Dominanztheorie vs Wattebäuschewerfer - bei Pferdehaltern?

  • Ich habe eine Wattebauscherin kennengelernt und das war für mich am Rande der Tierqäulerei.
    Es handelte sich um einen schicken Reitstall mit Paddock und Außenfenster.
    Um 18.30 Uhr wurden die Paddocks und Fenster komplett verschlossen (egal ob im Hochsommer oder Winter), da ja jemand nachts den Tieren etwas zu leide tun könnte.
    Fazit morgens war dort eine furchtbare, stickige Luft.
    Ihr Pferd wurde zum Winter immer komplett geschoren und über Monate eingedeckt. ( Nein, das Tierchen arbeitete nicht täglich 2-3 Stunden).
    Sie wollte Gummimatte in den Paddock verlegen, da die Stute sonst so hart steht auf dem Beton.
    Pferde nachts oder bei Regen auf die Weide ? Unmöglich.
    Tatsächlich gingen die Pferde bei Regen noch nicht mal auf den Paddock.
    Ich habe es ein halbes Jahr ausgehalten.
    Heute steht mein Pferd in einem kleinen Offenstall mit nahezu ganzjähriger Koppelhaltung, ohne Strom und fließend Wasser und gehe im Winter im dunkeln ausreiten und alle sind glücklich und zufrieden.
    Meine Erfahrung sind einfach, dass die Pferde völlig degenerieren, sowohl körperlich als auch mental.
    Pferde gehören in eine stabile Gruppe mit regelmäßigem Koppelgang.

  • früher sollte ich häufig andere pferde korrektur-reiten. ich habe es gehasst. es waren meist ganz tolle pferde, denen aber nie grenzen aufgezeigt wurden. ich sollte also immer der depp sein, der sich drauf setzt und dem pferd mal zeigt wo der hammer hängt.
    heute weigere ich mich genau aus diesem grund fremde pferde zu reiten! es ist einfach unfair, sowohl dem pferd gegenüber, als auch mir, denn ich hasse es zu dem pferd grob sein zu müssen.


    daher bin ich etwas allergisch auf die plüschfraktion. ich sage auf keinen fall, dass man pferde dauerhaft wegen jeden scheiß vermachen soll. ein einfaches durchsetzten reicht. beispiel: mein pferd soll stehen bleiben. er macht aber immer wieder einen schritt vorwärts. dann wird halt in aller ruhe wieder rückwärts gerichtet, bis er es "einsieht" an ort und stelle stehen zu bleiben. da muss nicht zurückgeprügelt werden, einfache konsequenz tuts auch. aber das kennen wir ja von den hunden, nicht wahr?


    zu der haltung box oder offenstall.
    boxen haben einen kleinen vorteil gegenüber dem offenstall. die pferde haben beim fressen und schlafen auf jeden fall ruhe.
    im idealfall sind sie nur in der nacht in den boxen. leider ist das meist nicht der fall.
    kleine offenstallgruppen mit futterständern sind daher evtl der idealste konsens. meinem bekommt es auf jeden fall besser als eine box (was wir auch schon hatten).

  • Vielen Dank für eure Beiträge!
    Die Offenstall- und die Kleingruppenhaltung hab ich gefressen - so weit, so gut. Auch, dass man 500 kg zu händeln wissen sollte und dass Pferde keine Sportgeräte sind.


    Ich schildere mal eine typische Situation, die mir Bauchweh macht:
    Ein Pferd beißt eine Reiterin (Reitbeteiligung) beim Aufsatteln. Die haut dem Pferd daraufhin eine. Das sieht die Besitzerin und "kündigt" die RB mit den Worten: "Mein Pferd wird nicht geschlagen!"
    - DAS kann ich als (Noch)NIchtpferdehalterin nachvollziehen!
    ABER: Ich höre, wie sich 2 Reitprofis darüber unterhalten: "Kein Wunder, dass das Pferd bissig ist! Die sagt dem ja nie Bescheid!" und: "Das geht auch nicht, das darf man nicht durchgehen lassen, da MUSS man dem Pferd klare Ansagen machen!"
    - Und ich denke: Aber vielleicht ist das Pferd genau deswegen bissig, weil ihm schon zu oft auf eure Art zugesetzt wurde...


