Aus Rennspiel zuverlässig abrufen?!!

  • Zitat

    Selbst als die ganze Hundegruppe direkt an ihr vorbei getobt ist, schaute sie mich nur an und zuckte nicht einmal sondern hat auf die Freigabe gewartet.


    :gut:
    Davon träume ich momentan noch, aber er ist ja noch jung. Manchmal hat man auch selbst einfach zu hohe Erwartungen.

  • Ich war auch völlig erstaunt. Hätte mit einem anderen Verhalten gerechnet, bisslang mußte ich sie immer noch ermahnen.


    Kopf hoch, das wird alles. Das war bzw ist mein Mantra. :D

  • Schön, das ich mich verständlich ausdrücken konnte - das ist ohne optisches Vorführen ja immer so eine Sache :D


    Du könntest Dein bestehendes Rückrufsignal als Umorientierungssignal verwenden - das hat ja bereits genau diese - und sogar weitereichende Funktion.
    Den Anker baust Du dann einfach bei besonders phantastisch schnelle Rückrufen dazwischen.
    Bei mir wird das tütüt .... tütüt auch immer schneller, je schneller der Hund läuft und je dichter er schon ran ist.


    Wenn man das nämlich so aufbaut, kann man den Hund nachher mit wohl dosierten und frequentierten Anker-Signalen richtig aus einer Situation "raussaugen". Und - z.B. wenn einem der Hund zu langsam erscheint, die tütüts einfach mal langsam beschleunigen - meistens werden die Hunde dann auch schneller.




    In extrem schwierigen Situationen tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuute ich das UOS so lange, bis der Hund in meine Richtung schaut - und beginne dann mit ziemlich scharfen Ankern, die aber noch relativ lang auseinander liegen - beim Topfschlagen so ungefähr das "Laufwarm"-Niveau. Setzt er sich in Bewegung, wird ein "Wärmer" drauß - Tütüts etwas schneller hintereinander.
    Wird der Trab schneller, oder ist gar ein Galopp wirds "heiß... heiß... heiß!"
    um schließich "höllehöllehölleheiß!" zu werden.



    Ich hab mit allen drei Hunden (den beiden eigenen und dem Pflegel), dass die manchmal sich selber Übungssituationen bauen - sprich, sie rennen los um, wie fiese Menschen sagen würden "den Rückruf zu provozieren".


    Zeigt mir, dass sie was wichtiges verstanden haben, nämich, dass wenn sie zurückgerufen werden, herliche Belohnungen winken - also WOLLEN sie dann natürlich zurückgerufen werden!!!
    Trainingssziel erreicht!!
    NATÜRLICH steig ich darauf ein, und mach dann Rückrufspielchen, um den Spaß daran zu fördern und das ganze noch mehr zu automatisieren - das soll wie ein Reflex sein - es soll sie geradezu rumreißen, wenn sie das UOS hören und dann sollen sie möglihst den "Anker überholen" - nicht wei sie müssen, sonder weil das so geil ist, dass man es ständig machen will!


    Rennen ist selbstbelohnend, wer hat denn gesagt, dass das nur zutrifft, wenn sie von einem WEG rennen ;)

  • Ja, denke, so ist das am einfachsten. Ich habe kurz-lang als Rückpfiff bisher, da kann ich vermutlich das kurze Signal auch langsam ausschleichen. Mich hat schon lang geärgert, dass ich bei der Wahl der Pfeifsignale nicht bedacht hatte, dass lange Pfiffe bremsend und kurze schnelle beschleunigend wirken.


    Tütüt als Anker, hmm.... Ich habe ein isoliertes Tüt als Wendesignal bei der Freiverlorensuche, ein Tütütüt als Sitzpfiff, ob da tütüt sich genügend abhebt? Oder besser eine Folge von Einzeltüts, die immer schneller werden...? :???:

  • Hallo shoppy,
    danke für Deine ausführliche Anleitung. Als Anker einen Click zu nehmen, geht bei zwei Hunden etwas schlecht, vor allem weil der jüngere sowieso immer sofort und direkt kommt, der ältere derjenige ist, der "herumgammelt". Dann clickere ich und der jüngere gewöhnt sich dann gerade etwas an, was gar nicht gewollt ist, weil meine Aufmerksamkeit ja gerade dem älteren gilt.
    Spielzeug geht auch nicht, das müsste ich ja zur Belohnung auch mal werfen, oder?
    Und da kommt dann das zweite Problem: der ältere bringt nichts zu mir - apportieren ist nicht. Was ich bei ihm an Tricks schon probiert habe! Bei Leberwurst aus der Tube kommt er zwar sofort, aber der Ball oder die Frisbee bleiben dann da liegen, wo er stand :D
    Und dann rennt der jüngere hin und holt sich das Teil, ach menno :ops:


    Ich dachte auch, dass ich meinen Pfiff mit der Pfeife nochmal mit extrem Leckerem aufbaue. Das Signal "zu mir kommen" haben wir in den letzten Tagen nochmal mit Speziallecker geübt.
    Ich denke, ein Pfiff dringt dann doch noch eher in das Hundehirn, wenn gerade gerannt wird :???:


    Mein jüngerer ist der Haupttreiber, ist mir heute aufgefallen, da habe ich ihn mir aber am Halsband schnappen können und bin mit ihm am Halsband führend aus der Situation herausgegangen. Er wird jetzt zwei Jahre alt und das ganze fängt wohl gerade an, so dass ich umgehend etwas dagegen tun muss...


    LG
    Petra mit Blue und Luca

  • Generell würd ich mit den Hunden einzeln üben. Zu "nur mal schlendern" Gassigängen, können alle beide mit. Aber gezielt üben - nur mit einem!!

  • Zitat

    Generell würd ich mit den Hunden einzeln üben. Zu "nur mal schlendern" Gassigängen, können alle beide mit. Aber gezielt üben - nur mit einem!!


    Das Problem mit dem "Treiben/Jagen" habe ich nur, wenn ich mit beiden "nur mal schlendere".
    Jeder einzelne für sich kommt weniger auf die Idee. Typisches Rudelverhalten wohl :ops:
    Ebenso das Problem mit dem Nichtbringen des Balls. Einzeln geht's, wenn sie beide zusammen sind, wird es schwierig.


    Ich werde mir den "Haupttreiber" meinen Jungspund jetzt mal etwas gezielter heranziehen und mit weiteren Übungen beschäftigen.


    Bislang hatte ich das Hauptaugenmerk auf meinen älteren "Mr. Eigensinn", meine offensichtlichere "Baustelle".


    Der jüngere kam ja immer gleich und bleibt auch schön bei mir, da habe ich wohl übersehen, dass sich bei ihm was anderes "einschleicht". Vielleicht ist er sogar unterfordert. Mir fallen da gerade ein paar dicke Schuppen von den Augen :headbash:


    Habe da wohl was übersehen, das war ein dicker Fehler :ops:
    Werde das morgen gleich mal angehen.


    LG
    Petra mit Blue und Luca

  • Zitat

    Hallo shoppy,
    danke für Deine ausführliche Anleitung. Als Anker einen Click zu nehmen, geht bei zwei Hunden etwas schlecht, vor allem weil der jüngere sowieso immer sofort und direkt kommt, der ältere derjenige ist, der "herumgammelt". Dann clickere ich und der jüngere gewöhnt sich dann gerade etwas an, was gar nicht gewollt ist, weil meine Aufmerksamkeit ja gerade dem älteren gilt.


    :shocked: hab ich irgendwo beschrieben, dass ich einen Click als Anker benutze?
    Ich habe ein Pfeifensignal oder ein Wortsignal als Anker - und ich meine, das auch so beschrieben zu haben. Vielleicht kannst Du die Passage bitte zitieren, aus der du rausliest, das ich als Anker clicke.


    Aber um auf das "was mache ich , wenn ein Hund da ist, und der andere angetrödelt kommt?" einzugehen:
    Weil ich oft mit mehreren Hunden unterwegs bin hab ich diese oder ähnliche Situationen häufig. Das ist aber nicht wirklich ein Problem.
    Also:
    Angenommen ich bin mit Gandhi und Crispel unterwegs - der Crispel ist bei mir, und der Gandhi hat Unfug im Kopf und will abdampfen - dann geb ich das UOS und werf dem Crispel Leckerchen zu - gebe das Ankersignal und geb dem Crispel als Jackpott die Futtertube zum abschlecken.
    Jep, richtig gelesen, der Crispel kriegt Bestärker, obwohl er "Nix" gemacht hat. ;) Kommt der Gandhi bei mir an, bekommt der natürlich seinen eigenen Jackpot. Fertig ist die Tüte.


    Ist die Situation andersrum, der Gandhi bei mir, und ich ruf den Crispel mach ich das ganz genauso - da bekommt der Gandhi Bestärkungen für "Nix" und der Crispel sein Kram, wenn er bei mir angekommen ist.
    Im Grunde habe ich das beim Gandhi genau so aufgebaut, der war, als er noch nur an Schleppe war, natürlich immer da, bzw. immer viel schneller bei mir als der Crispel.





