Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
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Shoppy
OK danke für die Info :)naijra
Also das Jahr ist wohl deshalb, weil ein Hund erst seine Zeit braucht und bei einer zu kurzen Handfütterung das ganze eher dazu führt, dass der Hund denkt man wäre ein Futterautomat. Wenn man zu kurz aus der Hand füttert, dann sind die vermeintlichen Erfolge schnell dahin. Oft ist es ja so, dass man meint, dass sich die Bindung verbessert hätte, man ist ganz begeistert, stellt daraufhin die Handfütterung ein und das ganze ist wieder dahin. Deshalb dieses Jahr.
Ich müßte da nochmal nachlesen, finde den Gedankengang nur sehr interessant, wenn ich auch bisher noch keine Handfütterung in dem Extrem angewendet habe, da wir barfen und ich nicht wirklich Lust habe, dass Futter zu pürieren und die ganze Zeit aus der Tube zu füttern. Den Ansatz finde ich aber schon sehr interessant. - Vor einem Moment
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Hi,
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Ich denke, eine Bindung baut sich beim Training automatisch mit auf - ich wüßte gar nicht wie man verhindern könnte, ausser man nimmt eine Skinnerbox ;D
Ich denke allerdings schon, dass das "wie" einen großen Einfluß auf die Qualität der Beziehung und das Vertrauen hat.
Ich bin mir nicht so sicher, warum sich das ausgerecht durch Handfütterung besser aufbauen sollte als bei anderen Methoden - theoretisch kann man dass ja auch sehr "mechanisch" machen (ich sag nicht, dass das der Fall sein muß), besonders wenn man anderweitig vielleicht, wie sag ich das jetzt mal ganz neutral...kann ich nicht neutral
ich versuchs mal in höflich
Mein Eindruck ist, und der kann falsch sein, dass Handfütterung von Leuten empfohlen wird, die auch Trainignspraktiken empfehlen, die gerade nicht vertrauensfördern ist. Und dann frage ich mich, ob die Handfütterung das ausgleichen soll - nach dem Motto: Du kannst es nicht nicht bemerken, dass die wichtigste Ressource in deinem Leben von MIR kommt, als benimm dich, sonst gibts nix mehr...
Aber vieleicht ist das eine falsche Annahme, man kann die Handfütterung für den Hund ja auch ganz spannend und lustig gestalten. Ich weiß nur nicht, ob so die Empfehlung ist, weil das ja (wenn man die Bröcken z.B. wirft, oder versteckt...) vom Menschen ablenkt.
ABer nu sind wir, glaub ich, ganz bös OT und kriegen gleich auf die Finger
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Zitat
Den Hund Hund sein lassen und ihm hundetypisches Verhalten zugestehen. Was in obigem Beispiel kein erniedrigendes Ertragen der Unverschämtheiten eines anderen Hundes, sondern ein adäquates Zurechtweisen des Schnösels gewesen wäre.Wann ist Hund denn Hund? Wenn er sich prügelt, wie er grad lustig ist? Jagt, wie ihm grad lustig ist? Machen kann, wann er was er will?
Erniedrigung? Unverschämtheiten? Sind das nicht menschliche Begrifflichkeiten? Läßt Du die Hunde Hund sein, wenn Du ihnen solche Dinge unterstellst?
Und wer bestimmt, was ein adäquates Zurechtweisen ist? Welcher Hund kann das denn?
Und wäre es gerade bei einem pöbelnden Schnösel nicht sehr viel coooooler, das Gehabe einfach abprallen zu lassen?
Wenn ich mir schon Hunde anschaue, dann nehme ich mir lieber den coolen souveränen präsenten als Vorbild und nicht den cholerischen "Haudrauf".
Was interessiert es den Kuchen, wenn die Krümel Aufstand proben?
Oder würdest Du etwa auch nem Dich beschimpfenden 3jährigen einfach kurz und knapp den Arsch hauen?
Deine Gedankengänge sind immer so negativ geprägt.
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Eigentlich wollte ich seit 2 Tagen schon was schreiben, aber ich dachte immer bloß nicht den Tag vor dem Abend loben.
Aber es scheint so, als hätten wir es geschafft!
Bruno pöbelte ja nicht wegen einer Aggression sondern wegen Unsicherheit und Angst und er reagierte nicht nur auf Hunde jeder Größe und Farbe und andere Tierarten, sondern auch auf Menschen und herum stehende Mülleimer, Postkästen, Fahrräder und auf die Gehwagen von älteren Herrschaften.
