Bootsmann auf dem Platz

  • Es geht wohl darum, das ja immer mal ein bißchen was aus dem Pullerhahn tropft, und wenn er dann bei einem Kind z.B. im Bett liegt ist das unhygienisch.
    Kann ich ja grundsätzlich auch verstehen, ABER mir ist der Preis zu hoch.


    Ich weiß echt nicht was ich machen soll...

  • Nein, das ist leider kein Kompromiss, es würde im Vertrag stehen, das er kastriert werden muss, wenn er erwachsen ist.


    Es gibt bislang eine einzige Ausnahmeregelung. Da ist ein Rüde ausgebildet worden mit einer Nierenkrankheit, der aufgrund dessen ein bestimmtes Hormon nicht bilden kann. Also darf er seine Hoden behalten, damit die das Hormon bilden.


    Auch keine schöne Alternative um eine Ausnahmeregelung zu bekommen.


    Ich bin ansonsten echt begeistert von der Ausbildungsstätte und dem Konzept, aber das liegt mir so schwer im Magen.


    Die Dame meinte, von der Eignung her findet sie einen Hund unter 100, der sich so anbietet und eignet. Das freut mich total, und ich glaube auch, das er tolle Dinge bei Kindern bewirken kann. Aber mir ist der Preis dafür irgendwie zu hoch.
    Vor allen Dingen, weil meine Trainerin (die uns ja wirklich gut kennt) meine Befürchtungen bestätigt hat.


    Auf der anderen Seite steht das ANgebot, nach Abschluss der Ausbildung als freie Mitarbeiterin mit einzusteigen. Dann könnte ich evtl. meine Stunden bei meinem jetzigen Job reduzieren und immer mit meinem Hund zusammen sein, und mir evtl irgendwann den Traum eines Zweithundes erfüllen.


    Aber es geht dabei immer nur um MEINE Träume... und das gefällt mir nicht

  • Hmm, aber das käm ja Bootsmann nur zugute wenn ihr mehr Zeit zusammen habt..


    trotzdem... Ich würde Pacco heute nicht mehr kastrieren. Er ist zwar verträglicher aber auch unsicherer! :verzweifelt:

  • ich kann verstehen, dass du unsicher bist - aber was ist denn für dich die alternative??


    Ich finde es gut, sich viel nach dem Hund zu richten -immerhin wollte man ihn ja haben- aber das ganze Leben dafür auf den Kopf zu stellen und evtl DIE Chance auf den Traumberuf sausen zu lassen, wenn man den Hund dabei behalten und immer um sich haben kann...naja...find ich sehr grenzwertig.


    Kastration generell finde ich nicht so pralle, ums mal so zu sagen. Shira soll auch nicht kastriert werden nach momentanem Stand. Trotzdem solltest du gut abwägen...

  • Wir haben ja so auch sehr viel Zeit zusammen, wenn es hoch kommt, sind wir 5 Stunden in der Woche getrennt. Und dann ist es schon viel...


    Was waren bei Euch die Gründe für die Kastration?

  • Die Alternative wäre, das ich die Ausbildung nicht mache und Bootsmann weiterhin nach meinem Bauchgefühl ausbilde.


    Mit der Ausbildung und meiner bisherigen Berufserfahrung könnte ich mich teilweise selbständig machen, einen zweiten Hund dazu bekommen und ggf ebenfalls ausbilden und dann eine eigene Praxis aufmachen. Alles unter dem "Schutzmantel" der ausbildenden Einrichtung, die kurz davor steht die Therapie deutschlandweit als Erste anerkannt zu bekommen, d.h. das in Zukunft Krankenkassen die Kosten der tiergestützen Therapie übernehmen.
    Beruflich sind das die absoluten Traumchancen, die ich mir gewünscht habe, seit dem ich angefangen habe zu arbeiten.


    Ich finde es sooooo ätzend so eine Entscheidung zu treffen...

  • Hallo Bootsfrau!


    Mit hohem interesse und viel Freude habe ich mir grade Deinen Thread durchgelesen.
    Es hat richtig Spaß gemacht der Entwicklung von Dir und dem Bootsmann zu verfolgen.


    Kompliment!!!!


    Immer wenn ich beim lesen dachte:"jetzt muss sie vorsichtig sein und darf nicht "falsch" reagieren", hast Du schon beim nächsten Kommentar eine super Handlunginitiative aufgezeigt. Nochmal. Ich habe mich sehr gefreut für Euch.
    Du hast an den entscheidenden Stellen die richtigen Entscheidungen getroffen. Dein gutes Bauchgefühl empfand ich sehr imponierend.
    Der Bootsmann hat mindestens genauso viel Glück mit seinem Frauchen wie umgekehrt. Ihr habt eine tolle Beziehung zueinander die sehr motivieren für alle Hundebesitzer ist. Wie ich finde habt ihr euch das selbst erarbeitet durch deine souveräne und empathische Führung .
    Schön das Ihr Euch gefunden habt. Ich glaube nicht an Zufälle;)
    Irgendwann dachte ich beim lesen. Die muss das professionell machen!
    Und kurz darauf kamst Du schon mit der tiergestützten Therapie. Ich kann Dich dazu nur motivieren!!!
    Du hast eine sehr gute Intuition zusammen mit wirklichem Wissen und Kompetenz kannst Du Deinem Hund noch besser begegnen!
    Es lohnt sich.
    P.S.
    Ich selber werde mich auch in Zukunft der Arbeit mit Servicehunden widmen,
    würde mich freuen auch diesbezüglich mal wieder von Euch zu hören.


