Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?

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    *lol* Die Kompatible Lösung meines Hundes wäre gewesen ich mach dich kalt. Und bei fremden Menschen, beugst du dich runter zieh ich dir die Haut vom Gesicht. Ja sehr Kompatible Lösung. :headbash:


    Da hab ich lieber meine Verhaltenskette..........................


    Dann wäre es wohl keine "kompatible" Lösung, oder?....


    Habe ich irgendwo geschrieben, daß eine erlernte Verhaltenskette per se schlecht ist? wohl kaum... Für mich ist das jedoch allerhöchstens ein Zwischenschritt. MEIN Ziel ist, daß der Hund lernen darf, daß er weder dem Mensch die Haut vom Gesicht ziehen muß, noch daß er ein "Kunststück" abspulen muß, um mit der Situation klar zu kommen....

  • Die Verhaltenskette könnte man dem Clicker aber auch unterstellen - da wird ein Reiz (hier Hund) wahrgenommen, es kommt der Click - und der Hund dreht sich zum Herrchen oder Frauchen um und bekommt ein Leckerlie. Hier wird ja auch die Verknüpfung geschaffen anderer Hund = Leckerlie oder andere positive Belohnung.
    Und ob Krams "Kunststücke" nicht ebenso positiv auf ihre Hunde wirken können wie der Clicker auf die Hunde beim Z&B, das kann man doch aus der Entfernung nicht sagen.
    Ich glaube kaum, dass ein negativ geprägtes Verhalten so effektiv ist, dass es immer wirkt, denn meistens entscheiden sich Hunde auch dafür, diese negativen Dinge in Kauf zu nehmen.

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    Vorweg: Der Hund ist kein Mensch und auch beim Mensch führt zuviel Eustress auf Dauer zu körperlichen und letztendlich auch zu psychischen "Fehlfunktionen". Desweiteren baut ein Mensch die Streßhormone viel schneller ab als ein Hund. Hinzu kommt, daß die Unterscheidung von Eustress und Distress rein psychisch ist, somit der Einschätzung des Individuums unterliegt und somit eher wenig vom Hund vorgenommen wird


    Nö. Bei Eustress wird primär das katecholaminerge System aktiviert, bei Distress wird übermäßig viel Cortisol ausgeschüttet, welches der Körper nicht schnell genug abbauen kann. (was zu bereits benannten Nebenwirkungen führt.)

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    Die Verhaltenskette könnte man dem Clicker aber auch unterstellen - da wird ein Reiz (hier Hund) wahrgenommen, es kommt der Click - und der Hund dreht sich zum Herrchen oder Frauchen um und bekommt ein Leckerlie. Hier wird ja auch die Verknüpfung geschaffen anderer Hund = Leckerlie oder andere positive Belohnung.
    Und ob Krams "Kunststücke" nicht ebenso positiv auf ihre Hunde wirken können wie der Clicker auf die Hunde beim Z&B, das kann man doch aus der Entfernung nicht sagen.
    Ich glaube kaum, dass ein negativ geprägtes Verhalten so effektiv ist, dass es immer wirkt, denn meistens entscheiden sich Hunde auch dafür, diese negativen Dinge in Kauf zu nehmen.



    Der Unterschied ist aber zum Einen darin: Beim clicker bietet der Hund von sich aus Verhalten an und es wird bestätigt... Bei Kram wird aktiv vom Hundeführer etwas dem Hund beigebracht, was der Hund so von sich aus erstmal nicht zeigt.... Das macht für die Gefühlslage und das Selbstbewußtsein sowie die Selbständigkeit des Hundes einen riesigen Unterschied. Beim clickern/bestätigen von selbständig gezeigtem Verhalten macht der Hund die Erfahrung, daß er selber Lösungen finden kann und selbständig Situationen ohne Aggros lösen kann. Bei dem "Beibringen" bleibt die Abhängigkeit vom Hundehalter meist bestehen.


