Mäkeln-wer hats gschafft

  • Mein Hund war vorher 4 Wochen auf einer Pflegestelle. Die sagten: "Sie frisst nur Dosenfutter!" Sie würden Trofu von der Tierschutzorga gestellt bekommen und das auch verfüttern - nur bei diesem, meinem Hund funktioniert das nicht. Das sei der 1. Pflegehund, dem sie auf eigene Kosten anderes Futter kaufen, weil sie das Trofu konsequent verweigert.


    Bei mir hat der arme Hund Trofu vorgesetzt bekommen, von Anfang an. Sogar kaltgepresstes ohne Geschmacksstoffe und große Brocken zum lange Kauen *lach. - Sie hat lange Zähne gemacht, es aber gefressen.
    Dann, Jahre später, hatte ich mich soweit mit Ernährung beschäftigt, dass (gute) Dosen vor mir Gnade fanden. Und so bekommt der Hund jetzt, Jahre nach ihrem Futterboykott, nun doch sein geliebtes Dosenfutter bei einer Mahlzeit; die andere Mahlzeit ist weiterhin Trofu.


    Meine Konsequenz nach ihrer Ankunft fußte auch auf der früheren Erfahrung mit unser Schäferhündin, die eine fürchterliche Mäklerin war und sich bis zur Klapprigkeit hungerte. Da haben wir das Futter ständig aufpeppen müssen/aufgepeppt mit Leberwurst, Brühe usw, damit sie es frisst.
    Das wollte ich nicht wieder.

  • Ich habe mir am Anfang auch viel zu viele Gedanken um die Futtermäkelei von Amy gemacht. Diese ganzen Spielchen mit mehrmals Futter am Tag geben, aus der Hand füttern usw. usw. hatten wir auch durch. Dann haben wir nur noch einmal gefüttert, wenn das Futter nach 20 Minuten nicht aufgefressen war, kam es bis zur nächsten Mahlzeit komplett weg und es gab auch nichts zwischendurch. Dadurch wurde es besser, es war aber immer noch nicht optimal.
    Als Angelo dann kam, fraß er ihr an drei Abenden hintereinander das Futter komplett weg und sie ging leer aus. Am vierten Abend marschierte sie zu ihrem Napf und futterte ihn restlos leer. Seitdem haben wir nur noch Chis, die ihr Futter brav weghauen.
    LG von Julie
    PS: Bin ich mit Amy allein in den Ferien oder über Wochenende bei jemandem zu Besuch, ist die Futtermäkelei auch sofort wieder da, das ignoriere ich aber komplett.

  • das meine oma nicht mehr mäkelt kann man bei uns leider nicht als geschafft verbuchen.


    obwohl sie auch gebarft wird fällt ihr nach ca 2-3 wochen ein, dass es ihr nicht mehr schmeckt. anfangs habe ich sie auch einfach stur hungern lassen. aber da hat mich der cocker übertrumpft. sie hat solange nicht gefressen, bis sie absolut keine kraft mehr hatte. mit fast 16 jahren kein spaß.


    heute handhaben wir es so, dass sie zwar die erste mäkelportion noch fressen muss (ist ein schleichender prozess bei ihr) und dann gibt es halt einen tag dazwischen schön leckeres billig-dosen-futter. nach dem tag ist für ca 2-3 wochen barf wieder ok! mit hochwertigem dosenfutter brauch ich ihr da auch garnicht kommen. sie möchte fast-food.
    tja, ich denke das ist von der vorbesitzerin anerzogen, wie so einiges anders!


    wegen dem billigfutter mache ich mir in ihrem alter nun keine gedanken mehr, bei meiner jungen würde es anders aussehen.

  • Zitat

    Der macht mich echt noch wahnsinnig. :???:


    Da steht die Lösung deines Problems! ;)


    Es ist nicht der Hund, du machst das Problem.
    Du gibst dem Futter einen extrem hohen Stellenwert und dein Hund reagiert. Da ist das typische Mäklerverhalten und hat nichts, aber rein gar nichts mit dem angebotenen Futtermittel zu tun. Meinem Supermäkler hätte der Vorbesitzer im Landgasthaus einen Teller extra bestellen können und Herr Hund hätte nur die Nase gerümpft.


    Nimm den Druck raus. Es ist egal, ob der Hund frisst. Es ist egal, ob er überhaupt an den Napf geht.
    Gib deinem Hund die Chance zu fressen, aber begrenze die Portion deutlich. Satt werden und dann weiterhungern, das gibt es nicht mehr. 3 Krümel im Napf steigern die Motivation enorm. Futter muss für deinen Hund wieder das werden, was es mal war. Zur Zeit ist es für deinen Hund nichts angenehmes. Du stresst ihn.