Am Freitag habe ich es endlich gewagt und bin mit einer Freundin und ihrer Hündin spazieren gegangen. Bruno und die hündische Dame kannten sich nicht, ich hatte mich bis dahin einfach nicht getraut, weil er ja immer ein Riesentheater veranstaltet hat bei anderen Hunden. Tja, und am Freitag hat mein kleiner Terrorist mich total überrascht. Nicht nur, dass sie ruhig nebeneinander an der Leine laufen konnten, nach dem sich beide etwas stürmisch begrüßt hatten, nein, man konnte sogar 1 Stunde lang offline gemeinsam den Strand erkunden, Vögel jagen (und Bruno hat sogar auf mich gehört und kam auf den Rückruf angewetzt, obwohl Pia große Lust hatte den Vogel zu schnappen und kaum abrufbar war!) und dann war mein Kurzer ganz Gentleman und hat ihr sein Leckerchen überlassen, welches er für ruhig am Mülleimer vorbei laufen bekommen hatte. Natürlich hat er Ersatz bekommen.
Es war einfach so cool zu sehen, wie mein sonst wirklich kläffender Hund an anderen Hunden vorbei gehen konnte, ohne Kamm und ohne bellen. Manche Hunde durften sogar kommen und schnüffeln. Spielen wollte er mit denen nicht, aber es durfte sich begrüßt werden. Yeah!
Wobei ich am Ende wirklich lachen musste. Pia hat sehr schnell verstanden, dass das Clicken wohl etwas Gutes ist, denn kurz vor Ende des Spaziergangs habe ich Bruno geclickt, weil er auf "weiter" den Pferdeäppelhaufen verlassen hat und da stand dann nicht nur Bruno bei mir, sondern auch Pia in Erwartung einer Belohnung. Klar hat sie dann auch was bekommen.
Gestern waren wir am gut besuchten Strand, haben ungelogen ca. 20 Hunde, eher mehr, getroffen und Bruno hat nicht ein einziges Mal gebellt! Ich hätte es für die Trainerin so gern auf Video aufgenommen, aber unsere Cam hat nen Schaden.
Nun also auch noch ne neue Kamera kaufen, aber nun ja.
Was ich schon noch beobachten konnte, war, dass Wuff gerne mit den Hunden rennen möchte, rennen die ihm aber hinterher und es wird ihm zu viel, dann quiekt er. Da müssen wir nochmal gucken, wie wir da ran gehen können oder ob sich das von selbst abstellt, wenn er die Welpenstunde-Erfahrung des gejagt werdens irgendwie durch neue Erfahrungen ersetzt.Shoppy
Ich wurde am Freitag auch gefragt, warum ich denn ständig clicker, als Bruno ganz ruhig neben mir stand, während meine Freundin sich mit einer anderen Hundehalterin unterhielt und ihr mittelgroßer Mix um uns herum wuselte. Mein Hund würde doch gar nichts tun! "Genau deshalb!"Zitat
Als grundsätzliche Clickerfreundin finde ich auch, dass man ständig etwas clickern kann, weil der Hund ja viel clickbares Verhalten zeigt. Ein Hund wird da durchaus auch, wenn er dafür empfänglich ist, mitarbeitssüchtig. Ist nur die Frage, ob das so erstrebenswert ist. Alle Extreme finde ich immer etwas contraproduktiv und ein clickerfixierter Hund ist auch nicht so angenehm.Dann kommt noch hinzu, dass sich das ganze so anhört als wäre man auf dem gesamten Gassigang nur am bestätigen positiven Verhaltens, der Hund kriegt ein Lecker nach dem anderen und wird diesbezüglich natürlich auch eine Erwartungshaltung entwickeln. Wo bleibt der Hundeführer in dem Moment. Er hat ja seine Aufgabe mehr oder minder an den Clicker abgegeben.
Einfach eine Rückfrage, wo mich interessiert, wie du das siehst. Vielleicht verstehe ich es ja dann besser.
Liebe Fanta!
Ich hoffe, es ist auch ok, wenn ich dazu auch noch was sage.
Ich denke, Bruno ist auch so ein Hund, den man als mitarbeitssüchtig bezeichnen kann. Jedenfalls wenn es um die Erwartungshaltung geht. Ich habe wochenlang das Vorstehen geclickt, weil der Jagdinstinkt in ihm jetzt schon sehr große Maße annimmt.