    Die Auswirkungen auf das Verhalten in der Realität kann man sich nun denken. Bei manchen Hunden würde man vielleicht keine/kaum Unterschiede im Verhalten erkennen können. Bei anderen Hunden sind die Unterschiede gravierend...

  • Hast du Literatur zum Thema schädlicher Eustress beim Hund?
    Denn alle Verhaltensforschung am Hund die ich kenne setzen die Unterscheidung zwischen positivem, neutralem und negativem Stress vorraus. :???:


    Natürlich setzt der Hund sich mit dem auslösenden Reiz auseinander, nur wird ihm zusätzlich zum Reiz eine positive Bewertung gegeben, etwas was man seit Jahrzenten in der Verhaltenstherapie und der Erziehung von Kindern gemacht. Man lässt ihn also nicht alleine mit der Bewertung mit der er gegebenenfalls sogar überfordert wäre.
    Verhaltenskette sind auch nichts wiedernatürliches, sondern Grundlage allen praktischen Lernens.
    Man rennt nicht mit dem Spielzeug wedelnd durch die Gegend, oder wirft hirnlos Bällchen bis der Hund völlig überdreht neben einem hertänzelt.
    Und ja ich wünschte tatsächlich keine unkontrollierte innerartliche Kommunikation mit wildfremden Hunden, wenn ich das wünschen würde OHNE regulierend auf einen Hund ein zu wirken müsste ich auch akzeptieren, dass ein Rüde einen anderen eliminiert, da sein Halter wohl kaum zum Umzug zu bewegen ist, wenn sein Rüde unterlegen ist. :lachtot:
    Mir ist da ehrlich gesagt lieber, mein Hund findet andere Hunde neutral und nicht sein Problem.

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    Der Unterschied ist aber zum Einen darin: Beim clicker bietet der Hund von sich aus Verhalten an und es wird bestätigt... Bei Kram wird aktiv vom Hundeführer etwas dem Hund beigebracht, was der Hund so von sich aus erstmal nicht zeigt.... Das macht für die Gefühlslage und das Selbstbewußtsein sowie die Selbständigkeit des Hundes einen riesigen Unterschied. Beim clickern/bestätigen von selbständig gezeigtem Verhalten macht der Hund die Erfahrung, daß er selber Lösungen finden kann und selbständig Situationen ohne Aggros lösen kann. Bei dem "Beibringen" bleibt die Abhängigkeit vom Hundehalter meist bestehen.


    Die Auswirkungen auf das Verhalten in der Realität kann man sich nun denken. Bei manchen Hunden würde man vielleicht keine/kaum Unterschiede im Verhalten erkennen können. Bei anderen Hunden sind die Unterschiede gravierend...


    Ein klassischer Fall von: ich will einfach nicht verstehen was mir erklärt wird.


    Ich koppel den Reiz in dem Fall Hund, mit einem positiven Erlebniss, im Fall meiner Hunde mit Spiel, oder Dummy, nicht mehr und nicht weniger
    Dass daraus die Verhaltenskette: Hund= Frauchen anguclken, weil gleich kommt was tolles wird, ist natürlich gewünscht.
    Aber natürlich macht das ein riiiiiesen Unterschied ob ich Schnippe oder clicker :roll:

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    Stimmt so nicht ganz. Gegenkonditionierung bedingt, daß der Hund den Reiz in Zukunft mit einem anderen Gefühl verknüpft, das ist bei beschriebener erlernter Verhaltenskette nicht unbedingt der Fall.




    Das ist aber genau das Ziel.


    Meiner Ansicht nach, IST Zeigen und Benennen ein Hilfsmittel zur Gegenkonditionierung.


    Ich gebe dem "Monster" eine Namen (Signal), damit ich den Zeitpunkt bestimmen kann, wann der Hund das Monster wahrnimmt.
    Wenn der Hund operant lernt, dass "Wo ist der Hund?" heißt, dass er seine Umgebung bitte nach einem Hund abscannen soll, dann habe ich eine Chance, in Distanzen gegenzukonditionieren (und systematisch zu desensibilisieren ;) ), in den ich noch "unterschwellig" arbeiten kann.
    Ich kann das Signal auch nutzen, um einen Reiz anzukündigen, der gleich zu plötzlich und für den Trainingsstand zu dicht beim Hund auftauchen wird, um ihn vorzuwarnen UND ihn in das bekannte, mit positiven gefühlen (Gegenkonditionierung...) Spiel einzustimmen.


