Wie den Hund schussfest machen?

  • Knallangst kommt meist in einem Alter von 3 - 5 Jahren sehr häufig hoch, warum auch immer. Dann kommt es eben darauf an, wie man damit umgeht und wie man dem Hund helfen kann, gerade Gewitter kommen ja unangemeldet, so das man da nicht groß Vorbereitungen treffen kann.
    Bei uns gibt es zum Beispiel "Knallleckerchen" und das mit Erfolg. Wenn es ganz schlimm wird, dann noch Tube zum Nuckeln - besonders zu Silvester.
    Knallleckerchen haben mir im letzten Jahr so weit geholfen, das mein Hund ansatatt panisch zu werden, bei einem Schuss (Jäger waren auf der Jagd) zu mir kam und sein Lecker haben wollte.

  • Also ich kenn's so das der hund mit dem Geräusch geflutet wird. Unser kleiner Münsterländer war auch nicht Schuss fest, für nen Jagdhund ganz blöd. Mein Opa hat dann den Hund in der Küche neben dem Tisch abgelegt und mit der Fliegenklatsche auf den Tisch gehauen. Irgendwann merkt dann der Hund dass nix passiert und gewöhnt sich dran. Dann halt irgendwann beim schieden mitgenommen und nu macht der keinen mucks mehr wenn's knallt.

  • Zitat

    Also ich kenn's so das der hund mit dem Geräusch geflutet wird. Unser kleiner Münsterländer war auch nicht Schuss fest, für nen Jagdhund ganz blöd. Mein Opa hat dann den Hund in der Küche neben dem Tisch abgelegt und mit der Fliegenklatsche auf den Tisch gehauen. Irgendwann merkt dann der Hund dass nix passiert und gewöhnt sich dran. Dann halt irgendwann beim schieden mitgenommen und nu macht der keinen mucks mehr wenn's knallt.


    Das ist der denkbar schlechteste Weg, den man mit einem ängstlich/unsicheren Hund gehen sollte. Flooding ist nicht nur ineffektiv für den Hund, sondern hilft dem Hund auch in keinsterweise.
    Der Mensch hat seinen Willen, der Hund hälts Maul, also ist es gut. Der Hund lernt da nur eins - Hilflosigkeit und leidet still weiter. Die Ängste können sich verstärken und keiner merkt es, weil der Hund ja liegt und sich nicht rührt.
    Gut dafür geht es schnell.

  • Tine, du schaffst das!!!


    Es ist mit viel zeitlichem Aufwand verbunden - aber nicht unmöglich!


    Bei uns kam übrigens der Durchbruch, nachdem ich umgeschalten habe von "Aufmerksamkeit bei jedem Schuss" auf "ich sehe dich aber interessier mich nicht besonders" - gab dem Hund viel mehr Ruhe.


    Und die Würstchensucherei brachte den grossen Duchbruch von "sehr grosser Angst" (Panik äussert sich anders!) zu "relativer Angst".


    Es ist aber so, dass es eine Gewöhnung an den Schuss ist - die Angst wir nie ganz weg sein. Eine Auffrischung ist immer wieder nötig. Sprich wenn man ein halbes Jahr nichts macht kommt es latent wieder zum Vorschein, geht aber auch schnell wieder weg.


    Wenn du mal auf dem Niveau "nur noch etwas ängstlich" bist, kann das Ganze mit was tollem verbunden werden - vorher blockiert das Hirn! Da überlagern leider das Adrenalin und das Noradrenalin auch gut Sachen wie Bachblüten etc.


    Mein nächster Schritt wäre nun den Schuss mit dem fliegenden Dummy zu verbinden - weiss nur nicht ob hier Dummylauncher gestattet sind. Das wäre dann die Endverknüpfung zu was tollem.


    Es ist machbar - bleib einfach immer dran. Nicht verzweifeln und nicht aufgeben :gut:

  • Das mit den Knallleckerchen (was ein süßes Wort =) wird wohl erst funktionieren, wenn die Angst ein wenig weg ist. Werde es aber auf jeden Fall probieren.


    Wildsurf - Deine Geschichte hat mir echt Hoffnung gemacht.
    Danke für den Tip mit der Auffrischung - daran hätte ich jetzt nie und nimmer gedacht.


    Ich werde in den nächsten Tagen mal zu meiner TA gehen. Die bieten dort eine Bachblütenaustestung und Therapie an. Vielleicht ist das ja was für uns.


    Wir waren heute in einer Gegend spazieren, wo er noch nie war. Er hat zwar immer in den Himmel (als ober er gleich runter kommen würde) und etwas nervös in der Gegend rumgeguckt, ist aber brav mitgelaufen...
    Zwar fast die ganze Zeit "Fuss" was ich von meinem Rumtreiber gar nicht kenne :D Normalerweise läuft er immer ca. 50-100 m voraus...