    Und als kleine Hilfestellungen für dich, weil es für uns Menschen immer so hart ist: ;)
    Du hast einen "gelangweilten" Haushund (kein Vorwurf, haben wir alle), wenn der wieder Fressen mag, bekommt sein Tag ein riesiges Highlight.
    Du kannst ihn mit allen möglichen Leckerchen verwöhnen, wenn du es geschafft hast.
    Dein Hund wird endlich normalgewichtig.
    Und nein, danach ist Hund nicht schwer traumatisiert und stopft in Zukunft alles in sich herein, weil er Angst hat zu verhungern. Das passiert nicht, er nimmt Futter nur wieder normal war. Mein Ex-Mäkler mag bis heute keine Kaninchenleber und nur ungern Wild. Muss er auch nicht mögen. Aber ich kann ihm ein Stück Kuchen geben und danach schnödes Trofu, er frisst sein Frischfleisch, kann für Katzenfutterschalen arbeiten und hungert eben nicht, weil es was besseres geben könnte. Dass verschiedene Futtermittel verschieden beliebt sind, das ist doch klar. Ein allesverschlinges Kleinteil, dass nur frisst, weil es fressbar ist und eigentlich keine Unterschiede zwischen Pansen, fettiger Pizzapappe und altem Toast kennt, das ist nicht aus ihm geworden. Kleinteil war schon immer verfressen. :hust:


    LG
    das Schnauzermädel

  • in meinem früheren stall gab es ein mädchen, dass nicht essen konnte, wenn sie sich dabei beobachtet fühlte.


    was ich damit sagen will ist, dass es (wie schnäuzermädel schon sagte) vielleicht besser ist, wenn man den mäkelnden hund nicht erwartungsvoll anschaut.


  • Also ich stelle ihm 2x am Tag seine Protion hin, was aber nach deinen Angaben schon wieder zu viel ist, gleich ein ganze Portion hinzustellen, so frisst er sich fürs Erste satt (wenn er denn frisst) und bei der nächsten Mahlzeit ist evtl. noch was im Magen und er hat dann keinen Hunger.
    Wenn ich Futter zubrereite ist er meistens in der Küche, ich ruf ihn dann und stell das Futter ihn und gehe für 15 Minuten ins Wohnzimmer zurück. Meistens kommt er mir dann sofort hinterhergeschissen und guckt mich an, anstatt sich mit seinem Napf zu beschäftigen. Ist logisch, wenn man das mal von jemandem liest, danke. ;)


    Mit dem absolut nichts geben ist es an unseren Hundeschultagen auch so eine Sache. Ich muss/will ihm ja da auch mal ein Leckerlie (Teil seines Futters) zustecken. Aber da hat er ja dort wieder gefressen und wenn ich heim komme und den Napf hinstelle gibt es ja keinen Grund zum fressen, im Magen ist ja noch was. Und bei meinem kleinen Hund reichen da schon wenige Brocken aus uns es gibt keinen Grund mehr zum fressen. Was mach ich da? Nicht mehr auf dem Hundeplatz geben oder wie?


    Was ich aber immer wieder total schlimm finde, er hungert 3...4 Tage und man merkt es ihm nicht mal an, er geht weder zum Napf und guckt ob irgendwas drin ist, noch bettelt er bei Tisch. Warum stört ihn das denn nicht? Manchmal frisst er auch nach ein paar Hungertagen wieder gut für 1-2 Wochen, fängt dann aber wieder mit seinem Gemache an, obwohl es kaum bzw. von mir gar keine Leckerlies mehr zwischendurch gibt.


    Was würdest du da vorschlagen, was ich ihm am Besten hinstelle? Hab da aber bisschen Bammel, da er ja seit einiger Zeit gebarft wird und wenn er da mal z.B. paar Brocken Fleisch oder Pansen frisst und dann wieder tageland hungert, sind das ja noch lange nicht alle Nährstoffe, die er braucht. Na gut, wäre es bei ner Portion Trofu am Ende auch nicht, aber trotzdem. Habe auch Angst, dass er wieder so stark abnimmt. Habe in in den letzten Monaten von unter 6kg wieder auf 7,5kg bekommen, die er laut TÄ auch haben soll. Er ist ja so schon ne Spackrippe...


    Hast du da das Ganze bei deinem Mäkler einmal mit Hungern durchgezogen oder musstest du mehrere Versuche starten? Weil ich bei manchen lese, dass sie ihren Hund vielleicht ne Woche hungern lassen und von da an frisst er immer.


