In Memoriam - Eure Schätze

  • Immer wieder lese ich in Signaturen von ehemaligen Hunden, und frage mich dann immer wieder, was das wohl für einer war, gerade wenn "Seelenhund" oder Ähnliches dabei steht. So dachte ich, nachdem ich keinen Thread gefunden habe, wir könnten doch hier einen Bilderthread von all den "ehemaligen" machen. Bisschen von ihnen erzählen. Ich fange mal an, mit meinem Seelenhund.


    Meine Penny, an dem Tag, als sie zu mir kam


    Diese Augen, dieser Blick :herzen1:


    Mit Sturmfrisur :D


    Bei der Renovierung---mittendrin, statt nur dabei


    Wir fuhren damals, nach laaaanger Bearbeitung meiner Mutter, zu einem Züchter. Wir wollten eigentlich 2 Züchter besuchen, aber so weit kam es nicht. Wir fuhren los, entschieden einen männlichen Yorkie, namens "Benny" abzuholen. So der Plan. Als wir dort waren, wuselten schon 7 Westies um uns herum. Meine Mutter sich sofort verliebt in einen, der war "so lustig". Dann sagte ich, ich möchte aber einen Yorkie! Dann brachte der Züchter meine Penny.....ach....da wars vorbei. Ich war verknallt. Sie schaute so....so...."Da bist Du ja"-mässig.
    Also Streit mit meiner Mutter. Die will den Westie, ich die Penny. Langes hin und her......dann bekam ich sie. Da sie nun aber kein Männchen war, konnte ich sie auch nicht mehr Benny nennen :D So wurde aus einem B ein P.
    Ab da begann die schönste Zeit in meinem Leben. Ich war 12Jahre, und sie war überall dabei. Das erste mal Party, Skateboard fahren, Rollschuhfahren, das erste mal verliebt, die erste eigene Wohnung, der Führerschein usw, usw. Wir haben zusammen soviel gemacht, sie war der beste Hund aller Zeiten. Wir waren immer zusammen, sie bedeutete für mich alles.
    Als sie gehen musste, innerhalb so kurzer Zeit, brach für mich eine Welt zusammen. Sie so sehen zu müssen, war das Schlimmste was ich je erlebt habe.
    Ich bereue es bis zum heutigen Tag, dass ich im letzten Moment, bei ihrem letzten Atemzug nicht bei ihr sein konnte. Die Tierärztin hat die ganze Nacht lang alles versucht um sie zu retten. Ich sollte am nächsten Tag dann anrufen. Sie sagte, ich soll mir aber bitte nicht mehr allzu viel Hoffnung machen. Sie möchte ehrlich sein, sie wird die Nacht höchstwahrscheinlich nicht überleben. Ich war die Nacht über wach, hab gewartet, bis 8 Uhr, damit die Tierärztin auf hat. Penny lebte noch, ich war glücklich. Ich rief um neun an, Penny lebte noch, dann rief ich um viertel nach zehn an, Penny lebte noch.....Hoffnung kam auf......um fünf nach elf dann rief ich wieder an......dann der schlimmste Satz meines Lebens. Ich war am Ende. Am 5.12.2005 schlief sie nach Leberversagen und kurz drauf Nierenversagen für immer ein.
    Sie fehlt mir bis heute.....und ich muss nach nun fast 6 Jahren noch immer weinen, wenn ich alte Bilder von ihr anschaue :( :

  • Mein Meggy.


