Ist das noch Ängstlichkeit...

  • ... Oder ist meine Kleine doch schon viel selbstbewusster als gedacht?
    Mich würde eure Meinung intressieren. Sogar verschiedene Trainer hatten dauernd unterschiedliche Meinungen und ich weiss nicht mehr was ICH denken soll.
    Thema: leute verbellen. Wir haben ja schon viel erreicht aber auf perfekte Tage (wie gestern), folgen katastrophale Tage (wie heute).
    Versuche mal ihre Körperhaltung zu beschreiben. Sie fixiert, Kopf ist oben, Rute auch. Teilweise stellt sie die Nackenhaare auf. Das Bellen ist oft eher Geheul.Hätte ich sie nicht an der Leine, würde sie zu den Leuten hinrennem evt sogar hochspringen! (leider auch schon passiert :( : )Klingt sehr nach Selbstbewusstsein oder?! Auf der anderen Seite ist Line oft extrem ängstlich, geht eher zurück als vorwärts und sucht Schutz bei mir. Ausser eben es kommen Menschen die sie nicht riechen kann.
    Ich frage darum weil ich durch zwei unterschiedluche Meinungen von zwei verschiedenen Trainern (einer sagt es sei pure Unsicherheit und das selbstsichere Auftreten nur "Show". Der andere sagt es sei eher Dominanzverhalten als grobe Unsicherheit) ziemluch verunsichert über die verschiedenen Methoden. Die eine Methode mit der wir jetzt seit 2 Monaten arbeiten, ist mit positiver Bestärkung dh sie kriegt immer gaaanz viele Leckerli wenn Menschen kommen und sie ruhig ist. (eher mässiger erfolg wie gesagt eiben Tag super, am nâchsren Tag gehts gar nicht)Die andere Methode ist die mit einer Wurfleine als Grenzensetzung (Leine auf den Boden knallen sobald das Fixieren begann) Damit hatten wir innerhalb 4 Wochen hinbekommen, dass sie zuverlässig niemanden mehr angebellt hat. Bis Frauchen nachliess und den Zweifeln nachgab die diese Methode mit sich bringt.


    Sorry liebe Fories ich bin echt verwirrt weiss momentan garnicht ob ich das Richtige übe!
    Wie schätzt ihr das ein?!
    Bin froh um eure Meinungen und falls noch Fragen sind, immer her damit! :D


    Liebe Grüsse
    Nastassja mit Line

  • Wie benimmt sich Dein Hund wenn fremde leute zu Euch nach Hause kommen?...oder wenn sie offline auf Fremde Menschen trifft?...ich vermute mal ähnlich.


    Hat sie Wach-und/oder Schutztrieb?

  • Deine Vermutung ist richtig, zu Hause verhält sie sich genauso. Bzw eigentlich eher Bellen aber dabei auf Rückzug auch ohne Haare aufstellen nur kläffen und heulen.
    Im Freilauf würde sie auf gewisse Menschen zirennen und diese verbellen, an ihnen hochspringen zm sie herumlaufen und bellen. Aber dazu lasse ich es nicht mehr kommen.
    Ich würde schon sagen dass der Wachhund in ihr sehr ausgeprägt ist. Ob sie uns beschützen will oder das echt nur aus ihrer eigener Unsicherheit passiert... Ich weiss es nicht. Da scheiden sich ja eben die Geister...

  • Weißt Du , wie Du zu Hause am besten damit umgehen solltest?


    ... kommt Deine Hündin damit zurecht, wenn sie den "Eindringling" in Deiner Wohnung kennenlernen konnte?


    Ich denke (kann nur vermuten) das Deine Hündin sowohl etwas ängstlich, wie auch durch einen Wachtrieb "Show betreibt"...
    Ist sie etwas hibbelig?

  • Hm...ich bin ja noch nicht so der Profi, was Verhaltensdeutung angeht, daher muss ich streckenweise passen, sorry.


    Zitat

    Die eine Methode mit der wir jetzt seit 2 Monaten arbeiten, ist mit positiver Bestärkung dh sie kriegt immer gaaanz viele Leckerli wenn Menschen kommen und sie ruhig ist.


