Vermittlungsfördernde Aussagen von Tierschutzvereinen
-
-
Zitat
Die ideale Vermittlung gibt es sehr selten.
Umso schöner ist jede einzelne solche Vermittlung. Ich habe eben .... ok, ich sag mal lieber nicht, wie lange
... mit dem Herrchen "meiner" Pupa telefoniert. Ich sitze hier und heule, weil ich so glücklich bin, dass diese Menschen ihren Hund und dieser Hund seine Menschen gefunden hat. Wenn ich höre, wie das Rentner-Ehepaar von Pupa spricht, wie sie schwärmen, wie ich die Herzen durchs Telefon hören kann ... das sind die Glücksmomente im Leben, weswegen ich mich im Tierschutz engagiere.
Andererseits hatten wir erst eine Vermittlung auf einen Pflegeplatz, die Leute vermeintlich kompetent, mit Jagdhunderfahrung, wurden in höchsten Tönen von der Orga des Ersthundes gelobt ... tja, nach 3 Tagen mussten wir den Hund UNVERZÜGLICH abholen. Von den Mails, von den Telefonaten ... ich hätte nicht gedacht, dass die Leute nicht geeignet sind. Leichte Zweifel kamen erst, als das Ehepaar den Hund nach seiner Ankunft hier bei uns abholten, aber da dachte ich, ich übertreibe.
Ich versuche auch immer, die Texte der Hunde eher negativ zu schreiben, denn es hilft keinem Hund, wenn ich reinschreibe, dass er sicher ein toller Kumpel für Kinder wäre, wenn der Hund bisher nur im Tierheim gelebt hat. Und bei den Jagdhunden übertreibe ich lieber, als dass ich den eventuell oder wahrscheinlich vorhandenen Jagdtrieb herunterspiele. Die Gespräche mit Interessenten sind irre lang und die Mails ebenfalls. Ich stelle sehr viele Fragen und besonders bei Ersthundehaltern finde ich wichtig, dass wir nicht "irgendwen" für die VK bekommen, sondern tunlichst einen Tierschützer einer befreundeten Orga. Denn gerade in diesen Gesprächen vor Ort kann man noch auf viele Dinge hinweisen, die wichtig sind.
Umso mehr verärgere ich aber leider auch die Interessenten, wenn sie dann den Hund nicht bekommen ... und das ist bei mir (bzw. uns, weil wir im kleinen Team entscheiden) sehr oft der Fall.
Wenn ich dann lese, dass so manche Orga nur perfekte Hunde hat, die keinerlei Macken haben, zu Rentnern, Kindern, Kleintieren usw. gleichermaßen können, dann finde ich das nur schlimm.
Viele Grüße
Doris
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Komme eben von einer Vorkontrolle und habe mich, mal wieder, echt geärgert.
Es ging um einen 12 Wochen alten Husky/Schäfermix , bei dem man aber vom Schäfer nichts sieht.
Die Interessenten sind Hundeanfänger, sehr nett und bemüht, aber eben unerfahren.
Aussage von der Orga: Der Hund sieht zwar aus wie ein Husky aber vom Wesen her ist er wie ein Schäferhund, der Husky schlägt nur im Aussehen durch.
In diesem Alter sind Voraussagen über die charakterliche Entwicklung des Hundes nicht möglich. Schon gar nicht bei einem Mischling. Da gibt es vielleicht eine leichte Tendenz zu erkennen, das war's aber auch schon - und selbst die kann täuschen.
Ein zutraulicher Junghund kann nach der Pubertät zurückhaltend sein und umgekehrt. Das Jagdverhalten kann sich schon sehr früh oder eben sehr spät manifestieren, wenn man Glück hat auch gar nicht (wird bei der Mischung aber eher ein frommer Wunsch bleiben).
Mein Großer ist ein Schusky, der, anders wie der zu vermittelnde Mix, sehr einem Schäferhund ähnelt. Das Innenleben geht mehr in Richtung Husky - wenn auch nicht ausschließlich. Das Territorialverhalten des DSHs ist da, während der will-to-please fehlt.
Wir bekamen ihn mit 14 Monaten, nach 6 Monaten TH-Aufenthalt. Er hatte alle möglichen Probleme und keine schöne Vorgeschichte.
Einige Trainer (eher sinnlos) und viele Hundebücher (eher hilfreich) weiter gibt es nur noch kleine Baustellen, die er aber hartnäckig pflegt.
Ich kenne andere Schusky-Halter und jeder Vierbeiner hat natürlich seinen ganz eigenen Charakter. Oft wird gesagt: Hund wäre Hund, die Rasse spiele nur eine geringe Rolle. Was aber auffällig ist: Nur zwei dieser Hunde sind von klein auf bei den Besitzern. Alle anderen, inklusive meinem, wurden von den Vorbesitzern wegen Überforderung abgegeben. Ich hatte bis dato nur Erfahrung mit Schäferhunden und ein Schäfer-Husky-Mix ist doch schon etwas ganz anderes.
Als Ersthund würde ich so eine Rasse-Kombi daher nicht unbedingt empfehlen. Kommt natürlich auch auf die zukünftigen Besitzer an.
Uns wurde im TH einiges verschwiegen. Er wurde uns ohne Vor- und Nachkontrolle nach 15 Minuten Spaziergang mitgegeben - eigentlich wollten wir ihn vorher einige Male besuchen. Er sah aber so gestresst aus, dass wir dann zustimmten und ihn gleich mitnahmen.
