Der Preis der Schönheit???

  • Hallo ihr Lieben!


    Aus einem gewissen Anlass werde ich mal wieder a bisserl theatralisch.... Zur Zeit fallen mir extrem Hundehalter auf, die genau den unpassenden Rassenhund halten und dementsprechend komplett überfordert sind. Hier ein paar Beispiele:
    - eine ältere Frau, die eine Aussie-Hündin nur noch an der Schlepp mit einem Maulkorb laufen lässt und trotzdem den Hund nicht händeln kann (schon mehrere Stürze, Bisswunden, etc.). Ich kenne die Hündin, da sie genau so alt ist wie mein Carlos. Und die gute Frau konnte sie noch nicht mal als 10 Wochen alte Welpe händeln. Ach ja, besagter Hund stammt aus einer Arbeitslinie.
    - eine schmale Frau mit drei (!) Doggen, davon 2 Rüden. Wenn einer von beiden anfängt zu bellen, zittert sie am ganzen Leib. Gehorsam? Keine Chance.. Ich habe Carlos vor den beiden erst einmal retten dürfen.
    - nicht zu vergessen die zahlreichen älteren Herrschaften, die mit einem unterforderten und geifernden Jack-Russel durch die Gegend laufen...
    -....
    Es gibt hier so viele Beispiele... Und leider sind die meisten traurig. Aber nun zu meinem Thema: Was haben diese Beispiele gemeinsam? Antwort: auf die Frage, warum sie genau diesen Hund haben, wird gesagt: Ja, weil er doch so hübsch ist. :headbash:


    Es ist schon toll, wenn ein Border Collie -zugegeben mit einem hübschen Pelz- die Autos, Fahrradfahrer und sonstiges hütet. Oder?


    Mich regt es zur Zeit auf, dass sich so wenige Menschen Gedanken machen, was sie sich für einen Hund ins Haus holen. Da wird zum großen Teil nur aufs Äußere geachtet - welche Bedürfnisse das Tier hat interessiert diese Menschen nicht. Warum wird ein Arbeitstier einfach als Sofakissen degradiert? Oder ein Herdenschutzhund als nutzloser Wohnungshund gehandhabt? Oder ein Meisterjäger nicht gefordert? Warum wird ein selbstständig denkendes Tier mit Gewalt gebrochen, nur weil es zu gehorchen hat?


    Ich will jetzt nicht behaupten, dass jeder Hund jetzt nur noch seinen Bestimmungen folgen soll, aber ich stelle mir die Frage, warum sich so viele Menschen nicht in der Lage sind, sich in das Tier hineinzuversetzen. Und diese auch fordern. Nein, stattdessen landen so viele Hunde im Tierschutz, weil sie Blödsinn gemacht haben. Oder eine Psychose entwickelt haben.


    Wie seht ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr?

  • Zum Glück ist das in meiner Umgebung nicht ganz so schlimm aber ich finde es auch wirklich traurig.
    Kenne einen sehr übergewichtigen Border, der tut mir wirklich leid. Wenn du nur normal gebaute Border kennst und wie wendig, agil und einfach toll sie sind und dann diesen. Dieser Anblick tut einem fast schon weh.

  • ich sehe das genauso....ich hab ein Jack-Russel und ich fordere meinen Kleinen so sehr, dass er einfach nur glücklich ist wenn wir zu Hause sind....
    Leider leben wir in einer Wegwerf-Gesellschaft und leider wird das auch bei Lebewesen ausgeübt....man kann heut alles für Geld kaufen und Größe und Schönheit ,welche ja auch leider Statussymbole sind...also wenn wir nicht schleunigst was ändern dann wird das immer schlimmer....
    Und bitte lest und beschäftigt Euch mit den Rassen die Ihr zu Hause habt und/oder haben wollt!

  • Zu Zeiten des Internets kann sich halt jeder der, vielleicht zu Recht kein Tier vom Züchter oder TH bekommt trotzdem die Hunde kaufen die er möchte.
    Schlecht für die Tiere, gut für Vermehrer und Verhaltenstrainer/Psychologen und Auslandsorgas.


    Ich kriege regelmäßig die Krise wenn wieder jemand mit Gebrauchshund oder Molosser fragt wieso sein Hund nun mit 10 Monaten Schutztrieb entwickelt und arschig gegenüber Artgenossen wird.
    Von den total bekloppten Modeplüschies die wegen des wuscheligen Fells oder der angeborenen, vollständigen Erziehung gekauft werden und ja garnicht so eine Auslastung brauchen wie behauptet wird mal abgesehen, das nehme ich schon garnicht mehr wahr.
    Oder die Auslandshunde bei denen sich dann gewundert wird dass sie völlig ängstlich sind, "wurden ja bestimmt geschlagen". :headbash:


    Allgemein wird sich zu wenig Hirn um die Anschaffung gemacht, sieht man ja hier auch häufig.