    Ich bin an und für sich ganz zuversichtlich, das wir es in den Griff bekommen *hoff* wird wahrscheinlich ziemlich lange dauern - aber Hauptsache der kleine Mann kommt wieder zur Ruhe

  • ich würde auch versuchen die Gegend zu meiden, in der er das Erlebnis hatte und versuchen - was bei Knall sehr schwer ist - die nächsten 14 Tage oder 3 Wochen dieses nicht mehr mit dem Hund zusammen bringen.
    Du kannst auch versuchen, ob es das Geräusch an sich ist, in dem du mal mit einer GeräuscheCD - ganz leise - laufen lässt. Wenn er darauf reagiert, kannst du zum Beispiel in einem anderen Raum versuchen was zu machen und Leckers dafür geben. Manchmal helfen bei Knallleckerchen - nicht meine Wortschöpfung, auch nur übernommen - was besseres zu nehmen. Bei uns war es erst Pansen und später gekochtes Hühnchen und jetzt normale Trainingsleckerchen.
    Dann ist noch die Frage wie verhält sich der Hund, wenn er mit wem anders geht. Nicht das es noch eine Verknüpfung mit dir und dem Knall gibt.

  • Gott sei Dank oder auch nicht :D verknüpft er das nicht mit mir. Mit Herrchen mag er noch weniger laufen, weil Männe immer nachgibt. Hund will nicht weiter - o.k. dann gehen wir zurück....


    Wenn er gar nicht in die Richtung laufen will, mache ich es so, daß er wenigstens noch 50 m (was ich stetig steigere) mit mir muß. Dann wird versucht zu spielen oder Lecker zu geben. Mag er das nicht, muß er "sitz" oder irgendwas machen (manchmal rauch ich dann auch nur eine Zigarette) und wir gehen wieder zurück....
    Ganz seiner Angst nachgeben möchte ich nämlich nicht....


    Morgen gehts dann mal in die Nähe von dem Schießstand *bibber*


    Vielleicht sollte ich ihm ja ein paar Rollschuhe an die Pfoten machen und paar Kopfhörer auf die Ohren setzen, dann hätten wir es beide nicht mehr so schwer :lachtot:


    Ganz die Felder meiden, geht leider nicht. Wenn wir raus wollen, müßen wir dran vorbei - aber ich laufe jetzt halt erstmal andere Wege =)

  • hm wenn er nicht weiter will, würde ich ihn in dem Moment auch nicht zwingen. Ich würde genau so weit gehen, wie er entspannt ist und da warten und ihn schauen lassen, dort mit ihm spielen und dort was geben oder eine Zigarette rauchen und beim nächsten mal schauen, ob er weiter gehen will. Grund, der Hund gerät ja in Stress und dieser macht eine Lernerfahrung sehr gerne nicht möglich.
    Zum Schießstand würde ich persönlich zur Zeit gar nicht gehen, noch nicht einmal in die Nähe - nicht in diesem Zustand und nicht zu diesem Zeitpunkt.

  • Zitat

    Das ist der denkbar schlechteste Weg, den man mit einem ängstlich/unsicheren Hund gehen sollte. Flooding ist nicht nur ineffektiv für den Hund, sondern hilft dem Hund auch in keinsterweise.
    Der Mensch hat seinen Willen, der Hund hälts Maul, also ist es gut. Der Hund lernt da nur eins - Hilflosigkeit und leidet still weiter. Die Ängste können sich verstärken und keiner merkt es, weil der Hund ja liegt und sich nicht rührt.
    Gut dafür geht es schnell.


    So? Hast du so viel hundeerfahrung das du genau sagen kannst dass es sich so und nicht anders verhält? Und dass es auch bei jedem ängstlichem Hund so ist?


    Unserem hat es nicht geschadet... Und ich denke ich würde merken wenn es sich verschlimmert hätte...
    Er filtert halt die Knall Geräusche nun raus und denkt sich nichts weiter dabei, so ist es bei unserem Hund, und ich kann auch nur von dem sprechen. Wie es sich bei anderen verhält weiß ich nicht. Aber dafür haben wir ja so Profis wie dich hier...


    Ich Jan auch nicht den Tipp gegeben es so zu machen, nur meine erfahrung wiedergegeben.

  • Ach Mensch Sammy, ich kann dich so gut verstehen. =)


    Tinche, ich sehe die Übung mit dem Schießstand nicht zu 100 % erfolgsversprechend. :???:
    Bei uns in der Nähe ist ein Schießstand und man kann von unserem Hof aus die Knallgeräusche sehr gut hören. Weder Tasia noch Aaron reagieren mittlerweile darauf.


    Wenn wir allerdings unterwegs sind, reagiert gerade Tasia sehr sehr empfindlich auf laute Geräusche. Vor Gewitter zum Beispiel, also vor dem Donner, auch wenns noch meilenweit weg ist, hat sie panische Angst. Es ist halt ein anderes lautes Geräusch als das vom Schießstand.


    Ich denke, der Erfolg ist von Hund zu Hund unterschiedlich.


    Jedenfalls hoffe ich, dass mein süßer Sammy seine Ängste bald wieder verliert. Knuddel ihn mal bitte von mir. :cuddle:


    Und der ist für dich: :hug:

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