warum ist offline so erstrebenswert?

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    irgendwann dreht er sich um, ups wo ist sie denn. Ich bin mir sicher, dass in dem Moment die meisten Hunde denselben Schreck bekommen den wir bekommen.


    Genau das ist jedem meiner Hunde genau einmal passiert und dann nie wieder. Auch die Hunde lernen aus ihrem Schrecken. Zumindenst haben meine es getan. :)

    Zitat

    Wäre die Leine für den Hund etwas unsäglich schreckliches, würde sich doch kein Hund mehr anleinen lassen. Was Leine dran heisst, wissen sie ja. Nein, der Hund kommt (je nachdem) sogar zu mir und lässt sich anleinen. Also kann es ja für ihn nicht das Dilemma schlechthin sein.


    Warum sollten sie sich denn nicht anleinen lassen. :ka: Meine Hunde lassen sich auch anleinen und finden es auch nicht schlimm an der Leine zu sein. Allerdings finde ich ein dauerhaftes an der Leine sein einfach nicht hundgerecht. Natürlich gibt es Hunde, die sich an der Leine sicherer fühlen und auch Hunde die man an der Leine halten muss weil sie sonst weg wären. Aber gerade da meinte ich ja, dass man dann mit den Hunden an dem Problem arbeiten sollte oder aber einen Ausgleich für sie hat. Umzäunte Ausläufe zum Beispiel.

    Bei meinen beiden Hunden war es so, dass ich sie schon am ersten bzw zweiten Tag gleich von der Leine gelassen habe. Das war das erste was wir mit einander geübt haben. Poco kannte den Rückruf schon und Pauline war welpentypisch eh nur darauf versessen mich nicht aus den Augen zu lassen. Pauline war in ihrer kurzen Zeit bei mir mal für 2 Minuten im Unterholz verschwunden (kam mir vor wie eine Ewigkeit) und seit dem auch nie wieder.

    Und ja, hätte ich einen jagenden Hund oder einen der aus anderen Gründen stiften geht, wäre er auch an der Leine. Keine Frage. Ich habe einfach das Glück das ich keine Jäger habe oder Stiftengeher *klopf auf Holz*.

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    Ich markiere seinen Radius wenn er sich dem "Außenrand" nähert mit "zu weit". Meist reicht das völlig aus mittlerweile. Er reguliert sich selber innerhalb des Radiusses - schnüffelt hier, pinkelt da, buddelt, albert rum...
    Ich verbiete ihm, weiter zu gehen und das akzeptiert er. Und nachdem solche Muster im Kleinen und Kleinsten und nahezu jeder Situation eingepflegt sind, brauchts weder laute Stimme, noch Strafen die über ein Fußaufstampfen hinausgehen.


    Das schrieb ich ja auch, dass so ein Radius nur aversiv zu erreichen ist, über Regulierung im Kleinsten. Und bei sorgfältig konditionierter Strafe braucht es dann teilweise eben nur noch so wenig Erinnerung, wie du beschreibst. Ich habe Rhian mal so auf einen 3-4 m Radius eingefuchst. Es ging, aber es war viel Stress, und mir gefiel das Resultat nicht. Aber wo Rhian ein Verbot 10x prüft, prüft Splash 1000x. Den müsste ich ganz anders deckeln, damit er sich nicht über einen kleinen Radius traut. Und das wäre dann ganz bestimmt kein Freilauf, sondern Hund unter Kommando. Da nehm ich doch lieber eine Leine Leine in entsprechender Länge, das ist für beide Seiten weniger stressig. Er kennt das Ende-Signal für die Leine (geht aber trotzdem meist bis zum Leinenende), er kennt auch ein Wenden-Signal, welches ich bei zu grossem Radius verwende. Aber er ist eben nicht gemütlich schnüffelnd und pinkelnd unterwegs, sondern sehr schnell. Da müsste ich jeden Zwischenspurt mit wenden abbrechen, weil er mit 3 Sprüngen über die 10 m Marke wäre, und er würde es nach 5 - 10 Sekunden wieder probieren. Macht ca 500 Wende-Signale auf einem einstündigen Spaziergang... :pfeif: Mit Freilauf hat solches exerzieren nichts mehr zu tun.

