sehr eigenwilliger Charakter, wie erziehen?

  • Zitat

    Darf ich mal fragen, wie Du das machst? Wie verschaffst Du Dir seinen Respekt?


    Naja, ich habe gelesen durch ein bestimmtes Auftreten könne man sich Respekt verschaffen. Jetzt merke ich aber, dass ich gar nicht weiß wie dieses bestimmte Auftreten aussehen soll, damit es funktioniert. Ein Beispiel, wo es jetzt endlich geklappt hat: Immer, wenn ich ihn auf den Arm genommen habe, weil ja als Welpe noch nicht zuviel laufen darf, hat er rumgezappelt wie wild, geknurrt und meine hand blutig gebissen, manchmal auch gebellt. Anfangs habe ich versucht ihm durch lautes "Au" zu zeigen, dass mir das wehtut. Aber "Au" interessiert ihn nicht, egal in welcher Tonlage oder Lautstärke. Dann hab ich ihn runtergelassen, weil es mir so wehgetan hat ihn oben zu behalten. Bin dann erstmal immer mit Transporttasche rumgelaufen. Eine, die man zumachen konnte, weil er in einer offenen Tasche auch gezappelt und gebissen hat, weil er runter wollte.


    An einem kühleren Tag hatte ich einen Pulli an, und als er wieder zappelte, knurrte und biss, dachte ich: Jetzt kannst du beißen wie du willst, es tut mir nicht weh, weil ich den Pulli anhab. Ich zog den Ärmel bis über meine Hand, blieb ruhig, sagte nichts, presste ihn fest an mich, so dass er nicht runterfallen konnte. nach 5 Minuten zappeln, beißen, knurren und bellen wurde er ruhig UND BLIEB RUHIG. Ich hatte den längeren Atem und Ruhe behalten... er merkte, dass ich stärker war und respektierte das scheinbar.


    Wenn er in der Wohnung zu wild wird, mach ich das jetzt auch so. Ich nehm ihn dann hoch, lass ihn zappeln bis er ruhig wird. Dann sag ich fein, und lass ihn runter. Ich weiß nicht, ob das ok ist...Kommt mir besser vor als die Box. Was meinst du?



    Zitat

    Das liest sich so, als ob Dein Kleiner ziemlich überdreht, also richtig hochgepuscht ist.
    Das erklärt auch, warum er zubeißt.
    Wenn Du dann noch anfängst, ihn wegzuschubsen, kann er nur noch wilder werden.
    Er ist ja eh schon hochgepuscht, und jetzt "puscht" Du mehr, auch wenn Du eigentlich das Gegenteil erreichen willst.
    Das Weggehen an sich ist schon mal gut. Geh einfach aus dem Raum raus und schließe die Tür hinter Dir.


    ja, das stimmt...


    Zitat


    Darf ich mal fragen, wie lange Du Gassi mit dem Kleinen gehst?


    10-15 Minuten


    Zitat


    Ein "AUS" oder ein "NEIN" bringt man am besten in aller Ruhe seinem Hund bei. Das kann nur funktionieren, wenn er selbst nicht grad so angespannt ist. Denn unter Streß ist man nicht aufnahmefähig. Dann bleibt das Lernen auf der Strecke.


    Das klingt gut! Hm...Problem ist nur, dass er entweder schläft oder hyperaktiv ist... Was dazwischen gibt es eigentlich nicht...


    Zitat


    Bis dahin "lohnt" es sich schon fast gar nicht, dem Hund ständig ein AUS oder ein NEIN abzuverlange. Denn er versteht die Bedeutung dessen ja noch gar nicht. Und das steigert leider auch das Frustverhalten, besonders dann, wenn er diese "komischen Wörter" ständig gesagt bekommt, und er ja (noch) nicht wissen kann, was Du überhaupt von ihm willst.


    Ich hab halt irgendwie Angst, dass ich es in seiner Hauptlernphase bis 14./16. Woche nicht schaffe ihm das "nein" beizubringen... Weil alles danach doch soviel schwerer ist, hab ich gehört. Kann schon sein, dass ich ihm zuviel abverlange :( :
    Ich höre nur immer, man muss sehr konsequent sein und darf die Dinge nicht einmal durchgehen lassen und dann wieder nicht. Deshalb hab ich eigentlich immer ein Auge darauf, was er macht und halte ihn von den Dingen ab, die er nicht machen soll. Sollte ich da lockerer werden? Bin etwas verunsichert...