    Am 15.2. dieses Jahres ging er über die Regenbogenbrücke.
    Meggy war mein erster Hund. Als ich 11 war, starb unser alter Kater. Immer schon hatte ich meine Eltern genervt mit "Ich will aber einen Hund!". Sie sagten immer "Ja, wenn der Kater mal nicht mehr ist". Ich hatte mich an dieses Versprechen erinnert und als wir ins Tierheim fuhren um nach einer neuen Katze zu schauen, bestand ich darauf, dass das Versprechen eingelöst wurde. Mein Vater ist selbst "Hundemensch", meiner Mutter war zwiegespalten und meine Schwester mochte keine Hunde.
    Wir gingen also durch die Zwingerreihen und schauten und ganz am Ende, im aller letzten Zwinger saß er. Kleiner, flauschiger brauner Hund, der bellend auf und ab sprang. Wir schauten, wir durften kurz mit ihm Spazierengehen und kurzentschlossen nahmen wir ihn mit - eine Woche auf Probe. (Nicht die optimalste Hundeanschaffung, ich weiß ;) ). Wir hatten nix - wir wollten immerhin eine Katze. Also noch kurz am Zooladen angehalten, Futter, Korb, Leine und Halsband gekauft und auf ging es nach Hause.
    Meggy war in dieser einen Woche sooo lieb. Und kaum war die Probezeit rum und er gehörte fest zur Familie zeigte er sein "wahres" Gesicht. Er fing an zu beißen - alle, außer mich. Keiner durfte den Raum betreten, wurde sofort angebellt, ich wurde verteidigt. Meine Mutter war kurz davor, ihn wieder wegzugeben, aber mein Vater und ich bettelten und besuchten Hundetrainer. Also ging ich mit 12 mit Meggy in die Hundeschule, später jeden Samstag auf den Hundeplatz und es lief. Ein einfacher Hund wurde er nie, aber wir kamen mit ihm klar. Ich lernte sehr viel von und mit ihm über Hunde - ich bereue es nie!
    Kurze Zeit nach seinem Einzug stellen wir Epilepsie bei ihm fest. Ich habe bei seinem ersten Anfall so geweint, weil ich dachte, er stirbt. Das wurde dann aber mittels Medikamenten gut eingestellt.
    Einmal lief er meinem Vater weg. Auf direktem Weg nach Hause, weil er zu mir wollte. Ich kam in den Flur und Meggy saß allein auf der Treppe. 10 Minuten später mein abgehetzter Vater.


    Das Alleinbleiben bekamen wir allerdings nie wirklich in den Griff. Er bellte. Und pinkelte. Egal, was man versuchte. 2005 zog dann mein Ali ein, die beiden verstanden sich gut. Aber auch das löste das alleinbleib-Problem nicht. Das war auch der Grund, wieso ich ihn bei meinem Auszug 2008 bei meinen Eltern lies. Ich nahm Ali mit, als ich zu Studium nach Leipzig zog. Aber die große Stadt, öfter alleine sein, so viele Veränderungen - das wäre nichts für Meggy gewesen. Bei meinen Eltern war immer meine Oma im Haus, er hatte es ruhig.
    Von da an sah ich seltener, aber er freute sich jedes Mal wie bekloppt, wenn ich nach Hause kam und mir tat es jedes Mal leid, ihn wieder zu verlassen.


    Am 15.2. dieses Jahres kam dann der Anruf, den ich nie bekommen wollte. Es war spät, ich schlief schon. Mein Telefon klingelte und meine Mutter weinte schon, als ich abnahm. "Meggy ist tot", waren ihre Worte. Mein kleiner geliebter Wuschelhund wurde von einem anderen Hund totgebissen. Er war 14, aber er hätte älter werden können. Ich vermisse ihn sehr grade, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin. Er fehlt.

  • ich hab gerade kein Bild (bin auf der Arbeit) möchte mich aber an dem Thema beteiligen...


    Ich habe meine Tamara mit 14 bekommen, um genau zu seien zu Weihnachten und meinem, 3 tage darauf folgendem 14. Geburtstag.
    Meine Eltern sind beides Hundemenschen, Kinder vom Land, bis zu meinem 5 Lebensjahr war unsere Deutsche Dogge mein bester Freund, es gibt kaum Kinder Bilder von mir auf denen ich nicht an der Dogge "klebe" oder die Dogge an mir, doch irgendwann kam die Zeit das unsere Doggenoma von uns gegeangen ist, danach gab es keinen Familienhund mehr, mein Vater musste Arbeiten, meine Geschwister sind kurz hintereinander auf die Welt gekommen, es wurde ein Haus gebaut, meine Mutter wollte keine zusätzliche Arbeit...aber ich gab nicht auf, quengelte, bettelte, sammelte Argumente...war damals noch aktiv im Reitsport, 3-4 mal die Woche mit dem Fahrrad durch die Bauern, egal ob Tag oder Nacht und das war der Punkt!