Jetzt meinte die Trainerin am Mittwoch, ich soll mal schauen, ob er kurz nach dem Vorstehen nicht zu mir guckt, wenn das Clicken fehlt. Denn ich möchte ja, dass er nicht nur vorsteht und stehen bleibt, sondern mir anzeigt, dass er etwas Gutes gerochen hat. Am Wildübergang blieb Bruno wieder stehen, hob die Pfote und stand, und stand, und stand...und schaute mich plötzlich an! Ich habe sofort geclickt und ihm dafür ein Leckerchen zum Erschnüffeln geworfen.Er wusste ja, dass er fürs Vorstehen einen Click bekommt, als dieser aber nicht kam, kam der Blick zu mir...genau das, was die Trainerin erreichen wollte. Also ist es schon so, dass Bruno eine Erwartungshaltung hat à la "hey, ich hab doch etwas gut gemacht, warum werde ich dafür nicht belohnt!". Nur, dass er da genau das Verhalten gezeigt hat, welches wir uns gewünscht haben- mich anschauen anstatt los zu preschen und zu jagen/Spur folgen etc.
Ich habe meine Aufgabe nicht an den Clicker abgegeben, im Gegenteil. Ich muss wirklich aufmerksam sein, wenn wir spazieren gehen, damit ich so viel tolles Verhalten einfangen kann, wie irgendwie geht. Hätte ich Bruno nicht immer fürs Vorstehen belohnt, hätte er nach dem fehlenden Click vielleicht nicht zu mir geschaut und mir gezeigt, dass da doch jetzt was fehlt, weil er wahrscheinlich gar nicht so verknüpft hätte.
Und cool finde ich auch, dass Bruno nicht nach jedem Click eine Belohnung bei mir abholt bzw. belohnt werden möchte, sondern auch gerne mal einfach so weiter geht nach dem Click oder weiter schnüffelt. Dumm ists nur, wenn ich nicht erkannt habe, was für den Hund gerade eine sinnvolle Belohnung wäre, wenn er mir das Leckerchen vor die Füße spuckt, sich umdreht und weiter geht. Dann habe ich nicht wirklich aufgepasst und sein Bedürfnis erkannt.
Denn obwohl er viel geclickert wird, ist er nicht verfressen oder bettelt um Leckerchen/Futter. Er bekommt seine Hauptration an Futter beim Clickern, sei es nun zu Hause oder unterwegs. Er hat immer bissl TroFu im Napf, aber vor 12.00 Uhr mittags frisst er nichts und abends holt er sich vielleicht mal zwei, drei Happen, aber das wars. Da er vom Barfen im Moment gar nichts wissen will, haben wir erst mal wieder umgestellt auf Trofu/Nafu. Nun ja, nicht so optimal, aber was solls.
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@shoppy...ich hab da noch eine Frage.
...ich hab mich jetzt in Bezug auf die Leinenagression einfach nochmal auf den Clicker eingelassen (natürlich auf eigene Gefahr hin...hatte es vorher vor unserer Haustür mit Abbruch gemacht)...Außerhalb unseres Wohngebietes klappt es sehr gut mit dem Clicker, da meine Hündin den Clicker von zu Hause her kennt.Mir war klar, das es in unserem "Krisengebiet" vor der Haustür natürlich nicht auf Anhieb (und wahrscheinlich längere Zeit nicht) funktioniert.
Heute war es denn soweit und uns kam ein mittelgroßer fremder Hund auf der anderen Strassenseite entgegen...meine Hündin sieht den Hund...ich clicke...meine Hündin schaut, ich clicke...Leckerchen...usw.
Dann kam der Punkt, andem mein Hund irgendwann nicht mehr darauf reagiert...ich ließ die Leine locker und blieb sehr ruhig, da ich mich genau auf das Szenario eingestellt hatte .Also Hund machte voll den Terror, ich ging weiter(oder soll man stehen bleiben
) und clickte einfach in regelmäßigen Abstand...meine Frage ist: kann ich jetzt so weiter machen?...ich hab dabei auch nicht geredet...
Gestern hatte es bei einem fremden Yorki vor unserer Haustür geklappt...aber auf kleine fremde Hunde reagiert sie sowieso nicht so arg....sollte ich hier danach sehr loben?
