Kastration, nun wird es doch gemacht

  • Da werden die Hunde fast genauso, manche besser wie Menschen behandelt, das Essen wird genaustens ausgerechnet und nur das Beste verfüttert, er darf aufs Sofa, manchmal sogar aufs Bett, wird gehegt und gepflegt, bekuschelt und verhätschelt, es wird behauptet er sei ein vollwertiges Mitglied der Familie. Ist bei meinem Hund übrigens nicht anders. ;)


    Und dann? Dann wird er aus Bequemlichkeit oder mit vorgeschobenen Gründen zu einer Op gezwungen bei der ihm gesunde Organe entnommen werden, ein nicht unerhebliches Narkose- und Wundheilungsrisiko besteht, er Schmerzen hat und die Auswirkungen auf den ganzen Körper hat, Stichwort z.B. endokrines System.


    Irgendwie verkehrte Welt finde ich. :???:


    Eine Kastra sollte wie jede Operation und nichts anderes ist es, aus wichtigen Gründen geschehen, etwa Krankheit oder schlimmste Verhaltensprobleme die wirklich von Hormonen verursacht sind und nicht weil der Besi zu faul ist seinem Hund Benehmen bei läufigen Hündinnen beizubringen, zu blöde um auf seinen Hund aufzupassen oder zu bequem um ihn zu erziehen.


    Ich kenne wesentlich mehr intakte Hündinnen als Kastrierte, keiner der Besitzer hat Probleme mit ihnen, ganz einfach weil sie es nicht zum Problem erklären.
    Der Hund kommt dann eben, wenn die Gefahr besteht dass inkompetente Rüdenbesitzer rankommen die paar Tage an die Leine, dadurch ist noch kein Hund an schweren, psychischen Krankheiten erkrankt.
    Ich persönlich mag diese Bluterei und dieses Aufgepasse nicht, deswegen gibt es bei mir keine Hündin.


    Für mich ist eine Kastra "einfach nur so" gleichzusetzen mit Kupieren.
    Im Übrigen habe ich mir nicht alle Pros und Contras durchgelesen, ich meine also niemanden persönlich, vielleicht sucht sich jeder das für ihn passende einfach raus. :smile:
    Ich möchte auch nicht missionieren, nur auf den Widerspruch hinweisen, eine Kastra ist häufig nämlich eben nicht im Sinne des Hundes, sondern im Sinne des Besitzers.

  • Zaphod :gut:


    Und ich frag mich grad: Wie hab ich das bloß mit meinem Hund hinbekommen? Parson Russell, Ersthund und angeblich ja so triebgesteuert.


    Als der merkte, wie sich das denn so mit Bienchen und Blümchen verhielt ist der mir singend den Weg nach Hause auf den Hinterbeinen gelaufen... vom Bahnhof aus an der Hauptverkehrsstraße entlang, durch die Häuser...


    Er hat versucht abzuhauen, ist abgehauen weil Leine im Geschäft durchgebissen und ab zur Hündin im Zoogeschäft am Ende der Straße.


    Er war prollig und ein echter Macho. Die Ohren nur Deko....


    Jeder Grashalm musste in die Vitrine, jede Schneeflocke auch.


    Ich hätte ihn aussetzen mögen.


    Und was hat man mir hier im DF geraten?


    Arbeite mit ihm, mach Futterbeutelarbeit in Verbindung mit Clicker.


    Sei mega-konsequent.


    Es gab Tage, da wusste ich nicht, wohin verschicke ich mein Mistvieh und User haben mich hier getröstet und wieder aufgebaut.


    Heute hingegen :???:


    Entweder kommt der Kastrachip oder die Kastra selber....


    Ich versteh es so langsam nicht mehr.


    Die Kastra ersetzt keine Erziehung und auch wenn der Rüde kastriert ist, er kann trotzdem Mädels noch interessant finden und auch decken, da sein männliches Verhalten nicht erst in der Pubertät festgelegt wird sondern schon im Mutterleib durch den Testosteronschub der tragenden Hündin.


    Birgit mit einem unkastrierten Parson, der nur dann reagiert, wenn die Mädels in den stehtagen sind un d da eben feststellt, dass Frauchen konsequent ist

  • Ich kann mich Zaphod nur anschließen!


    Der geliebte Hund! Unser geliebtes Familienmitglied! Wie groß die Liebe ist,
    BlaBlaBla....


    Aber: Wehe Hasso funktioniert nicht nach Wunsch, benimmt sich unappetitlich oder stellt die Ohren auf Durchzug, Na da montieren wir doch einfach die Kronjuwelen ab.


    Wie schön wenn es so einfach wäre! Ist es aber nicht. Weder Nase noch Gehirn sitzen in den Eier(-stöcke)n, so ein Pech!


    Lt. Tierschutzgesetz ist es schlichtweg verboten gesunde Körperteile zu amputieren, deshals schneiden wir ja auch keine Ohren und Schwänze mehr ab! Leider kein Gesetz ohne Schlupfloch, die jedoch alle für Ottonormalverbrauchers Hasso nicht anwendbar sind (meine persönliche Meinung) da ich als Hundebesitzer eine große Verantwortung trage und einer Sorgfaltspflicht unterliege.


