Hund haut ab und jagt Ziegen

  • Hallo ihr lieben,


    ich wohne in Chile und habe zwei Hunde. Beide sind aus dem Tierheim gekommen und haben noch reichlich wenig Erziehung. Bisher ging das auch immer ganz gut, weil wir wohnen hier auf einer grossen Hacienda und die Hunde koennen den ganzen Tag frei rumspringen. In letzter Zeit ist es aber so, dass sie zusammen abhauen und erst spaet abends oder nachst wieder heimkommen. Manchmal sind sie mehr als 12 Stunden weg. Ich bin mir sicher, dass sie Ziegen jagen und sie machen sich kleinheimlich aus dem Staub.


    Bis jetzt laeuft es jetzt jeden Tag so ab, dass sie einer nach dem anderen immer angeleint werden. Ich habe keine andere Loesung, weil unser Gelaende nicht eingezaeunt ist, aber es ist einfach so schade, weil sie sonst frei laufen koennten, da es hier so gut wie keine Gefahr gibt. Wenn sie aber Ziegen jagen, dann werden sie eines Tages abgeschossen.


    Meine Frage jetzt an euch: Was kann ich tun um ihnen diese Manier abzuerziehen. Ich kann sie ja nicht den ganzen Tag beobachten und sie bei Gefahr zurueckrufen. Anleinen finde ich so schade!


    Bin euch sehr dankbar ueber eure Tipps

  • Also hier zu raten ist schwer, weil die Haltungsbedingungen doch ganz andere sind. Wenn mein Hund länger als 5 Minuten weg ist bekomme ich Panikanfälle, bei 12 Stunden hätte ich die Hosen voll :smile: Da wären schon Polizei, Tierheim und der Revierförster verständigt.


    Es sieht mir aber so aus, als ob den Hunden schlicht und einfach langweilig ist da sie sich selbst überlassen sind. Sie können zwar frei rumspringen aber es ist nichts interessantes los, was sie hält. Und da suchen sie sich halt eine Beschäftigung.


    Wenn also ein Einsperren im Grundstück nicht geht, suche etwas was interessanter ist als Ziegen jagen und womit sie beschäftigt sind.


    Ich weiß ja nicht, wie dein Tag mit den Hunden so abläuft, aber ich vermute, daß das klassische "Gassigehen" wohl in dieser Form nicht stattfindet? Wie ist die Bindung zu den Hunden? Sind sie abrufbar, wenn du sie beim losdüsen erwischt? Was wird überhaupt mit ihnen gemacht, außer sie rumspringen zu lassen?


    Laß doch hier noch ein paar Informationen rüberkommen, es gibt hier genug Experten, die dir dann sicher raten können.


    LG Jan

  • Könnt ihr keinen Teil des Geländes für die Hunde abtrennen ? So als Zwinger quasi. Und "Spaziergänge" finden dann halt gemeinsam statt, so dass die Hunde unter Kontrolle sind, ist wahrscheinlich auch förderlicher für eure Bindung und hemmt den Drang, allein was zu unternehmen... :roll:

  • Hola
    Das ist ja ein Zufall, beim googeln "hund jagt ziege" kam ich auf diesen Beitrag. Der Zufall will es, dass ich auch in Chile leben. Vielleicht sind wir ja Nachbarn, Pitusito?


    Schade, dass hier (noch) nicht weiter über dieses Thema diskutiert wurde, da es bei mir ziemlich ähnlich aussieht:


    Bei meinem 1-jährigen Rüden BLACK hat sich das Jagdverhalten vor einigen Wochen vom Spiel zum Ernst entwickelt.


    Vorgeschichte:
    Black gehört mir erst seit ein paar Monaten. Zuvor gehörte er meiner Nachbarin. Trotzdem wohnt er seit klein bei mir vor der Haustür (in Chile laufen fast alle Hunde frei herum). Meine Nachbarin hat auch noch eine Bernhardiner-Hündin LUNA. Beide Hunde haben mich immer beim Joggen begleitet, durch Feld, Wald und Wiesen (keine Strassen). An Ziegen- und Kuhherden vorbei (vor denen Black zu beginn Angst/Respekt hatte, weil die Kühe auf ihn zurannten).