    Nicht über die Rasse erkundigt, nichts über Hunde gelesen, hauptsache der Hund ist schnell da. Traurig.

  • Ich denke, ein großes Problem ist, dass man Hunde mitlerweile quasi an jeder Ecke bekommt. Sei es beim "Vermehrer", beim "freien Züchter" oder beim VDH-Züchter. Irgendwoher bekommt man den Hund, den man ja sooo hübsch findet :-/


    Zitat

    Ach ja, besagter Hund stammt aus einer Arbeitslinie.


    Dann muss der Hund doch vom Züchter sein, oder?? Da sehe ich dann aber auch das Problem, dass die Züchter sich ihre Interessenten für die Welpen wohl nicht gut genug aussuchen und nicht genug überprüfen... Sowas dürfte meiner meinung nach nicht passieren!


    Wir haben hier auch einige solche Kanaljen. Nur schnell 2 Beispiele:
    - der 2jährige Goldi-Rüde am Ende der Straße. Ein absolut intelligenter, toller Hund - aber NULL erzogen. Er zieht sein Frauchen wie ein Bulle quer durch die Stadt, übers Feld und wieder nach hause. Die Dame macht auch nichts mit ihm, um ihn auszulasten.
    - der 1jährige Jack-Russel eines älteren Herren, der mit dem JR und seiner alten Goldi-Hündin oft am Feld steht, die Hunde aber nie von der Leine lässt, da sie ja Gift fressen könnten :roll: Als Rechtfertigung für ein Leben an der Leine finde ich das echt dämlich... Der Kleene ist total überdreht. Mehr als 3x täglich 10 Minuten ans Feld stellen wird mit dem nicht gemacht. Spielen darf er natürlich auch nicht (hört auch null)


    :-/

  • Oh ja, die JRT....


    Meine Tante hat seit ca Sept. 2010 auch eine 4 Jahre alte Hündin aus dem Tierheim geholt. Selbst ihre heißgeliebte Schäfidame mit ihren etwa 8 Jahren hat gut wallnussgroße Liegestellen an den Ellbogen, die JRT steht den ganzen Tag nur auf der Armlehne der Couch und fixiert den Hamsterkäfig....


    Und ich sehe mit meiner Dicken in unserer Umgebung sooooooo viele, völlig übergewichtige, kläffend-geifernd in der Leine hängende JRT. Das genialste ist aber, wenn diejenigen mich dann ansprechen, weil meine mit durchhängender Leine neben mir trottet und sie dann auf die Rassefrage anworten "Oh, die brauchen aber viel Auslauf und sind ja so anstrengend!".....

  • Ich kenne das Problem hier nicht. Die Hunde in meinem Umfeld wirken überwiegend glücklich und zufrieden, auch wenn sie nicht professionell ausgelastet werden. Mir fällt jetzt spontan keiner ein bei dem ich mir denke dass er es wirklich schlecht hat.

  • Also, hier passen Hunde und Halter auch zusammen.
    Bekloppte Hunde, bekloppte Halter, nette Hunde, nette Halter.


    Ist das ein "Wir df-ler machen alles toll"-Thread?

  • Zitat

    Also, hier passen Hunde und Halter auch zusammen.
    Bekloppte Hunde, bekloppte Halter, nette Hunde, nette Halter.


    Ist das ein "Wir df-ler machen alles toll"-Thread?


    Find den Thread auch komisch?! Gibt genausoviele Mixe die unerzogen sind.


    Mit vielen Grüßen ich mit meinem erzogenen Rassehund, den ich eigentlich genommen habe, weil es so toll war sie von Anfang an zu kennen (und lieben), die Rasse mir auch eigentlich zusprach, richtig informiert habe ich mich allerdings nicht. Ich wollte nämlich auch eigentlich was Sportliches, was ich jetzt zwar habe, war aber eher Glück. Gibt halt überall schwarze Schafe...

  • Nein, das hier sollte nicht so ein Thread werden. Ich habe hier die Erfahrungen gemacht und wollte sie mit euch teilen. Und zur Diskussion anregen. Aber nicht ein Besserwisserfred aufmachen.


    Sicher gibt es die ganze Geschichte auch mit Mischlingen - ist ja klar, denn auch diese werden ja auch von Menschen ausgesucht. Aber die kenne ich kaum.

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