Hase im Unterricht getötet

  • Nö, ne Woche Pause machen brauchen wir eigentlich nicht.

    Der Fall an sich, die Idee des Lehrers - irgendwo zeigt es, dass es kein Miteinander zwischen Schule und Eltern mehr gibt. Keine Diskussionsbereitschaft zwischen beiden Seiten.

    Hier wollte ein Lehrer etwas zeigen, wahrscheinlich sogar mit dem Hintergrund, den hier alle Befürworten: Bewusstsein gegenüber dem Nahrungsmittel Fleisch. Aber es war niemand da, der mit ihm darüber diskutieren konnte.

    Mein Argument wäre gewesen: in der Steinzeit gings ums Überleben und damit um das Austricksen des Fluchtinstinktes des Beutetieres. Mit anderen Worten: man hat irgendwie versucht das Tier aus der Distanz raus zu stoppen und wenn man das geschafft hat wurde es getötet, auch irgendwie.

    Davon ist die heutige Schlachtung meilenweit entfernt. Schnell und gezielt soll der finale Schuss sein, egal bei welcher Entfernung. Hier ein ganz wesentlicher Unterschied zur Steinzeit: es gab keine Tiere im Stall, erst ab ca. 15000 v. Chr. und mit der Sesshaftigkeit. Vorher gab es keinen "bequemen" Zugriff auf Nutztiere.

    Damit hätte sich das Thema in dem 5.-Klass-Projekt erledigt, aber man hätte das Anliegen des Lehrers durchaus weiterverfolgen können z.B. 7. Klasse Betriebsbesichtigung einer Landmetzgerei incl. Schlachtung.

    Fänd ich nicht schlecht. Kommt aber so nicht zustande weil zwischen Eltern und Lehrer nicht kommuniziert wird.
    Das ist bei vielen Dingen so. Nehmen wir mal Werken. Da werden die Werkstoffe für teures Geld eingekauft, obwohl bei den Eltern durchaus Schreiner zu finden wären, bei denen diese Kleinmengen übrig bleiben. Im KiGa ging das seltsamerweise noch. Da hat bei uns ein Vater im Winter, wo wenig Arbeit war eine komplette zweite Ebene zum Selbstkostenpreis reingebaut, für nicht einmal ein Drittel des Preises was es hätte kosten sollen.

    Schule allgemein sollte wieder zu einer gewissen Ehrlichkeit zurückfinden und sich auf wichtige Dinge wie Werte konzentrieren. Momentan ist es leider oft so, dass sich der Profilierungswahn der Eltern dort weiter fortsetzt. Markenklamotten und Co. - das Aushängeschild für Wohlstand, den Kids bringt es nur Probleme. Daran sind die Eltern nicht ganz unbeteiligt. Ich hab einmal bei einem Elternsprechtag zu ner 5-tägigen Klassenfahrt laut gesagt: "Wenn ich fünfhundert Euro für jedes Kind so zur Verfügung hätte, dann würden wir jedes Jahr in den Urlaub fahren, tun wir aber nicht". Schweigen und Raunen im Raum. Und danach, draußen - Schulterklopfen und Zuspruch, Anrufe bei mir Zuhause. Sch.... drauf. Das Sagen hatten an dem Abend die Eltern mit der "Was-kostet-die-Welt-Einstellung": exclusivste Ziele, möglichst weit weg und das in der vierten Klasse. Zum Glück ein bodenständiger Lehrer, letztendlich 20km weit weg in einer Jugendherberge - und cool war es, hat allen gefallen.

    Das wäre mein Grundstock: jedes Kind sollte auch auf seine Eltern stolz sein dürfen, auch wenn die sich für wenig Geld aufarbeiten. Auch ALG II sollte mal ein Thema sein - wie schnell man dort landen kann. Wie viel oder wie wenig Geld man da wirklich hat. Nur leider interessiert das keinen - sieht man ja deutlich in den Medien.....

