen nicht jagenden ... und distanziert, naja.

  • Zitat

    :hust: Frag mal Schäferhundhalter ... ich kenne keinen nicht jagenden ... und distanziert, naja.


    Ich kenne keinen jagenden Schäferhund :D Wobei man als Beaglehalter vielleicht was anderes unter jagen versteht als die allgemeine Hundehalterschaft. Und distanziert war vielleicht das falsch gewählte Wort. Vielleicht sollte ich schreiben: nicht ganz unkompliziert. Kenne keinen ausgewachsenen Schäferhundrüden der sich grundsätzlich mit jedem anderen Hund bedingungslos versteht und einen Schäferhund der mit fremden Menschen anbändelt kenn ich sowieso nicht. Huskys kenne ich keinen reinrassigen näher, hab mir aber sagen lassen dass die meistens eher unkompliziert im Umgang mit anderen Hunden und Menschen sind.


    Wie auch immer: ich finde es nicht vermittlungsfördernd wenn man sagt dass ein Husky-Schäferhund-Mix eher nach dem Schäferhund schlägt, weil Schäferhunde sicher nicht grundsätzlich simpler sind als Huskys. Wenn man bei einem Beagle-Mops-Mix schreibt dass der Hund natürlich nuuuur nach dem Mops schlägt - das ist fies. Aber beim Husky-Schäferhund können beide Rassen eine kleine Herausforderung darstellen.

  • Ich sehe den Unterschied vor allem daran das der Schäferhund führiger ist, es ehr seinem Menschen recht machen möchte, sich auch draussen ehr an seinen Menschen orientiert.


    Der Husky ist halt selbständiger, ist viel schwerer draussen davon zu überzeugen sich an seinen Menschen zu orientieren, macht ehr sein Ding und ist dadurch in seinem Jagttrieb weitaus schwieriger zu beeinflussen.


    Natürlich sind beide bewegungsstarke, ehr anspruchsvolle Rassen aber für einen Änfänger finde ich Huskys schwieriger.


    Vor allem die Aussage: Aussehen vom Husky und Wesen vom Schäfer bei einem 3 Monate alten Welpen sehr gewagt.


    Ist doch praktisch wenn es sich das das führige Wesen vom Schäfer und das (viele Leute ansprechende) Aussehen vom Husky so schön getrennt vererbt :headbash:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!