Wäre lieb, wenn Du ganz kurz darauf antworten würdest...
lg
Susanne -
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ich wollte nur mal kurz etwas zur Hanfütterung schreiben...Tagsüber verwende ich persönlich immer die "Handfütterung"...abends gibt es die Hauptfütterung (natürlich abgezogen von der Tagesration, als Rest) aus dem Napf.
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Zur Handfütterung meld ich mich mal, ich empfehle das nämlich gern mal
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Aber erst: Shoppy:
einfach klasse! Du kannst wirklich ganz prima erklären.In erster Linie muss ich sage, ich halte nichts von dem Gedanken, dass der Mensch sich durch Gabe von Leckerchen oder Handfütterung zum Futterautomaten macht oder ähnlich... Fakt ist: wir sind so oder so in gewisser Weise der Futterautomat, schließlich füttern wir alle unsre Hunde, oder? Ob das aus dem Napf oder aus der Hand passiert ist, denke ich, zweitrangig Hunde sind ja nicht blöde.
Ich habe auch schon gelesen, man solle im Sinne von Beziehungsarbeit mind. ein Jahr aus der Hand füttern. Aus meiner Sicht ist das Unfug. Das mag zutreffen wenn jemand, wie Shoppy meinte, sonst nicht gerade vertrauensfördernd bzw. sinnvoll damit arbeitet.
Eine vernünftige Beziehung kann nie allein darauf bauen, dass einer den anderen satt macht.
Es ist der gemeinsame Erfolg für beide Parteien ist entscheidend. Wenn einer den anderen frustriert, und das kommt öfter vor als man denkt, dann kann keine gute Beziehung entstehen. Es ist ganz schnell eine Negativspirale im Gange die man mit nichts "wegfüttern" kann.
Die Handfütterung indessen kann einem ein Fenster schaffen wenn der Hund aus irgendwelchen Gründen schlichtweg nicht in der Lage ist mitzumachen.
Dann kann es durchaus eine Lösung sein, erstmal über den Hunger zu gehen wenn wirklich gar nix geht. Eigentlich ist das ziemlich fies. Aber wenn man damit den Fuß mal in die Tür kriegt, halte ich es durchaus für eine Lösungsmöglichkeit- wenn die Situation es sinnvoll macht.Als Beispiel mal:
Ich hatte einen jungen Münsterländer (9 Mon.) im Training. Der Hund stand vollkommen unter Strom. Als ich da das erste Mal ankam, begrüßte ich die Leute und dann klebte der Hund an mir. Aber total hysterisch/stressig. Ignorieren ausgeschlossen, als ich saß versuchte er mich anzurammeln um Stress abzubauen, fiepte, sprang...der kam gar nicht zur Ruhe.
Und draußen das Ganze noch ne Nummer verschärfter. Bei Anspracheversuchen kriegte er entweder gar nichts mit oder fing an in die Leine zu beißen... Eine Katastrophe, ehrlich.
Ich habe Handfütterung empfohlen. Allerdings auch mit werfen, nicht so strikt aus der Hand. Das wäre erstmal gar nicht gegangen, wir mussten erstmal ne Verbindung zwischen geworfenem Futter und den Leuten herstellen.
Dadurch entstand binnen etwa 14 Tagen ein brauchbares Fenster um überhaupt in eine Kommunikation mit dem Hund kommen zu können.
Diese kann man dann vergrößern und dem Hund erstmal zeigen, dass man da ist und es Spaß macht zusammen was zu machen, auch spielen. Und Ruhepausen. Für so einen Hund ist eine Ruhephase, ein Entspannungsmoment und sei es zunächst noch so klein, eine Wohltat. Aber um da hinzukommen muss man dem Glück einfach manchmal auf die Sprünge helfen.
Notfalls durch den Magen.Im Prinzip zwingt man halt sehr subtil den Hund zu seinem und zum gemeinsamen Glück...
mit der Schleppleine und im Prinzip auch mit jeder anderen Leine zwinge ich den Hund ja auch mit mir zu laufen (...oder umgekehrt?). Mit der Schleppleine erzwinge ich mir halt auch ne Möglichkeit zu kommunizieren die es frei nicht gäbe weil Hund schon weg und Hasenfährte interessanter als Kommunikation mit Mensch.