    Zitat


    Spielzeug geht auch nicht, das müsste ich ja zur Belohnung auch mal werfen, oder?
    Und da kommt dann das zweite Problem: der ältere bringt nichts zu mir - apportieren ist nicht. Was ich bei ihm an Tricks schon probiert habe! Bei Leberwurst aus der Tube kommt er zwar sofort, aber der Ball oder die Frisbee bleiben dann da liegen, wo er stand
    Und dann rennt der jüngere hin und holt sich das Teil, ach menno :ops:


    Hier gehts also zum einen darum, was für welchen Hund ein bestärker ist - das kann ich Dir natürlich nicht beantworten, was da am wirkungvollsten ist mußt Du schon selber wissen, bzw herausfinden.
    Ich lasse meine Kunden eine Liste mit mindestens zwanzig Bestärkern aufstellen - ja, genau zwanzig. Und da will ich dann nicht "Hüttenkäse, Gouda, Edamer, Fleischwurst, Putenbrust, Hähnchen" lesen, sondern
    z.B. "Leckerchen" als eine Kategorie (innerhalb derer man dann durchaus unteschiedliche Sachen anwenden darf), Rennspiele mit Mensch, Rennspiel mit anderem Hund, Wälzen in Fuchskaka, Fressen von Kuhfladen, Vogel aufscheuchen, Eichörchen auf den Baum jagen, Frische Hasenspur ausarbeiten, versteckten Dummy finden, Fußgänger anbellen, Schafe zusammen treiben, Verstecktes Wild anzeigen, in die Leine beißen, Zergeln, auf Strohballen springen, Trick XY ausführen, Mäuse ausgraben, den Laternenpfahl beschnuppern, den nächsten Baum markieren, auf einem Baumstamm balancieren, Schwimmen dürfen, durch einen Wassergraben rasen, hochgewirbelte Blätter fangen, nach Seifenblasen schnappen, einen Schneehang runterrutschen, ein heißes Hetzspeil mit der Reizangel, ein Lauerspiel, geworfenes Leckerchen fangen, hinter einem gekullerten Leckerchen herflitzen und im Prinzip alles, was der Hund so treiben würde, wenn man ihn machen ließe, besonders die Sachen, die man als Halter "Ablenkungen" nennt.


    Ich habe meinen Hund schon als Belohnung zum Misthaufen geschickt, von dem ich ihn grad zuvor - bevor er ihn erreicht hatte, abgerufen habe - und er konnte sein Glück kaum fassen.
    Und ich Pfeife auch gelegentich einfach, bevor ich seinen Napf auf den Boden stelle.



    Zitat


    Ich dachte auch, dass ich meinen Pfiff mit der Pfeife nochmal mit extrem Leckerem aufbaue. Das Signal "zu mir kommen" haben wir in den letzten Tagen nochmal mit Speziallecker geübt.
    Ich denke, ein Pfiff dringt dann doch noch eher in das Hundehirn, wenn gerade gerannt wird :???:


    Ich versuche, die Pfeife mit möglichst vielen vielfältigen sehr hochwertigen Bestärkern zu verknüpfen, nicht nur mit Fressen, denn wenn die Motivation des Hundes in der Situation nicht "Essen" ist, und der Pfiff ausschließlich mit Essen verknüpft ist, dann WEISS der Hund, ohne nachzudecken, dass ihm durch den Pfiff garantiert eine Bedürnisbefriedigung entgeht - und dann kommt er eben nicht, denn Bedürfnissbefriedigung geht vor. Ist aber quasi jedes Bedürfniss, dass er sich vorstellen kann, mit dem Pfiff verknüpft, kann er ja vorher nicht wissen, ob nicht sein Mensch genau das bieten, was er grad braucht ;D und schon muß er nichts mehr aufgeben...


    Zitat

    Mein jüngerer ist der Haupttreiber, ist mir heute aufgefallen, da habe ich ihn mir aber am Halsband schnappen können und bin mit ihm am Halsband führend aus der Situation herausgegangen. Er wird jetzt zwei Jahre alt und das ganze fängt wohl gerade an, so dass ich umgehend etwas dagegen tun muss...


    LG
    Petra mit Blue und Luca


    Ja, beim Erwachsen WErden werden nicht nur Menschen selbstständig und fangen an, selbstständige Entscheidungen zu treffen - das ist bei Hunden auch so, deshalb ist es so wichtig, dass der Hund gelernt hat, dass die Entscheidung mit seinem Mensch zusammen zu arbeiten immer eine gute, sichere, sich lohnende ist, und nicht nur manchmal...

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