    Vielleicht magst du mal genau beschreiben, wie ihr da vorgeht?


    Was passiert genau, bevor ihr sie mit Leckerchen abfüttert?
    Welche sonstigen Belohnungen bekommt sie, wenn sie sich ruhig verhält?

  • Wie lange ist sie schon bei Dir? Ist es ein TH Hund? Bellt sie jeden an, oder erkennst Du ein Schema?


    Kenne das von meiner auch und umso mehr sie daheim ankommt umso mehr lässt sie die Chefin raushängen und gibt ihren Senf zu jedem Besucher (zuhause oder im Laden, auch auf der Straße) dazu.
    Ich denke es hat sowohl mit Unsicherheit, als auch mit Selbstbewusstsein zu tun.


    Von Leckerliefütterung halte ich in dem Moment nix. Schara wäre dann bald kugelrund. Ich weise sie in ihre Schranken und lass sie wissen, dass ich der Herr im Haus bin. Leider muss ich dazu einen lauten Brüller loslassen, weil sie ja fast nichts hört. Den Brüller erkennt sie dann aber aus meiner ganzen Körpersprache.


    Sie hatte ihr Körbchen bisher im Flur, mit Blick auf Haustür, Terrassentür und Treppe. So musste sie sich ja als Bewacherin und Beschützerin des Hauses fühlen. Jetzt ist ihr Körbchen im Wohnzimmer zwischen Schrank und Schreibtisch, halb hinter der Tür. Somit kann ich sie dann auch auf diesen Platz verwesen und die Tür schließen, falls mal jemand kommt.


    Im Freien lasse ich sie locker laufen, solange sie bei Begegnungen locker bleibt. Fixiert sie, hallte ich sie an ihrem Geschirr und es kommt ein lautes Nein. Ich schneide ihr auch mal den Weg ab, oder wechsle die Strassenseite. Sie muss nicht jeden mögen und ich nehme ihr unbequemen Kontakt ab. Bellen akzeptiere ich nicht. Zur Not wird die Schnauze zugehalten.


    Bei Traktoren, oder bestimmten Autos die sie fixiert, kommt sie ins Sitz und wird ebenfalls am Geschirr gehalten. Ein Sitz alleine reichte bisher nicht aus. Leckerlies auch nicht.


    Ich weiss dass viele diese Methoden vielleicht nicht gut heissen, aber bei uns funktioniert es. Mit Lobpreisen und Leckerlies komme ich bei meiner nicht weit.


    Vielleicht kann Dir das irgendwie weiter helfen.

  • Lasst die TS doch erstmal weiterschreiben...so pauschal zu sagen Leckerlie oder Strenge würden helfen...würde ich nicht direkt unterschreiben...da fehlen noch ein paar Informationen zu.


    ...und @schara...generell "rumzuschreien" und absolute Strenge verordnen, kann genauso gut nach hinten losgehen...ich tendiere hier eher zur Mitte...die Frage ist ja auch noch WIE...aber auch das kann man generell nicht so sagen, ich kenne den Hund ja auch nicht.

  • Hui so viele tolle Antworten! :D
    also zu Hause läuft es so ab dass Line auf ihrem Platz ist und da halt bellt wenn jemand kommt. Sie wird ignoriert bis sie ruhig ist. dann darf sie hallo sagen kommen und ist dann auch gleich sehr schmusig mit dem Besuch. (Ihr Körbchen liegt übrigens im Wohnzimmer, also ziemlich weit weg von der Haustür)
    Ja Line ist ein TH Hund, kannte bis sie zu mir kam kaum Menschen. Sie kam mit kanpp 1.5 Jahren zu mir, also ziemlich genau vor einem Jahr! :smile: Anfangs war es defintiv pure Unsicherheit aber nun...
    Sie bellt sehr häufig bei Menschen, die Angst vor ihr zeigen, bei selbstbeuwssten, korpulenteren Herren, Betrunkenen, und schwangeren Frauen. Oft aber auch nicht und oft bellt sie auch völlig unschematisch irgendwelche Omas und Opas, Kinder usw. Also ist eigentlich nicht wirklich ein Schema zu erkennen.


