*Zeigen und Benennen*

  • @ naijra
    Du interpretierst auch so, wie du gerne möchtest ;-)
    Das "Wers mag solls ja tun" drückt unverächtlich aus, daß jeder den Weg gehen soll, den er für sich am Besten gehen mag.
    Ich will lediglich, und das versuche ich oft in derartigen Threads, darauf hinweisen, daß es eine ganze Menge mehr gibt, man seine Vorgehensweisen immer überdenken sollte und das scheinbar einfache manchmal gar nicht so einfach ist.
    Mein Weg ist ein anderer, aber dennoch einer von vielen. Und, ich mache mir bei allem was "schief läuft" immer erst Gedanken, warum das so ist. Hat mein Hund ein Problem mit angefaßt werden, bzw. betrachtet er dies nicht als vertrauensvolle Handlung, dann mache ich mit Gedanken warum das so ist.

    Es kann doch wirklich jeder tun was er möchte, tu ich doch auch ;-)
    Und manch einer braucht erst einen Schubser, um seine Sichtweise und sein Handeln neu zu überdenken !

    Gruß, staffy


  • Hoffe mal, dass ich dir nix falsches erzähle bin ja auch keine Expertin :winkgrin:

    Also bei den Schafen im speziellen (da er wirklich SEHR heftige Jagdtriebreaktionen auf solche Tierchen früher gezeigt hat), habe ich die Phase in der ich das ruhige Schafe angucken geclickt habe eher kurz gehalten. Mach es zwischen drin auch noch ab und zu, aber wichtiger ist mir im Moment das selbsttändige umorientieren.

    Also am Anfang habe ich Vorstehen, fixieren, alles was nicht Schafe jagen und fressen wollen war geclickt :D Anfangs konnte er den Blick praktisch nicht von den Schafen lassen, wie man sieht sind wir jetzt schon ein stückchen weiter ;)

    Bei Hunden clicke ich anschauen & umorientieren. Wobei wir da auch zwischen den Click und die Belohnung noch ein Alternativverhalten (in unserem Fall Fingertouch) eingebaut haben.

    Zitat

    Caro, wenn er auf die Ankündigung für den Geschirrgriff reagiert (reagieren ist jeden Rückwärtsbewegung, Ziel des Geschirrgriffs ist nur, dass der Hund in der Vorwärtsbewegung stoppt), brauchst du nicht mehr reinfassen. Belohnen würde ich das dann nur mit verbalem Lob, weil die größte Belohnung in dem Moment ist, dass der Zug weg fällt bzw. gar nicht erst zustande kommt.

    Was ist denn sein Verhaltensziel bei Schafen bzw. warum reagiert er so? Will er weg oder hin?

    Ansonsten toll gemacht.

    LG Theresa

    Uihh, Danke, again what learned :D

    Also er findet Schafe sind Beutetiere & würde sie gern hetzten, außerdem läuft ihm beim Anblick der Lämmchen das Wasser im Mund zusammen :sabber: *hust*

    Gute Frage mit dem Verhaltensziel, bin soweit schon ganz zufrieden wie er es jetzt macht (kein Vergleich zu früher). Was er halt noch nicht schafft und wo er in den Jagdtrieb kippen würde ist wenn ich ihn zum Beispiel sagen würde "Bleib" und ein Leckerlie wegwerfen würde. Da ist es dann mit der Impulskontrolle in der Situation vorbei und das Fass läuft über. Deshalb mach ich solche Spielchen (ohne Schafe in der Nähe kein Problem) vorm Gehege nicht mit ihm und versuche sein Erregungslevel noch weiter runterzufahren...

    LG & Danke nochmal Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat


    Hat mein Hund ein Problem mit angefaßt werden, bzw. betrachtet er dies nicht als vertrauensvolle Handlung, dann mache ich mit Gedanken warum das so ist.

    Mal ´ne blöde Frage: Was ist denn dann, wenn mein Hund in der Ausrastsituation ein Problem damit hat, angefasst zu werden? :???: Und wieso ist das ein Grund kein Z&B anzuwenden?

  • Zitat


    Mal ´ne blöde Frage: Was ist denn dann, wenn mein Hund in der Ausrastsituation ein Problem damit hat, angefasst zu werden? :???: Und wieso ist das ein Grund kein Z&B anzuwenden?


    Wenn sich ein Hund in einer solchen Situation gegen seinen Halter wendet, schnappt oder gar beißt (was ja gar nicht so selten ist), dann sollte man ganz andere Probleme angehen ...
    Die Frage ist doch ersteinmal, warum diese "Ausrastsituation" entsteht !!
    Nur aus Unsicherheit benimmt sich kein Hund so, nicht, wenn alles andere stimmt.

    Das, hier als Z&B bezeichnet, kann sicherlich hilfreich sein, aber der Ansatz, der sollte doch weitaus vorher geschehen. Man fängt nie in der Situation an, sondern klärt bereits vorher grundlegende Probleme, Kompetenzen.

    Mal ganz banal gesagt (und natürlich gibt es Ausnahmen): Wenn ich mit meinem Hund eine gute Beziehung habe, will heißen, Köterchen ist vernünftig erzogen, kennt seine Grenzen, meine Kompetenzen, vertraut mir und respektiert meine Entscheidungen, dann wird er nicht ausrasten ! Dafür brauchts aber die Vorarbeit und einen souveränen Halter, der sich das Vertrauen auch verdient hat.