Man muss aus diesen "erzwungenen" Kommunikationsgelegenheiten dann eben was machen.Nach drei Terminen innerhalb etwa 6 Wochen, war der Münsterländer deutlich entspannter, biß nicht mehr in die Leine und zog auch nicht mehr. Er war ansprechbar und hat auch gerne mitgemacht...an Willen mangelte es nicht, er konnte es vorher einfach nicht. Und das auch ohne noch viel weiter aus der Hand zu füttern. Leckerchen ja, aber nicht mehr alles aus der Hand.
Aber beim Leinepöbeln ist das keine gute Strategie. Reine Handfütterung. Ein hungriger Hund + ein gut duftendes Frauchen mit lecker Essen + ein anderer Hund (womöglich bei nem Hund der eh schon pöbelt)...das kann nicht gutgehen.
Da ist ein leerer Magen ganz sicher kein guter Ratgeber.
Ich selber arbeite mit Tucker eigentlich genauso am pöbeln wie Shoppy beschreibt nur dass ich mit Markerwort arbeite statt Clicker.
Und das ist ne wirklich erfolgreiche Sache. Tucker ist ein unsicherer Hund mit starker Tendenz nach vorn. ´
Das allerbeste an dieser Art von Training: Er läuft mir nicht nur viel besser an anderen vorbei sondern er steigert sich gleich gar nicht so rein. Früher war er minutenlang, teilweise noch länger danach völlig gestresst...Rute oben, Ohren im Lauschmodus, Körperspannung wie ein Bogen.
Während der Begegenung war keinerlei Ansprache möglich, kein Körperkontakt denn Tucker hackte vollkommen hysterisch um sich- der hätt es nicht gecheckt, dass ich es bin. So 10-15 Meter gingen, aber näher wars echt unmöglich den Buben anzusprechen.
Das "Wo ist der Hund" Spiel haben wir jetzt angefangen und er hats sofort kapiert. Bisher gabs immer nur was wenn wir schon nur einen Hund gesehen haben oder irgendwo einer gebellt hat, gezeigt und Abstand gehalten. In "heißen" Fällen wie freilaufender Hund ohne Halter oder mit A***halter oder so, habe ich die Wurfkette gegen den anderen eingesetzt. Tucker würde in dem Moment wirklich zuhacken... Verletzungsabsicht ist da relativ, er verliert vollkommen die Nerven trifft es eher.
Und jetzt ist er voll ansprechbar, noch auf drei Meter Abstand macht er zwar nen langen Hals aber nix weiter. Und seit vorgestern spielen wir jetzt eben "Wo ist der Hund" und er hat es, wie gesagt, gleich geschnallt. -
Zitat
Shoppy
Ich wurde am Freitag auch gefragt, warum ich denn ständig clicker, als Bruno ganz ruhig neben mir stand, während meine Freundin sich mit einer anderen Hundehalterin unterhielt und ihr mittelgroßer Mix um uns herum wuselte. Mein Hund würde doch gar nichts tun! "Genau deshalb!"Zitat
Als grundsätzliche Clickerfreundin finde ich auch, dass man ständig etwas clickern kann, weil der Hund ja viel clickbares Verhalten zeigt. Ein Hund wird da durchaus auch, wenn er dafür empfänglich ist, mitarbeitssüchtig. Ist nur die Frage, ob das so erstrebenswert ist. Alle Extreme finde ich immer etwas contraproduktiv und ein clickerfixierter Hund ist auch nicht so angenehm.oh siehste, ich wußte, da war noch was, wo ich was zu schreiben wollte und dann nicht wiedergefunden habe, super!
Also: man ist doch nicht gezwungen, Aufmerksamkeit (die ist es ja, im Prinzip) so extrem zu bestärken, dass der Hund nichts mehr anderes von der Welt mitbekommt.
Man formt sich die Aufmerksamkeit zu einem Niveau, auf dem der Hund in den meisten vorhersehbaren Situationen gut ansprechbar ist und versucht dieses Niveau dann zu halten - wenn ein Hund zu sehr geiert (mein Begriff für "am Menschen dran hängen und extremst auf den nächsten Click warten) - dann wird eben die Bestärkungsrate so weit runtergefahren, dass sich geiern nicht mehr lohnt.