    Zitat


    Für mich liest es sich auch ein wenig so, als ob Du viel mehr Ruhe in Eurer Beziehung reinbringen müßtest.


    Ok, danke für den Tipp..! Und danke für die nette Antwort!

  • Oh, jetzt habe ich meine Antwort aus Versehen doppelt gepostet. Wie löscht man den Beitrag wieder? Finde es nicht.


    Zu den Hundeschule-Kommentaren. Die Hilfestellungen, die die Trainerin mir gegeben hat, haben bisher nicht wirklich geholfen. Und da es immer verschiedene Meinungen gibt, wollte ich einfach hier nochmal nachhören.


    Im Übrigen sagt nicht nur die Hundetrainerin, dass er eher zur schwierigeren Sorte gehört, sondern auch Freunde, die Hunde haben. Die Geschichten, die ich von meinem Welpen erzähle, kennen sie in der Form von ihren Hunden nicht, als sie noch Welpe waren.
    Eine Bekannte hat sich seinen Bruder als Zweithund geholt, und ist auch ganz überfordert. Sie sagte, solch einen schwierigen Welpen hatte sie bisher noch nicht. Da schlägt einfach der Pinscher als Charakter durch.


    Natürlich ist auch ein Pinscher erziehbar und dann wahrscheinlich irgendwann ein ausgeglichener Hund. Ich sage ja nicht, dass mein Welpe unnormal ist oder eine Bestie. Ich sage, dass ich Tipps bräuchte. Es ist nämlich mein erster Hund. Und er hat nunmal einen eigenwilligen Charakter und ist sehr aktiv und neugierig. Es gibt auch ängstliche Welpen oder Welpen, die viel schlafen. Es haben ja nicht alle Welpen denselben Charakter, das selbe Energieniveau oder dieselbe Dominanz- da werdet ihr mir zustimmen, oder? ;)

  • Zitat

    Ich hatte den längeren Atem und Ruhe behalten... er merkte, dass ich stärker war und respektierte das scheinbar.


    du hast den längeren atem gehabt und hast ruhe bewahrt - und das ist sehr gut. nur - dass du stärker bist - köperlich - hat nichts mit respektieren zu tun. wenn, dann zählt die mentale stärke.


    Zitat

    Ich hab halt irgendwie Angst, dass ich es in seiner Hauptlernphase bis 14./16. Woche nicht schaffe ihm das "nein" beizubringen... Weil alles danach doch soviel schwerer ist, hab ich gehört. Kann schon sein, dass ich ihm zuviel abverlange :( :
    Ich höre nur immer, man muss sehr konsequent sein und darf die Dinge nicht einmal durchgehen lassen und dann wieder nicht. Deshalb hab ich eigentlich immer ein Auge darauf, was er macht und halte ihn von den Dingen ab, die er nicht machen soll. Sollte ich da lockerer werden? Bin etwas verunsichert...


    hauptlernphase...woher hast du denn den begriff??


    ein hund kann sein ganzes leben lang "lernen". aber er muss auf keinen fall alles mögliche bis zur 16ten woche gelernt haben...vergiss das ganz schnell.


    wenn man gern die lebenswochen in phasen einteilt, dann könnte man sagen, dass zwischen der 8ten und ungefähr 12 woche die sozialisierungsphase liegt und zwischen der 13ten und 16ten woche die rangordnungsphase...aber ich persönlich halte wenig von dieser art der einteilung - sie legt nur unnötige erwartungen fest, die grade bei neuhundehaltern oft zu argen missverständnissen führen.


    lockerer solltest du werden, das stimmt. nimm das ganze doch ein bissi mit humor.
    du solltest das "lockerer werden" allerdings nicht mit einer gewissen konsequenzlosigkeit verwechseln.


    und konsequenz solltest du nicht verwechseln mit ungeduld und möglichst schnell in kurzer zeit möglichst viel lernen.


    das lerntempo bestimmt immer der, der etwas lernen soll.


    du schreibst sehr viel von "respekt" den von deinem hund erwartest - im moment würd ich das erstmal völlig vergessen - du hast da ein "kleinkind" bei dir - da ist vertrauensaufbau und bindungsarbeit viel wichtiger, als "respekt" - denn der kommt dann von ganz allein - und zwar auf gegenseitiger basis - wenn der rest stimmt.

