Unsicherheit durch Agility verlieren?

  • Kann es klappen das ich Milow durch Agility Unsicherheit und Angst vor Umweltdingen nehmen kann. Ich habe mit Milow Agility begonnen. Bei der UO ist er ein Musterschüler, allerdings deshalb weil ich von klein auf mit ihm übe. Aber bei den Geräten bricht Milow schon der kalte Schweiß aus. Ich lasse ihn zur zeit nur kleine Hürden springen ansonsten liegt er in der Ablage und ich stehe bei den Geräten und schaue mir das ganze an. Wir haben Mittwoch versucht Milow in den Tunnel zu bekommen das hat gar nicht geklappt und die Trainerin hat mir den Tunnel dann zu übungszwecken den Tunnel mit nach Hause gegeben. :lol: und siehe da jetzt klappt es.


    Was meint ihr solle ich lieber mit Agility warten oder einfach weitermachen??


    Bin gespannt auf eure Meinungen!

  • Ich würde es davon abhängig machen, ob der Hund in positiven oder negativen Stress gerät - dass es ihn stresst, zumindest zu Anfang, ist ja klar bzw. beschreibst du ja.


    Siehst du denn Verbesserungen von Mal zu Mal?
    Siehst du, dass dein Hund Freude entwickelt dabei oder dass er stolz ist, ein Hindernis geschafft zu haben?
    Überträgt er die Übung von Zuhause auf den Platz? Ist ihm der Tunnel zB dann weniger unheimlich?


    Schaffst du es, jedes Mal kleine Erfolge zu zielen, um die Übungen positiv abschließen zu können? - DAS ist ganz wichtig, denn sonst wird sich seine Antipathie bzw. Unsicherheit vermutlich steigern, sprich der Schuss nach hinten losgehen.


    Merkst du außerhalb des Platzes, dass er motivierter ist, Sachen mit dir zusammen zu machen, zB über Baumstämme zu balancieren, Hindernisse in freier Wildbahn zu nehmen? - Das wäre ein gutes Anzeichen, dass euch Agility näher bringt, es eure Bindung verstärkt (auch wenn auf dem Platz, im Parcour deshalb noch nicht alles klappen muss).

  • Danke für deine Antwort.


    Bei den Geräten ist es natürlich negativer Stress. Aber wenn er was schafft und sich überwindet freue ich dolle und das überträgt sich. Milow flippt dann schier aus.


    Ja es sind nach jeder Stunde steigerungen da aber nur minimal. Das stört mich aber nicht.
    Freude hat Milow sicher auf dem Platz weil er sich unter Hunden immer wohl fühlt und ausser mir können ihn Hunde leiten.


    Unsere Übungen schliessen wir immer erst ab wenn es geklappt hat und anschliessend ist Bällchen spielen angesagt.
    Wenn ich mit Milow allein bin und wir sind im Wald oder im Park dann nutze ich natürlich die gelegenheit ihn über Baumstämme springen zu lassen oder seinen Futterbeutel vom Baumstamm holen zu lassen.


    Alles in Allem macht uns das Miteinander Spass, die Frage ist überfordere ich ihn mit dem Stress unbekannter Dinge zu sehr?


    Oder ist es möglich das er seine Unsicherheit sein lässt?
    Seine Panikattacken haben wir gott sei Dank im griff und tauchen nur noch sehr sehr selten auf.

  • So wie du es beschreibst, stabilisieren ihn die Erfolgserlebnisse beim Agility eher, sprich: Weitermachen :D
    Du wirst es merken, wenn es ihn negativ stresst. Denn dann wird es auf dem Parcour schlechter als besser und er wird blockieren, statt mitzuarbeiten. Das würde dir (und der Trainerin hoffentlich auch) auffallen.


    Bei einem unsicheren Hund sehe ich es als eine Säule für den Aufbau des Selbstbewusstseins an, dass man ihm Erfolgserlebnisse beschert und die Bindung steigert - das kann Agility leisten.
    (Eine andere Säule ist, ihm ausreichend Bewegung zu verschaffen, damit er sein Stressadrenalin abbauen kann - sag ich schon mal vorauseilend, eh du fragst ;) )

  • Ich seh das genauso wie BigJoy - besonders das:

    Zitat


    Bei einem unsicheren Hund sehe ich es als eine Säule für den Aufbau des Selbstbewusstseins an, dass man ihm Erfolgserlebnisse beschert und die Bindung steigert - das kann Agility leisten.
    (Eine andere Säule ist, ihm ausreichend Bewegung zu verschaffen, damit er sein Stressadrenalin abbauen kann - sag ich schon mal vorauseilend, eh du fragst ;) )


    ... Milow ist aber erst 9 Monate alt. Da denk ich auch an die Gelenke und ob die nicht noch überfordert werden bei Agi.


    Kennt er denn schon Untergründe wie Silberpapier, Gitterroste, Fussmatten, unter Stühlen, in Gassen laufen etc.? Meiner Ansicht nach sollte ihm da erst die Scheu genommen werden.

  • Ja andere Untergründe kennt er wir üben das auch in der Hundeschule und zu Hause fetigen wir das ganze.


    Das Bewegung Stress abbaut weiß ich deshalb sorge ich auch immer dafür das er unter Stress nicht an der Leine ist. :D

  • Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Agi im Moment für deinen Kleinen wirklich gut ist.


    So wie sich das liest, hat er mehrere Tage gebraucht bis er sich mit dem Tunnel anfreunden konnte. Und der Tunnel ist noch eines der leichtesten Hindernisse beim Agi was das beibringen betrifft. Wand, Steg oder gar Wippe sind da für einen ängstlichen Hund ein ganz anderes Kaliber.


    Wenn es mein Hund wäre, würde ich in diesem Fall erst mal dafür sorgen, dass er weniger stressige Erfolgserlebnisse hat.


    Bedenke - jede Stress-Situation ist auch ein Konflikt für deinen Hund. Überleg mal, wie es Dir geht, wenn Du in einer für Dich extrem stressigen Situation bist - einerseits kannst Du vielleicht nicht anders, andererseits aber willst Du nur weg ....


    Klar - wenn die Situation dann rum ist, ist die Erleichterung gross und diese aufgestaute Anspannung entläd sich bei Hund und Mensch ähnlich.


    Wenn Milow mein Hund wäre, würde ich erst mal bsp. mit Obi-Übungen und extrem viel Bestärkung an einem besseren Selbstvertrauen arbeiten. Evtl. auch Nasenarbeit etc.
    Und dann in 9-12 Monaten nochmal mit Agi anfangen.


    Die Bindung zwischen euch förderst Du mE auf diese Weise sehr viel besser. Das gilt auch für das gegenseitige Vertrauen.

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