Sind Arbeitslinien nicht mehr zeitgemäß?

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    Was hat das mit "klar im Kopf" zu tun? Selbst mein BC würde mir in die Hand beißen, wenn es weh tut.

    Ich empfehle dafür ein sehr praktisches Hilfsmittel: Maulkorb ;)

    :gut:

  • @ Flying paws: Mir ist schon klar dass du das so siehst Aber es passt nunmal nicht in das Weltbild vieler Menschen.
    Dieser Hund zwackt nicht, sondern ist deutlich massiver und das nicht nur bei Schmerz, sondern bei anderen Konflikten auch. Aber er warnt und lässt sich vom Hundeführer durch aus regeln.

    Viele der vermeindlichen "Spinner" im Sport sind gemacht, die Hunde werden vom Alter von 6Wochen gezogen, gepusht, überdreht, man erfreut sich daran dass der Hund abgeht wie Schmidts Katze und wundert sich dann ernsthaft dass die Hunde mit 1,5 Jahren kaum mehr führbar sind?
    Sorry das ist doch hirnrissig.

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    die Hunde werden vom Alter von 6Wochen gezogen, gepusht, überdreht, man erfreut sich daran dass der Hund abgeht wie Schmidts Katze und wundert sich dann ernsthaft dass die Hunde mit 1,5 Jahren kaum mehr führbar sind?
    Sorry das ist doch hirnrissig.

    Natürlich ist das hirnrissig, aber es ist so. Und daher ist es auch keine Frage warum mancher Hund vollkommen gstört ist. Und deshalb muss man auch in großen Teilen Arbeitslinien und "Leistungszucht" heutzutage trennen.

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    Natürlich ist das hirnrissig, aber es ist so. Und daher ist es auch keine Frage warum mancher Hund vollkommen gstört ist. Und deshalb muss man auch in großen Teilen Arbeitslinien und "Leistungszucht" heutzutage trennen.

    Jup. Mit den Settern einer südländischen reinen Field Trial Leistungszucht kann man regulär NICHT jagen bzw. arbeiten gehen.

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    Nicht jeder, aber einige. Es ist eben nicht so einfach. Meine Eltern sind Akademiker und Workaholics. Ich werde mit Sicherheit niemals zu Ende studieren und drück mich vor Arbeit wo es geht. So einfach ist das mit den genetischen Anlagen eben nicht (im Übrigen sind meine Großeltern auch alle fleissige Leut) :D Man kann durch zielorientierte Zucht Dinge beeinflußen, aber nicht komplett bestimmen und zudem tauchen so gut wie immer unerwartete Nebeneffekte (positiv wie negativ auf).

    Über was sprechen wir eigentlich wenn du von können schreibst? Über welche Leistung eines Hundes? Was kann nicht jeder Hund? Also was z.B. kann Greg so Herausragendes was ein Hund eines ähnlichen Typs aus einer anderen Zucht oder Vermehrung auf keinen Fall kann?

    Bio, warum soll ich versuchen etwas zu erklären, das du nicht wahrhaben möchtest? :???:
    Zumal es nicht darum geht einen Hund zufällig zu finden, der das auch kann, sondern einen Welpen anzuschaffen, der das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann.
    Einfache Frage: Warum ist kaum ein z.B. in D gezogener Hund in der Lage eine niederländische oder belgische Prüfung zu bestehen?

    Fragende Grüße
    das Schnauzermädel

  • Die Frage ist eben ob das Genetik ist oder Prägung.
    Ich wette , wenn du einen von Flys Bordern, die wie ich vermute gute und saubere Arbeithunde sind, nimmst und vom Alter von 6 Wochen ziehst, pushst, Bällchen hetzen lässt, keine Ruhe reinbringst, keine Beherrschung, hast du mit 1,5 Jahren einen absolut durchgeknallten, dauergestressten Hund.
    Ich habe schlicht die Erfahrung gemacht, dass viele von den Spinnern durchaus in der richtigen Hand völlig entspannt sein können.
    Genetisch ist sicher die eher geringe Reizschwelle, die Fähigkeit von 0 auf 100 in weniger als 1 ´Sekunde zu beschleunigen, Aggressionspotential/ Schärfe/ Wehrtrieb/ Jagdtrieb/ etc., was der Besitzer draus macht ist die Frage.
    Ich behaupte jetzt mal kackdreist, dass man aus jedem guten Arbeitshund einen Spinner machen kannst, aber nicht aus jedem Spinner einen guten Arbeitshund :D

  • Siehst du, ich kenne auch Hunde die stammen éinfach aus guten Arbeitslinien, die werden gut aufgezogen, kommen dann doch in ein falsches zuhause, durchlaufen da ein Jahr den Wahnsinn und sind danach dennoch wesenfest und kompentent wenn sich die Bedingungen ändern.
    Diese Hunde machen zumeist auch ihre "eigentliche" Aufgabe wie auch diverse andere Aufgaben anständig und zuverlässig. Vielleicht weit weniger spektakulär, aber solide und verlässlich.