    Zu besagtem Weihnachten bekam ich dann die frohe Botschaft, kurz: also die Wahl zwischen gedrosseltem Roller + in zwei Jahren entdrosseln und Rollerführerschein ... oder einem Hund der mich dann irgendwann auf den einsamen Fahrten, durch die Ländlichedunkelheit begleiten kann... keine Frage, die Wahl viel auf den Hund


    Natürlich stellten meine Eltern 1000 Bedingungen, Sie wollten sie mich unterstützen, machten mir aber ganz genau klar das es MEIN Hund ist, mit allen Aufgaben und der ganzen Verantwortung (tschüss Taschengeld (-; )


    Dann Anfang Januar ging es ins Tierheim, ich hatte mir schon Gedanken gemacht, hab mich nicht groß umgeschaut sondern bin gleich ins Büro vom Tierheim gelaufen uns hab gezielt nachgefragt...ich wurde ins Hundehaus geführt und da stand die gestrohmte "freu-wurst" mit den riesen Ohren...Liebe auf den ersten Blick, meine Tamara, sie kam eine Woche vorher aus einer spanischen Spanischen Tötungsstation...und zack saßen wir im Auto, se kam mit zum Probewohnen.


    Also wir Zuhause ankamen und ich stolz wie Oskar Tamara meinen Vater vorstellte, ist er nur in schallendes Gelächter ausgebrochen und meinte "ohhh mein Gott, wat bist du hässlich" kann ich bis heute nicht verstehen, schließlich war sie für mich seit der ersten sek. der tollste Hund der Welt...


    Ab dem Zeitpunkt waren wir fast 10 Jahre das unzertrennliche Dreamteam...Sie wollte nicht fressen wenn ich nicht da war, ich konnte nicht schlafen wenn sie nicht da war und dann letztes Jahr, wir wohnten Mitlerweile zusammen in unserer ersten eigenen Wohnung, doch da Tamara allen in der Familie an Herz gewachsen ist, hat die Frau von meinem Dad sie Vormittags noch ab und an zum Joggen abgeholt und da bekam ich irgendwann Vormittags einen Anruf...


    Erst die Frau meines Vaters, das Tamara im Park beim spielen in einen abgebrochenen Ast gesprungen ist, sie ist gleich in die Klinik gefahren, Tamara kam gleich auf den OP Tisch, sie hat sich am Brustkorb verletzt, sollte wieder zusammen geflickt werden und ich sollte sie nachmittags nach der Arbeit wieder abholen...


    Zwar etwas aufgewühlt, aber halbwegs beruhigt hab ich dann versucht weiter zu arbeiten... dann wieder das Telefon, mein Dad, dann kamen die Worte (wo mir bis heute, wenn ich dran denke die Tränen in die Augen schießen) : "Mary du musst jetzt ganz ganz stark seien"... Er wusste was dieser Hund mir bedeutet...


    Sie musste eingeschläfert werden, bei der Untersuchung der Wunden werdend der OP hat man festgestellt das sie sich die komplette Brustmuskulatur mit zertrennt hatte...


    Ich musste mir ein paar Tage Urlaub nehmen weil ich völlig zusammen gebrochen bin, bis heute ist der Schmerz ungebrochen...Ich bin den Abend nicht in meine Wohnung gefahren, sondern zu meinem Dad wir haben alle zusammen bis in die Nacht auf dem Sofa gesessen und um die Wette geheult, selbst die Hündin von meinem Vater die Jahrelang mit Tamara zusammen gelebt hat hat lange getrauert...ich denke dieses Gefühl wird nie verschwinden, Zeit heilt nicht alle Wunden

  • Puh, es ist nicht einfach hier zu lesen :-)
    Und noch weniger einfach zu schreiben...


    Mein Seelenhund war nicht die Hündin, die meine Eltern mir nach
    Jahrelangem Drängen kauften, als ich 14 war.
    Gina wurde die Seelenhündin meiner Mutter :-)


    Auch nicht Lukas, der erste ganz eigene Hund, den ich mir aussuchte,
    als ich auhause aus- und bei meinem damaligen Freund einzog.