    Natürlich nehme ich meine Hunde auch enger, wo erforderlich. Aber das sind kurzfristige Massnahmen, bei denen der Hund eben unter Kommando steht, oder ich kündige eine gemeinsame Aktion an, dann sind sie freiwillig da.

    @Fräuleinwolle: Unten am Fluss kann ich meist weiter als 200 m sehen. Soweit gehen sie aber nur im Rennflash. Oder wenn ich rausfahre und über die Felder gehe. In unübersichtlichem Gebiet wird der Radius automatisch kleiner, weil sie ein Auge auf mich haben wollen.

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    Ich sehe das etwas anders. Einen "normalen" Spaziergang gibt es bei uns eigentlich gar nicht. Irgendetwas wird immer gemacht. Ob das nun Suchspiele sind, um Bäume rumlaufen, über Baumstämme balancieren, Kunststücke sind, der Spaziergang wird immer aktiv gestaltet. Ein normales "ich latsche hinter meinem Hund her" gibts nicht.
    Das sind alles Sachen, die man auch mit einer Schleppe sehr gut machen kann.

    Ich möchte, daß meine Hunde auf dem Spaziergang Spaß mit MIR haben. ;)

    Aber wieso muss der Hund dafür an die Leine, macht er sonst das Spaßprogramm nicht freiwillig mit :D ?

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    Ich sehe das etwas anders. Einen "normalen" Spaziergang gibt es bei uns eigentlich gar nicht. Irgendetwas wird immer gemacht. Ob das nun Suchspiele sind, um Bäume rumlaufen, über Baumstämme balancieren, Kunststücke sind, der Spaziergang wird immer aktiv gestaltet. Ein normales "ich latsche hinter meinem Hund her" gibts nicht.
    Das sind alles Sachen, die man auch mit einer Schleppe sehr gut machen kann.
    Und wenn der Hund dann den Rest des Weges an einer 8 oder 10m Leine laufen muß, kann mir keiner sagen, daß er sich dabei unglücklich fühlt.

    Ich möchte, daß meine Hunde auf dem Spaziergang Spaß mit MIR haben. ;)

    Darf Dein Hund nicht auf einem Spaziergang auch mal seinen Interessen nach gehen? Mal hier schnüffeln, mal da gucken, ein bißchen alleine buddeln? Machst Du den ganzen Spaziergang irgendwas mit Deinem Hund? Ich persönlich mag Spaziergänge, bei denen wir einfach "nur" spazieren gehen und mein Hund ist trotzdem beschäftigt, er sucht frische Maulwurfshügel, geht jetzt langsam wieder planschen, schnüffel mal hier, mal da, wer heute schon auf diesem Weg gegangen ist, soielt mit unserer Hündin oder anderen Hunden (wenn wir mal welche treffen). Klar, mache ich auch auf einem Spaziergang mal ein Dummysuchen, Futtersuchen oder lasse ihn auf baustämmen balancieren, aber nicht den ganzen Spaziergang über...

    LG Kerstin

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    Wenn man dazu lust hat ist ja alles super.
    Ich hätte keine Lust die Hunde immer und ewig bespaßen zu "müssen" damit sie "glücklich" sind.

    Dito.

    Ich lasse beim Gassi die Seele baumeln und meine Hunde auch :smile:

  • @fräuleinwolle
    Wir haben auch das Glück, hier sowohl einen wildlosen, straßenfreien "Hundespielplatz" in der Stadt als auch weite, offene (wildreiche) Feldmark draußen zu haben. Genau deshalb wohne ich auch hier. Da, wo ich mit meiner Jungrakete unterwegs bin, kommt auch nach einem Kilometer noch keine Straße, und Bauern und "Oberjäger" kennen uns. Da konnte ich riskieren, auch die Wildbegegnungen schnell ohne Leine zu trainieren, und da kann ich den Hund zur passenden Jahreszeit auch mal mit Mach 3 rund ums Feld sausen lassen - ich weiß ja, sie kommt ebenso fix zurück, und wir kriegen keinen Ärger. Im Gegenzug benehmen wir uns anständig, latschen nicht durch Kulturen oder Heuwiesen, lassen das Weidevieh in Ruhe, der Hund ist eben NICHT außer Sicht unterwegs, geht im Wald nicht vom Weg, wird notfalls auch mal vorsorglich angeleint, und zur Brutzeit trägt er lange Leine...Und so weiter - die Selbstverständlichkeiten, für die wir aber auch mildernde Umstände bekämen, falls der Terrier doch mal durchginge.

