Von Dogo Argentinos eingekreist! Hilfe!

  • Hallo,
    ich brauche eure Tips, wie ich mich am Besten verhalte!


    Vorgeschichte unseres Hundes:
    Unsere "Kleine", Schäferhund-Hovawart-Labby-Mix wird leider immer mal wieder attackiert. Sie wurde auch schon zweimal ins Gesicht gebissen.
    Leider ohne irgendeine Vorankündigung (Körpersprache oder Knurren). :confused:
    Bis zur ersten Läufigkeit lief sie, bzw. robbte sie sehr unterwürfig, zu ihrerseits, ausgewählten Hunden, die sie schon von der Freilaufwiese kannte.
    Seit dem ersten Biß, der auf eben dieser Wiese passierte, spielte sie sehr selten mit anderen Hunden, lief aber ungezwungen zwischen ihnen herum.
    Seit ein paar Wochen (Läufigkeit vorbei) begrüßt sie die anderen Hunde wieder im Stehen; sie wird auch begrüßt.
    Allerdings merken wir schon, dass die Bisse und Attacken nicht Spurlos an ihr vorrüber gegangen sind. Sie läuft ganz schnell :runningdog: zu mir oder meinem Partner, wenn zwei Hunde sich "streiten". Abends meint sie, sie müsste bellen, wenn ein anderer Hund in Sichtweite ist. Doch, wenn sie den anderen Hund begrüßen durfte ist alles wieder ok. Kein Problem, was sich nicht lösen lässt!

    Wir trafen gestern Abend auf der Freilaufwiese wieder die zwei, zugegeben wunderschönen, Dogo Argentinos. Vorgestern haben wir sie schon getroffen (Nora und ich) und da habe ich schon gemerkt, dass sich Nora überhaupt nicht wohlfühlt und sich die beiden Dogos, die zusammen gehören, auch zusammen stehen.
    Gestern hatten wir drei Nora (Hündin), mein Partner und ich richtig Muffensausen!
    Erst war alles in Ordnung! Die Menschen hatten sich begrüßt und auch die Hunde. Ich saß auf dem Boden bei dem Frauchen der beiden Dogos und zwei weiteren Frauchen, deren Hunde sich untereinander besser kannten (auch die Dogos). Nora war noch ruhig! Einer der Dogos fing an zu bellen und sich in Pose zu stellen :intrigant: . Nora und der andere Dogo machten mit beim Bellen. Ich bin aufgestanden. Beide Dogos standen aufeinmal um mich und Nora, die sich schon an mich drandückte, herum. Mein Partner sah, dass ich am vorsichtig zurückgehen war, um Nora aus der Lage herauszubringen. Er kam näher zu uns. Wir konnten dann, obwohl sie uns drei einkreisen wollten und ganz leise angefangen haben zu "knurren" und einer wohl nach unserem Hund schnappen wollte, gehen.
    Die Besitzerin hat den ernst der Lage nicht erkannt und nichts getan!
    Wir hatten das Gefühl, dass es gleich eskaliert und wir mit dran sind!
    War die Lage wirklich ernst? Was meint ihr?
    Haben wir uns richtig verhalten?
    Was können wir tun um solche Situationen zu entschärfen, wenn alles so schnell geht , dass man keine Calming Signals mehr einsetzen kann und diese auch nicht fruchten würden?



    LG Novi und Nora

  • Ich kenne das von meinem Hund und die Besitzer sind auch noch stolz, dass sie solche "Macht-Hunde" haben. Ich meide jetzt diese Hunde, gehe zu anderen Uhrzeiten und habe Leckerli parat, für die anderen Hunde, damit sie abgelenkt sind und meinen in Ruhe lassen, falls es doch zu einer Konfrontation kommt. Ich riskiere nichts mit meinem Hund und ich finde, ihr habt euch richtig verhalten, aber ich würde wirklich diese Hunde zugunsten meines Hundes meiden. Damit ist euer Hund auch glücklicher. Ein ängstlicher Hund ist niemals glücklich.
    Gruß Phönix

  • Wir meiden diese Hunde, ganz klar! Danach sind wir auch noch auf ne andere Wiese gegangen und haben eine Ordnungsstrafe riskiert, damit sie spielen und rennen kann! Keine Sorge, der Park war leer! (Bis auf die, auf der Freilauffläche! :aerger: )


    LG

  • Ich kann deine "angst" nachvollziehen, und das du jetzt doppelt vorsichtig bist, nachdem das passiert ist! Darin kann ich dir leider nicht weiter helfen, weil ich noch nie in solchen situationen war.. dh mein hund wurde noch nicht gebissen, nur einmal bei ner bekannten "bedroht".. wurde halt angeknurrt, fixiert etc.. mein hund hat dann all diese gesten abgewendet, sich von ihm besteigen lassen und sich unterworfen..
    beim spazieren gehen war ich aber noch nie in einer solchen situation wie du, weil ich bei uns aufm feld auch so gut wie nie fremde hunde treffe.