    Nein, es war der Hund, den ich mir aussuchte, als der Luki schon 2 war.
    Damals rollte in Deutschland die Border Collie Welle los,
    und ich fand die Rasse toll, wusste aber, dass ich so einem Hund nicht gerecht werden konnte.


    Und eines Tages stand in der Zeitung eine Annonce 'Appenzeller-Border Collie Welpen'.
    Ich hab da angerufen und mich 'beworben'.
    Es war zwar ein Unfallwurf, die Welpen wurden aber bestens versorgt und die Leute
    kümmerten sich auch um die soziale Entwicklung der Hunde.


    Als die Welpen 5 Wochen alt waren, durfte ich zu Besuch kommen und mir aus acht Quirlen
    meinen Hund aussuchen. Ich hab mich einfach mitten reingesetzt und nur zugeschaut.
    Nach einer halben Stunde war klar, dass es der ruhige, abwartende und beobachtende sein sollte.


    Drei Wochen später zog Floyd bei mir ein und wir waren 11 Jahre unzertrennlich.
    Er hat so viele hochs und tiefs in meinem Leben mitgemacht.
    Schlussendlich auch den Umzug nach Madrid.


    Er starb ganz plötzlich am 4. Dezember 2006, an einem Status Epilepticus.


    Ich hab tausend Bilder von ihm, möchte aber gerne die Videos einstellen,
    die ich von ihm noch habe.


    beim Spaziergang
    http://www.youtube.com/user/Wumbala#p/a/u/2/bOALPtC10NM


    bei der 'Therapie' eines DSH
    http://www.youtube.com/user/Wumbala#p/u/3/FmfsVmK7WUs


    Und nach seinem Tod habe ich das hier erstellt:
    http://www.youtube.com/user/Wumbala#p/u/5/-CCIfuHd3-k


    LG
    Chrissi

  • Heute möchte ich auch von meinem Lucky erzählen.....ich hatte ja schon von meiner Penny erzählt, was mir gefühlstechnisch aber gereicht hat, an dem Tag.


    Ich wollte meine Penny damals decken lassen. Darum fuhren mein damaliger Freund und ich nach Mannheim zu Lucky. (Ich war 17, und noch nicht klug ;)
    Er war so ein süsser Knopf, ich wunderte mich allerdings über die Haltung. Er hatte einen Aschenbecher als Fressnapf und ein Glas als Trinknapf. Er trug ein Halsband und der 4jährige Sohn fummelte und zog ständig an ihm rum, ohne dass die Mutter etwas sagte. Dann fing der Junge an die Flexi-Leine um ihn herumzuwickeln, bis zum Anschlag, mir gefror das Blut in den Adern. Als sie mir dann noch erzählte, dass er nicht gassi geht, sondern immer im Kinderwagen unten drin sitzt, da dachte ich was ist das doch für ein trauriges Hundeleben.....sie sprach allgemein sehr herzlos über ihn. Es war wohl der Hund des Mannes und der hatte sie ein paar Monate zuvor wegen einer anderen Frau verlassen.
    Das Decken hat nicht geklappt, meine Penny hatte keine Lust (heute gesehen....Gott sei Dank). Zu Hause musste ich ständig an den kleinen Kerl denken, und so rief ich am nächsten Tag an und fragte einfach mal, ob sie ihn mir verkaufen würde. Ich hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet, aber sie fragte lediglich, wieviel ich zahlen würde. Ich war noch Auszubildende und bekam mit Mühe 300€ zusammen. Sie wollte aber 500€ So musste ich absagen. Am nächsten Tag rief ich aber meinen Bruder an, und fragte, ob er mir das Geld leihen könnte. Er sagte zu und fuhr dann auch mit mir nach Mannheim, den Kleinen holen. Ich muss gestehen, meine Eltern hatten keine Ahnung.....
    Er wimmerte die Heimfahrt nicht einmal, nichts....er hat sich auf meinen Schoss gelegt und geschlafen. Ich war sehr glücklich, dass er nun ein Hund sein darf, kein Spielzeug mehr. Meine Eltern waren 20 Minuten sauer, schlossen ihn aber schnell ins Herz, ich wusste, dass das so laufen wird ;)
    Ich fuhr am nächsten Tag zum Tierarzt, weil mir auffiel, dass er sehr, sehr langsam frisst und er roch sehr seltsam. Es stellte sich heraus, dass seine Zähne, mit gerade mal 3 Jahren, alle verschimmelt und kaputt sind, so liess ich in operieren und 14 Zähne mussten raus. Die anderen wurden, so gut es ging, gerichtet. Danach war der ekelhafte Geruch weg und er frass ganz normal, sogar Kauartikel nahm er danach freudig. Ich war zwar mehr als pleite, aber dem Kleinen Knopf ging es bestens, ich war trotzdem glücklich. Wer weiss, wie lange er sonst mit den Schmerzen hätte leben müssen.
    Es begann eine tolle Zeit.....er war der König....und das wusste er :D Gassi gehen wurde nie so sein Ding. Er wollte in den Garten und dort am liebsten den ganzen Tag jeden Grashalm einzeln abschnüffeln. Beim Gassi lief er meisst 10 Minuten, dann setzte er sich hin und schaute mich an. So musste ich ihn den Rest des Weges immer tragen. Er bekam in jede Türe eine Katzenklappe und ans Bett baute ich ihn eine Schräge, damit er bei mir schlafen kann. Er sprang damals aus dem Auto und dabei rissen beide Sehnen in den Hinterbeinen. Bei der OP dann stellte der Arzt fest, dass seine Kniescheibe falsch positioniert ist und damit viel zu sehr abgenutzt wird. Es wurde dann zwar auch gerichtet, ich liess ihn ab dieser OP dann nicht mehr springen oder Treppen laufen.