    Viele Grüße.

  • Oh Danke, erstens dafür das Du Dir die ganzen Seiten durchgelesen hast und zweitens für das schöne Kompliment, da bin ich mal direkt rot geworden!!!!


    Tja, wie Du bestimmt auch gelesen hast, tue ich mich mit der Entscheidung "Ausbildung ja/nein" und der damit zusammenhängenden Kastration sehr schwer.


    Für meine hauptberufliche Tätigkeit wäre es unter Umständen nicht mal zwingend erforderlich (da müßte ich noch mal genau nachfragen, könnte mir das aber vorstellen), aber für die Arbeit mit körperlich beeinträchtigten Kindern müßte ich es machen lassen.
    Ach mal schauen, heute werd ich mir darüber nicht weiter den Kopf zerbrechen, sondern mit meinem Stinker das schöne Wetter genießen.


    Du hast geschrieben das Du in Zukunft mt der Arbeit mit Servicehunden was zu tun hast!? Wie genaus sieht das aus, was möchtest Du machen? Was für einen Hund hast Du etc?


    Nein, ich bin nicht neugierig ;-)


    Zu meinem Bauchgefühl kann ich sagen, ich habe mich grad anfangs sehr leicht verunsichern lassen und musste erstmal meinen Weg finden.
    Und an Zufälle glaube ich auch nicht, ich bin der festen Überzeugung das meine geliebte Mia, die leider im Okotber gestorben ist, mir den Bootsmann geschickt hat.

  • Hallo!
    Ich hoffe Ihr konntet die Sonne genießen!


    Meiner Meinung nach solltest Du den Bootsmann kastrieren lassen. Und zwar möglichst bald.
    (-Mein Gott das fühlt sich schon komisch an wenn man(n) das schreibt...)
    Aber es ist nicht tatsächlich so. Ich weiß das viele Hundehalter das anders sehen und das es ein weit diskutiertes Thema ist. Ich möcht mal ein paar Argumente einbringen die dafür sprechen könnten..
    Wenn Du nicht mit ihm züchten willst wird er nie in seinem Leben Sex haben. Ich erlebe die armen Rüden immer total verzweifelt wenn meine mitlerweile 12jährige Labradorhündin läufig ist. Die haben richtig Stress damit, das sie ihren Instinkt nicht ausleben können. Der Collie von gegenüber heult zweimal im Jahr aufgrunddessen die halbe Nacht durch...Der arme Kerl!


    Diese sexuelle Frustration sollte man meiner Meinung nach nicht unterschätzen. Der Stress der sich dabei aufbaut muss irgendwie ja auch wieder kompensiert werden!!!


    Was hat der Rüde oder die Hündin davon wenn er/sie sexuell aktiv sein können aber ihr lebenlang nicht dürfen?


    Ich bin deswegen der Meinung das man möglichst früh kastrieren sollte.


    Es ist glaube ich schwer zu sagen wie sich das Verhalten des Hundes verändert wenn er kastriert ist.
    Es ist ja auch nicht absehbar wie sich das Verhalten verändert (Pubertät,adulte Zeit) wenn er nicht kastriert ist.


    Testosteron stellt einiges im Mann auf den Kopf...


    Hat er zuviel kann der Kopf schonmal blockieren und sie flüchten in Übersprungshandlungen. Oder pöbeln auch mal mit anderen Rüden...


    Hat er weniger bleibt er infantiler aber auf keinen Fall dümmer. Kann aber sein das er dann von anderen Rüden ein wenig gemobbt wird weil er so weiblich riecht.


    Damit sich die Hormone erst gar nicht so im Verhalten manifestieren, d.h. er gar nicht erst den Kick der Sexualität entdeckt, bin ich dafür Familienhunde möglichst früh zu kastrieren. Es wird ihm an nichts fehlen. Du ersparst ihn aber eine große Frustration in seinem Leben.
    (Früher hab ich das auch anders gesehen. Aber mir tut meine Hündin jedesmal leid und es wird jedes Jahr schlimmer. Den Fehler würde ich heute nicht mehr machen und nach der ersten läufigkeit Kastrieren)


    Es ist ein sensibles Thema. Aber in einem Forum sollten ja möglichst viele verschiedene Argumente erscheinen. Ich hoffe ihr lasst mich am leben;)


    P.S.:Bootsfrau,
    Ich arbeite nun seit über zehn Jahren mit Menschen mit Behinderungen. Ich mag den Job sehr gerne aber für ein Lebenlang doch sehr hart. Mein großes Interesse waren schon immer Hunde. Ich hab mich gefragt wie ich das verbinden kann und beschäftige mich seit dem intensiv mit Hunden.
    Sevichunde sind z.B. Anfallswarnhunde,Blindenführhunde, Hunde mit lebenspraktischen Fähigkeiten, etc...Ich stelle mir das als eine gute berufliche Zukunft für mich vor, mit der ich alt und glücklich werden kann!
    Viele Grüße.

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