    ich rate dir nur, deinen hund nicht in seiner angst zu bestätigen, dh wenn er sich bei dir versteckt knuddeln, gut zusprechen und streicheln und so. damit bestätigst du nur die angst deines hundes. sie darf sich bei dir verstecken und bei dir schutz suchen, aber du solltest nach meiner erfahrung nicht weiter drauf eingehen;)

  • Jo, war falsch. Die Situation habt ihr selbst provoziert und sie war sicher nicht ungefährlich.
    Dadurch das Du und die Halterin der Dogos gesessen seid, habt ihr befristet die Führungsrolle den rangnächsten Tieren überlassen. Deine Hündin hat das nicht verstanden. Vermutlich hast Du schon fehler gemacht, als sie das letzte Mal gebissen wurde. Dann hast Du selbst Angst gehabt und bist zurückgewichen und hast damit Deine Vormachtstellung komplett aufgegeben. Das hätte leicht ins Auge gehen können, auch für Dich.
    Währt Ihr, also auch die Halterin der Dogos einfach aufgestanden und hättet Euch von den Hunden abgewendet, wäre die Sache vermutlich schon erledigt gwesen.


    Solche Situationen entschärfst Du am besten Durch Ablenkung. Zum Beispiel dadurch, dass Du einfach mit wedelnder/schleuderner Jacke zwischen den Hunden hindurch läufst, Dich plötzlich lautstark mit dem anderen Hundehalter unterhälst u.ä.


    Das ist immer das selbe Problem. Es werden Hunde zusammengeführt, die eine völlig unterschiedliche Menthalität haben. Hunde mit ausgeprägtem Territorialbewusstsein und Schutztrieb und Hunde mit ausgeprägter Orientierung am Menschen und/oder Jagd- und Beutetrieb, wie in Deinem Fall.
    Das kann eigentlich nur gut gehen, wenn sich die Menschen der spezifischen Eigenheiten der Hunde voll bewusst sind und entsprechend reagieren.
    Was aber auf den Hundewiesen abgeht, ist wie eine Love Parade in einem streng muslimischen Land. Eine Welt voller Missverständnisse ohne Dolmetscher und Botschafter.


    Gruß
    Wakan

  • Wakan
    Vielen Dank für deine Analyse! Genau das ging mir auch noch durch den Kopf; dass es bei dieser Kostellation falsch war zu sitzen. Das sofortige Aufstehen bringt dann wohl nix mehr, da die Situation sich bereit verschärft hat.
    Leider hat die Besitzerin die Situation gar nicht verstanden. Sie hat noch gesagt, dass die Hunde sich irgendetwas erzählen würden.
    Das kommt bestimmt auch vor, aber eben nicht in dem Fall.


    Wir sind oft auf dieser Wiese und sitzen des öfteren alle auf dem Boden.
    Bisher kam noch nie zu irgendwelchen Anfeindungen.


    Als Nora das erste Mal gebissen wurde, war es als alle standen. Der Beißer hatte wohl Angst um sein Stöckchen. Er sprang auf Nora zu, die ca. 2m entfernt eindeutig respektierte, das es nicht ihres ist, und biss ihr ins Gesicht.
    Es stellte sich später, auf Grund dessen, wie das Frauchen reagierte heraus, dass das wohl nicht das erste mal war.
    Das zweite mal kamen wir auf einen Hof und wir fragten extra, da der andere Hund nicht an der Leine war, ob es ok sei oder ob es Probleme gäben könnte. Nachdem es hieß es wäre alles ok, machten wir Nora auch von der Leine, da sie sich ohne Zwang und "zuviel Rückhalt" für Nora kennen lernen sollten.


    Warum wird immer Nora zum Opfer?
    In ihrer Angst bestärken wir sie nicht! Wir gehen ein paar Schritte beiseite, wenn sie sich an uns klatscht und gehen nicht weiter darauf ein.
    Allerdings ignorieren wir nicht die Situation, sondern gehen, wenn sich die Lage nicht entspannt.


    LG


    PS: Lerne immer gerne dazu!

  • Es lag anscheinend nicht daran, dass ich saß.
    Vorhin kamen die beiden Dogos schon wieder zu Nora (andere Route, andere Zeit). Der Hund (Rüde), der schon beim letzten mal anfing hat Nora gleich wieder fixiert und wollte schon wieder Streß machen. Zum Glück hat die Besitzerin ihn beim zweiten mal abrufen können. Die Hündin hörte beim ersten mal.

