Warum sind Tierheim Hunde so teuer geworden?

  • Hallo,


    wir nehmen bei uns im TH 180 € - für jeden Hund - völlig egal ob Welpe oder Senior, Rasse oder Mix. Alle Hunde sind geimpft und gechipt - nicht alle sind kastriert.


    Die 180 € decken in den seltensten Fällen die Kosten des einzelnen Hundes - Hunde die nicht lange im TH bleiben "Finanzieren" so ein Stück weit die mit die länger oder bis zum Schluss bleiben - Geld verdienen kann man mit der Vermittlungsgebühr nicht...


    LG

  • Zitat

    Wahrscheinlich werde ich ein bisschen verhandeln, um auf ungefähr 350€ (kastriert) zu kommen.


    Wenn bei meinen Pflegehunden ein Interessent versuchen würde, über die Schutzgebühr zu verhandeln, wäre der ganz schnell aus dem Rennen.


    Fragen, warum die Gebühr so hoch ist oder wie sie sich zusammensetzt, gerne. Aber handeln? Dann hat derjenige den Tierschutzgedanken nicht verstanden.


    Manche fragen, ob ein alter Hund nicht billiger sein müsste als ein junger Hund. Nur warum? Der alte Hund ist doch nicht weniger wert und die oft genannte reduzierte Lebenserwartung ist für mich kein Argument. Dafür haben solche Hunde mehr Lebenserfahrung und eine garantierte Lebenserwartung gibt es bei keinem Lebewesen.


    Viele Grüße


    Doris


  • :gut: Genauso! Ich fände das wirklich schäbig, da zu handeln wie aufm Bazaar.


    Bei uns hier zahlt man im TH Root 650 Franken für einen 12-jährigen Hund und das ist mehr als ok.


    Btw. kostete alleine die Augenuntersuchung meines Hundes 200 Fr., die Untersuchung beim Dermatologen ohne irgendwas anderes, als meine Kleine mal was an der Haut hatte, 150 Franken.

  • Bei uns wird pro Hund auch 350 Euro Schutzgebühr verlangt. Und ja, ich würde auch ein wenig verhandeln. Nämlich, dass der TA, der für das Tierheim kastriert, von mir nur den gleichen Preis verlangt als wäre der Hund noch im TH.


    Das wäre mein Deal und er würde wahrscheinlich sogar funktionieren, weil er, wenn er weiß, dass der Hund aus dem hiesigen Tierheim ist, es das eine oder andere Mal sowieso macht.


    Mit der Diskussion, ob man mehr oder weniger für einen alten, jungen, kastrierten, unkastrierten, Rasse oder Mischlingshund verlangen sollte, suggeriert man ja indirekt, dass einer mehr oder weniger Wert ist als der andere.


    Und das würde ich als Tierheim auch vom Grundsatz her unterbinden.


    Ich denke aber, dass es günstiger geht, wenn z.B. der Auserwählte eine Dauermedikation braucht, Du dorthin fährst und den Kassenzettel vorlegst, dass Du jetzt schon mal shoppen warst fürs nächste halbe Jahr und fragst, ob Dir vielleicht ein kleiner Preisnachlass gewährt wird.


    Insgesamt denke ich aber: "Meine Güte, das Geld dient einem guten Zweck und fertig". Dann bekommt eben der nächste Insasse etwas von dem Glück ab, das der eigene Hund mit dem neuen Zuhause hatte....

  • Wir haben für unseren Hund aus dem Tierschutz 300,-€ bezahlt und diese habe ich mehr als gerne bezahlt. Ich glaub ich hätte auch 500,-€ gezahlt, da dies einem guten Zweck dient. Jeder Cent der bei einer Orga, TA oder sonstigem Tierschutz auf dem Konto eingeht ist einfach notwendig um weiterhin sicher zustellen, dass Hunde gerettet und betreut werden können.


    Grad beim Auslandstierschutz kommen doch erhebliche Kosten auf. Die Hunde müssen meist freigekauft werden, sie werden kastriert, gechipt, geimpft, und je nach gesundheitlichem Zustand medizinisch versorgt. Futter und Zubehör (Halsbänder, Decken, Spielzeug) fällt auch nicht einfach vom Himmel.


    Und wenn man mal bedenkt, was so ein Rassewelpe vom Züchter kostet, dann sind das doch nur Peanuts.

  • Zitat


    auch wenn es Schutzgebühr oder "Aufwandsentschädigung" heisst, es ist juristisch ein Kaufpreis, den man bezahlt, mit solchen Begriffen will man die Leute nur hinters Licht führen, das macht sich halt besser.


    Klasse Aussage.... Lesen (in diesen Fall den Vertrag) würde schon etwas helfen! Nur weil Geld von einem Konto auf ein anderes wandert, ist das nicht immer Kaufen - um es mal einfach auszudrücken. Und dem TH/TS-Orga gleich zu unterstellen, daß sie einen hinter das Licht führen möchten .....