    Wisst ihr, wie ich das meine?
    Wie finde ich denn da durch?
    Ich will auf gar keinen Fall in einem Reitstall landen, bei dem während der Reitstunden "Sitz gerade!" gebrüllt wird und in dem die Pferde nicht optimal gehalten werden.


    Was sind denn die Gurus für einen gewaltfreien Umgang mit dem Pferd? Wer kommuniziert mit dem Pferd, statt sich an ihm abzuarbeiten?
    Ich meine so Sachen wie nicht am Strick reißen, sondern mit Schwung neben dem Pferd losgehen, so dass es folgen "will" - wisst ihr, wie ich das meine? SO würde ich gerne mit Pferden umgehen - wie heißt diese Fraktion und wo finde ich Infos darüber?


    - Oder seh ich das zu rosarot?


    Ist es nicht möglich mit Pferden eine Art Partnerschaft einzugehen, eine Win-Win-Situation, wie beim Hund? Wird ein Pferd immer lieber ohne Menschen/Reiter leben, wenn es sich das aussuchen könnte? (Der Hund ja nicht)


    PS Redet man bei Pferden eigentlich nicht von einer möglicherweise schlechten/fehlenden Sozialisierung/Prägung?



    Danke.
    Ich weiß, ist viel und vielleicht auch etwas konfus :hilfe:


  • Hm hier denke ich, hat das Pferd unangenehmen Erfahrungen beim Satteln gemacht oder Schmerzen beim Satteln. Vllt wurde mal zu schnell der Gurt zugezogen, oder die Satteldecke lag nicht flach sondern hatte einen Knick, oder der Sattel passt nicht, oder oder oder...


    Hier muss man denk ich nach der Ursache forschen, und sollte das Pferd wirklich einfach nur dreist und frech sein, ist vllt eine klare Ansage nicht verkehrt, obwohl man auch hier viel mit Köpersprache arbeite kann (frontal auf Kopf zugehen/ Bewegung Richtung Kopf machen/... aufpassen muss man hier nur, dass man das Pferd nicht zur Flucht animiert, da es ja angebunden ist).


    Alle (Reitschul-)Pferde, die ich kennen gelernt habe, und beim Satteln gebissen haben, hatten damit unangenehme Erfahrungen gemacht oder Schmerzen.



    Zu den anderen Punkten: doch du kannst eine win-win-Situation für beide schaffen. In meinem alten Stall stand ein Pferd, das eigentlich in Rente gehen sollte (25, 1,78m groß, Arthrose). Das hat aber in einem halben Jahr Weide extrem abgenommen, und hat sich gefreut, als es danach wieder geritten wurde.


    Bei meinem Reitbeteiligungspferd, habe ich auch den Eindruck, dass es sich freut, wenn es geritten wird. Es läuft normalerweise an der Kutsche und die Abwechslung tut ihm gut.


    Ich denk viele Pferde mögen die Abwechslung beim Reiten:.


    Such mal ein bisschen nach Pirelli, der ist einer der sehr stark auf Bindung und Teamwork achtete: zuerst kommt hier die Bodenarbeit, und wenn das Pferd dann dem Menschen vertraut, fängt man mit dem Reiten an...


    Lg Snaedis

  • Hi,


    wenn das Pferd beim aufsatteln beisst, hat es vermutlich auch damit was zu tun (Sattelzwang, zu grobes, hastiges gurten etc.)
    Soviel dazu.
    Wobei ich Schlaege generell ablehne, "knuffen" tu ich aber gegebenenfalls...


    Und "Idioten" wirst Du wohl in jedem Reit/Pensionsstall finden. Leider...



    LG,


    Tanja

  • Puuh ich finde so pauschal kann man das nicht sagen.


    Ich denke ich bin so der Mittelweg ehrlich gesagt..


    Pferdchen steht übrigens in der Box, allerdings mit täglichem Weidegang und zwar den ganzen Tag. Er will abends auch rein, dann bekommt er Futter etc. und morgens gehts wieder raus.


    Ich lasse mir vom Pferd sicher nicht alles gefallen. Allerdings muss man differenzieren, was man unterbinden kann und was nicht. Bei dem Pferd, dass ich vorher Jahre lang geritten bin musste man gnadenlos konsequent sein. Alles andere hat sie schamlos ausgenutzt und sie war jetzt nicht unbedingt das "sicherste" Pferd.