  • Spielzeug jeder Art hat zwischen Hunden die nicht ständig zusammen leben überhaupt nichts zu suchen. Wer's nicht glaubt kann ja mal morgens um zwei Uhr ein loses Büdel 100 Euro Scheine in eine Kneipe werfen. Das Ergebnis wäre das gleiche.


    Das Nora immer wieder angepöbelt wird liegt wohl an ihr selbst. Genauer gesagt an ihrer psychischen Disposition. Auch das ist wie bei uns Menschen. Wer sich nur verhalten und aus Angst wehrt, wird immer wieder auf jemanden treffen der das ausnutzt.
    Bei Caniden nennt man diese Tiere Omegatiere.


    Viel kannst Du dagegen nicht tun. Eine Möglichkeit wäre, sie möglichst häufig mit Hunden zusammenzubringen, bei denen sie sich auch ohne Rangeleien in der Hirarchie hocharbeiten kann. Mit der Zeit kann sich ihre emotionale Disposition dadurch positiv entwickeln, was sich dann auch auf ihre Hormonausschüttung und ihre Körperhaltung bei anderen Begegnungen auswirkt. Das kann aber nur dann wirken, wenn solche Begegnungen wie mit den Dogos über einen längeren Zeitraum unterbleiben.


    Kannst Du mit der Halterin der Dogos sprechen? Wenn ja, dann soll sie ihre Hunde angeleint absitzen lassen, wärend Du mit Nora provokannt vor ihnen auf und ab und um sie herum gehst. Das "kann" Noras selbsbewusstsein stärken und die Dogos dahingehend schwächen, dass sie Nora akzeptieren. Aber wie gesagt; "kann", nicht muss. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen und die Dogos fühlen sich ernidrigt. Das wäre bei einem unkontrollierten Zusammentreffen der Hunde fatal für Nora.


    Gruß
    Wakan

  • hallo!


    ich denke du solltest dir eine geleitete spielgruppe in einer hundeschule suchen, oder eine junghundegruppe mit freilauf.
    dort sind erstens gut sozialisierte hunde und zweitens ist ein trainer da, der vom verhalten deiner hündin informiert wurde und demensprechend die erste begenung managen kann.
    (z.b. nicht alle auf einmal, erst die super lieben, dann die etwas wilderen...)
    und dabei deine hündin immer beobachtet und euch das verhalten der hunde erklärt.


    wakan hat schon recht, es ist wie bei den menschen.
    wenn ihr beide schon unsicherheit ausstrahlt, dann animiert das die anderen hunde noch mal ordentlich einen drauf zu geben weil sie auch unsicher werden.


    Zitat


    Kannst Du mit der Halterin der Dogos sprechen? Wenn ja, dann soll sie ihre Hunde angeleint absitzen lassen, wärend Du mit Nora provokannt vor ihnen auf und ab und um sie herum gehst. Das "kann" Noras selbsbewusstsein stärken und die Dogos dahingehend schwächen, dass sie Nora akzeptieren. Aber wie gesagt; "kann", nicht muss. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen und die Dogos fühlen sich ernidrigt. Das wäre bei einem unkontrollierten Zusammentreffen der Hunde fatal für Nora.


    das finde ich allerdings etwas riskant.
    natürlich, es "kann" noras lebstbewusstsein stärken und die dogos schwächen.
    aber ich vermute eher das es die dogos richtig sauer macht und sie sich danach deine nora erst einmal zur brust nehmen um ihre stellung wieder zu verdeutlichen.
    meine hündin würde das nicht lustig finden wenn sie angeleint irgendwo sitzt und ein anderer hund provokant vor ihr herlatscht.
    würde ich sie dann ableinen würde sie sich hundertprozentig erst einmal auf den unerlaubt frechen provokanten stürzen und ihn verkloppen damit er sich solche frechheiten ja nie wieder erlaubt.
    auch würde sich deine nora wahscheinlich erst gar nicht zum provokanten laufen überreden lassen, denn sie weiß ja das das frech ist und eine zurechtweisung nach sich ziehen wird, dementsprechend wird sie eher versuchen möglichst unterwürfig und höflich zu sein - was meiner meinung nach für sie auch erst einmal der richtige weg ist.



    das selbstbewusstsein deines hundes (und deins :) ) kannst du super mit gut sozialisierten und mit erfahrenen haltern gesegneten hunden üben, damit sie lernt sich richtig zu verhalten und das verhalten der anderen schnell genug richtig zu deuten.
    am besten geht so etwas meiner meinung nach in einer geleiteten spielgruppe, da dort der trainer alle hunde kennt, einschätzen kann und brenzlige situationen entweder idealerweise von vorne herein vermeidet oder zumindest schnell und kompetent auflösen kann.


    lg christina

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