    Gruß, staffy

  • Zitat

    Also er findet Schafe sind Beutetiere & würde sie gern hetzten, außerdem läuft ihm beim Anblick der Lämmchen das Wasser im Mund zusammen :sabber: *hust*

    Gute Frage mit dem Verhaltensziel, bin soweit schon ganz zufrieden wie er es jetzt macht (kein Vergleich zu früher). Was er halt noch nicht schafft und wo er in den Jagdtrieb kippen würde ist wenn ich ihn zum Beispiel sagen würde "Bleib" und ein Leckerlie wegwerfen würde. Da ist es dann mit der Impulskontrolle in der Situation vorbei und das Fass läuft über. Deshalb mach ich solche Spielchen (ohne Schafe in der Nähe kein Problem) vorm Gehege nicht mit ihm und versuche sein Erregungslevel noch weiter runterzufahren...

    LG & Danke nochmal Caro & der kleine Schwarze

    Nee, nicht dein Verhaltensziel. :P Das vom Yukon. Also, wenn sein Verhaltensziel 'Schafe hetzen' ist, musst du zumindest teilweise dies mit einer entsprechenden Ersatzhandlung anbieten.

    Z.B. Dummie hetzen, Futter hinterher springen, evtl. Mäuschenspiel usw.

    Genauso bei Hunden, wenn da sein Verhaltensziel vertreiben, d.h. Abstand zum anderen Hund herstellen, ist, dann musst du ihn mit Abstand belohnen. Das nennt sich funktioneller Verstärker. Wenn er z.B. Abstand bei Hunden haben will und du gibst die Belohnung so, dass er sich dem anderen Hund nähern muss, dann kann es u.U. sein, dass der Hund es nicht als Belohnung empfindet.

    Bei der Belohnung direkt geht es nicht ums Erregungsniveau, d.h. da kann er auch ordentlich hochfahren (bei den Schafen, meine ich jetzt bzw. in Situationen, wo du ihn danach runter fahren kannst). Es geht eher darum, dass Hund lernt mit dem Wechsel von hoher zu niedriger Erregung klarzukommen. Du musst halt nur die Möglichkeit haben, solange da zu bleiben, bis er wieder runtergefahren ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er beim nächsten Mal an der Stelle sofort hochfährt...

  • Zitat

    Nee, nicht dein Verhaltensziel. :P Das vom Yukon. Also, wenn sein Verhaltensziel 'Schafe hetzen' ist, musst du zumindest teilweise dies mit einer entsprechenden Ersatzhandlung anbieten.

    Z.B. Dummie hetzen, Futter hinterher springen, evtl. Mäuschenspiel usw.

    Genauso bei Hunden, wenn da sein Verhaltensziel vertreiben, d.h. Abstand zum anderen Hund herstellen, ist, dann musst du ihn mit Abstand belohnen. Das nennt sich funktioneller Verstärker. Wenn er z.B. Abstand bei Hunden haben will und du gibst die Belohnung so, dass er sich dem anderen Hund nähern muss, dann kann es u.U. sein, dass der Hund es nicht als Belohnung empfindet.

    Bei der Belohnung direkt geht es nicht ums Erregungsniveau, d.h. da kann er auch ordentlich hochfahren (bei den Schafen, meine ich jetzt bzw. in Situationen, wo du ihn danach runter fahren kannst). Es geht eher darum, dass Hund lernt mit dem Wechsel von hoher zu niedriger Erregung klarzukommen. Du musst halt nur die Möglichkeit haben, solange da zu bleiben, bis er wieder runtergefahren ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er beim nächsten Mal an der Stelle sofort hochfährt...

    Puh, hatte heute so eine Situation:
    Hase (das sind ja wirklich Riesendinger) springt über den Acker, Friedel will hinterher, die Schlepp verhindert schlimmeres, Stop-Signal gegeben, Hund setzt sich, guckt zu mir, Markerswort gegeben, rennt wild auf mich zu, bestärkt, darf wieder vor, Stop-Signal gegeben u.von vorn.
    Leider war er danach so total von der Rolle (was aber allein mit dem flüchtenden hasen zu tun hatte, das kenn ich von früher) da sässe ich wohl heute abend noch, wenn ich da erst komplette Ruhe an Ort und Stelle hätte erreichen wollen. Ich dachte, der Geschirrgriff, die Befolgung des Signals "nicht weiter vor" soll auch dazu beitragen, den Hund vom Erregungsmodus weiter unten zu halten, bzw. wieder zu bringen?

    Caro, das fand ich sehr schön in Deinem Video, Du hast wirklich ein hübsches Kleines Schwarzes :smile:

  • Also, Verhältnis hin oder her. Ich habe mit Z&B große Erfolge. Es ist für mich ein Hilfsmittel und kein Allheilmittel. Ich weiß, dass Sancho´s Verhalten auch zu einem großen Teil an mir und unseren Lebensumständen liegt. Aber man kann eben nicht immer alles auf Knopfdruck ändern. Ich bin auch nur ein Mensch mit Fehlern.
    Ich muss sagen. Er pöbelt recht selten noch. Auch das unkontrollierte rennen zu anderen im Freilauf Hunden hat sich sehr gebessert. Sehen wir einen andern Hund gebe ich ihm, ein Stop und bleib. Dann wird geclickt und er orientiert sich tatsächlich um und muss nicht mehr hinrennen! :gut:
    Wenn ich sehe, dass er schon im Rennen ist, gebe ich kein Signal, will´s mir nicht kaputt machen. Wenn es weiter so gut klappt, versuche ich es i-wann auch bei Kaninchen.
    Schafe interessieren Sancho übrigens nicht die Bohne Gott sei dank. Aber er ist ja auch kein Schäferhund:headbash: ...äh und außerdem sind das in dem Video keine Schafe, sondern Ziegen ;) *Klugscheißmodus aus*

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