Welpe und Baby - mal ein positiv Bericht

Oh, das ist ein wunderbarer Thread.

Ich kann aus der Kind-mit-Tier-aufgewachsen Seite berichten... gehöre zu den armen, armen Kindern, die viiiel zu wenig Aufmerksamkeit der Mutter bekommen haben, weil es immer Tiere gab

Nein, im Ernst, es war wunderbar. Meine besten Freunde waren die Dobermannhündin der Nachbarin und unser Pferd, als ich noch ganz klein war. Katzen wurden als Kopfkissen missbraucht und sämtliche Tierfuttersorten hab ich auch probiert. Ich bin wegen der Tiere niemals zu kurz gekommen, ganz im Gegenteil.

Es hat mir auch in keinster Weise geschadet mit den Hunden der Umgebung meine Fruchtzwerge und mit den Katzen meinen Kakao zu teilen^^ Durch die Pferde habe ich ein gesundes Maß an Vorsicht gelernt, aber auch jede Menge Selbstbewusstsein (macht einen schon ganz Stolz wenn so ein großes Pferd mit einem mitgeht... jaja )
Obwohl meine Mom eine Katzenallergikerin ist, hab ich keinerlei Probleme mit Tierhaaren.

Wenn ich daran zurückdenke, wie schön es war, das immer Tiere ein Teil meines Leben waren, würde ich jedem, der ein Kind erwartet, empfehlen sich welche zuzulegen, wenn noch keine da sind.
An meine Babyzeit kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern...

LG

Schön
Das weckt Erinnerungen, die bei mir allerdings schon 11 Jahre her sind.
Ich hatte schon eine dreijährige Hündin, da brauchte ein kleiner Welpe dringend ein zu Hause. Klar nahm ich ihn, nuuuuur, um ihm dann ein gutes Zuhause zu suchen. Später ... Öh, braucht noch jemand einen kläffenden Welpen mit vielen Fusseln? Nein, dann ist ja gut

Also meine Plusliste Schwanger und Welpe

Mein Junge war schon an das Hundwiesengekläffe im Bauch gewöhnt und schlief eigentlich am Besten auf selbiger, wenn richtig Rambazamba war.
Man musste sich trotzdem etwas bewegen, was dazu führte, dass ich bis zum Schluss fit war.
Ich hatte wohl ein sehr gutes Arsenal an Antikörpern in der Zeit gesammelt, denn solange ich stillte, hatte mein Junge nur einen Infekt.
Also ich dann doch zu kugelrund war um mich noch vernünftig zu bücken, konnte der Hund mir schon Sachen raufreichen, die ich verloren habe
Als es losging, war es mein Hund, der das erkannt hat, nicht ich. Sie schaute nämlich unter der Toilette nach, ob ich schon meinen Welpen hätte, als die nicht schon da waren, schubbste sie mich sanft in Richtung Schlafzimmer. Da wusste ich die Rückenschmerzen sind DIE Rückenschmerzen. So war mein Mann rechtzeitig zur Geburt da.

Dann die Vorteile, wenn das Kind da ist.
Ja, es ist immer sauber.
Man kann den Kinderwagen ruhig kurz stehenlassen, der Bodyguard steht und wacht und ist für das Kind auch viel wichtiger als Mamas Gesicht.
Man wird beim draußen stillen nicht belästigt, wenn der Hund jeden der nur kuckt anknurrt.
Schnullerabgewöhntraining gar kein Problem, der wurde eh nur benutzt, um ihm dem Hund zuzuwerfen.
Krabbeln lernen, laufen lernen, radfahren kein Problem, das Kind will immer mithalten.
Keiner klaut dir dein Kind aus dem Garten, wenn ein Hund lächelnd danebensteht
Mütter mit Kind und Hund sind eine eingeschworene Gemeinschaft, da von allen angefeindet.

Und bei zwei Kindern, ideal, denn sie streiten sich nicht (lange), nicht weil sie sich so sehr lieben, sondern weil der Hund dann ganz traurig wird

Zitat

Wenn sie mal den Hundeprofi und die Supernanny in einer Show bringen dann bewerbe ich mich mal.

KamiKatZeChArLy
Nach Deiner Logik dürfte keiner, der einen Bauernhof hat, jemals Kinder bekommen.

Wirklich wunderbare Berichte, die zeigen, dass es eben DOCH anders geht (auch wenns stressiger ist) und nicht (zwingend) in Eifersucht etc endet.

Diesen Bericht müsste ich, sobald ich irgendwann mal schwanger bin, meinem Opa und meiner Oma zeigen. Denn mein Freund und ich wollen uns einen Hund zulegen nächstes Jahr und irgendwann danach dann für einen "zweibeinigen Welpen" sorgen...Und meine Großeltern sind der festen Überzeugung, dass der Hund NIEMALS nicht VOR dem Kind in der Familie sein darf, denn dann würde er nicht akzeptieren, dass er der Rangniedrigste ist und das Kind beißen etc. Das wird noch Diskussionen geben...

