Hund hat gebissen - ohne Erfolg

  • Zitat

    Das hat doch mit regeln nichts zu tun. Der Hund sagt, daß er was nicht möchte. Und zwar vollkommen angepaßt. Da kann ich nix schlimmes bei sehen... ein Schnappen ist auch nicht gleichzusetzen mit einem Schlagen vom Kind.


    Es ist eher gleichzusetzen mit: Auf Abstand halten. Ein Kind/Mensch würde schubbsen oder den ausgestreckten Arm entgegen halten. Der Hund schnappt in die Luft oder sanft aber bestimmt an die Haut.


    Kinder lernen sobald sie laufen können das sie andere nicht zu schubsen haben! Hoffe ich doch wenigstens!
    Genausowenig darf das ein Hund.



    Tja... nun... schwierig.
    Dem Tier alle Möglichkeiten zu nehmen sich auszudrücken ist eindeutig kontraproduktiv. Mir tut auch jeder Hund leid der immer nur einstecken muss und dann irgendwann mal "platzt".


    Warum eigentlich gibt es nur die Möglichkeiten a) Hund muss sich alles gefallen lassen und b) Hund darf Grenzen setzen?


    Ich finde c) erziehung von Menschen für Menschen und d) der Hund darf auf alle nur erdenklichen anderen Arten seine Grenzen ZEIGEN, nicht setzen.. dafür muss ich als Halter dann sorgen

  • Zitat

    Kinder lernen sobald sie laufen können das sie andere nicht zu schubsen haben! Hoffe ich doch wenigstens!
    Genausowenig darf das ein Hund.


    Und wie oft tun sies trotzdem?

  • Nein, niemals darf ein Hund nach einem Kind schnappen. Um Gottes Willen, das ist dann ein unsoziales Monster. :hust:
    Gehts noch?
    Ein schönes Beispiel:
    Mein Sohni hopste unerlaubterweise in Schuhen auf dem Sofa rum. Vor dem Sofa schlief der Riese tief und fest. Und ihr wisst wie die Kronjuwelen eines Rüden beim Schlafen auf der Seite öfters mal liegen?
    Als ich Sohni die Hopserei verbot, erschreckte sich der Ertappte und verlor das Gleichgewicht. 17kg landeten ungebremst auf den Kornjuwelen, die nun zwischen Schuhen und Fliesen klemmten.
    Mit einer Mischung aus Knurren und Schreien fuhr der schlafende Hund hoch und hatte Sohnis kompletten Arm im Maul und hielt den fest. Nun brüllte Sohni.
    Und dieser Hund landete bei uns nachdem er seinen Vorbesitzer mehrfach krankenhausreif gebissen hatte, er weiß, wie das geht.
    Sohni hatte weder einen Bluterguß, noch eine Rötung am Arm, von Löchern ganz zu schweigen. Sabber abwischen und der Arm war wie neu. Der Rüde dagegen hatte massive Schürfwunden am Hodensack und der Beutel war noch tagelang dick geschwollen.
    Hat der Hund etwa überreagiert? :???:
    Meine Hunde dürfen ihre Meinung sagen, solange sie das dosiert tun. Und weil sie das dürfen, wissen sie es auch zu dosieren. :D
    Das so etwas generell nicht passieren sollte, das ist klar. Aber man verhindert eben nie alles, auch wenn man direkt daneben steht. Und dann bin ich dankbar für Hunde, die sich auszudrücken wissen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Das ist eine Haltung, die kein Kind in unserer Familie je gelernt hat und meine eigenen Kinder auch nicht lernen werden: "Das Tier hat dieses und jenes nicht zu tun, das Tier ist da zu unserer freien Verfuegung und hat sich das gefaelligst gefallen zu lassen, sonst kommt es weg und wir kaufen ein Neues, das hoffentlich besser weiss, wie es sich zu benehmen hat". (das war keine Anspielung auf die TS, gell)


    Ich hab Kinder, die unter diesem Leitsatz mit Tieren aufgewachsen sind, auch schon erlebt (vor allem in Suedamerika), und das war gruselig. Und die wuerd ich von meinem Hund auch fernhalten, dem Hund zuliebe. Vor allem fiel mir auf, dass die Eltern selber nicht in der Lage waren, ihren Hund zu lesen. Wieso auch, von dem wird ja eh erwartet, dass er maximal jault oder aus dem Weg geht (sofern er kann). Oft merken doch die Eltern selber nicht mal, wann es dem Hund zuviel wird und das Kind den Hund aergert. "Aber das Kind wollte ihn doch nur lieb umarmen/ein Lied ins Ohr singen/auf ihm reiten" - der doofe Hund, dass der das nicht checkt. Muss ein selten gestoertes Tier sein - weg damit :roll:


    Schlimm sind auch Kinder, deren Eltern es gut meinen und das Richtige predigen ("Schaetzchen, aber NICHT den grossen Hund dort aergern, gell"), aber sich nicht durchsetzen koennen. Und da kann ein natuerlich kommunizierendes Tier den groesseren Lerneffekt bieten und der Umstand, dass der Hund sauber abschnappt, fuer das Kind lebensrettend sein.


