War ich zu hart?

  • Wenn mir mein Hund zum 27. Mal ein Spielzeug zum Tauschen gegen Futter bringt und ich aber trotzdem meine Ruhe haben und ihn grade nirgends ablegen o.ä. möchte.
    Sage ich nicht nein, sondern lege ihm kurz und sanft meine Hand flach über die Schnauze.
    Bei uns (und so hatte ich das übrigens auch bei Hunden verstanden) ist es ein "zeichen des Vertrauens" (= ich habe dich gesehen, ich finde nicht grundsätzlich falsch was du machst, möchte jetzt aber meine Ruhe)


    Er läßt es dann sein, versteht mich, geht weg, legt sich hin oder sonst was. Mit grob oder agressiv hat das NCIHTS zu tun.


    Das ist für mich ein Schnauzengriff.


    Meines Erachtens wird er auch unter Hunden in diesem Sinne eingesetzt (nur bei gut vertrauten Hunden und im Sinne von "ach, jetzt nicht" - Intensität je nach Hund)

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Also teilweise widersprecht ihr euch hier dermaßen..... auf der einen Seite soll man nen Hund nicht auf den Rücken drehen, weil es hundeuntypisch ist und er es nicht versteht, aber auf der anderen Seite sagt ihr, dass sich Menschen eh hundeuntypisch verhalten und der Hund aber lernt, dies zu verstehen.....so langsam steig ich hier echt nimmer durch.....



      Ich habe das geschrieben und für MICH so gemeint...ich bin lieber eindeutig "menschlich" als undeutlich hündisch...ganz einfach weil der Hund (nach meiner Auffassung) sich eindeutig auf MEINE(menschliche) Reaktion einsetellen und darauf verlassen kann.


      wenn ICH jetzt anfangen würde zu versuchen hündisch zu reagieren kommt das eindeutig, mehrdeutig rüber :lol: ...halt unbeholfen,tollpatschig, wie auch immer...eben unsicher und wenig aussagekräftig..also lass ich es lieber sein.


      Wie das andere User sehen, kann ich nicht beurteilen.

    • ...mal müde reinschleich mit Nachtlicht...



      Zitat

      Also teilweise widersprecht ihr euch hier dermaßen..... auf der einen Seite soll man nen Hund nicht auf den Rücken drehen, weil es hundeuntypisch ist und er es nicht versteht, aber auf der anderen Seite sagt ihr, dass sich Menschen eh hundeuntypisch verhalten und der Hund aber lernt, dies zu verstehen.....so langsam steig ich hier echt nimmer durch.....


      Du hast doch eigentlich alles verstanden...ich erlaube mir, dein Zitat etwas zu
      ändern....


      Zitat

      Also auf der einen Seite soll man nen Hund nicht auf den Rücken drehen, weil es hundeuntypisch ist und er es nicht versteht. Und auf der anderen Seite sagt ihr, dass sich Menschen hundeuntypisch verhalten und der Hund aber lernt, dies zu verstehen.


      So... und je nachdem, ob du Hardliner oder Wattebauschwerfer bist, ist dieser Satz
      zu interpretieren:


      Variante 1...
      Ich schmeiss 25 kg.Hund auf die Seite, was ebend nicht gerade sanft geschehen
      würde und Hund lernt dies zu verstehen... und entsprechend zu reagieren
      ( wie auch immer :hust: ). Wiederholungen steigern den Lernefekt ...


      Variante 2...
      Ich bringe meinem Hund freunlich bei, sich hinzulegen und auf den Rücken zu
      drehen ...hundeuntypisch...aber, Hund hat durchaus verstandenen ;) . Auch hier
      steigern Wiederholungen den Lernefekt...


      Man kann diesen Satz eigentlich beliebig einsetzen. Auch beim Schnauzengriff
      ( hab ich gestern im mutigen Selbstversuch probiert ;) ) da kann ich bei beiden
      Hunden machen was ich will... da reagiert keiner. Warum auch? Frauchen packt
      mir halt ans Maul ... und ?! Und Ja, ich öffne auch mal unsanfter ne Hundeschnute
      die meine Unterwäsche nicht hergibt...


      Susanne


      ... Nachtlicht auspust...

    • Zitat

      Auch beim Schnauzengriff
      ( hab ich gestern im mutigen Selbstversuch probiert ;) ) da kann ich bei beiden
      Hunden machen was ich will... da reagiert keiner. Warum auch? Frauchen packt
      mir halt ans Maul ... und ?!


      Hast du ganz sanft das Mäulchen umfasst, ohne Druck und Lefzen an die Zähne quetschen? Das würde für mich erklären, warum keine Sau...äh kein Hund ;) reagiert hat.