Der arme Kerl schied nur noch eine stinkende gelbe Flüssigkeit aus. Der TA bei dem wir am Tag nach der Vermittlung vorstellig wurden meinte, der Hund hätte schon seit Wochen wenn nicht Monaten eine schwere Giardiose. Er musste dreimal auf Giardien behandelt werden und die Bauchspeicheldrüse machte Probleme, hat uns ein paar hundert Flocken gekostet. Na, sag ich mal nix zu.....
Über seine Vorgeschichte haben wir dann später von einer Ehrenamtlichen erfahren, die uns nach der Vermittlung anrief und etwas über den Hund erzählte, worüber ich heute noch dankbar bin. Sie war ganz entsetzt, dass er von heute auf morgen weg war. Sie hatte sich sehr um ihn gekümmert, ihn auch schon mal über Nacht mit nach Hause genommen.
Als wir mit ihm nach einem halben Jahr im TH wieder vorbeisahen - schließlich gab es keine Nachkontrolle - riefen wir vorher an und baten darum, dass diese Ehrenamtliche doch bitte über unseren Besuch informiert werden sollte - sie selbst konnten wir telefonisch nicht erreichen. Das wurde uns zugesagt aber nicht ausgeführt. Als wir da waren wusste die Angestellte noch nicht einmal wer diese Ehrenamtliche war. Fand ich absolut schlimm.
Unser Zweithund war dann von Privat.
-
Zitat
Ich sage nie, daß ich den Interessenten uneingeschränkt vertraue und ihnen den Hund gebe, daß ich der Überzeugung bin, daß es wunderbar läuft.
Das kann ich nicht, das kann niemand ... es ist immer ein "wir hoffen, daß es funktioniert" !
Keiner kennt die Menschen, keiner weiß, wie sich der Hund entwickelt. Ich kann dem Verein nur meine Einschätzung mitteilen, mein Gefühl und mein Urteil. Die Entscheidung, ob der Hund in diese Familie paßt, ob er vermittelt wird, die trifft der Verein, nicht ich als Kontrolleur.
Gruß, staffy
wenn ich die hunde kenne, kann ich sagen wie sie sich unter verschiedenen einflüssen entwickeln werden.
genau darum geht es mir bei einer vermittlung.
ein ü-ei wird es nur dann, wenn ich anfange hunde unter die leute zu mischen,
zu denen ich nichts sagen kann.
für mich gibt es keine vorkontrolle ,ohne die hunde zu kennen.
wie soll das funktionieren ? was soll man da besprechen?
schöne schränke,toller garten ,3 bücher gelesen ,guter wille ,alle nett hier..darum geht es mir nicht.ich weiss doch was der hund braucht.-das passende gegenstück.
Zitat
Was hättest du denn getan?nichts.
von welpen lasse ich grundsätzlich die finger, denn da kann ich nicht sagen wie sie sich entwickeln werden.
das kann keinergrüße krusti
-
Ja, hab gestern auch sowas "Nettes" gelesen:
"für Familien geeignet, für Senioren geeignet, für Hundeanfänger geeignet, verträglich mit Rüden, verträglich mit Hündinnen"
oder:
"kinderlieb, für Familien geeignet, für Senioren geeignet, für Hundeanfänger geeignet, verträglich mit Rüden, verträglich mit Hündinnen" - kinderlieb also auch noch, ist ja der Traumhund schlechthin......
Quelle: http://www.tiervermittlung.de/…layout=&asearch=Deutscher...und das (erstes Zitat) für eine ausgewachsenen 2jährigen Jagdterrier-Mixeline im besten Pöbel-und Probier-Alter (der Hund im zweiten Zitat ist ein 5 Jahre alter Rüde), die sich der Beschreibung nach im Tierheim etwas ängstlich zeigt. Möchte wetten, wenn die erstmal auftaut, hat die künftige Familie oder der künftige Senior (!) richtig Spaß damit..... ;-(
Ein Jagdi für Senioren? Hundeanfänger?? Verträglich mit Rüden und Hündinnen? Also naja - bisher dachte ich immer, die mögen ihresgleichen oft nicht soo wirklich gerne (ok, Bossi ist da wohl eine der Ausnahmen, die die Regel bestätigen), gerade Terrier raufen ja doch gern mal, und wenn beide Beteiligten Terrier=größenwahnsinnig sind, kann das doch mal heftig werden. Aber vielleicht täusche ich mich da ja - hab so ein süßes Teufelchen ja nur daheim sitzen..... *gg
Der Name der Orga übrigens: "Traurige Hundeherzen"..... So viel zum Thema "vermittlungsfördernde Aussagen" - damit fängt´s doch schon an. Da stehen dem künftigen Käufer doch vorher schon die Mitleids-Tränchen in den Augen...Allerdings weiß ich nicht, ob die Aussagen zu den Hunden wirklich von der Orga stammen, denn in Tiervermittlung.de stehen bei allen Jagdterriern diese Beschreibungen drin, genau so, auch wenns unterschiedliche Organisationen sind.
Auch Beschreibungen von Orgas wie "Ich bin die schöne xy und sehne mich nach einer liebevollen Familie" oder "ich wäre Euch eine tolle Kameradin" oder "ich suche ein Körbchen, nette Gassigänge und Futter" sind seeehr aussagekräftig für den Hund und erleichtern die Entscheidung für einen Hund ungemein.
Klingt aber so schön anspruchslos.....Da kann man doch darauf warten, daß die Hunde wieder dort landen, wo sie herkommen - im Tierheim.... ;-(
Traurige Grüße,
BieBoss
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!