    Aber sicher spielen beide Faktoren eine Rolle, genetische Veranlagung ebenso wie verantwortungsvolle und passende Aufzucht und Haltung. Wie gesagt, es gibt immer viele Faktoren für sowas.

  • Zitat

    Die Frage ist eben ob das Genetik ist oder Prägung.
    Ich wette , wenn du einen von Flys Bordern, die wie ich vermute gute und saubere Arbeithunde sind, nimmst und vom Alter von 6 Wochen ziehst, pushst, Bällchen hetzen lässt, keine Ruhe reinbringst, keine Beherrschung, hast du mit 1,5 Jahren einen absolut durchgeknallten, dauergestressten Hund.
    Ich habe schlicht die Erfahrung gemacht, dass viele von den Spinnern durchaus in der richtigen Hand völlig entspannt sein können.
    Genetisch ist sicher die eher geringe Reizschwelle, die Fähigkeit von 0 auf 100 in weniger als 1 ´Sekunde zu beschleunigen, Aggressionspotential/ Schärfe/ Wehrtrieb/ Jagdtrieb/ etc., was der Besitzer draus macht ist die Frage.
    Ich behaupte jetzt mal kackdreist, dass man aus jedem guten Arbeitshund einen Spinner machen kannst, aber nicht aus jedem Spinner einen guten Arbeitshund :D

    So ist es :D

    Und alle von Dir beschriebenen Varianten habe ich quasi in realen "Versuchen" schon hinter mir.

  • Zitat

    Nun komischerweise kenne ich keine einzigen Jäger der mit nem Mix auf die Jagd geht und ich kenne ettliche.
    Bauernhofhunde sind nunmal keine Hunde deren alltäglicher Job es ist nur und ausschließlich zu hüten und das auch wenn denen nach 8h die Gräten weh tun.

    nur ganz kurz zu dem zitierten:

    Die Jäger, die ich kenne, die ihre Hunde WIRKLICH mit auf die Jagd holen, haben Mischlinge. Und da kenne ich etliche. Die Jäger, die ich kenne, die nen reinrassigen Hund haben, halten den als Accessoire, weil man sowas ja braucht, wenn man Jäger ist. Und auch davon kenne ich etliche. Ich kenne einen einzigen reinrassigen Jagdhund (nen Weimaraner, Langhaar), der tatsächlich jagdlich geführt wird.

    Die Leute, die ich kenne, deren Hunde hüten, haben Mischlinge. Ich kenne keinen einzigen mit Rassehund, der hütet.

    Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen.

    Ich schließe mich mal Biomais Fragen an: WER braucht denn heutzutage noch dermaßen extreme Spezialisten? Und waren die Spezialisten ursprünglich tatsächlich so extrem, wie es heute in der sog. "Leistungszucht" getrieben wird?
    Ich glaube nämlich auch, wie auch Tucker schrieb: ECHTE "Leistungs-" Hunde waren nie extrem. Die hatten ihre Qualitäten, ihre Talente und ihre Ecken und Kanten. Aber die Extreme kamen eben erst mit der "modernen" Hundezucht...
    So wie die eine Richtung ist: immer netter, immer langweiliger, immer gesellschaftsfähiger, zum Massenmensch der Massenhund.
    So ist die andere Richtung: immer extremer, immer aggressiver, immer triebiger, immer heftiger, zum extrovertierten narzistischen Mensch, der ebenso extrovertierte "narzistische" Hund...

    na super...

  • Hmm, ich hab das so noch nicht erlebt egal ob nun beim Mali, DSH, Herder, Retriever, Terrier, Schnauzer.
    Ich hab immer die Erfahrung gemacht, dass man da Arbeit investieren muss, bis der Hund wieder tut und das eben vernünftig, egal ob nun aus Leistungszucht oder aus Diensthundezucht/ Arbeitslinie.
    Ja es gibt auch Hunde die werden nicht mehr zu verlässig, aber das sind die wenigsten.
    Für mich ist es auch ein qualitätiver Unterschied, ob ein Hund lediglich in eine nicht 100% optimale Familie gerät, oder eben 4-5x/ Woche gezielt überdreht wird.
    Und nein man kann einen Arbeitslinien Border aus einer Hütelinie nicht mit einem Agileistungszucht vergleichen, aber das Selektionsziel ist ein anderes.

    @ flying paws: Und es tut einem doch in der Seele weh, wenn man so gute Hunde in so einem desolaten Zustand sieht und es braucht viel Arbeit und Geduld um die Hunde von diesem Tripp zu holen, oder?

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