    Jetzt allerdings reite ich ein Pferd, was panische Angst vorm Sattelgurtzumachen hat. Zudem kann man ihn nicht anbinden. Da bringt Konsequenz nicht. Da muss man mit Wattenbäuschen werfen, wenn mans so will. Das kann zu bösen Unfällen kommen wenn man es ignoriert. Wie gesagt, Satteln üben wir grade mit ganz viel Leckerlies etc. Nein, kein Wattebäuschchen werfen, reine Vorsichtsmaßnahme sowohl für mich, als auch fürs Pferd.... ich könnte stundenlang so weitermachen... ich denke, es ist alles Ansichtssache. Ich lasse mich nicht veräppeln, gehe aber durchaus auf seine Ängste etc. ein. Genauso in der Haltung, nachts in die Box, über Tag draußen. Das auch schon mit Decke wenn es ganz kalt ist.


    Ich finde im Reitsport gibt es zuviele Extreme, bei allem. Haltung, Sport und Freizeitreiten. Einerseits gibt es da die Leute, die ihre Pferd so ausbinden beim Longieren, dass einem schlecht wird und man nur noch Rollkur wir kommen sagen kann. Diese Leute wundern sich dann das das Pferd anfängt zu Buckeln oder ähnliches, also wirds immer extremer.
    Auf der anderen Seite sehe ich die wahnsinnig schlecht bemuskelten Pferde der Freizeitreiter, abfallende Kuppe, beim Reiten wird nur der Kopf hochgerissen...


    Jeder Sport und alles was Tiere involviert hat Extreme. Beim Reitsport findet man bei jeder Kleinigkeit beide Extreme...


    Ach ja ein lustiges Erlebnis hatte ich. In unserem Stall kam eine neue Einstellerin. Ohne Witz, sie kam mindestens 5 mal am Tag, stand dann stundenlang vor der Box ihres Pferdes "Mamii ist da, Mami ist da". Das Pferd hatte in seinem ganzen Leben noch keine Koppel gesehen. Es durfte wegen der Verletzungsgefahr nicht raus. Auch Ausreiten ging nicht. Der ist wirklich nur rumgestanden, bis auf einmal am Tag reiten und ab und zu grasen gehen. Das ist einfach nur bitter und geht gegen die Natur des Pferdes. Das ist negatives Wattebauschwerfen, in höchstem Maß. Die Dame musste übrigens den Stall nach kurzer Zeit verlassen, weil sie allen auf den Wecker ging mit ihren ständigen "Sorgen" etc....

  • Zu dem Thema kann ich dir das Buch Bodenarbeit von Christa Arz empfehlen, da steht sehr genau drin wie das mit dem konsequenten Umgang beim Umgang, führen, Verhalten des Pferdes läuft, sie ist kein Guru aber die Gurus würde ich dir auch nicht unbedingt empfehlen weil da auch nicht immer alles gold ist was glänzt.


    Dazu gibt es einfach soviele Themen und meiner Meinung nach müsste man jahrelange pferdeerfahrung haben um erst mal beurteilen zu können, welcher Stall, welche Haltung die Richtige ist und das Verhalten des Pferdes und die möglichen Ursachen so gut versteht dass man darauf richtig reagieren kann.


    Zu dem Thema beissen haben die anderen schon richtig geantwortet, solche Verhaltensweisen sind meistens nur ein Symptom wo man die Ursache beseitigen muss, z.B. einen passenden Sattel kaufen der nicht schmerzt beim auflegen. Wenn das Pferd einen allerdings beisst weil es respektlos einem gegenüber ist, und das ist das was ich meine, es braucht Erfahrung um das richtig deuten zu können, dann ist eine deutliche Ansage schon nicht verkehrt, z.B. sich durch Körpersprache groß machen und zurück schicken, zurückdrohen. Wenn mich ein Pferd ansteigt, nach mir tritt, mich anrempelt, mich überholt beim führen, meinen Raum nicht respektiert, das sind so Sachen die man nicht durch positive Bestärkung klären kann, das ist einfach viel zu gefährlich um lang zu diskutieren. Aber solche Sachen stehen in dem Buch oder in Bodenarbeitsbüchern allgemein da kann man schon viel daraus lernen.