    Ob der Lehrer bestraft werden soll? Eigentlich nicht. Bringt ja nichts, außer dass sich niemand mehr an "innovative Projekte" rantraut. Die Auflage eine Projektwoche an einen Elternabend zu koppeln, das würde was bringen.....

  • Ich muß, zumindest die Grundschule, weil ich mit den anderen Schulen keine Erfahrungen habe (noch nicht) ein wenig in Schutz nehmen.
    Es werden Ausflugsziele schon sehr sensibel in punkto Kosten ausgesucht. Es findet ein Elternabend statt und jeder Elternteil hat ein Mitspracherecht. Dann wird abgestimmt.
    Es gibt immer einige von der "was kostet die Welt" Fraktion.
    Aber die werden ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.
    Auch von Eltern, die es sich zwar leisten können, aber dennoch ein Händchen haben für das Thema.
    Die Kommunikation zwischen der Lehrerin und den Eltern klappt auch hervorragend.
    Es werden auch oft unkonventionelle Lösungen gefunden, wenn dadurch Kosten gespart werden können.

    Wie das auf den weiterführenden Schulen gehandhabt wird, muß ich abwarten.
    Was mich ein wenig ärgert ist die Tatsache, dass in der Klasse meiner Tochter einige Eltern gar nicht erst an den Elternabenden teilnehmen. Die haben gar kein Interesse an einer vernünftigen Kommunikation mit dem Lehrer. Das ist eine Art Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern und der Schule da.
    Dem steht die Lehrerin machtlos entgegen.
    Und das sind hauptsächlich AL Geld Empfänger.
    Die Eltern, die die Lehrerin mit solchen Veranstaltungen gerne erreichen möchte, fehlen dann. Die müssen dann wieder extra informiert werden.
    Aber ich glaube, jetzt bin ich weit weg vom Thema.

  • lotuselise
    :gut: :gut:
    Ich habe mich sogar von den Elternabenden freistellen lassen (in Rücksprache also mit den Lehrern) weil mir da viele Eltern auf den Geist gingen und in den Elternabende kaum noch Schulstoff besprochen wurde.

    Heute würde ich den Eltern Dampf machen, damals war ich leider noch nicht so weit :roll:

  • Ob dieser Kommentar nun wirklich von einer Schülerin ist weiß ich natürlich nicht, aber ich glaube schon.

    Zitat

    Zitat von SchülerinDerCKS
    Ich als Schülerin der Cesar-Klein-Schule in Ratekau kann nur den Kopf darüber schütteln wie in den Medien alles hoch geschaukelt wird! Keiner der Schüler musste sich die Schlachtung des Kaninchens angucken, das war freiwillig. Meine kleine Schwester, die selbst bei der Schlachtung dabei war, da sie auch die 5. Klasse der Cesar-Klein-Schule besucht, sagt, dass vorher alle Schüler, die das nicht mit ansehen wollten, den Raum verlassen konnten und auch während als das Tier geschlachtet wurde.
    Die Sache mit dem Unterschriften sammeln stimmt auch nicht.
    Außerdem hat ein Landwirt und keiner der Lehrer das Tier geschlachtet.
    Dazu war das geschlachtete Kaninchen kein süßes kleines Zwergkaninchen, so wie es in den Medien dargestellt wird. Ich kann nur den Kopf darüber schütteln, über diese Aufmachung des Geschehens. Verschiedene Fernsehteams haben heute unsere Schule besucht, was total unnötig gewesen ist. Wie kann so eine Sache gleichermaßen an Wert für die Presse sein wie beispielsweise die Unglücke in Japan? Auch wenn das Projekt vielleicht in der 6. oder 7. Klasse durchgeführt werden sollte, alte ich diesen ganzen Trubel für zu übertrieben. Die Kinder können ruhig sehen dass das Essen nicht aus der Kühltruhe kommt.