    Da meine Nachbarin Black nie wollte (ihr Sohn hat ihn ihr ungewollt geschenkt), hab ich ihn ihr abgenommen, weil er mir sehr an's Herz gewachsen war. Leider habe ich ihn zuvor nicht zu sehr erzogen, da es ja nicht mein Hund war. Zum Glück ist er aber sehr lernfreudig und wir kommen ganz gut klar.


    Er ist ein superguter Läufer, wahnsinnig schnell und freut sich natürlich über jedes noch schnellere Wesen, dass vor seinen Augen vorbeihuscht. Obwohl er, wie ich finde, gut auf mich hört, kann ich es in solchen Situationen vergessen, dass er nur den Anschein macht, mich zu beachten.


    Manchmal gehen beide Hunde zusammen nachts streunern. Ich befürchte auch jagen. Obwohl die Bernhardinerin eher träge ist.


    Bei uns in der Nähe des Hauses hat es ein kleines Zicklein, dass Black anscheinend diese Woche versucht hat zu packen, tagsüber und ich war nicht zu Hause. Zum Glück kam ein Arbeiter angerannt und Black verduftete.


    Folge: Wir gehen nur noch mit Schleppleine spazieren und in der Nacht binde ich ihn an. Beides gefällt mir nicht. Aber das Thema mit dem Einzäunen funktioniert hier irgendwie nicht wirklich. Die Hunde finden immer irgendwo ein Loch, graben sich eins, springen über den Zaun oder kriechen zwischendurch, was auch immer.


    Ist es sinnvoll wenn ich mit der Schleppleine in die Nähe der Ziegen gehe und ihn "bestrafe" (z.b. erschrecken mit einer Blechdose), wenn er sie nur ansieht? Oder kann das den Hund def. verwirren?


    Bin über jegliche Tips dankbar.
    Claudia

  • Zitat

    Folge: Wir gehen nur noch mit Schleppleine spazieren und in der Nacht binde ich ihn an. Beides gefällt mir nicht. Aber das Thema mit dem Einzäunen funktioniert hier irgendwie nicht wirklich. Die Hunde finden immer irgendwo ein Loch, graben sich eins, springen über den Zaun oder kriechen zwischendurch, was auch immer.


    Ist es sinnvoll wenn ich mit der Schleppleine in die Nähe der Ziegen gehe und ihn "bestrafe" (z.b. erschrecken mit einer Blechdose), wenn er sie nur ansieht? Oder kann das den Hund def. verwirren?


    Bin über jegliche Tips dankbar.
    Claudia



    Schleppleine find ich Klasse :gut:
    - auch das Du überhaupt mit dem Hund läufst und ihn nicht komplett alles alleine machen läßt.


    Dieses Bestrafen, wenn er gemeinsam mit Dir zu den Ziegen geht, wird ihn ganz bestimmt ehr verwirren und wenn's blöd läuft wird er Angst vor Dir bekommen und dann lieber nur noch alleine Ziegen jagen gehen.
    Erziehen kannst Du den Hund aber nur, wenn er keine Angst vor Dir hat und wenn Ihr eine Bindung habt - wenn er also irgendwie auch auf Dich hören will
    (und sich nicht denkt: puh, gut das die komische Tante gleich wieder geht ... :lol: )


    Wieso das Umzäunen in Chile schlechter funktionieren soll als in anderen Ländern leuchtet mir allerdings nicht ein? :???:
    Das liegt doch wohl ehr an der Bauweise des Zauns und nicht am Land in dem der Zaun steht.
    Gegen Untergraben hilft es, im Boden ein 50 cm tiefes Betonfundament für die Zaunpfosten zu gießen ...
    wenn der Zaun dann noch hoch genug und wirklich dicht ist, dann kommt da keiin Hund mehr raus.