    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Gute Ausbilder z.B. sind Peter Kreinberg, Pat Parelli, Bea Borelle, auch Michael Geitner für Anfänger.

  • Gute Ausbilder haben dir die anderen schon empfohlen, mir fällt grad kein weiterer ein… generell ist zu raten- gesunden Menschenverstand einsetzten. ;)
    Pferdeausbildung & Erziehung ist keine 5 Minuten, schnippschnapp Sache- wie auch beim Hund. Geduld, Konsequenz, Rückschläge wegstecken können… Neue Ansätze suchen- nicht jedes Pferd ist gleich. Und sich bewusst machen- Pferde sind große Tiere & wenn die einem auf der Nase rumtanzen ist das bei weitem nicht immer ganz so harmlos als wenn der Wuff mal auf der Hundewiese nicht gleich vom Spiel mit anderen abrufbar ist.


    Bei der Beissituation kann ich dir z.B. mein Pony als Beispiel geben. Sie hat Sattelzwang (nicht durch mich, ich bekomm es aber auch nicht mehr raus), findet Satteln also prinzipiell blöd, ist zudem noch kitzelig am Bauch. Wenn ich Sattel wird der Gurt nur lose angezogen, ist sie brav gibt’s ein lob gepaart mit Leckerle oder ich kraule sie, manchmal hat sie aber auch zickige Tage, da will sie es dann doch mal testen ob sie nicht nach mir schnappen kann. :pfeif:
    Genauso beim putzen am Bauch- ich rubbel nun weiss Gott nicht ewig da rum aber es muss tw. sein, ab & an meint sie aber auch da schnappen zu müssen- da gibt’s dann schon einen ordentlichen Rüffel & ich block den Versuch im Ansatz ab- entweder mit in dem Moment hochgehender Hand oder dem Putzzeug. Sie hat auch schon mal in die Wurzelbürste gebissen- da hat sie vielleicht dumm geguckt. Timing ist oftmals das Geheimnis, nicht Kraft & besondere Brutalität. :smile:


    & manchmal das Bedürfnis lebensmüde zu sein… hihi… von unserem Grossen, zeitlebens in jeder Herde Leitwallach, im Grunde ganz lieb & gutmütig aber kein Pferd das sich im klassischen Sinne dem Reiter unterordnet, da kann ich Dinge erzählen… brr… es gab Tage da hab ich drauf gesessen & getan als ob mich seine Spässchen (die der Einschüchterung dienen sollten) nicht rühren würden- wenn ich abgestiegen bin, brauchte ich aber ein Höckerchen. :D

  • Pferdeleute sind besondere Leute, im Positiven wie im Negativen.
    Habe Pferdewirtin gelernt und arbeite jetzt nebenbei als Pferdepflegerin in einem Reitverein...
    Ich bevorzuge eigentlich ein Mittelding aus Boxen- und Offenstallhaltung in kleineren Gruppen um die 4 oder 6 Pferde... Meiner liebt seine Box, wenn er sich dorthin zum Fressen und Schlafen hin verkrümeln kann.
    Ich erziehe meine Pferde oder die Pferde, mit denen ich täglich auskommen muss, so: Es wird 1 x nett gesagt/gebeten, kommt keine Reaktion, sag ich es etwas strenger und wenn das immer noch nicht den gewünschten Erfolg hat, RAUCHT´s. Meist reicht ein "Abriss", also mal nen Schrei loslassen, ein paar Schritte zurück schicken, ab und an gibt es auch einen Klaps. Rückt mir einer zu arg auf die Pelle, drehe ich ihm den Rücken zu, hebe das Bein deutlich und drohe, ihn zu treten. Das wirkt Wunder, da stand bislang noch jeder rucki-zucki wieder brav nen Meter weiter weg ohne dass ich treten musste.
    Mein Trainer hat sich mal den Mittelfußknochen gebrochen, weil sein Pferd ihm aus diesem "ich respektiere deinen Individualabstand nicht und baller dir jetzt einfach mal grob unachtsam gegen das Bein" heraus wirklich so richtig trottelig gegen das Bein gescheppert hat. André hat das mit Zurücktreten quittiert, was der Mittelfußknochen dann seinerseits mit Nachgeben dankte. Finde das noch lang keine Tierquälerei, wenn du mit Pferden klarkommen willst, versuch, pferdisch zu denken und zu "reden". Wie die sich teilweise die Hufe um die Ohren ballern und jemand, der seinem Pferd berechtigt mal nen Klaps verpasst, soll ein Tierquäler sein? Seh ich nicht so.
    Würde meine RB meinem Bub eins auf die Schnute hauen weil er sie gezwickt hat, wäre es absolut berechtigt und ich würd nix sagen. Als mein Bub unterm Bereiter beim Angaloppieren einen Bocksprung gemacht hat und dieser das mit einem Gertenklaps quittiert hat, hab ich auch nichts gesagt. Absteigen musste er jedoch, als er meinem Pferd die Gerte mehrfach grundlos auf den Allerwertesten schlug um weitere Bocksprünge zu provozieren und diese dann ahnden zu können...


