jagender Dobermann?

  • Hallo liebe Leute, ich brauch mal wieder euren Rat:


    Ich hab ja momentan einen Pflegehund den ich seit April trainiere und der mich innig liebt. Sein gesamter Lebensinhalt besteht daraus, die Haustür zu bewachen und zu warten, wann ich denn endlich komme und ihn für 2 Stunden glücklich mache. Sein Herrchen hat nicht ohne Neid zugegeben, dass wenn der Dicke die Wahl hätte, er sofort und ohne sich noch einmal umzudrehen sein Herrchen verlassen würde und sich an meinen Rockzopfel hängen. :bussi:


    Wenn ich klingele dreht er durch und bringt mich bei der Begrüßung jedes mal fast um. Wenn ich ihn zurückbringe nach Stunden voll Spiel und Spass, sieht er sein Herrchen nicht an, geschweige dennzu begrüßen.
    Aber darum geht es ja jetzt eingentlich nicht. :wink:



    Da ich 17 Jahre alt bin und noch zu hause bei Muttern wohne, kann ich keinen eigenen Hund haben, da sie eine Hundhaarallergie hat.
    Irgendwann werde ich mir nach meiner schulischen Ausbildung eine eigene Wohnung suchen, dann kann auch endlich ein Hund bei mir einziehen.


    Nun zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe mich in Dobermänner verguckt und bin nun mit mir im Zwiespalt.


    Ich möchte unbedingt den Jagdschein machen und auch jagen gehen, wo sonst bekommt man so gesundes, frisches, garantiert kein (Gammel)Fleisch zum barfen?


    Mein Traumhund wäre ein langschwänziger, schlappöhriger jagdbegeisterter Doberman. Am liebsten vom Tierschutz. Werde ich so einen Hund irgentwann finden oder ist meine Suche hoffnunglos?


    Was meint ihr, lässt sich ein Begleithund von Kaninchen begeistern oder würde er sie höchsten verbellen?

  • Der Dobermann ist auch mein Traumhund. :love: Leider wollen meine Eltern keinen Zweithund, aber sobald mein Freund und ich irgendwann ausgezogen sind und alles in geregelten Bahnen läuft, werden auch wir einen Dobermann aufnehmen.


    Der Dobermann ist ja grundsätzlich kein Jagdhund. Daher bin ich nicht sicher, ob er sich vom Jagen begeistern lässt. Allerdings, andersherum, ein bisschen Jagdtrieb steckt denke ich in in jedem Hund noch drin, und es sind ja auch nicht alle Vertreter einer Rasse gleich.


    Ich würde mir an deiner Stelle zu gegebener Zeit den Traum erfüllen und dann schauen, wie interessiert der Hund ist. Wenn du merkst, es ist absolut gar nichts für ihn, schaust du dich eben nach einer anderen sinnvollen Beschäftigung für den Hund um. Aber mal mit Trainern sprechen, sich umhören, und es einfach mal versuchen, dagegen spricht nichts, denke ich. Wenn du selber allerdings unbedingt einen Jagdschein machen möchtest und darauf auch nicht verzichten willst, würde ich dir doch eine andere Rasse ans Herz legen. :)


    Liebe Grüße

  • Hallo Morrigan!


    Ich denke nicht, dass sich ein so richtig Dobermann fürs Jagen eignet.
    Bestimmt könntest Du den Jagdtrieb ih ihm wecken, aber ich glaube nicht dass er so zuverlässig arbeiten wird wie ein Jagdhund.


    Ich schließe mich Feli an, wenn du unbedingt Hobbyjäger werden möchtest, dann empfehle Dir zum Jagen doch eher eine andere Rasse
    (Magyar Viszla, Weimaraner, polnische, französische od. schweizer Laufhunde, Porcelaine, Billy... es gibt so viele schlanke, größere Rassen mit Schlappohren und kurzem, glattem Fell. Schau dich da mal einfach um).


    Anbei möcht ich noch kurz bemerken, dass der Jägerschein, sowie die Ausbildung des Hundes zum Jagdhund alles andere als kostengünstig ist.


    Liebste Grüße
    Melanie

  • Da kann ich dir leider auch nich weiterhelfen!! sry
    Hab zwar einen aber der jagt außer Enten (in die hat er sich verkuckt :D) nix.
    Ich denk mal antrainieren kann man ihm das aber. Da er klasse im Bringen und Beutespiel is...