    Und ja, wehren koennen sich auch andere Tiere. Ich wohnte mal mit in einer WG mit einem US-Paar mit 3jaehrigem Kind und nem massigen Maine-Coon-Kater (der war um einiges groesser als mein jetziger Hund - ein Riesenvieh). Dem Kind wurde geduldig und paedagogisch-wertvoll immer wieder vorgebetet, dass sie den Chester nicht aergern darf, dass das dem Chester wehtut etc. War der Kleinen doch egal ;) . Sie zog ihn trotzdem am Schwanz und setzte sich mit Absicht auf ihn drauf und lernte halt dadurch, dass sich Chesterlein in regelmaessigen Abstaenden in ihr Bein verbiss und ihr mit seinen Monsterpranken ein paar gewaltige Schellen und Kratzer verpasste, wann sie ihn in Frieden zu lassen hatte. Spaeter schliefen sie und Chester wieder eintraechtig im Bett zusammen - der Kater war da ueberhaupt nicht nachtragend. Trotzdem meinte die Mutter mal zu mir, dass es schade sei, dass man der Katze vor der Vermittlung nicht - wie in USA wohl ueblich - die Krallen herausoperiert hatte. Das sei doch viel ungefaehrlicher fuer das arme Kind :headbash:

  • Befremdlich finde ich auch:


    wir werfen unseren Hunden ein Leckerlie zu, das sie fangen. Wir spielen mit ihnen Frisbee, Treibball, Zerrspiele. Ich z.B. lass meine Hündin gerne die Brotzeitboxen an den Laschen aufmachen. Sie geht mir manchmal an die Nase mit den Zähnen, ich hatte noch nicht einen Kratzer davon. Wenn sie eine Fliege nervt, dann wird die geschnappt und gefressen.


    Alles in Allem sind wir uns also doch ziemlich sicher, dass unsere Hundetiere mit ihren Zähnen umzugehen wissen.


    Gleichzeitig gehen wird, wenn der Hund in einen Jackenärmel schnappt, davon aus, dass dieser eigentlich beißen wollte, aber zu blöd zum Treffen war.


    Das passt nicht zusammen.


  • Darauf hab ich ja fast gewartet.
    Katzen dürfen genauso wenig "Gewalt" einsetzen, ebenso Kaninchen oder Hamster.


    Ab ins Tierheim?
    Oh bei weitem nicht! Das ist doch nicht die einzige Lösung.
    Dann muss eben dann dran gearbeitet werden. Hund muss lernen, Mensch muss lernen.


    Mit geht es ja nicht darum jeden Hund der schnappt oder beisst zu verteufeln oder anzuschaffen! Herje, nichts liegt mir ferner. Nur hat ein Hund zu lernen das er Grenzen ZEIGEN darf, aber nicht mit schnappen und beissen setzen darf.
    Kann der Hund das nicht, muss ers lernen. Und ich muss lernen Dinge von ihm fernzuhalten die über seine Grenze gehen könnten. Ausser meiner Familie kann ich ja leider niemandem beibringen die Grenzen von Tieren zu achten.


    @ Biomais:
    Jep, machen sie dauernd... müssen sie halt lernen. Hund auch ;o)
    Weder Kind noch Hund wissen das einfach so. Aber ich war der Meinung das sei allen bewusst.

  • Zitat

    Hm, meine Hunde dürfen nach den Kindern schnappen wenn sie sich bedroht fühlen und ich zu langsam bin ihnen Schutz zu vermitteln. Bzw. Pluto machts, Ewok das kleine Lämmchen flieht lieber zu Mami :hust: Sohn hat mit knapp zwei auch Plutos Zähne spüren dürfen. Hat er sich redlich verdient.


    Ich finde nichts dabei wenn ein Hund mal schnappt/zwickt/kneift?




    :???:


    Ist das dein Ernst?


    :mute:

  • Wir drehen uns doch im Kreis. Darf der Hund das, darf das Kind jenes? Es geht im Grunde um die Frage, bin ich in der Lage diese Situation zu händeln? Ich kann die Frage ja nur aus meinem Standpunkt beantworten. Mal abgesehen davon dass ich mir bewusst einen Welpen aus erster Hand geholt habe, eben WEIL ich ein Kleinkind habe. Hätte ich einen Hund aus zweiter Hand, über dessen bisherigen Lebensweg ich nur wenig weiß, und ein Kleinkind.


    Ich wäre mit dieser Situation maßlos überfordert. Mir fehlt die Erfahrung um mit dem nötigen Maß an Vertrauen zu dem Hund und meinen eigenen Fähigkeiten an die Sache ran zu gehen. Und auf dieser Basis macht es einfach keinen Sinn. Das ist für den Hund natürlich traurig. Aber wenn es tatsächlich so ist, dann ist die Halterin jetzt in der Pflicht dem Hund ein geeignetes Zuhause zu suchen. Den "einfachen" Weg zum Tierheim zu gehen, würde für mich nicht in Frage kommen. Schließlich habe ich die Entscheidung getroffen diesen Hund zu mir zu nehmen und somit auch die weitere Verantwortung für ihn übernommen. So zumindest, würde ich in dieser Situation handeln, wäre ich denn in der Position. Da kann man mich jetzt für kritisieren. Aber ich bin einfach nur ehrlich.

  • Sicherlich!
    Und ich schließe mich an.


    Wenn ich zu langsam bin, der Hund nicht wegkommt, oder bereits x mal seinen Standort gewechselt hat, dann darf er das. Was soll er sonst tun? Eine Protestnote einreichen? Still erdulden? Den Menschen möchte ich sehen, der das tut. Aber ein Hund, der muss das?


    LG
    das Schnauzermädel

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