    Während meiner Ausbildung hatte ich mit einem Junghengst zu tun, der auf dem Hof dort geboren worden war und nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte. Der war nie geschlagen worden o.ä. 2- bzw. 3 jährig war er bissig, das hatte von jetzt auf gleich angefangen und wenn man bei dem in die Box wollte, ging das nur noch mit Gerte im Stiefel. Beim Boxen öffnen kam der einem mit gefletschten Zähnen entgegen geschossen und zielte mitten ins Gesicht... hab ihn den einen Morgen wie immer in die Führmaschine bringen müssen, musste ihm kurz den Rücken zudrehen und er biss mir in die linke Schulter, dass es knackte. Vor Schmerz hab ich mich derart vergessen, dass ich erst mit dem Strickende und irgendwann nur noch mit der rechten Hand auf ihn eingeschlagen habe, ich hab so geschrien, dass man es bis in den Ort runter gehört hat und ich am nächsten Tag keinen Ton mehr rausbekommen habe. Als er nur noch weiß in den Augen hatte und am ganzen Körper gebibbert hat, hab ich erst gemerkt, was ich da gemacht habe. Zum einen habe ich mich fürchterlich geschämt, es tat mir unendlich Leid, ich hab geheult, weil ich mich so vor mir selber geekelt habe, dass ich einem Tier so was antun konnte. Dann kam da noch die Angst, dass er mich jetzt umbringt...
    Wir haben eine Weile voreinander gestanden, er bibbernd, ich heulend. Habe dann die Hand gehoben, ihm hingehalten und als er sie vorsichtig berührt und abgeleckt hat, hab ich ihn gestreichelt. Mag sich blöd anhören, aber ab dem Tag hatte ich keine Probleme mehr mit ihm, der hat mich für den Rest der Ausbildungszeit nie wieder gebissen oder Anstalten gemacht zu schnappen, hatte aber auch keinen Schiss vor mir, der kam an, hat sich sein Goody abgeholt, sich putzen lassen, alles kein Problem mehr. Ich schäme mich da trotzdem nach wie vor für, dass ich mich derart vergessen habe.


    Pferde wollen geführt werden, wie unsere Hunde auch. Tut man das als ihr Mensch nicht, übernehmen sie entweder die Führung selbst oder werden unsicher. Beides führt zu Problemen beim Miteinander.
    Beim Hund muss man nicht so körperlich werden um ihn entsprechend zu erziehen, Hunde verständigen sich aber auch unterstützend zur Körpersprache weitaus mehr mit Lauten als Pferde, was vielleicht auch eine Rolle spielt.
    Pferde sind sehr "körperliche" Tiere und bei der Gewichtsklasse, in der wir uns da bewegen, halte ich es für durchaus legitim, in entsprechenden Situationen entsprechend körperlich zu werden, eben so, dass das Pferd es versteht.

  • Ihr seid super, danke!
    Sehe jetzt ein wenig klarer bzw. sehe Ansatzpunkte. Es scheint zB viel um das Stichwort "Respekt" bzw. "Respektlosigkeit" zu gehen, was mich da so bewegt. Das Pferd sicher führen. Seine Sprache sprechen/imitieren. Sich Respekt verschaffen, um mit dem Pferd partnerschaftlich umgehen bzw arbeiten zu können (und was sich für mich bisweilen etwas - zu - brutal anhört).
    Danke auch für die Buchtipps und Namen!

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