Herrlich wie du das alles so schön geschrieben hast

Ich kann es mir so richtig schön bildlich vorstellen

Hallo!

Bei uns ging es zwar nicht um Welpe + Baby, aber um Welpe + 3 Kinder (mein jüngster ist 2 Jahre). Kommt irgendwie aufs gleiche raus.
Da haben sich viele auch an den Kopf gefasst und gemeint "Hast du denn nicht schon genug zu tun mit deinen Kids?"

Lilo ist nun fast 7 Monate alt und ich bereue nichts. Die Wuffeline macht unser Familienchaos perfekt.

Ich bin die letzten 8 Jahre jede Nacht aufgestanden, da machten die paar Wochen mehr wegen Welpi gar nix aus.
Ob nun Kackwindel wechseln oder Hundehäufchen aufsammeln - hat alles den gleichen Stinkfaktor.
Der Hund versaut nun mit den Kindern zusammen das Sofa, Einrichtung und das Auto.
Mit Kindern ist man eh viel draussen, da kann der Hund gut mit.

So eine Liste lässt sich beliebig fortsetzen....

Man braucht aber schon ne gute Portion Nerven und allzu pingelig darf man auch nicht sein.

Zitat

Hallo,

nun ist ein bisserl Zeit vergangen (Hund knapp 2 Jahre, Kind gute 1 1/2 Jahre) und ich wollte nur mal kurz einen aktuellen Statusbericht abgeben, wie sich die Vorteile und Nachteile inwischen so verteilen:

Vorteile:
- Kind wird motorisch sehr gefördert. Sie kann mit 1 1/2 bereits besser über die Schleppleine hüpfen als ich.
- Auch sprachlich bringt ein Hund viel. Sie kann bereits die erste Fremdsprache, Luki versteht ihr WauWau zumindest besser als mein Geplapper.
- Das Kind wird mal eine gute Führungspersönlichkeit. "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Ball" müssen konsequent umgesetzt werden.
- Immer noch keine Brösel unterm Hochstuhl vorhanden.
- Die Rotznase ist immer sauber.
- Zwei Leinen an den Hund und schon bleibt auch das Kind in meiner (bzw. Lukis) Nähe.
- Der Hund ist beim Gassi gehen immer wunderbar auch mich fixiert (schliesslich muss er ja wissen, wann ich mit Handschuhe anziehen, Nase putzen etc. abgelenkt bin ....)
- Der Hund kann bereits ziemlich viele Kunststücke, wenn die Spaziergänge mal wieder kürzer ausfallen.
- Man muss nicht immer selber die verlorenen Handschuhe und Mützen holen gehen, dafür gibt es ja "Apport"
- Wenn man keine Zeit hat, das zum 1000. mal gegen den Tisch gerannte Kind zu trösten, kann man es auch mal zum Hund schicken, der kann das e besser...
- Unterordnung klappt auch unter Ablenkung: "Sitz" während das Kind mit dem Ball / Leckerli vor der Nase rumwedelt ist ziemlich gemein.

Aber immer noch dürfen die Nachteile nicht verschwiegen werden.
- Die Blicke bleiben böse bis mitleidig, wenn man mit Hund (an der Leine), brüllendem Kind (unterm Arm) und Bobbycar (unter dem anderen Arm) die Strassen entlang marschiert.
- Man wird zum "der tut nix" Schreier, wenn Hund mal wieder oben genannte Ablenkung genutzt hat und freudig fremde Hunde (und deren Besitzer) begrüßt.
- Man sollte immer eine Ersatzbrezn in der Tasche haben, wenn der Hund mal wieder bei fremden Kindern Mundraub begeht.
-Man hätte sich besser einen Hütehund angeschafft, dann müsste man nicht immer selber dam Kind nachrennen, während der Hund nach Reh und Hase Ausschau hält.
- Man hätte noch besser einen stummen Hund angeschafft, welcher nicht genau dann (und eigentlich nur dann) bellt, wenn das Kind gerade am einschlafen ist.

Fazit:
Junghund und Kleinkind macht immer noch wahnsinnig Spaß, die Kompromisse auf allen Seiten werden jedoch größer.

Liebe Grüße
Ute mit Anna und Luki

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Ich (3 Kinder und 2 Hunde)sehe das ähnlich.
Vorallem "die Kompromisse auf allen Seiten" tun allen Seiten gut.
Kind und Hund merken, dass sie nicht die erste Geige spielen und Mama wird gelassener, weil sie feststellt, dass man vielen Ansprüchen, oft auch den eigenen, nicht mehr gerecht werden kann.
Außer man will abends um 11 immer noch die Küche putzen....