  • Zitat


    Es haben ja nicht alle Welpen denselben Charakter, das selbe Energieniveau oder dieselbe Dominanz- da werdet ihr mir zustimmen, oder? ;)


    Nein, denn Welpen "haben" keine "Dominanz", erwachsene Hunde übrigens auch nicht.
    Es geht immer um Ressourcen.
    Zu dem Festhalten: Ich finde es nicht gut, ihn durch deine körperliche Überlegenheit "ruhig" zu bekommen.
    Was würdest du tun, hättest du einen großen Hund?


    Du hast einen ganz normalen Welpen, werd selbst ruhiger.
    Das hilft, glaube mir.


    Harmke

  • Zitat

    Zu den Hundeschule-Kommentaren. Die Hilfestellungen, die die Trainerin mir gegeben hat, haben bisher nicht wirklich geholfen.


    was wurde dir denn von deiner trainerin geraten?


    gruß marion


  • Nagut, dann lass die Dominanz weg- nicht alle Welpen haben denselben Charakter oder dasselbe Energieniveau.
    Bestimmt habe ich einen normalen Welpen, darum gehts hier gar nicht. Es geht darum, dass ich Fragen habe und diese in einem Hundeforum gestellt habe. Immerhin bekam ich ja schon hilfreiche Antworten.


    OK, dann lass ich das mit dem Festhalten wieder. Aber unterwegs geht es manchmal nicht anders, er soll ja nicht 45 Minuten am Stück laufen...

  • Hallo nochmal Mireau :smile: ,


    das habe ich mir auch gedacht, als ich Dein erstes Post gelesen habe.... nicht anfassen, sondern mit deinem Körper, Deiner Körpersprache, Gestik und Stimme lenken. Ich habe ja auch so einen Mikro-Wolf :D und bemühe mich immer, ihn wie eine Dogge zu erziehen - als könnt ich sie nicht halten :D


    Wir Kleinhundhalter sollten soweit kommen, dass wir unsere Pimpfe mit einem Bindfaden führen können. Mit Geduld und Ruhe geht das und es macht auch Spass. :smile:

  • Zitat

    was wurde dir denn von deiner trainerin geraten?


    gruß marion


    Wenn er sein Körbchen zerstört oder zu hyperaktiv-aggressiv ist und nicht ablässt, soll er in die Box oder an die Heizung angeleint werden oder man verlässt das Zimmer und macht die Tür zu. Da normales ignorieren nicht hilft.


    Das funktioniert kurzfristig, aber sobald man ihn wieder aus der Box lässt oder ableint, wenn er ruhig wird oder wieder ins Zimmer kommt, pusht er sich nach ein paar Minuten wieder hoch.


    Dann hat sie mir einen Griff an seiner Brust gezeigt, mit dem ich ihn kurz und bestimmt wegschubsen soll und dabei "nein" sagen. Aber wie schon gesagt, das pusht ihn eher noch mehr hoch und macht ihn aggressiver.


    Und sie meinte, dass ein Tauschgeschäft beim "Aus" nicht so gut ist.


    Dann sagte sie noch, man könne dem Hund das "nein" beibringen, indem man ein Leckerli in die offene Hand legt und wenn er es nehmen will, die Hand zumacht und "nein" sagt. Danach das Leckerli geben und "nimm" sagen. Das hat zwar zunächst funktioniert, aber dazu geführt, dass er das Fressen in meiner offenen Hand nun anbellt und Angst davor hat.. :verzweifelt:

  • wie wäre es mit einer welpenspielgruppe anstelle einer einzelnen hundetrainerin? da lernt dein hund im moment sicherlich viel mehr nützlichen krims krams für die zukunft und kann sich mal nach herzenslust austoben. du bekommst dort gute tipps und wirst sicherlich ruhiger und entspannter im umgang, was auch eurem verhältnis gut tut. ich denke auch,dass du die dominanz links liegen lassen solltest und eine innere ruhe entwickeln müsstest.je ruhiger dein inneres ist,desto besser wird es werden.(gut, vielleicht nicht binnen 24 h)


    leichter gesagt als getan,klar, aber ich denke,dass du aus dem dunst der trainerin raus solltest in eine völlig entspannte spielgruppe für welpies, da lernt ihr zwei so viel nützliches ;)

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