    Quelle: http://www.ndr.de/apps/php/forum/showthread.php?t=44933

  • Sorry Patrick, ich habe jetzt die weiteren Seiten noch nicht durch, wollte zu deinem Post jedoch schnell etwas los werden.

    Überbezahlt sind Lehrer schon mal gar nicht.
    Die wenigstens sind überhaupt noch in einem Beamtenstatus (was ich auch richtig finde) - und als Pappnasen eine gesamte Berufsgruppe darzustellen, die wirklich eine lange, lange Ausbildung hinter sich bringen müssen, finde ich dann doch etwas anmaßend und ja auch etwas pauschalisiert.
    Sicherlich wir alle kennen die Sorte, die einfach keinen Bock mehr hat und die am liebsten schon mit 50 in Rente gehen würden und die eigentlich nur noch zwischen Ferien und gelben Scheinen auch darauf warten, eben diese baldmöglichst anzutreten.
    Aber mal ehrlich - einfach alles so auf die Lehrer abzuwälzen ist schlichtweg FALSCH!
    Lehrer haben heutzutage überhaupt keine Befugnisse mehr für irgendeine Art von Strafe - und ich rede jetzt nicht von körperlicher Gewalt!
    WAs ist denn mit Nachsitzen nach dem Unterricht - früher was ganz normals, da wusste Mutti schon was los war, wenn der Bengel um 12:15 noch nicht am Mittagstisch saß, sonder erst eine oder zwei Stunden später.
    Tja heute muss ein Lehrer sowas erst mit den Eltern schriftlich vereinbaren - und natürlich auch gründlich ausdiskutieren, weil die in ihrem Liebling ja keinen Lausbub wiedererkennen können.
    Einfach mal vor die Tür schmeißen, weil der Unterricht gestört wurde...no chance...es könnte ja was passieren - die Tür muss offen bleiben aus Versicherungstechnischen Gründen...
    Ganz zu schweigen von einer Generation an Kindern, die vor Erwachsenen Personen null REspekt und Achtung haben - sorry, mach engagierter Lehrer hat meiner Meinung nach sogar noch Schmerzensgeld von den Eltern zu bekommen!
    Ich habe selbst mal überlegt, auf Lehramt zu gehen (im kaufm. Bereich) - ganz ehrlich - ich habe keine Lust mich mit der ungezogenen und unerzogenen Brut anderer rumzuschlagen - die Nerven hätte ich einfach nicht!
    Und ich persönlich habe vor Lehrern die wirklich engagiert sind und Einsatz zeigen, einen heiden Respekt!

  • Billchen:

    Nee Nina, ich pauschalisiere nicht.

    Ich sag' ja nicht 'alle', ich meine schon die, die ich meine. :D

    Bei dem Thema verlier' ich halt recht leicht die Contenance.

    Zu wichtig ist eine vernünftige Schulbildung um sie durch
    schlechtes Personal zu gefährden. Und schnell ist Kindern die
    Lust an der Schule und am Lernen genommen.

    Sicherlich haben es Lehrer heute nicht leicht, denn auch die
    Schüler und deren Hintergrund hat sich verändert. Aber da
    muss ich mich auch fragen, ob der Typ graues schüchternes
    Mäuschen unbedingt diesen Beruf ergreifen muss, um dann
    nachher heulend vor der grinsenden Klasse zu stehen.

    Es sollte schon passen. Der Lehrer sollte Respektsperson sein
    ohne den Schülern Angst zu machen. Ein Vertrauensverhältnis
    wäre der Idealfall.
    Macht sich ein Lehrer lächerlich oder angreifbar (z.B. durch
    doofe Aktionen wie die, welche Threadgegenstand ist), hat er
    schon verloren.
    Und einmal Lachnummer, immer Lachnummer. Es ist verblüffend,
    wie sich das von Schülergeneration zu Schülergeneration vererbt.