      Ich glaube nämlich doch, dass bei festerem Griff und Druck auf die Lefzen ein Hund reagieren muss...weil es tut einfach weh bzw. der Druck ist unangenehm...

    • Also ohne Druck auf die Seiten die Schnauze packen interessiert unsere Maus auch kein Stück.


      Gehört bei uns oft zum Blödeln dazu: da wird mal mein Haar"gummi" (so n weiches Teil halt) über die Schnauze gestülpt und "böser Hund bekommt nen Maulkorb gespielt" oder als Rache, wenn sie bei mir nen Totschlabberversuch im Gesicht startet, dann bin ich dran, halt ihr kurz das Maul zu, damit die Zunge nicht raus kann und geb ihr n Bussi auf die Nase (ne, das ekelt mich nicht) und dann gehts wieder weiter mit Spielen....


      ist halt schwer zu beschreiben - es wird gelacht, geblödelt und auf dem Boden rumgerollt.


      Der Hund, der sich von keinem Fremden anfassen lässt und Menschen gegenüber so mißtrauisch ist - der lässt sich durchknuddeln, am Halsfell in den Schlaf kraulen (im Fell mit den Fingern kramen), legt sich auf den Rücken und streckt die Vorderpfoten, die Hinterbeine abwechselnd.


      Alles, was wir erreicht haben, war keine Selbstverständlichkeit - warum sollte ich irgendetwas tun, dass das anders werden lassen könnte??

    • Zitat

      Also ohne Druck auf die Seiten die Schnauze packen interessiert unsere Maus auch kein Stück.
      .....
      Alles, was wir erreicht haben, war keine Selbstverständlichkeit - warum sollte ich irgendetwas tun, dass das anders werden lassen könnte??


      Bruno findet das sogar ganz toll, weil wir zB. das Maul von allen Seiten anfassen und begutachten, Augen und Pfoten "untersuchen" und Revolver ;) säubern clickern. :D

    • Gestern mal wieder bei Rütter reingeschaltet und den Bericht über die Assistenzhunde für Behinderte gesehen. Da musste ich wieder an diesen Threat hier denken. Denn keiner der Rollstuhlfahrer ist aus seinem Gefährt gesprungen, um den Hund per Alphawurf unterzuordnen. Im Gegenteil: es lief alles sehr ruhig ab ohne Rumgezerre, Schnauzengriff oder sonstigen Aggro-Quatsch.


      Auch bei der Ausbildung der Hunde im Welpenalter wurde mit viel Spaß und Freude am Hund gearbeitet.


      Wie kann man besser verdeutlichen, das es auf "die sanfte Tour" ganz wunderbar funktioniert?

    • Die "sanfte Methode" wenden wir doch wahrscheinlich alle viel lieber an als die "harte Tour", oder? ;)


      Trotzdem: Wenn Loki uns anfangs zu heftig wurde, wurde er auch mal "sanft" in eine niedrigere Position gebracht, d.h. wir haben ihn schonmal auf den Rücken gelegt (aber nicht geschmissen oder gerissen oder sonstwas), auch den "Schnauzgriff" kennt er von manchen Erziehungsmaßnahmen. Und es hat ihm nicht geschadet!
      Ich denke, es kommt immer darauf an, ob solche Maßnahmen ständig angewendet werden oder wirklich nur wohldosiert.
      Ignorieren, wenn er knurrend in meiner Hose hängt finde ich nicht gerade effektiv.
      Loki kennt auch das Wort "NEIN" zur Genüge und weiss mittlerweile, dass er sein Verhalten dann zu unterlassen hat. Das musste aber auch des Öfteren hart durchgesetzt werden. Trotzdem zeigt er bei dem Wort keinerlei Angst- oder Demutsgesten (habe ich mir durch eine aussenstehende Person, der ich da durchaus eine gute Beobachtungsgabe und auch Kompetenz zuschreibe, bestätigen lassen, weil ich schon gerne wissen wollte, ob Loki aus Respekt und Freude auf uns hört oder aus Angst).


      Ob härtere Maßnahmen vom Hund vertragen werden, hängt für mich stark von der Rasse und dem Charakter des Hundes ab UND vor allem auch von der Person, die sie ausführt! Kurzes Maßregeln oder minutenlanges Unterbuttern sind doch ein großer Unterschied.

    • Ich würde zum Thema das Buch empfehlen:


      Wölfisch für Hundehalter
      Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern
      * Günther Bloch,
      * Elli H. Radinger


      Auch hier kann man beispielsweise klar nachlesen, dass es den Alphawurf im Rudel nicht gibt, das der Schnauzengriff eine sanfte, aber unmissverständliche Sozialaktion ist. Dass Welpen in ihre Schranken gewiesen werden, enw sie nerven, dass Ignorieren die wesentlich größere Strafe ist als mal wegschubsen usw.