    Also das Training sieht (im Idealfall) so aus. Ich entdecke einen Menschen der auf uns zukommt, rufe Line zu mir nehm sie an die Leine. Sobald Line die Person auch sieht schaut sie von der Person zu mir hoch, ich lobe sie und sie kriegt Leckerchen. Mensch kommt näher, Line guckt Mensch an, guckt mich an, bekommt dann Stimmlob und Leckerchen. Bis wir an den Leuten vorbei sind.


    Ich steck echt auch im Zwiespalt zwischen Leckerchen und deutlich Grenzen aufzeigen. Beides hat Für und Wider... Ich will nur nichts versauen mit dem Hund! Aber eben, sogar die Trainer sind unterschiedlicher Meinung da krieg ich echt Flöhe!
    Nun ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe gesehen, dass die Kleine während dem Training mit der Wurfleine riesige Fortschritte gemacht hat. Ich braucht die Leine ganz am Anfang 2-3 mal schmeissen, danach lief sie ohne irgendwas an allen Menschen vorbei auch im Freilauf! Danach alle paar Tage nochmals weil sie es wieder versucht hat. Aber eben, mir stehen da die Zweifel im Weg ob ich was versaue oder so. Und dann hats auch irgendwann nichts mehr gebracht weil ich es nicht mehr mit Überzeugung gemacht hab... tja schlauer Hund, merkt sofort wenn ich zweifle.

  • Zitat

    Lasst die TS doch erstmal weiterschreiben...so pauschal zu sagen Leckerlie oder Strenge würden helfen...würde ich nicht direkt unterschreiben...da fehlen noch ein paar Informationen zu.


    ...und @schara...generell "rumzuschreien" und absolute Strenge verordnen, kann genauso gut nach hinten losgehen...ich tendiere hier eher zur Mitte...die Frage ist ja auch noch WIE...aber auch das kann man generell nicht so sagen, ich kenne den Hund ja auch nicht.


    So war das nicht gemeint. Von generell kann man gar nicht sprechen. Ich kenne den Hund ja nicht. Habe nur unser Beispiel verdeutlicht.


    Schreien muss man bei einem hörenden Hund sicherlich nicht. Ich schreie auch nicht das halbe Dorf zusammen, muss aber leider etwas lauter agieren als andere Hundehalter. :pfeif:

  • Oskaline, ich denke die Tücke liegt hier im zeitgenauen Belohnen. Damit würde ich mir z.B. schwer tun. Belohne ich nachdem Hund den Mensch angeschaut hat, weiss er, schauen = Leckerlie. Da ist für mich der Sinn des Ganzen verfehlt. Ich möchte ja, dass sie versteht, sie darf das nicht tun. Nicht, dass es Leckerlies gibt, sobald jemand kommt.
    In der letzten Rütters Sendung ging es auch um einen Hund der Leute verbellte. Noch dazu war das ein Büro mit Kundenverkehr. Da war ich so auf die Lösung gespannt. Im Endeffekt hiess es die Kunden müssen den Hund füttern, damit er/sie weiss, dass vom Kunden gutes kommt.
    Ginge bei mir gar nicht. Meine Kunden würden mir den Vogel zeigen, wenn ich sage sie sollen den Hund erstmal füttern, weil er sie sonst anbellt.


    Bei uns funktioniert das jetzt so, dass Schara auf ihren Platz muss, wenn jemand kommt. Von da aus kann sie die Leute jedoch sehen und knurrt gerne mal Männer an, was natürlich gar nicht geht. Sobald ich merke da kommt eine Person die ihr suspekt ist, nehme ich mit Schara Blickkontakt auf, sie bekommt von mir den gestreckten Daumen :gut: und dann ist es gut.
    Einen hörenden Hund könnte man ja mit Worten beruhigen.


    Wie gesagt, das sind nur meine Beispiele. Jeder Hund ist anders.

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