    "Reine" Gegenkonditionierung ist: warten bis der Hund den Reiz sieht, füttern (oder andere positiv empfundene Dinge machen/zur verfügung stellen) und damit weiter machen, bis der Reiz verschwunden ist EGAL WAS DER HUND DABEI MACHT.
    Letzteres ist wichtig, denn klassische Konditionierng konditioniert kein Verhalten, sondern verknüpft einen Reiz mit einem anderen...

  • Nur wirst du zugeben müssen, dass ein Hund, der die Sichtung eines anderen Hundes mit einer positiven Verstärkung durch den Hundeführer verknüpft hat, in 9 von 10 Fällen Kontakt zum Hundeführer aufnimmt, WEIL er die Bestätigung erwartet.

  • Zitat

    Beim clicker bietet der Hund von sich aus Verhalten an und es wird bestätigt...


    ähm...der Clicker wurde doch zuvor auch erstmal konditioniert, bevor man mit dieser Hilfe arbeiten kann.


    Zitat

    Und ob Krams "Kunststücke" nicht ebenso positiv auf ihre Hunde wirken können wie der Clicker auf die Hunde beim Z&B


    Beim "Z & B" wird aber nicht nach erfolgter Kontaktaufnahme zum HH geclickt, sondern "hinein" geclickt (wenn der Hund z. B. tobt, bellt, fixiert = Ziel ist: negatives Gefühl mit Positiven zu belegen....wurde hier aber schon mehrfach geschrieben..).


    Finde schon, dass der Weg auf jeden Fall ein enormer Unterschied ist zur "vereinfachten" Gegenkonditionierung, vorallem wird er nicht mit "Hund ausschimpfen weil er tobt, bellt, fixiert" belegt.
    Ich bilde mir ein, dass man durch dieses menschl. Verhalten den Hund in seinem Tun bestärkt oder zum Meiden verdammt. Um in diesem Fall an der Gegenkonditionierung arbeiten zu können, muss der Hund ja erstmal auf mein Abbruchsignal reagieren (und wie erreiche ich das am Einfachsten und mit einer größeren Wahrscheinlichkeit, dass es funktioniert?) und das finde ich doch bei manchen Hunden sehr schwierig.

  • Da ich nicht mehr editieren kann noch ein Post.
    Ich habe nie bestritten das "Zeigen und Benennen" Gegenkonditionierung ist, im Gegenteil. ;)


    Es gibt andere Bereiche, in den ich Reize gezielt an Gehorsam koppelt, also eine Verhaltenskette nicht shape oder billigend in kauf nehme sondern generiere.
    Jagd z.B. Ich koppel Wildsichtung bei meinen eigenen Hunden an den sehr positiv belegten Befehl PLATZ und löse dann mit Beute auf, was dazu führt, dass meine Jägerspitzohren bei Hasen und co von sich aus runter gehen.
    Jaaaa ich weiß kann man sicher auch shapen, nur ist es mir persönlich lieber ich arbeite so und kann meine Biester recht schnell ohne Leine laufen, als dass ich Jahre mit Schleppleine verbringe.


    @ Welsh: Wenn man ein sehr positiv belegtes Signal hat, nimm Clicker oder bei mir das Schnippen, wird ein Hund in noch ansprechbarer Reizlage reagieren.
    Ich persönlich arbeite aber nicht mehr damit, wenn der Hund ohnehin schon am Rad dreht und es nicht mehr wahrnehmen KANN.
    Darum sag ich ja Timing ist alles, bei mir kommt das Signal zu beginn bei Sichtung, also in der Milisekunde, wenn der Hund den anderen wahrnimmt.
    Und wer schimpft bei Gegenkonditionierung?

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