    Bei Fragen meld dich ruhig.
    Hab mein Dicken ja schon langgenug ;-) (3 Jahre)

  • Du kannst eigentlich jeden Hund für die Jagd ausbilden.Nur die Jäger nehmen meistens wirkliche Jagdhunde weil die das halt einfach im Blut haben.
    Ich selber bin Revierjägerin und habe einen Pit Bull der mir immer dabei hilft.
    Vorraussetzung ist natürlich das der Hund noch jung ist.
    Gehe am besten einemal zur Stadtverwaltung.Dort befinden sich leute wo du Jagdscheine beantragen kannst und die können dir sicher weiterhelfen.

  • Kurze Frage, "Jagen" ist ja ein sehr weitläufiger Begriff, auf was würdest du den Hund denn ausbilden wollen? Auf Schweiß, zum Apport oder was auch immer?

  • Wenn Du wirklich den Jagdschein machen willst, solltest Du Dir einen Jagdhund holen. Du hast es mit einem Hund, der viele Talente sofort mitbringt wesentlich einfacher in der Ausbildung.
    Soweit ich weiß kann man einige (wenn nicht alle?) Jagdprüfungen nur mit anerkannten Jagdhundrassen ablegen.
    Schau Dir einmal polnische und Tiroler Bracken, Deutsch Kurzhaar oder Gordon Setter an.

  • lieben Dank für die schnellen Antworten! :gut:


    @ melanie du sagst das der Jagdschein nicht grad preiswert ist, weist du genaueres?


    @ lady Aussi auf Schweiß eher nicht, da ich (jetzt noch) nicht vorhabe Rot-oder Schwarzwild zu schießen. Hab mich eher auf die Langohren festgelegt. Könnte aber auch daran liegen, das mein Pflegehund so ein Hasenfan ist :wink:


    @ procanis dieses Problem ist mir leider auch schon aufgefallen. Weis jemand bis welche Klasse man auch mit stinknormalen Hunden die Jagdprüfund machen kann?


    Welche Rasse mir auch sehr gefällt ist der RR. Hätte also auch noch eine Ausweichmöglichkeit :freude:



    Aber eben fällt mir die Lösung ein: es wird einfach ein Dobi und ein RR werden. So hab ich einen passionierten Jäger und wenn der Dobi gefallen dran findet darf er mitmachen, wenn nicht ist auch gut :D

  • Sochen, mal nen paar Hinweise von einem Jäger, Jagdhundführer und Sohn eines langjährigen Jagdhundeausbilders.


    1. Mit einem Dobermann könntest Du evtl schon jagen, hauptproblem dabei ist aber, dass der Hund in dem meisten Bundesländern keinerlei Gebrauchsprüfung ablegen darf, weil es keine Jagdhundrasse ist. Daraus ergibt sich, dass der Hund im jagdlichen Einsatz nur schwer versicherungstechnisch abgesichert ist, und man im Problemfall nicht abgesichert ist. Davon abgesehen, decken die meisten JAgdhaftpflichtversicherungen bis zu zwei (geprüfte) Hunde ab, dann braucht man keine Spezialhaftpflicht für den Hund :wink: . MIt stinknormalen Hunden kann man so gut wie nie jagdliche Prüfungen ablegen (ist Bundeslandsache, hier in Hessen muß ein Jagdhund mit FCI- Papieren sein).


    2. Schweiß ist Pflicht bei der Gebrauchsprüfung (abgesehen von einigen Rassen). Schweiß heißt einfach Blut, und ne NAchsuche kannst Du genauso schnell auf nen Hasen haben wie auf ne Sau. Der HAse ist nur ungefährlicher :lol: . Bei Hasenjagd ist vorstehen und apportieren Pflicht, ob ein Dobermann mit dem Kapitel klar kommt, ???. Am besten setz die mit dem örtlichen JAgdverein in Kontakt, da kannst Du garantiert in die Sache reinschnubbern und auch bestimmt auch die Hundausbildungsgruppe beobachten.