      Ich denke übrigens, dass viele Hunde die Bedeutung z.B. "Schnauzengriff" durch das "unsensible" (aus Hundesicht natürlich) Verhalten des Menschen verlernt haben.
      Klar ist ein Mensch kein Hund, das weiß der Hund auch :-) Und man muss nicht komplatt hündisch sprechen, trotzdem ist es doch auch unlogisch, den Hund komplett anders zu behandeln als er es "von Natur aus kennt".
      Man macht sich das Leben leichter wenn man sich am hündischen Verhalten orientiert . Grundsätzlich könnte man dem Hund alles beibringen, ist ja nicht schwer, man könne auch "mit Fleisch wedeln" als "Strafe" konditionieren, wenn man ihm dabei regelmäßig auf den Kopf haut... :headbash:


      Da der Hund aber schon seine Kindheit und sein weiteres Leben hauptsächlich mit uns verbringt, ist es m.M.n. nicht unwichtig, was er hierbei lernt und ich finde er sollte doch "hündisch" nicht ganz verlernen. Das klingt jetzt komisch, aber viele Hunde verlernen es wirklich, wenn der Hundehalter die "hundesprache" so komplett ignoriert und der Hund eben nunmal einen Großteil seiner Zeit mit Menschen verbringt.
      Das wiederum fällt vielen gar nicht auf, weil sie es ja eben nicht mehr sehen!


      Hunde lassen sich dann nicht blocken, nehmen sich nicht zurück (auch bei Hundebegegnungen), begrüßen nicht mehr höflich usw.


      Klar, wenn ich ihm beim spielen 200 Mal über die Schnauze fasse lernt er es bedeutet wohl nichts... und reagiert nicht mehr drauf.


      Und hier muss jeder selber entscheiden ob er sensibel genug ist einen sensiblen Hund zu haben oder ob er es eher "menschlicher" mag und dann nicht mehr so sehr auf deine Energie, Signale und Körpersprache achten muss.


      Das ist nicht wertend, kann jeder so machen wie er mag.
      Für mich ist die Wahl immer "hündisch" :-)

    • Spikybub


      najaaaa.....ein bissi zuviel schwarz- weiss war das aber nun auch. wenn auch nett verpackt.


      die formulierung

      Zitat

      Und hier muss jeder selber entscheiden ob er sensibel genug ist einen sensiblen Hund zu haben oder ob er es eher "menschlicher" mag und dann nicht mehr so sehr auf deine Energie, Signale und Körpersprache achten muss.

      geht schon ein klein wenig in die richtung "wer nicht sensibel ist, wendet den schnauzgriff nicht an".


      körpersprache und signale, die mein hund auf "hündisch" (logischerweise - denn ein täfelchen hochhalten kann bis heute noch kein hund) aussendet, sollte man richtig lesen und interpretieren können. das ist völlig richtig und da drüber braucht man nicht diskutieren.


      aber ob ich - als mensch - dann unbedingt (und das wäre nun eine (sic!) schlussfolgerung aus deinem posting) anfangen muss, zu knurren, mit meinem bürzel zu wedeln oder eben den hund per schnauzgriff (der in 90% der fälle noch dazu völlig falsch angewendet wird)um "hund" meine sicht der dinge verständlich zu mache, wäre nicht meine schlussfolgerung. auch nicht, dass der hund "hündisch" verlernt, nur weil ich selber nicht mit ihm auf "hündisch" kommuniziere.


      ich glaub, da muss man schon noch ein bisschen differenzieren. meine hunde können mir sehr gut mitteilen, was sie wollen oder wie ihre momentane befindlichkeit ist - auf hündisch! - und ich würde sagen, ich "lese" sie recht gut. umgekehrt hab ich nicht den eindruck, ständig von meinen hunden missverstanden zu werden, nur weil ich nicht ständig mit ihnen in irgendwelche "rangordnungs/ressourcendinger" einlasse oder mich wie ein hund benehmen. (im gegenteil, da bin ich wohl aus hündischer sicht immer sehr unhöflich, denn ich mag keine hundenasen die sich bei der begrüssung in meinen popo bohren und bin auch noch nie auf die idee gekommen, dergleichen beim kennenlernen fremder hunde anzuwenden - um nur ein beispiel zu nennen).


      ob meine hunde oder ich unsensibler sind als du und deine hunde - kann ich nicht sagen, da ich weder dich noch deine hunde kenne.


      bis jetzt gabs noch keine beschwerden - weder von meinen mitmenschen noch von anderen hunden, denen wir so begegnen.


      und nein, antiautoritär (im umgangssprachlichen sinne) bin ich sicher nicht.

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