    Ich hab's ja weiter oben schon geschrieben: Wären die Bedingungen nicht so ideal, hätte ich garantiert nicht so einen Hund. Meine letzten beiden Hunde wären auch von den Züchtern nicht in die Großstadt verkauft worden - da war genug Freilaufmöglichkeit Bedingung. Für eingeschränkte Laufmöglichkeiten würde ich mir, bevor ich da den Hund permanent bis an die beiderseitige Schmerzgrenze gängeln muß, einfach wieder so einen Typ suchen wie meine erste Hündin. Die hielt vom sinnlosen Rennen generell nix, von konzentrierter Arbeit dagegen sehr viel, und von anregenden, schnüffel-intensiven Park- und Stadtbummeln, möglichst mit Straßencafe, am meisten. Da hatten wir zusammen genausoviel Spaß wie ich ihn jetzt, in anderer Umgebung, mit der Rennwütigen habe. Gottseidank gibt es ja gerade genug verschiedene Hunde für verschiedene Umstände, und es muß eben nicht unbedingt (wie hier ums Eck) ein Afghane an der Dauerleine sein

    Ich denke, wenn Hund, Halter und Umstände zueinander passen, sind die meisten Hilfsmittel ohnehin überflüssig - aber, wie gesagt: daß andere es anders sehen mögen, sagt mir erstmal noch nichts über deren Hundehalter-Qualitäten!

  • ich finde Schleppleinen auch gar nicht immer umsetzbar. Ich hab das mit Othello einmal versucht, das ist in der Stadt einfach blöde. Er verheddert sich um irgendwelche Pfosten, dann kommt ein Hund und er wickelt mich, das andere Herrchen/Frauchen, 15 Passanten und den anderen Hund mit in die Leine ein, ab einer gewissen Entfernung bedeutet "Kontrolle" mit der Schlepp nur ein leichtes Zupfen, das beim Hund ankommt und ihn mal so gar nicht stört, wenn er irgendwas schönes zu fressen im Gebüsch gefunden hat. Er hört besser, wenn ich Pfui! und Nein! in seine Richtung brülle, als wenn ich ihm am Geschirr zupfe. Ich hab ihn von Anfang an nie weiter als 10 m vorlaufen oder zurückbleiben lassen, er dreht sich von alleine immer mal wieder um, bleibt stehen, kommt zu mir und zeigt mir, dass er noch da ist, ich rufe ihn ran, wenn er zu lange zurück bleibt und das klappt super. Immer nur an der Leine finde ich Quälerei für den Hund. Auch, wenn er gut an der Leine läuft und sich freiwillig anleinen lässt. Der Leinenzwang ist daraus entstanden, dass Halter ihre Hunde nicht kontrollieren konnten/wollten und Unfälle passiert sind. An viel befahrenen oder bevölkerten Straßen kommt mein Hund an die Leine, ansonsten läuft er so. Er soll seine Freiheit haben, er ist doch durch das Leben in einer Wohnung, in einer Großstadt, schon eingeschränkt genug, oder nicht?

    Ein Arbeitskollege von mir, der eine 12jährige Mixhündin hat, sagt immer "Mein Hund und ich haben eine unsichtbare Leine." :smile:

  • Zitat

    ab einer gewissen Entfernung bedeutet "Kontrolle" mit der Schlepp nur ein leichtes Zupfen, das beim Hund ankommt und ihn mal so gar nicht stört, wenn er irgendwas schönes zu fressen im Gebüsch gefunden hat. Er hört besser, wenn ich Pfui! und Nein! in seine Richtung brülle, als wenn ich ihm am Geschirr zupfe.

    Braver Hund :pfeif:

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