    Was hälst du davon, wie ihr eine Userin geschrieben hat, ihm nur 1x am Tag, abends, das Futter hinzustellen?

  • Stell es ihm hin, wann es dir passt. ;)
    Es sollte halt halbwegs Ruhe sein, Hund durch irgendwelche Aktivitäten ablenken muss auch nicht sein.
    Ruf ihn nicht zum Fressen, stell es ihm hin, lass ihm die Zeit, ich bin da so der 10 Minuten-Mensch und mache etwas, das DICH ablenkt. Sieh fern, lies ein Buch, stell dir ne Eieruhr... Der Hund ist jedenfalls egal, vollkommen egal.
    Lass für die Tage notfalls die Hundeschule weg, oder belohne da mit Spiel, das geht auch. Es ist ja nur für kurze Zeit.


    Vergiss zur Zeit die ausgewogenen Mahlzeiten, das klappt nicht. Erst muss das Problem weg, dann kann man endlich vernünftig auffüttern. Auch mit Fertigfutter würde er jetzt unzureichend versorgt, er frisst halt nur das nötigste. Wirklich gefährlich ist das zum Glück nicht.


    Bei mir mäkelt keiner lange. Selbst aufgezogene Hunde mäkel hier nie, Übernahmehunde lassen es schnell.
    ABER: Meine erste Hündin hat gemäkelt ohne Ende, da habe ich das auch selber verbockt und meine Mama hat "prächtig" gegengearbeitet. Ich kann deine Nöte also wirklich nachvollziehen. ich habe mich auch aufgeregt und um meinen Hund gesorgt, Angst gehabt einen dürren Hund hungern zu lassen, etc.. Aber fast 30 Jahre und viele Hunde bilden weiter. ;) Jetzt habe ich die Ruhe weg und schon fluppt das.
    Wobei mein letzter Mäkler tatsächlich 9 Tage gehungert hat, dabei hatte er 29 statt 45kg... Da habe ich den Hund auch erst tierärztlich von rechts auf links drehen lassen. Nachdem sicher war, dass er gesund ist, haben wir auch die 9 Tage geschafft.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Werde ihm das Futter nur 1x am Tag abends hinstellen, da er eh morgens noch schläft und sich nur zu ner kurzen Gassirunde bequemen kann und dann wieder sofor im Körbchen verschwindet. Meinen Eltern will ich das Füttern nicht überlassen, dass hatte ich vor einiger Zeit schonmal. Da stand nachmittags, als ich heim kam immer noch der volle Napf da und es wurde mit dem Hund gespielt, in der Hoffnung er frisst....deswegen mach ich das lieber selber. Es ist zwar schonmal ein Erfolg, dass sie absolut nichts drunterrein füttern, aber den Rest mach ich lieber selber.


    In der Hundeschule versuch ich sowieso schon viel über Spiel zu machen, weil ich weg will von der Futtersache und er auf Spiel sowieso mehr anspricht. Also bleibt eben das Futter ganz weg.


    Darf ich da mal meinen Hund zu dir bringen? :lachtot: Neenee, da müssen wir jetzt selber durch. Verbockt haben wir es auch. Gibts da wenigstens ne Erfolgsgarantie, dass er irgendwann mal wieder frisst, wie zu Welpenzeiten, also auf den Napf, fertig, los und leer. :( :


    Also denkst du nicht, dass es meinem Hund weiter schaden könnte, mal einige Tage nur das Nötigste zu fressen, wenn überhaupt. Wie gesagt, ich hab ihn untersuchen lassen und alles ist tippi-toppi.
    Da ist es auch sicherlich egal, was ich ihm in den Napf gebe, wenn ich eh die ersten Tage evtl. alles verwerfen muss, weil er nicht frisst. Dachte da an bisschen Rindfleisch oder Pansen, dass frisst er eigentlich gern.

  • Lieber einige Tage extreme Mangelernährung als jahrelang nichts halbes oder ganzes. ;)
    Gesund ist anders, Dauermäkeln ist aber auch nicht gesund. Man möchte nur das beste für seine Lieben, das ist normal. Manchmal ist der Weg dahin krumm.
    Und Pansen ist z.B. zwar ziemlich bindegewebig, hat aber ein ganz gutes Calcium-Phosphor-Verhältnis für nur Fleisch, etwas Grünzeug, viel Fett... Also ist er gar nicht übel.
    Ich gebe neuen Hunden, die bisher Fertigfutter hatten, die ersten 2 Wochen nur Pansen. So klappt die Umstellung hier problemlos. Nur eben bei Welpen nicht. Erwachsene Hunde halten das aus, die Speicher werden danach schnell wieder gefüllt.


    LG
    das Schnauzermädel

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