Wird die Aufmersamkeit dann wieder "normal" (das muß halt jeder selber wissen, wie genau da aussehen soll...) wird wieder versucht, dieses Niveau zu halten. Bei mir ist es ehr so, dass ich die "runtergerutschte" Aufmerksamkeit der Nasen gelegentlich mal wieder etwas "pimpen" muß ;DZitat
Dann kommt noch hinzu, dass sich das ganze so anhört als wäre man auf dem gesamten Gassigang nur am bestätigen positiven Verhaltens, der Hund kriegt ein Lecker nach dem anderen und wird diesbezüglich natürlich auch eine Erwartungshaltung entwickeln. Wo bleibt der Hundeführer in dem Moment. Er hat ja seine Aufgabe mehr oder minder an den Clicker abgegeben.Einfach eine Rückfrage, wo mich interessiert, wie du das siehst. Vielleicht verstehe ich es ja dann besser.
Nein, mein Clicker kann nicht erkennen, was ich grade warum und wieso clickere - oder auch nicht ;D
ICH muß beobachten und entscheiden - der Click vermittelt nur die Information an den Hund.Und Jain
ich clickere nicht den ganzen Spaziergang - je mehr ich mich auf die Nasen verlassen kann, was je nach Hund und umgebung in der wir sind, sehr unterschiedlich ist, desto mehr sind diese mit der Umwelt beschäftigt.
Wenn ich mit dem Crispel gehe, sieht das z.B. so aus, dass ich "an lockerer Leine" gehen erwarte und bestärke, während wir eben an Leine bis zu einer Stelle gehen, wo ich ableine - das sind, je nachdem wo ich hin gehe ca. 100 Meter, oder 500, oder wenns mal quer durchs dorf geht, auch mal einen Kilometer.
Dann darf er, sofern wir da keine anderen Hunde störten, eine ganzen Geschäfte erledigen, rumschnuppern, auf den Misthaufen hoppsen, über die Felder donnern oder in die Landschaft gucken. Gelegentlich guckt er mal, wo ich so bin, da bedanke ich mich dann öfter mal für, und manchmal kommt er dann sogar an und will Belohnung dafür. Meistens geht er einfach weiter schnüffeln.
Irgendwann kommt er dann an, und mag irgendwas mit mir machen - dann frag ich ein paar Tricks ab, und schick ihn wieder weg. Manchmal geht er, manchmal sagt er, ich würd gerne weiterspielen. Dann spielen wir weiter - oder er geht kurz was anstrullen und kommt dann zurück zum weiterspielen.
Da ist nichts extremes dran.Die Verteilung "Arbeit/Freizeit" ist beim Gandhi noch etwas anders - kommt aber auch darauf an, wo wir unterwegs sind, und wieviele Baustellen ich da bearbeiten muß. Wenns da weder Autos noch Motorräder oder Fahrradfahrer gibt, dann ist er die ganze Zeit im Freiflug unterwegs. Und dann muß ich halt auf seine Körpersprache gucken, damit ich erkenne, wann er ins hinterhirni plumpst, und ich ihn umgehend zurückrufen muß. Als Bracke hat er irgendwie noch einen größeren Freiflugradius als Crispel, der mit so um 100 meter weg schon ziemlich weit weg ist... Der Brackerich zieht größere Kreise und ist dabei deutlich schneller unterwegs. Mit Gandhi spiel ich dann gerne mal Rückrufspielchen, weil der einfach sitzen muß - der ist so schnell und reagiert unter Umständen so schnell auf Umweltreize.... Aber auch da versuch ich eine Balance herzu stellen - der muß und soll frei rennen, aber er muß dabei eben auch gut ansprechbar bleiben, sonst wird der Knallsack mit seinen komischen Hobbys echt zu einer Gefahr...
Aber er darf z.B. Vögel jagen - er hat noch nicht raus, dass er nicht so ganz richtig fliegen kann - er segelt mit Inbrunst am Boden hinter denen her - läßt sich abrufen, und darf dann gleich wieder hinterherpreschen - oder auch nicht... je nachdem wie sein Erregungslevel/Ansprechbarkeitsniveau in Realtion zur Reizsituation der Umwelt. z.B. lasse ich ich ihn nicht Vögel jagen, wenn Autos in erreichbarer Nähe (also irgendwo zwischen mir und Horizont.. ) rumschwirren - denn ich weiß noch nicht genau, ob er nicht "umspringt" und dann lieber Autos jagen geht.