    Einzig die medizinische Indikation kann ich hier gelten lassen, den Überleben geht vor, ganz klar.


    Wenn ich nun als Hundebesitzer doch meiner Bequemlichkeit oder meinem Unvermögen nachgeben muß, dann habe ich die verdammte Pflicht und Schuldigkeit erst alle Alternativen zu prüfen, bevor ich zu so einer drastischen Methode greife, denn einmal weg ist weg.


    Gerade bei Rüden das Gefiepe, Gejaule, Gesabbere, also die eher nervigen Sachen lassen sich Alternativmedizinisch (z.Bsp. homöopathisch) sehr gut begleiten, so dass der von Menschen als "Leid" und "Stress" empfundene Zustand sehr gut vom Hund auszuhalten ist.


    Auch alle zyklusbedingten "Zustände" die Hündinen durchleben lassen sich so gut begleiten.


    Die wenigsten Menschen befassen sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich Kastrationen. Es gibt ja schließlich auch nur die Bielefelder Kastrationsstudie und die will ja keiner lesen, das macht ja schließlich Mühe und ist ja auch sooo unbequem.


    Selbst Tierärzte wollen hierzu nicht unbedingt weitergebildet werden: Zu einem Seminar zu diesem Thema mit Niepel und Gansloßer erschienen von an die vierzig persönlich eingeladenen Tierärzten genau 0, in Worten Null! Das läßt doch tief blicken, oder?


    Auch unsere Mitmenschen sind natürlich nur mit Abstrichen als Referenz zu gebrauchen, denn die wenigsten geben doch zu dass sie Ihrem Hund gesunde Organe haben entfernen lassen und dass es echt Mist ist, weil keine Ihrer Erwartungen erfüllt wurde und sie sich jetzt mit irgendwelchen noch schlimmeren Problemen rumärgern müssen.


    Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, ich finde die Kastrationsfrage viel zu früh für Euch. Dein Hund ist noch so jung, gib ihm Zeit zu reifen! Das macht vielleicht mehr Mühe für weitere 1-2 Jahre, aber dann ist er erwachsen und kann Souveränität und Selbstbewußtsein entwickeln und Ihr werdet beide noch jede Menge dazulernen.


    Entscheiden musst Du Dich. Wenn Du Dich dafür entscheidest wirst Du immer jemand finden, der die Sache handwerklich gut erledigen wird, aber sei Dir nicht zu sicher dass nach entfernen von Teil A auch Resultat X erreicht wird. Das kann auch schwer nach hinten losgehen und Du kannst es nie mehr rückgängig machen!


    So, ich hoffe ich habe Dir die Entscheidung noch schwerer gemacht und dich zum nachdenken angeregt.

  • Hallo,
    ich kann diesen Aussagen nur zustimmen.


    Falls du dich dafür entscheiden solltest, dann bitte bitte probiere es erst mit einem Chip, denn die Bommel abschneiden lassen kannst du dann immer noch, aber andersrum gehts eben nicht.

  • hallochen..ich möchte noch mal ne frage loswerden?man sagte mir,nach der kastra bekommt der rüde eine tamponade.....nach wieviel tagen wird sie entfernt?wie läuft das ab-betäubung?es ist doch bestimmt schmerzhaft,genauso wie das fäden ziehen?


    lg

  • Eine Tamponade?
    Meiner hatte keine. Da fiel nur das Fäden ziehen nach 10 Tagen an.
    Das Fäden ziehen ist nicht schmerzhaft, höchstens einwenig unangenehm. Janosch hats kaum bemerkt.

  • Zitat

    hallochen..ich möchte noch mal ne frage loswerden?man sagte mir,nach der kastra bekommt der rüde eine tamponade.....nach wieviel tagen wird sie entfernt?wie läuft das ab-betäubung?es ist doch bestimmt schmerzhaft,genauso wie das fäden ziehen?


    lg


    an eine tamponage im wundbereich nach einer kastration kann ich mich nicht erinnern. (hatte ein praktikum beim TA gemacht).


    zum thema fäden ziehen kann dir dein TA etwas sagen. das fäden ziehen haben manche tiere als unangenehm empfunden.
    wegen dem fäden ziehen wird ein tier aber nicht extra in narkose gelegt.

  • Zitat

    OT Anfang:


    Biggi, wo bleiben eigentlich neue Fotos von deinem wunderschönen Hund? =)


    OT Ende


    =) ich muß mal wieder welche machen :lol:

  • Wollt ihr mir wirlich erzæhlen, dass es in Deutschland keine "Unfælle" gibt?
    Keine unerwuenschten quiekenden wunderschönen kleinen Welpen, die, kaum auf die Welt gekommen, sie auf grausamste Weise auch schon wieder verlassen muessen? Bei uns gibt es das jedenfalls mehr als genug, und das alleine war ein Grund fuer mich, meinen Burschen die Eier zu entfernen.

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