    Zitat

    Wenn alle TH so viel Geld mit den Tieren machen würden, sähen sie sich er nicht so schäbbich aus, sondern wären Prachtbauten wie das in Berlin und die MA würden keinen Hungerlohn bekommen.


    Da dachte ich auch dran... wobei viele Mitarbeiter ja glücklicherweise KEINEN Hungerlohn bekommen ... weil sie ehrenamtlich tätig sind.


    Und ganz ehrlich: Ich finde es sogar ganz witzig, daß ich von der TS-Orga, bei der ich mein kleines Terriertier "gekauft" habe, im zufällig zu Weihnachten Post bekomme in der die letzte Spendenquittung beiliegt .... ist so ein kleinen Wink mit dem Zaunpfahl .... dem ich aber super gerne nachkomme, weil ich eben es nicht schaffe ehrenamtlich im TS tätig zu werden.


    Fazit: Ich habe schon etwas mehr als nur die Schutzgebühr an diese Orga überwiesen - ABER das kleine Terriertier ist jeden Cent wert! Und ich habe Hochachtung vor Menschen, die einen Großteil ihrer Freizeit in den TS stecken!
    Denn ich kaufe mich durch Spenden ja irgendwie nur frei.

  • Verhandeln für die Schutzgebühr finde ich wirklich nur in ganz wenigen Ausnahmefällen in Ordnung, z.B. bei alten Menschen die mit dem Tierheim besondere Konditionen vereinbaren. Ein Hund kostet Geld und wer (sich) das leisten kann und will, wird auch nicht an der Schutzgebühr verzweifeln.


    Die Schutzgebühr sollte man nicht als "Kaufpreis" betrachten. Man holt "seinen" Hund nach Hause und kommt für einen Bruchteil der Kosten auf, die er verursacht hat. Die Hunde brauchen einen Ort zum Leben, der ständig instand gehalten werden muss. Die Hunde müssen gefüttert, warm gehalten, betreut und medizinisch versorgt werden. Es entstehen kosten für Verwaltung, Telefon, Strom, Personal. Das läuft nur mit Schutzgebühren.


    Der Name kommt ja auch nicht von irgendwoher: Schutzgebühr. Wären die Tiere kostenlos zu haben, würden sie viel leichtfertiger an- und auch wieder abgeschafft. Es müsste stärker kontrolliert werden, wo ein Hund wirklich hingehört und wo nicht. Eine ganz schreckliche Perspektive! Wer für einen Hund mehr bezahlt als für den Wocheneinkauf, wird automatisch mehr überlegen und anschließend anders handeln.

  • Wow, das Wort "verhandeln" kann man in diesem Zusammenhang auch überbewerten. Die Frau vom TH macht im Prinzip nix anderes und sie sollte mir im Sinne des Tierschutzes schon ein bisschen entgegen kommen. Ich studiere noch (ja, ich weiß welche Kosten auf mich zukommen und ja, die kann ich tragen und ja, ich weiß, es geht nicht nur um die Kosten etc.) und möchte nicht einfach das Geld auf den Tisch legen, wenn mir so viele Leute (wie gesagt, auch vom Tierschutz!) sagen, ich sollte bei dieser Summe lieber vorsichtig sein. Ich hab mich doch längst für den Hund entschieden, nur wollte ich noch andere Erfahrungsberichte einholen.


    Ich hab von Anfang an betont, dass ich diesen Betrag bezahle, aber eben nicht "einfach so", damit dieses TH evtl. mehr von den Leuten verlangt, als üblich. Meiner Meinung nach ein berechtigter Einwand. Wenn ich gewusst hätte, dass man mich hier regelrecht verurteilt und sagt, man solle in dem Fall keinen Hund bekommen, hätte ich die Frage nie gestellt. Beruhigt euch also bitte wieder. Danke nochmal an alle, die mir auf meine ursprüngliche Frage geantwortet haben :)

  • Zitat

    Ich hab von Anfang an betont, dass ich diesen Betrag bezahle, aber eben nicht "einfach so", damit dieses TH evtl. mehr von den Leuten verlangt, als üblich. Meiner Meinung nach ein berechtigter Einwand. Wenn ich gewusst hätte, dass man mich hier regelrecht verurteilt und sagt, man solle in dem Fall keinen Hund bekommen, hätte ich die Frage nie gestellt. Beruhigt euch also bitte wieder. Danke nochmal an alle, die mir auf meine ursprüngliche Frage geantwortet haben :)


    Und was ist üblich?


    Das richtet sich doch nach der Art der Hund und der Dauer, wie lange die Hunde dort leben.
    Dann natürlich auch danach, inwieweit und ob sich die Gemeinde am Tierheim beteiligt.
    Und danach, wie viele Spenden das Tierheim bekommt.


    Es gibt hier ein Tierheim, das gibt Hunde für einen klitzekleinen Betrag ab. Weil das Tierheim so gut von der Bevölkerung unterstützt wird, dass da keine Not herrscht.


    Üblich ist das aber nicht, denn die meisten Tierheime sind oft am Limit.

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