Neulich fuhr an einer Stelle wo noch NIE ein Traktor war (also mitten auf dem Feld) einer hin und her, das hat ihn ziemlich in Beschlag genommen. Erstaunlicherweise ist er aber nicht in die Schleppleine getobt - sondern stand da rum und dat den Trecker angekreischelt - nicht mehr das anfängliche 300 dezibel Frustkreischen - nur noch ein etwas lauteres rumgenörgel - wir mußten sehr lachen - er war echt im Konflikt - renn ich hin, bleib ich hier, was macht das teil da, da ist doch keine Straße, und warum fährt der so langsam... und er hat immer wieder geguckt, was ich mache - das habe ich angeclickt, aber er wollte keinen Keks sondern "Treckerfernsehen gucken".
Oder ganz kurz: man kriegt, was man bestärkt. Wenn man extreme bestärkt, bekommt man extreme. Wenn man nichts bestärkt, bekommt man das, was der Hund am bestärkendsten emfindet...
Das liegt meiner Meinung nach nicht an der Methode - sondern WAS man damit wie oft bestärkt.
Romane, am frühen Sonntag morgen...
Ich hoffe, sie tragen wenigstens zur Klärung bei! -
Shoppy
Das die Handfütterung nur von Leuten empfohlen wird die es nötig haben (das implizierst du ja mit dem was du schreibst), weil sie vorher die Beziehung zum Hund kaputt gemacht haben kann ich nicht beurteilen. Mir hat noch niemand die Handfütterung empfohlen und ich habe sie auch nie empfohlen und auch nie ausprobiert, weil mir der Weg - wenn man es korrekt machen will - zu lang ist und die Beziehung zu meinen Hunden super ist, sogar zu dem Neuzugang. Ich wüßte auch nicht wer so unangepaßt arbeitet, dass er es nötig hat hinterher die Beziehung zum Hund wieder aufzubauen.Ich habe es öfters gelesen, wenn der Hund macht was er will, dass Handfütterung empfohlen wird. Das passiert hier jedoch reihenweise von genau den Personen die nicht mit aversiven Reizen arbeiten, deshalb würde ich dein Statement jetzt so nicht einfach stehen lassen können. Mich interessiert einfach das Thema ansich, weshalb ich darüber gelesen hatte und ich finde es eine interessante Geschichte für Hunde die vielleicht unsicher sind oder die so selbständig waren (Südländer), dass sie Herrchen/Frauchen nur als lästiges Beiwerk sehen.
Sehr schade, dass das durchaus interessante Thema gleich wieder hergenommen wird um zu behaupten, dass das von Leuten empfohlen wird die aversiv arbeiten und die es ja nötig hätten die Beziehung wieder aufzubauen.
Naja egal, soll nicht Thema dieses Threads sein, war nur eine Nebenfrage, da ich noch nie jemanden erlebt habe, der es konsequent macht.
Brunos Frauchen
Danke für dein Posting, war sehr aufschlußreichsinaline
Das ist ja eben nicht die Handfütterung die ich meine. Ich meine es wirklich so, dass alles über einen extrem langen Zeitraum aus der Hand gefüttert wird, nix mehr aus dem Napf. Vielleicht mach ich dazu mal einen eigenen Thread auf, weil mich da die Erfahrungen der User interessieren. -
Tucker
Das Thema ist nur nebenbei aufgekommen. Handfütterung kann eh nur ein Teil des ganzen sein und da man über den Clickerweg dem Hund ja schon relativ große Mengen an Futter/Lecker zukommen läßt, bietet es sich - schon der Figur zu Liebe - ggf. an, auf Handfütterung umzustellen. Deswegen hatte mich das interessiert.
So einen Hund wie du ihn beschreibst habe ich übrigens vor 2,5 Monaten zu mir genommen ...nur als Dobermann. Wir sind da nicht über Handfütterung gegangen aber waren auch relativ schnell zu ihm durchgedrungen, indem wir ihn Sicherheit vermittelt haben. Handfütterung wäre hier vielleicht auch ein sinnvoller Weg gewesen aber ihn hat draußen auch kein Futter interessiert, weil er von sämtlichen Reizen komplett überfordert war. Aber es ist schön zu sehen, wenn so ein Hund runterkommt und entspannt wird.Shoppy
Stimmt der Teil fehlte :)
Rein von meinem Verständnis sehe ich etwas anders (bezüglich "an den Clicker abgeben") aber das ist wieder eine Prinzipienfrage. Da hat jeder seinen Weg. - Vor einem Moment
- Neu
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