    Als Schüler und als Elternteil, habe ich schon zu viel erlebt, um
    beim Thema 'Pädagoge' völlig :roll: neutral zu sein.

    So, wie bereits gesagt, sag' ich jetzt lieber nix mehr zum Thema.

    Nicht, dass ich noch nachsitzen muss. :banned:

    liebe Grüsse ... Patrick

  • also patrick..klaro gibt es lehrer,die einfach mal daneben sind und den richtigen beruf verfehlt haben..wie viele andere menschen in einigen berufsgruppen ebenfalls,wo andere dann evtl drunter "leiden" müssen...aber von wg werte vermitteln usw..ich denke das ist nicht nur sache des lehrers,sondern auch der eltern..wenn nicht sogar zum grösseren teil

    wenn ich mir teilweise die "anekdoten" von einem befreundeten kinderpsychologen anhöre...da wird ganz schnell klar,das das ganze ein zusammenspiel vielerlei faktoren sind..eltern,umfeld etc

  • Als Mutter dreier Kinder habe ich leider auch meine Erfahrungen machen müssen. Da ging es um Missbrauch und die Lehrerschaft einer Grundschule hat weggesehen. Erst nach Einschalten der Kripo tat sich das Ausmass auf: Mehrere Kinder wurden so schlimm missbraucht, dass sie nicht mehr sitzen konnten. O-Ton des Rektors, warum man nicht sofort die Eltern informiert hätte: "Man müsse den Dienstweg einhalten": Die wussten bereits seit Wochen, was da abging ! Und haben NICHTS unternommen ! Die Kripo hat sich nicht darum geschert. Sie ist sofort nach meiner Anzeige tätig geworden und hatte bereits am nächsten Tag den ersten Ermittlungserfolg.

    Die Lehrer haben mein Kind NICHT beschützt. Aber weil wir bei den Werten sind: Mein Kind hat sich mir anvertraut. Und das, obwohl ihm mit schlimmsten Konsequenzen gedroht wurde. Ich habe nur Weggucker an dieser Schule erlebt. Und diese Wegguckeer haben durch ihr Verhalten das Leben von mehreren Buben kaputt gemacht.

  • Zitat

    Als Mutter dreier Kinder habe ich leider auch meine Erfahrungen machen müssen. Da ging es um Missbrauch und die Lehrerschaft einer Grundschule hat weggesehen. Erst nach Einschalten der Kripo tat sich das Ausmass auf: Mehrere Kinder wurden so schlimm missbraucht, dass sie nicht mehr sitzen konnten. O-Ton des Rektors, warum man nicht sofort die Eltern informiert hätte: "Man müsse den Dienstweg einhalten": Die wussten bereits seit Wochen, was da abging ! Und haben NICHTS unternommen ! Die Kripo hat sich nicht darum geschert. Sie ist sofort nach meiner Anzeige tätig geworden und hatte bereits am nächsten Tag den ersten Ermittlungserfolg.

    Die Lehrer haben mein Kind NICHT beschützt. Aber weil wir bei den Werten sind: Mein Kind hat sich mir anvertraut. Und das, obwohl ihm mit schlimmsten Konsequenzen gedroht wurde. Ich habe nur Weggucker an dieser Schule erlebt. Und diese Wegguckeer haben durch ihr Verhalten das Leben von mehreren Buben kaputt gemacht.


    oh mensch mollrops..das tut mir ehrlich leid :( für dich und natürlich vor allem für dein kind
    also ich wollte mit meinem post niemandem auf den fuss treten (nur für den fall das)

    ich wollte damit nur meine ansicht erzählen,das die schuld nicht bei einzelnen menschen oder berufsgruppen zu suchen ist(also jetzt nicht auf deine geschichte bezogen)..sondern ich denke das die welt sich im allgemeinen stetig verändert und auch wieder nicht. ..leider :( der mensch bleibt mensch..und leider gibt es darunter viele,viele die echt zum ko..en sind

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