    Wenn er sich freute, machte er immer seine "Lippe". Man kann es schlecht beschreiben, aber es sah so aus, als wollte er grinsen.
    Das war auch der ausschlaggebende Punkt, dass ich merkte, dass etwas nicht stimmt. Er machte sie nicht mehr. Eines Tages fing er stark zu röcheln an, ich fuhr zum Tierarzt. Es stellte sich heraus, dass er Wasser in der Lunge und im Herzen hatte. Ab da bekam er Medikamente. Es ging ein Jahr etwa alles super. Er wurde wieder der Alte, mit seiner "Lippe". Und dann, eines Tages, morgens.....wollte er nicht aufstehen. Ich hob ihn auf die Beine und er schwankte. Sofort fuhr ich zum Tierarzt. Er war schliesslich schon 13 Jahre, da ist sowas ein Alarmsignal. Auf der Fahrt zum Tierarzt dann, verfiel er in eine Atemnot. Ich sah seinen Panikblick und weinte schon los.....Es muss so schrecklich sein, keine Luft zu bekommen. Beim Tierarzt angekommen war das Wartezimmer rammelvoll.....ich heulte Rotz und Wasser. Da ging aber die Türe vom Behandlungsraum auf und die Tierärztin schickte die Frau, die gerade drin war raus und holte uns sofort rein. Sie untersuchte ihn sofort, ihr Blick sagte mir aber alles. Ich war am Ende.....diesen Blick kannte ich schon....
    Er musste da bleiben. Abends sollte ich anrufen. Soweit kam es nicht....Sie rief mich an :( :
    Bis heute, denke ich oft ihn im Augenwinkel zu sehen, schaue oft hin und denke dann "bist du doof, er ist doch nicht mehr da" Letztmal bin ich auf einen Waschlappen getreten, bin sofort weggesprungen und hab gekreischt, weil ich dachte, ich hätte Lucky aus Versehen getreten....er fehlt mir so sehr. Er fehlt uns Allen sehr. Es gibt so viele wunderbare, lustige, traurige, schöne Geschichten von und mit ihm, dies passt aber nicht alles in diesen Thread. Ich hoffe er hat meine Penny hinter dem Regenbogen gefunden und ich hoffe sie warten dort gemeinsam auf mich.
    http://www.youtube.com/watch?v=55Jn7oYy0e4

  • Wenn ich diese doch eher traurigen Geschichten lesen, dann wird mir wieder einmal bewusst, wieviel Glück ich doch mit meinem alten Barry hatte...