    LG
    Susa

  • huhu
    naja bei meiner bekannten in ää (i wo südafreka) geht das zaun bauen zb nicht weil das land um deinem haus drum neimanden, oder besser gesagt allen gehört. die haben das da nicht so mit MEINS und DEINS. vill ist es da ähnlich,

  • Vielleicht MAulkorb anziehen? Halt solche,wo die Hunde noch trinken können,aber nicht mehr beissen.


    Das sollte doch erstmal gewährleisten,das keine Ziegen totgebissen werden.
    Ist natürlich keine Top Lösung,aber zumindest die Ziegen wären durch Bisse geschützt.

  • Hallo,


    ich würde mit ihm zu den Ziegen gehen und mich in die Nähe setzen um die Ziegen zu beobachten.
    Black würde ich ins Sitz bringen und ihn für ruhiges Verhalten loben.


    Wird er hektisch, dann versuch ihn im ruhigen Ton zu beruhigen und zeig ihm was Du von ihm erwartest.


    Mit der Zeit wenn er ruhiger wird, kannst Du den Abstand zu den Ziegen verringern. Das geht aber nicht von heute auf morgen sondern dauert seine Zeit.


    Ob Du ihn jemals ohne Leine nachts halten kannst, weiss ich nicht und würde ich während dieser Trainingszeit auch nicht ausprobieren. Jeder Rückschlag wirft Dich wieder zurück und Du musst wieder von vorne beginnen.


    Es gibt noch andere Methoden, aber diese sind meiner Meinung nach bei dieser Haltung nicht umsetzbar.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Vielen Dank für eure Tips.


    Es ist schon so, dass das Einzäunen nicht direkt mit dem Land Chile zu tun hat, sondern viel eher mit unserer momentanen Wohnsituation. Es ist nicht unser Grundstück und nicht unser Haus und die Besitzer würden nicht so ein Tamtam (wie wir in der Schweiz sagen) um einen Hund machen, sondern anbinden und Ruhe. Oder wenn's dann eben passiert, dass er jagt und reisst, wird kurzer Prozess gemacht.


    Da Black zum Glück (noch) ;-) keine Angst vor mir hat, und ich ihm das Jagen unserer Katze abgewöhnen konnte, werde ich versuchen mich mit ihm in die Nähe der Ziegen zu setzen (ohne ihn mit der Blechdose zu bestrafen). Wenn er angeleint ist, verhält er sich ruhig den Ziegen gegenüber. Er guckt "nur" interessiert.
    Jedoch durfte ich seine Kraft spüren, als vor ein paar Tagen ein Hase neben uns vorbeischoss und Black, nach kurzem Zögern, hinterher. Zum Glück war ich auf den Ruck vorbereitet.


    Komisch ist halt auch, dass er die Schafe/Lämmer, die manchmal bei uns ums Haus grasen und Angst vor Black haben, nicht jagt. Obwohl er ab und zu interessiert zu den rumhopsenden Lämmchen schaut.


    Die Maulkorb-Methode hab ich mir auch schon überlegt. Kenne aber nur die klassischen Maulkörbe. Wie heissen den diese, mit denen der Hund trinken kann? Müsste ich bestimmt in Europa bestellen. Kennt ihr ne gute Marke?


    Herzlichen Dank
    Claudia

  • Hallo,


    vielleicht hat Dein Black schon gelernt, dass Tiere auf dem Grundstück und in unmittelbarer Nähe des Hauses nicht gejagt werden dürfen?!


    Wenn Du ihm abgewöhnt hast die Katze zu jagen, dann könnte er das auch mit dem Grundstück verbinden.


    Es gibt Gittermaulkörbe die dem Hund das Hecheln und Trinken ermöglichen.


    Allerdings könnte er auch mit diesem Maulkorb ein Tier schwer verletzen und ich würde daher anders an das Training herangehen.


    Liebe Grüße


    Steffi

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