    3. Jagdscheinkosten: Je nachdem wie man drauf ist, dh wieviel Bücher man braucht, wie oft man schiessen muß, usw. bewegen sich die Kosten zwischen 1000 und 2000€. Schnellkurse in JAgdschulen (davon halt ich nichts, ist aber ein anderes Thema) sind wesendlich teuerer, so zwischen 3 und 6 tausend Euro. Ach ja, dann braucht man noch ein bis zwei Gewehre, Kleidung, Ausrüstung, Fernglas usw. Roundabout würd ich sagen als absoluter Jungjäger ohne jagende Verwandtschaft ist man mit 4 bis 6 tausend Euros dabei. Also schon mal sparen (ich hab jagende Sippe, da wars billiger). Der Hund liegt je nach Rasse zwischen 300 und 1500€ (Welpe, ausgebildet kann man mit kleinen Geldbeutel vergessen). JAgd ist schon etwas geldintensiv, zumindest am Anfang.


    4. Für Deine angestrebte Jagdart kannst Du auch den RR vergessen, dafür brauchst Du einen Vorstehhund (also DD, DK, PP, Pointer, Klm, GM, usw.), da hier vorgestanden werden muß (so), sonst wirds nix mit der Hasenjagd(abgesehen davon lassen die meisten Besätze eh keine Jagd zu, so dass man als verantwortungsvoller Jäger eh drauf verzichtet). Wenn Du den Dobi wegen der Optik bevorzugst, da gibts auch Jagdhundrassen die ähnlich aussehen(nur nicht so groß), wie zB die Brandlbracke. Allerdings sind das alles mehr oder weniger Nachsuchen/Stöberexperten.


    Zusammenfassend läßt sich sagen, setz Dich mit dem örtlichen Jagdverein auseinander (mußt Du sowieso, wegen des Lehrgangs), geht mal mit einen Jäger öfters raus, und schau bei einer JAgdhundegruppe mal rein. Du mußt da etwas Erfahrung sammeln, bevor Du Dir einen JAgdhund zu legst, es geht nicht darum was Du machen möchtest, sondern machen kannst. Und da sind andere Rassen eher angebracht. Und der RR eigenet sich eher als Stöberer als zum Hasenjagen, also eher was für Drück- und Maisjagden. Denn Du hast ja nix gewonnen, den Hund auszubilden (kann übrigens Jahre dauern), Dir die Mühe gemacht zu haben, und salop gesagt, hast Du keine Arbeit für den Hund und mußt auf Hundsport ausweichen, dann kann man die ganze Sache(als die jagdliche Ausbildung für den Hund) gleich lassen und sofort mit Sport anfangen. Und die Ausbildung muß auch immer wieder geübt werden, sonst verlernt der Hund sie. Und die beste Übung sind Praxiseinsätze, die aber nicht immer gegeben sind (der Dackel ist momentan nur noch auf Übungsfährten, da zum Glück die Straße noch nicht gezehntet hat dies Jahr, und unser Wild bislang im Knall lag).


    Trotzdem erst mal Waidmannsheil Christian

  • hallo Christian,


    vielen dank für deine ausführliche Antwort. Dass das mit dem RR nichts wird zwecks der Hasenjagd trifft mich etwas. Aber es ist halt noch etwas anderes auf einen Hasen zu schießen als auf einen Hirsch. Denn Schalenwild finde ich so schön und majestätisch, den abzuschießen würd ich nicht fertig bringen...
    Bei ner Sau hätte ich vom rein ethischen weniger Probleme. Aber wie ist denn das, Deutschland soll ja frei vom Aujetzki-Virus sein, aber in vielen Büchern wird ja davor gewart, dem Hund rohes (wild)Schweinefleich zu geben. Weil halt der Virus für Menschen nicht gefährich ist und dasshalb vielleich nicht streng genug kontrolliert wird. Bekommen eure Hund Schweinefleisch?


    Das zu jeder Jagdprüfung einen Nachsuche auf Schweiß Pflicht ist, ist mir schon klar, aber es soll ja nicht die einzige Aufgabe meines Hunde werden.
    Dafür wird ich mir nen Bloodhound oder Gebirgsschweißhund zulegen.


    Hinterherhetzen :runningdog: würde der Dobi nem Hasen schon, aber wie du schon sagtes, vorstehen wird er nicht... :help:


    Für was ist denn der RR geeignet, denn bislang hab ich aus Büchern, I-net seiten und foren nur erlesen dass es ein Jagdhund ist.
    Was kann er denn so tolles?


    Liebe und leicht überforderte grüße von einer angeghenden Jägerin :yau:

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