    Barry kam in unsere Familie, als ich sieben Jahre alt war. Eigentlich sollte er ja eine falbenfarbene Hündin werden, aber die Leute, die ihn eigentlich haben wollten, sprangen kurz vor dem Übergabetermin ab und anscheinend wollte damals niemand einen wolfsgrauen Rüden haben. Nun, wir wollten (mir war es eh egal, hauptsache Hund) und so zog Barry mit knapp neun Wochen bei uns ein.


    Barry war einer der unkompliziertesten Hund, die mir je begegnet sind. Meine Mutter als "Haupterzieherin" staunte über seine rasche Auffassungsgabe, er begriff unheimlich schnell und gab sich immer Mühe, auch ja alles richtig zu machen. Er machte auch im Zahnwechsel so gut wie nichts kaputt (eine Zeitung, eine Kerze und Bleistift mussten dran glauben...) und vertrug sich von Anfang an ganz prima mit unserem damals einjährigen Kater Micky. Die beiden verband 14 Jahre lang eine echte Männerfreundschaft ;).


    Mit neun Jahren übernahm ich die Versorgung der beiden, ging täglich mit Barry spazieren und erlebte so manche ziemlich haarige Situation, Barry brachte mich jedoch immer wieder heil nach Hause. Er war mein Ticket in die Freiheit, der Wald war für mich eigentlich verbotene Zone, aber wo ich mit dem Hund spazieren ging, war meiner Mutter dann doch relativ egal... :hust: Einen guten Teil meiner Jugend verbrachte ich in den Donau-Auen, stundenlang unterwegs und nur mit Barry als Gesellschaft. Es war eine tolle Zeit!


    Barry war der perfekte Kinderkumpel, ein Hund, der wirklich jeden Quatsch begeistert mitmachte. Er zog Schlitten und Bollerwagen, bewachte Zelte und Iglus, war "Jagdhelfer" oder "Beute" (je nachdem, welches Spiel bei uns Kindern gerade angesagt war), Wächter, Beschützer und vollwertiges Mitglied unserer Clique.
    Mit 13 Jahren verlor er relativ schnell sein Gehör und zog sich immer mehr von der Familie zurück. Er bekam nicht mehr mit, wenn Micky nach Unterstützung im Kampf gegen die Nachbarkatzen rief, hörte den Warnruf der Amseln nicht mehr, kein Türklingeln oder Rufen von uns. Er lag in irgendeiner Ecke oder dämmerte stundelang im Garten herum. Bis Amy kam. So sehr sie ihm auch auf die Nerven ging, er hatte doch sehr schnell heraus, sie als "externe Ohren" zu benutzen. Fortan behielt er Amy immer im Blick, wenn sie Alarm schlug, dann ging er mit. Amy erlöste ihn von der Flexileine, wenn er auf Abwege gerient, konnte ich Amy schicken, um ihn wieder einzusammeln.
    Er ging gerne mit auf den Hundeplatz, wo ich mit Amy trainierte. Er konnte zwar nur wenige Dinge mitmachen, aber er genoss die Aufmerksamkeit, die er von den Zuschauern bekam, ließ sich stundenlang knuddeln und mit Leckerlies verwöhnen.


    Bis ins hohe Alter blieb er verspielt und lernfreudig. Seine große Leidenschaft waren Quietschfußbälle, ich weiß nicht mehr, wieviele von den Dingern ich ihm gekauft habe... Die letzten Bilder, die ich wenige Wochen vor seinem Tod von ihm machte, zeigen ihn mit Quietschball, meine letzte Erinnerung an ihn ist die, wie er, so schnell es seine alten Beine zuließen, hinter seinem Quietschball herrannte. Er wurde mit kanpp 16 Jahren eingeschläfert, als ich in Würzburg zum studieren war, sein Herz wollte einfach nicht mehr.


    Barry ist an allem Schuld :D - an Amy, meinem Biologiestudium, meinem doch mittlerweile extrem ausgeuferten Fellfarbenhobby und meiner Liebe zum Eurasier. Ohne ihn wäre mein Leben wohl vollkommen anders verlaufen.


    Danke für alles, Dicker :fondof:


    LG,
    Susanne

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